Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • Empfindest Du das so, dass Du schwer erkrankt bist?

    Oder interpretierst Du da etwas in das Verhalten Deiner Frau herein?

    In vielen Partnerschaften ändert sich etwas, sobald einer nicht mehr trinkt.

    Da kommt etwas aus dem Gleichgewicht. Und jeder überdenkt seine Verhaltensweisen.

    Die Frage, die sich stellt, warum ist es für sie so schwer, dass es keinen Alkohol mehr zu Hause gibt?

    Es gibt viele Haushalte, da ist das ganz normal. Da wird überhaupt nicht drüber nachgedacht.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Nachdem was Du da berichtest, was Du alles im Suff schon gerissen hast, bin ich völlig platt, dass Du meinst, Du bräuchtest einen noch größeren Knall.

    Ich bin außerdem völlig baff, dass Du oder Deine Frau nach den Vorfällen überhaupt noch einen Zweifel hat, ob Du Alkoholiker bist.

    :shock:

    Sorry, dass ich das so formuliere, aber Du steckst schon richtig krass mittendrin….

    LG Cadda

  • Nachdem was Du da berichtest, was Du alles im Suff schon gerissen hast, bin ich völlig platt, dass Du meinst, Du bräuchtest einen noch größeren Knall.

    Ich bin außerdem völlig baff, dass Du oder Deine Frau nach den Vorfällen überhaupt noch einen Zweifel hat, ob Du Alkoholiker bist.

    :shock:

    Sorry, dass ich das so formuliere, aber Du steckst schon richtig krass mittendrin….

    LG Cadda

    Ich brauche einfach erstmal gerade Zeit. Bin erst eine Woche abstinent.

    Irgendwie empfinde ich mich schon als krank, ja.

    Ich brauche jedenfalls professionelle Hilfe und lege viel Hoffnung in das kommende Gespräch bei der Verhaltenstherapeutin.

    Ich glaube für meine Frau ist es nicht schwer, kein Alk im Haus zu haben. Es war nur eine affektive Reaktion von ihr. Letzendlich hat sie es ja gut gefunden, das ich es weg geschüttet habe.

    Grundsätzlich hatten wir eig immer Alk im Haus. Als ich meine Frau kennen gelernt hatte, trank und kiffte ich. Sie hat mir daraus geholfen, zumindest was das Gras angeht und sie hat mir bis heute durch ihre Liebe geholfen, das es mir besser geht, hat mir geholfen einen Therapieplatz zu finden etc. Was sie mal sagte ist, dass sie Angst hat, dass sie mir nun geholfen hat, ich nun nach der Therapie gut drauf bin und sie dann vielleicht fallen lassen würde, weil ich sie nun ja nicht mehr brauchen würde. Sie weiß eigentlich dass das totaler Blödsinn ist. Doch ich finde, dass es krass ihre Verlustängste zeigt.

    Eigentlich wollte ich erstmal nichts schreiben, nun habe ich es doch getan.

  • Hallo,

    Doch ich finde, dass es krass ihre Verlustängste zeigt.

    es zeigt nicht ihre Verlustängste, jedenfalls nicht nur.

    Es zeigt ihre Verstrickung in die COabhängigkeit und ihre Angst irgendwann mal nicht mehr gebraucht zu werden, darüber kann sich ein COabhängiger nämlich auch definieren. Das ist etwas ganz anderes als Liebe.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    es zeigt nicht ihre Verlustängste, jedenfalls nicht nur.

    Es zeigt ihre Verstrickung in die COabhängigkeit und ihre Angst irgendwann mal nicht mehr gebraucht zu werden, darüber kann sich ein COabhängiger nämlich auch definieren. Das ist etwas ganz anderes als Liebe.


    lg Morgenrot

    Ok, und was mache ich nun damit?

  • hallo,

    Aber das ich Alkoholiker bin, scheint sie nicht wahrhaben zu wollen.

    mich hat dieser Satz sehr stutzig gemacht.

    Ich gebe ja hier nur meine Erfahrungen weiter, die ich in Jahrzehnten mit einem nassen Alkoholiker sammeln "durfte".

    Mittlerweile ist er fast 6 Jahre trocken.

    Als er es endlich erkannt hatte, das er Alkoholiker ist, und er zur Entgiftung im Krankenhaus war, war mir klar, das unser Haus alkoholfrei sein muß, dass habe ich auch getan, aber alles andere war seine Verantwortung.

    Mein erster Gedanke war, als ich diesen Satz gelesen habe, sie will ihn in der Sucht halten.

    Denn das Trocken werden als Partner zu begleiten, ist nicht einfach, da müssen beide an sich arbeiten.

    Das kann sehr schwer sein, weil mein xy im nassen Zustand mitunter auch "bequemer" war, da wollte er nicht unbedingt mitreden, das alles ändert sich ja meist, wenn jemand trocken wird.

    Ok, und was mache ich nun damit?

