Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • Liesel Merkst du nicht den Widerspruch in sich?

    Stufst deine Tochter erwachsen genug ein, um mit dem Säufer zusammen zu sein. Bürdest ihr die Verantwortung zu. Aber stufst sie nicht erwachsen genug ein, um auf sich selbst aufzupassen?

    Mehr Co geht nicht.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Vielleicht könntest du auch einen Kredit auf dein Haus aufnehmen, jemanden einstellen, der für dich die Auslandseinsätze übernimmt und du schaltest dich über Zoom oder so dazu. Dann könntest du dich selbst um deine Tochter kümmern.

  • Ich finde Au Pair wie schon vor Monaten befremdlich, denn dann bringt man eine zweite junge Frau in diese Situation. Ich wage zu bezweifeln, daß du dich konsequent trennst. Also würde eine Au Pair ebenfalls den Kontakt zu dem Mann haben.

    Außerdem hättest du dann zwei unbeaufsichtigte junge Mädchen. Keine 13jährige hört auf eine 16jährige.

    Wie wäre es, wenn sie drei Tage pro Woche gegen Entgelt bei einer Schulfreundin in der Familie wohnt? Wie wäre es, wenn du deine Arbeit nach D verlagerst?

    Liesel, dir wurde alles hier von zig Usern schon zig mal vorgeschlagen. Wir sind aber nicht deine Co‘s, die sich deinen Kopf zerbrechen und für dich Lösungen finden müssen.

    Aktuell machen sich im anonymen Internet mehr Menschen Gedanken um deine Tochter wie du daheim am eigenen Küchentisch.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Danke Euch! @ Linde: es stimmt, was Du sagst mit dem au pair.
    Auslandseinsatz nach D verlagern geht leider nicht und Zoom und Delegation auch nicht - bitte glaube mir das - es in dem Job immanent.
    Ich suche jetzt eine Lösung mit einer Familie . Es muss sich auch niemand mehr den Kopf zerbrechen als ich. Glaube mir, auch wenn Du es nicht so siehst, ich mache das permanent!

  • Also die einzige wahre Lösung in meiner Welt...

    Mann weg, bis er seinen Mist auf der Reihe hat. Aupair und Leihoma, Studentin oder whatever als Betreuung rein.

    Zack - weniger Stress, weniger Anspannung, entspannte Auslandseinsätze, ein Mann der mal auch in die Handlung kommen muss, weniger Schulden, Geld kann offen auf dem Tisch rumliegen, es bewegt sich was, Kind ggf entspannter, etc.

  • Eine Sache geht mir noch durch den Kopf. Er hat seiner Tochter 100 Euro geklaut. Ja, das ist schlimm. Sehr schlimm. JETZT ist die Empörung riesengroß. Jetzt muss eine Exit-Strategie her, muss Betreuung organisiert werden.

    Und als er noch bis vor kurzem täglich, jahreang betrunken war? Da hat er der Toc ter ja "nur" die Seele geklaut. Da muss man ja nix machen. Die Schäden, die ausgelöst werden, indem ein Vater trinkt und trinkt und trinkt sind nicht so greifbar, nicht sichtbar. Das ist ein schleichender Eingriff in die seelische Entwicklung. Mit enormen Folgen.

    Wenn mir mein Vater 100 Euro klaut kann ich wenigstens sauer sein, es in Worte fassen, mich entrüsten. Wenn mein Vater emotional unerreichbar ist, unberechenbar, ein "Zombie", wie Liesel sagt, und meine Mutter unglücklich und hilflos wirkt, dann wird eine viel tiefere Ebene beeinträchtigt. Man kann das nur nicht sehen.

    Jump!

  • Liebe Liesel,

    ich glaube, du brauchst ganz dringend Hilfe von außen. Und ich denke auch, dass du wirklich das Jugendamt oder, wenn deine Angst davor zu groß ist, eine Beratungsstelle involvieren solltesr, die können dir sicher Möglichkeiten für eine Betreuung aufzeigen, wenn du beruflich unterwegs bist. Es gibt genug Hilfen, aber man bekommt sie nicht, wenn man sich nicht darum kümmert. Du bist ja nicht allein auf der Welt mit diesem Problem.

    Mein großer Sohn ist ein Jahr jünger als deine Tochter. Seitdem wir ausgezogen sind, ist er ganz klar, was den Papa angeht. Er hat mir gestern gesagt, dass er ihn zwar als Papa vermisst, aber es besser ohne die schlechte Stimmung sei, die mit dem Papa einhergeht.

