Teresa0707 - Mein Partner ist alkoholabhängig

  • Hallo Teresa,

    Du handelst völlig richtig und überlässt ihm die Verantwortung über seine Sucht. Nur er selbst kann

    da herausfinden.

    Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag am Meer!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Egal wie oft du ihn in den Arm nimmst, es wird eben nicht gut… Es kommt kein Wunder vom Himmel und schwups sind alle seine Probleme gelöst. Wenn er diese Hoffnung hat, kann er lange warten.

    Suchterkrankungen kann man stoppen, indem man mit der Selbstmitleidsleier aufhört und selber aktiv wird.

    Genieße den Tag heute und plane weiter, ohne auf irgendwelche Wunder zu hoffen.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Theresa

    ich schreibe dir mal als Alkoholiker. Hätte ich damals eine Partnerin gehabt, die konsequent ihr Vorgehen durchsetzt hätte, wäre der Partnerin und auch mir viel Leid erspart gewesen. Mir jedoch auch nur, wenn ich es von mir aus gewollt hätte und nicht aufgrund des Druckes.

    Lasst dich auch nicht von dem Zauberwort Therapie einlullen. Das Schlagwort hat keinen Wert.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • kann er keinen Unterhalt zahlen und ausziehen schon mal gar nicht,

    Für mich steht die Trennung weiterhin fest

    Warum genau trennst Du Dich jetzt nicht von Ihm?

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Teresa,

    Lasst dich auch nicht von dem Zauberwort Therapie einlullen. Das Schlagwort hat keinen Wert.

    Genau das dachte ich auch.

    Keine Therapie bekommt einen Alkoholiker trocken, wenn es nicht geklickt hat.

    Ich finde es richtig, dass Du nicht bei der Arbeit angerufen hast. Er muss Dir auch nicht leid tun, weil es ihm schlecht geht. Ich hatte nach Sauftagen auch noch Tage nachdem ich aufhörte noch ein aufgedunsenes Gesicht und sah einfach hundeelend aus und mir ging es auch echt mies. Mitleid hatte ich dennoch null verdient. Als ich aus tiefstem Herzen nicht mehr trinken wollte und mir Hilfe suchte, ging es mir besser, auch da brauchte ich kein Mitleid mehr.

    Weißt Du was ich krass finde? Dass Dein Mann Tage lang einfach abhaut und dann hinterher einen auf Opfer macht. Er lässt Euch einfach im Stich! Ich würde es sogar ohne dass er trinkt ätzend finden, sich einfach aus der Verantwortung heraus zu ziehen. Eine sehr dreiste Art und Weise.

    Ich finde es gut, dass Du etwas tust, was Dir gut tut und Du Beistand bei Deiner Freundin holst. Du musst kein schlechtes Gewissen haben. Es liegt in seiner Hand, nicht in Deiner!

    LG Cadda

  • Jetzt hast du noch genug Kraft.

    Etwas auszuhalten ist sehr zermürbend und kräftezehrend. Von daher dachte ich auch, warum noch lange warten? Nach Weihnachten kommt Silvester, nach Silverster Neujahr, dann Ostern....... Das sind im Endeffekt nur irgendwelche Kalenderdaten, die kein bißchen wichtiger sind als z. B. der 2. Oktober oder der 7. Oktober.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo alles zusammen,

    Ich hatte ein sehr schönen Tag am Wasser und ich habe viel Mit meiner Freundin gesprochen, das tat auch sehr gut.

    Das Therapie allein nichts bringt, das weiß ich auch. Er hatte ja auch schon mehrere. Aber für mich ist es dieses mal anders. Bei seinen letzten Therapien habe ich immer Hoffnung rein gesteckt, dass er es damit schaffen kann. Diesmal ist es nicht so, da es an meiner Entscheidung nichts ändert.

    Das er tagelang verschwindet ist echt beschissen, aber das weiß er auch selber. Ich bin ehrlich. Soll er das lieber so machen, als dass er hier zu Hause trinken würde, dann lieber woanders so dass ich das nicht mit ansehen muss.

    Was heißt zermürbend. Mir geht es im Grunde gar nicht schlecht. Klar, dass mit der Job Geschichte hat mich wütend gemacht, aber einzig und allein aus dem Grund wegen der finanziellen Unterstützung die er mir dann nicht mehr geben könnte. Das er tagelang weg war, hat mich gar nicht mehr wütend gemacht. Über den Punkt bin ich hinaus, da es eh keine Zukunft für uns gibt.