    Einfach nur mal im Hinterkopf behalten, auch COabhängige können abstruse Gedanken haben, weil sie oft der Meinung sind, sie alleine wissen, was für den Alkoholiker am besten ist.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Klingt verrückt, aber ich sorge mich, wie sie reagieren wird, wenn ich sage, dass ich zum Arzt gehen will. Ich befürchte, dass sie wieder sagt, ich würde übertreiben oder ob das wirklich nötig sei, ich sei ja m nicht körperlich abhängig und so..

  • das ist in meinen Augen versuchte Manipulation, oder sie hat Angst, dass du ihr den Spiegel vor halten könntest und sie vielleicht auch ihren eigenen Konsum hinterfragen müßte.

    Geh zum Arzt, denn das ist dein Weg, egal was sie sagt. Nimm dich ernst!!

    Du kannst nur etwas für dich tun, aber ihr stehen auch Gruppen zur Verfügung, an die sie sich wenden kann. Das ist dann ihr Ding.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    ich habe mich nun nochmal mit meiner Frau ausgetauscht. Sie war dem Austausch zu dem Themen nun aufgeschlossen und hat auch selbst einen Test zur Alkoholabhängigkeit im Internet gemacht, wobei bei ihr, wie zu erwarten, nicht so ein hoher Wert raus kam, wie bei mir. Sie sagte mit, dass sie es generell gut findet und es ja positiv sei, wenn ich nicht mehr trinke. Weiter meinte sie, dass sie dabei eben nur die Sorge hat, das ich, bei einer lebenslanger Abstinenz, dann, sollte ich doch mal ein Bier trinken, damit in dem Moment überhaupt nicht klar komme. Ich entgegnete, dass es dann ja wiederum ein "Beweis" für die Abhängigkeit wäre, wenn ich dann nicht stoppen kann, weil mich dann halt schon ein Bier dazu bringt die Kontrolle zu verlieren, weil Entwöhnung vom Alkc+ Abhängigkeit vorliegt. Darin sieht man ja eigentlich ihre Befürchtung, oder?

    Grundsätzlich ist sie nicht sicher ob ich abhängig bin, aber, "irgendwas wird dran sein" meint sie... Weiter sagte sie, dass sie die Sorge hat, dass ich jetzt mal wieder einfach etwas extremes mache, was pathologisch ist. Sie meint damit, womit sie recht hat, dass ich mich oftmals extrem für Dinge begeistern kann, z b. Hobbys, dem dann verstärkt nachgehen, und dann doch wieder beende.Ich bin hingegen der Meinung, dass hier eine Charaktereigenschaft vorliegt und kein pathologischer Befund. Sie fragt sich also sozusagen, ob es jetzt "so etwas" wieder ist. Obwohl es grundsätzlich ja positiv sei, das ich nicht trinken möchte. Vermutlich sucht sie nach Gründen, das ich ggf nicht abhängig sein könnte...

    Generell legt sie auch die Hoffnung in die Meinung der Psychotherapeutin, mit der ich bald ein Gespräch habe. Ich auch.

    Ich habe mittlerweile verstanden, das ich selbst merken muss, ob ich Alkoholiker bin, oder nicht. Bin trotzdem dankbar über Rückmeldung von euch.

    Heute habe ich 14 Tage geschafft. Dabei war schon eine Situation, die ich sonst nur mit Alkohol ertragen habe. Jetzt merke ich, dass ich Gefühle durchlebe bzw. aushalten muss und kann. Das ging sonst mit Alkohol besser. Aber auch so, ohne Alk, hat es erstaunlich gut geklappt. Ich nuss mich daran gewöhnen und hätte auch gerne getrunken, es war genug da, in de sozialen Situation, doch es ging ohne.

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von Maeron (7. Juni 2023 um 23:00)

  • hallo,

    Grundsätzlich ist sie nicht sicher ob ich abhängig bin, aber, "irgendwas wird dran sein" meint sie..

    sie muß sich auch nicht sicher sein, bist du dir denn sicher es ?

    Ich habe mittlerweile verstanden, das ich selbst merken muss, ob ich Alkoholiker bin, oder nicht.

    genau, und siehst du dich als Alkoholiker. Wie willst du jetzt weitermachen?

    Jetzt wartet deine Frau auf Aussagen des Therapeuten, in meinen Augen auch ein weiteres hinausschieben.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen,

    Nein, zu 100 % sicher wäre ich mir, wenn ich körperliche Entzugserscheinungen hätte. Bei den rein psychischen Symptomen (psychischer Abhängigkeit) ist es schwerer, dies so treffsicher zu sagen. Damit will ich nicht sagen, das es nicht sein könnte, nur weil körperliche Abhängigkeit "fehlt".