    Deine Tochter kennt nur das Leben mit einem "Zombie-Papa". Wie soll sie da wissen, wie es anders sein könnte? Es ist unsere Aufgabe, unsere Kinder stark fürs Leben zu machen, aber das werden sie nur, wenn wir gute Vorbilder sind.

    Du schreibst, dass dein Mann mehrere 10000 Euro Schulden hat, vielleicht hat er noch mehr, von denen du nichts weißt. Stell dir mal vor, da steht jemand vor der Tür, um sie einzutreiben, und du bist nicht da. Du musst deine Tochter ganz dringend schützen. Dein Mann ist mehrfach süchtig, er ist gar nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Hast du vielleicht eine gute Freundin, Patentante etc. bei der deine Tochter unterkommen kann, wenn das mit deinem eigenen Vater nicht so optimal ist? Und nochmal, du bist die Erwachsene, deine Tochter ist 13, in dem Alter kann sie nicht beurteilen, was für sie besser ist.

    Hast du schon mal überlegt, in dem geschlossenen Bereich des Forums zu wechseln? Vielleicht könnten wir dir auch noch andere Tipps geben, wenn du offener schreiben könntest.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • Liebe Matilda

    Danke für Deinen mitfühlenden Beitrag. Ich habe nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle mit Fokus auf multiple Sucht und Kinder in der Familie, Betreuung etc.
    Jugendamt wollte ich noch nicht, auch weil ich , was ich so höre, dann die Kinder auch befragt werden und meine Tochter dann vermutlich auch sagen würde, dass alles ok ist. Aber Jugendamt ist auch noch Option.
    Liebe Gruesse

  • Hallo zusammen

    War heute bei der Beratungsstelle. Der Berater hat mir zwei Dinge empfohlen:

    1. nochmals versuchen meinem Mann zu überzeugen zu einem Arzt oder einer Beratung zu gehen und ihm anzubieten, ihn zu begleiten.
    Ich solle ihm aber auch eine Deadline setzen, bis wann das passieren sollte.
    2. für meine Tochter empfahl er mir mit einer psychologischen Beraterin des Jugendamts zu reden, was ich tun werde.
    Es war ein gutes Gespräch, allerdings war ich etwas überrascht.

  • Das wäre ich auch.

    Denn er appelliert an deine Co-Anteile. Was soll der Quatsch? Meinst du nicht, du hast dassselbe schon zig mal erfolglos vorher gemacht?

    Deine Tochter braucht in meinen Augen keine psychologische Beratung, wie sie die häusliche Situation bis zu ihrem 18. Geburtstag am besten überstehen könnte, sondern eine Mutter, die für klare Verhältnisse sorgt.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Dann freut es mich, dass nun deine ganzen Probleme nicht ins Handeln zu kommen damit gelöst sind. Oder? Also alles wieder auf Start?

    War heute bei der Beratungsstelle. Der Berater hat mir zwei Dinge empfohlen:

    1. nochmals versuchen meinem Mann zu überzeugen zu einem Arzt oder einer Beratung zu gehen und ihm anzubieten, ihn zu begleiten.

    Hast du den Berater gefragt, ob du das machen sollst oder kam er von sich aus darauf.?

    Wenn von sich aus scheint er wenig geeignet zu sein. Zumindest lässt er schon mal deine Co-Abhängigkeit außer Betracht. Hält dich und dein Mann weiterhin schön an der Sucht fest.

    Zum Trocken werden überreden? Neee. Dann mach mal .

    Gruß Hartmut

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  • Liebe Linde, lieber Hartmut

    Er hat es von sich aus empfohlen.
    Ich habe sogar erwähnt, dass ich das schon x-fach versucht habe - er meinte ich solle Deadline setzen.
    Zu Eurem Kommentaren: ich habe nicht gesagt, dass ich mache, was er gesagt hat. Dennoch dachte ich, ich möchte es teilen.
    Wenn Ihr Euch über mich lustig macht, ist das halt so.

  • Wenn Ihr Euch über mich lustig macht, ist das halt so.

    Wieso sollten wir uns lustig machen. Dazu ist kein Raum bei Alkoholismus oder Co-Abhängigkeit.

    Was machst du nun? Oder was machst du nun anders als zuvor? Was machst du für dich?

    Gruß Hartmut

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