    Von jetzt auf gleich mich trennen, ist für mich nicht so einfach. Ich muss das Stück für Stück tun, ich habe ja schon eine Veränderung seit der Geburt meines Sohnes durch lebt, das merke ich ja in so vielen Momenten. Außerdem möchte ich einen Rosenkrieg mit ihm vermeiden, ich wünsche mir, dass wir als Freunde auseinander gehen, auch wegen unserem Sohn. Wir müssen ja auf Dauer mit einander auskommen, wir haben schließlich ein Kind zusammen.

    Ich habe immer meinen Notfall Plan im Hinterkopf. Sollte er anfangen hier zu trinken oder betrunken nach Hause kommen und Stress machen, gehe ich zu meinen Eltern. Aber das ist bis jetzt noch nicht der Fall und solange ist es okay für mich. Ich mach mein Ding, Weihe immer mehr Freunde ein und unternehme viel. Damit geht es mir gut und ich weiß, wenn ich weiter so mache wird mir die Trennung spätestens nach der Elternzeit etwas leichter fallen weil ich im Vorfeld viel Vorbereiten konnte. Außerdem bekomm ich so wenigstens noch ein bisschen Unterstützung. Wenn er hier ist und nicht arbeitet, kümmert er sich ja auch gut um unseren Sohn, sodass ich Freiräume bekomme. Und ich kann weiterhin Geld zur Seite legen, solange wir zusammen wohnen, sodass ich für meine finanzielle Sicherheit etwas tue. Es soll nicht so rüber kommen, als würde ich ihn ausnutzen, für mich ist das das Minimum, was mir zu steht, es ist schließlich auch sein Kind.

    Ich danke euch allen für eurer lieben Worte und Ratschläge, ich arbeite weiterhin Stück für Stück dran

    Liebe Grüße

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    Deine Einstellung dazu ist völlig sortiert und ich kann sie auch nachvollziehen.

    Als Außenstehende hatte ich etwas Bedenken, ob Du Dir die Situation etwas schön redest und im Grunde genommen mehr leidest, als Du (vor Dir selbst?) zugeben magst.

    Wenn dies aber wirklich nicht der Fall ist, dann verstehe ich Deine Überlegungen.

    Pass auf Deine Gefühle auf!

    Ich wünsche Dir einen wundervollen Tag mit Deinem Kleinen :)

    LG Cadda

  • Hallo Teresa,

    Ich habe deinen Text gelesen... er ist so sehr identisch zu meinem Leben mit dem Vater meines Kindes...das verletzende Verhalten und das Versetzen kenne ich leider nur zu gut...wie geht es dir denn zur Zeit? Hast du dir Hilfe suchen können?

    LG Holy

  • Hey Holy,

    Ich habe mir deine Geschichte durch gelesen und ja sie ähneln sich wirklich sehr.

    Mein Partner geht momentan wieder zu Therapie und ist angemeldet für eine stationäre Therapie die dann 3 Monate geht. Aber diese hatte er schon 2 mal und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es dieses Mal auf lange etwas bringen wird. Er macht es für mich und seinen Sohn, nicht für sich und das ist der entscheidende Punkt.
    Trinken tut es weiterhin, die Abstände sind zwar wieder etwas länger und auch die Dauer der Trinkphasen sind wieder kürzer geworden. Aber ich kenne das alles schon, es ist ja seit Jahren der selbe Kreislauf. Ich versuche mich davon nicht ein nullen zu lassen, möchte mir keine Hoffnungen machen um dann wieder bitter enttäuscht zu werden. Natürlich ist es momentan entspannter geworden als die Wochen davor, aber das Thema Alkohol und Sucht ist dennoch immer präsent. Und bleibe ich mit ihm zusammen wird es auch immer ein Thema bleiben trocken oder nicht. Mein Entschluss nach der Elternzeit die Reisleine zu ziehen, steht immer noch. Trotzdem befürworte ich natürlich seine „Versuche“ mit dem trinken auf zu hören, je weniger Trinkphasen er hat umso besser kommen wir natürlich zurecht. Und wir verstehen uns ja trotz alle dem gut, aber von meiner Seite aus haben sich die Gefühle halt verändert und ein „zusammen alt werden“ ist einfach ausgeschlossen. Mein Wunsch ist es einfach, nach der Elternzeit und wenn ich die Trennung wirklich durch gezogen habe und überwunden habe, dass man sich dann auf freundschaftlicher Ebene gut versteht und irgendwie mit einander zurecht kommt, allein wegen unserem gemeinsamen Sohn. Vor einem Rosenkrieg habe ich auch sehr Angst, da ich für sowas auch gar nicht der Typ bin. Naja man wird sehen