    Vor meiner tiefenpsychologischen Therapie habe ich die Sache mit der Straftat und den ganz schlimmen Auseinandersetzung gehabt. Hier wurden in der Therapie die Ursachen erforscht und erfolgreich "behandelt". Seit dem Ende der Therapie gibt es keine solch schwerwiegenden Vorfälle mehr. Jedoch schon noch Vorfälle mit Konrollverlust. Ich bin daher ja relativ sicher, das eine Abhängigkeit besteht. Doch da ich auch noch andere psychische Leiden habe (Ängste, Grübelzwang), ist es sicherlich gut, die Thereupin zu fragen. Ich finde das hat nichts mit aufschieben zu tun.

    Lg

  • Nein, zu 100 % sicher wäre ich mir, wenn ich körperliche Entzugserscheinungen hätte. Bei den rein psychischen Symptomen (psychischer Abhängigkeit) ist es schwerer, dies so treffsicher zu sagen.

    Dann komme einfach wieder, wenn du es herausgefunden hast. Das Forum ist nicht für User geeignet, die sich auf den Weg dahin befinden. Es ist nicht böse gemeint, aber die Stellschrauben zu einem nüchternen Weg sind eben andere.

    Da würde es unnötigerweise nur zu Diskussionen kommen, die beiderseits nicht hilfreich sind.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Dann komme einfach wieder, wenn du es herausgefunden hast. Das Forum ist nicht für User geeignet, die sich auf den Weg dahin befinden. Es ist nicht böse gemeint, aber die Stellschrauben zu einem nüchternen Weg sind eben andere.

    Da würde es unnötigerweise nur zu Diskussionen kommen, die beiderseits nicht hilfreich sind.

    Darf ich mal fragen warum man nur dann hilft, wenn es quasi für jemanden zu spät ist und nicht dabei unterstützt, schon vorher die Entscheidung zu treffen? Das könnte der betroffenen Person und anderen doch im Zweifelsfalle viel Leid ersparen, oder sehe ich das falsch?

    Ich persönlich würde versuchen jemanden im Fall aufzufangen anstatt nur vom Boden aufzukratzen. Gerade wenn die Person gerade mit sich hadert oder die Reflexion braucht.

  • Darf ich mal fragen warum man nur dann hilft, wenn es quasi für jemanden zu spät ist und nicht dabei unterstützt, schon vorher die Entscheidung zu treffen?

    Ja darfst du. Das Forum ist für bekennende Alkoholiker ausgelegt.

    Ich persönlich würde versuchen jemanden im Fall aufzufangen anstatt nur vom Boden aufzukratzen. Gerade wenn die Person gerade mit sich hadert oder die Reflexion braucht.

    Ist verständlich. Es wird ja auch Unterstützung eine Zeitlang angeboten, aber irgendwann ist eben hier Schluss . Die Tür ist aber nicht zu, jeder kann ja weiter lesen.

    Wir übereden auch keinen oder geben Hilfsteilungen, um für sich selbst zu erkennen, was er nun ist. Wir diagnostizieren auch nicht, wir sind eine Selbsthilfegruppe für Alkoholiker.

    Es gibt andere Foren oder Institution, die das anbieten. Einfach dort vorstellig werden. Bei uns geht es erst ab der Erkenntnis los. Und es ist auch nicht vorgesehen, dass wir das ändern.

    Gruß Hartmut

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  • Ich akzeptiere die Regeln natürlich.

    Ich kann deine Worte Hartmut in der Hinsicht verstehen, dass, würde man das Forum für Menschen öffnen, welche noch nicht klar bekennen können, dass sie Alkoholiker sind, es zu möglicherweise nicht endenden Diskussionen kommt, gerade weil Alkoholiker sich oftmals ihre Sucht nicht eingestehen können und hier Dann nicht ehrlich sind. Wobei Menschen dieser Personengruppe sich hingegen ja auch in UNehrlicher Weise als Alkoholiker bekennen könnten, nur um vom erweiterten Umfang des Forums zu profitieren.

  • Hm, ich wüsste jetzt nicht, daß sich hier mal wer als Alkoholiker ausgegeben hat, aber gar keiner war, nur damit er hier mitschreiben kann.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • .. und eben weil man schon ein Selbsthilfe forum aufsucht ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass derjenige (und auch ich) Alkoholiker ist, aber noch nicht so weit sich als einer zu bezeichnen. Ergo trotzdem hier richtig wäre, von der Sache her.

  • Weiterhin 0,00 Promille.

    Termin Therapeutin wahrnehmen.

    Mich beobachten.

    Ich denke so ist der Weg für mich gut. Ich hatte ja auch schon den Moment, wo ich der Meinung war, Alkoholiker zu sein (am ersten Abstinenz-Tag), das schrieb ich hier auch. Dann schaue ich, ob mich meine Therapeutin zur Erkenntnis bringt. Sollte es sich dann herausstellen, das ich Alkoholabhängig bin, komme ich wieder. Ich muss sagen, dass es mir schwerfallen wird bis dahin hier nicht zu schreiben. Denn ich schätze eure Antworten hier und fand die Möglichkeit des Austauschs gut. 👋✅

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