    Ich hoffe du findest für dich eine Lösung. Bei dir ist es ja noch mal ein bisschen was anderes, weil dein Partner sein Problem ja nicht erkennt. Lass dir auf jeden Fall nichts einreden! Man sollte auf sein Bauchgefühl hören

    liebe Grüße

    Teresa

  • Hallo Teresa,

    Wann trinkt dein Freund denn momentan? Und wie viel? Ich finde die Wesensveränderung so schlimm...diese ,,eklige" Art...einfach abstoßend...geht er denn mit dem Kleinen liebevoll um? Ich wünsche euch sehr, dass er die Kurve kriegt...ein wenig Hoffnung darf man trotzdem haben finde ich...aber leiden darf man nicht...

    Hab einen schönen Tag!

    LG Holy

  • Hallo alles zusammen,

    Ich lese mir ständig still die Beiträge durch und sehe so viel Parallelen. Es hilft mir, zu wissen dass ich nicht die einzige bin, mit diesen Problemen. Klar man weiß es, aber es dann schwarz auf weiß zu lesen, ist immer noch was anderes.
    Ich habe lange keinen Text verfasst. Ich fand irgendwie nicht die richtigen Worte und ehrlicher Weise wollte ich oft einfach nicht schreiben, um mich nicht noch mehr gefühlsmäßig mit dem Thema auseinander zu setzen.

    Es hat sich nicht wirklich was verändert in meiner Situation. Er trinkt weiterhin, mal mehr mal weniger. Manchmal schafft er 3-4 Wochen nichts zu trinken, dann wieder trinkt er jedes Wochenende. Mit der Therapie ist er weiterhin im Kontakt und sein Therapeut hat seine Unterlagen für die 3 monatige Therapie weg geschickt.

    Ich glaube immer noch nicht, dass sich dadurch irgendwas ändern wird. Er macht das glaube ich aus schlechtem Gewissen mir und unseren Sohn gegenüber. Wenn er nach seinem Sauf Abenteuer Nach Hause kommt, versinkt er ja im schlechten Gewissen und Depressionen. Zu Hause trinkt er weiterhin nicht und kommt auch nicht betrunken nach Hause ( wenigstens etwas). Jedes Mal will er mir dann wieder erzählen, dass er jetzt wieder länger durch halten möchte und es ihm leid tut blah blah blah. Aber dann macht er einfach weiter wie bisher. Er setzt sich null mit dem Thema Sucht und sich selbst auseinander, beließt sich nicht, sucht keinen Austausch mit anderen Betroffenen etc. Das einzige was er macht, dass er zu seinen Terminen zu seinem Therapeuten geht. Aber das auch nur, weil seine Arbeit mittlerweile auch Bescheid weiß und es da so ausgemacht ist, dass er immer Nachweise vorzeigen soll dass er da war. Und daran merkt man doch, dass er das nicht für sich tut oder ?

    Ich versuche weiterhin mich davon abzugrenzen. Konzentriere mich auf unseren Sohn, unternehme so gut wie jeden Tag etwas und spreche auch viel mit Freundinnen. Natürlich genieße ich die Zeit wenn er Länge trinkfreie Episoden hat weil ich dann auch Unterstützung mit dem kleinen bekomme und die Stimmung generell besser ist. Wenn er nach seiner sauferei zu Hause ist, zieht mich seine Stimmung auch immer mit runter und dann gehe ich meistens weg. Nach längeren Trinkpausen, fällt es mir dann auch zuerst wieder schwer, meinen eigenen Vorsätze ein zu halten, wenn seine Episoden kurze Abstände haben, dann leichter.

    Ich versuche weiterhin ihn nicht mehr Vorträge zu halten wie scheiße diese Aktionen sind. Wenn er mir mal wieder eine Lüge auftischt damit er trinken gehen kann, sage ich meistens gar nicht erst, dass ich eh weiß dass er lügt, weil es würde ja eh nichts bringen und er würde weiter lügen, habe ich ja in der Vergangenheit zu oft durch gemacht. Aber ich verstehe es nicht! Er weiß, dass ich weiß, dass er in dem Moment lügt, wieso tut er es dann trotzdem ? Wieso ? Vor paar Wochen habe ich ihm gesagt, dass er mir die Wahrheit sagen kann wenn er trinken geht, ich werde ihn nicht wie früher aufhalten, es ist seine Entscheidung. Das hat er dann auch 2 mal gemacht und ich habe mich dran gehalten, ich habe nichts dazu gesagt. Aber danach fing diese Lügerei wieder an. Wieso ?? Wenn ich ihn versucht hätte auf zu halten, als er ehrlich war, könnte ich es ja Verstehen, dass er wieder anfängt zu lügen aber das habe ich ja nicht. Die Trinkerei ist eine Sache, ich habe für mich begriffen, dass ich da keine Kontrolle habe. Aber diese Lügerei (obwohl sie nicht Not tut!!!) verletzt mich noch mal anders. Klar ich versuche mich ab zu grenzen aber nichts desto trotz ist es anstrengend, verletzend und macht einen wütend. Besonders schwer fällt es mir, wenn wir was ausgemacht haben und er mich dann hängen lässt. Wenn wir eh nichts vor hatten Okay. Aber wenn zB ausgemacht war, dass er an einem Samstag den kleinen nimmt damit ich mal Kind frei habe und er mich dann hängen lässt, dann macht mich das einfach wütend!
    Eigentlich habe ich mir auch das abgewöhnt, ihm nach seiner Sauferei Vorwürfe zu machen, weil eh all das was ich ihn dann an den Kopf schmeiße ja eh schon selber weiß. Aber grade wenn er mich versetzt, dann kann ich manchmal nicht anders. Dann muss die Wut irgendwie raus, dann falle ich wieder in alte Muster und halte ihm seine Aktionen vor. Wenn das vorkommt, sage ich ihm auch immer, dass ich weiß, dass er das selber alles weiß, aber ich einfach Dampf ab lassen muss, sonst habe ich manchmal das Gefühl zu platzen. Das kommt nicht oft vor, aber manchmal schon.

    Ich weiß, dass es keine Situation für immer sein kann, grade wegen dem kleinen. In 11 Monaten arbeite ich wieder, und der Plan steht weiterhin, dass ich mich danach trenne.

    Ich habe heute geschrieben, weil nämlich dieses Wochenende genau so etwas vor gefallen ist. Eigentlich sollte er heute den kleinen nehmen weil ich mit Freunden verabredet bin, aber er ist seit gestern Abend nicht mehr aufgetaucht. Jetzt nehme ich den kleinen mit. Bevor ich ,wenn er dann irgendwann wieder kommt ,wieder in alte Muster verfalle und ihm Vorhaltungen mache, schreibe ich lieber hier um meiner Wut einen Weg zu geben. Vielleicht hilft das ja. Ich werde mir Mühe geben hier schriftlich aktiver zu sein, um meinen Weg bei zu behalten

    Liebe Grüße

    Teresa

  • Aber das auch nur, weil seine Arbeit mittlerweile auch Bescheid weiß und es da so ausgemacht ist, dass er immer Nachweise vorzeigen soll dass er da war. Und daran merkt man doch, dass er das nicht für sich tut oder ?

    Genau. Alles was er macht, macht er um dich bzw. seinen Arbeitgeber ruhig zu stellen.

    Es liest sich, als ob du eigentlich jetzt schon alleinerziehend bist. Wenn jemand süchtig ist, kann man sich leider nicht mehr auf ihn verlassen, auch nicht bei den simpelsten Absprachen oder Terminen.

    Das mit dem Lügen kenne ich aus meiner Verwandtschaft. Mir wurde mal gesagt: "Du riechst verkehrt." als ich auf den offensichtlichen Konsum angesprochen habe. Wir saßen im Auto und das ganze Auto hat nach Alk gestunken. Jou, ich rieche verkehrt... :roll: Es ist einfach sinnlos mit einem Süchtigen zu argumentieren.

    Kommst du da schon vor 11 Monaten raus?

    Viele liebe Sonntagsgrüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Linde66


    Ja das denke ich nämlich auch, dass er es nur deswegen macht.
    Das mit der Lügerei ist einfach so beschissen. Ich verstehe den Sinn dahinter einfach nicht. Er kann mir doch einfach ehrlich sagen wenn er saufen geht, ich halte ihn ja nicht auf, mache keine Szene etc. Deswegen ist es komplett unnötig mich deswegen an zu lügen, grade weil ich es ja eh schon weiß. Aber ich bemühe mich, es gar nicht mehr zu versuchen, verstehen zu wollen, bringt am Ende ja doch nichts.

    Früher kann ich leider nicht raus, es geht finanziell einfach nicht. Ich habe nicht viel Elterngeld weil ich 18 Monate genommen habe und das würde nicht mal für die Miete reichen. Sobald ich wieder arbeite, bin ich finanziell so aufgestellt, dass ich mir es leisten kann, das habe ich schon ausgerechnet. Ich versuche jetzt bis dahin durch zu halten und das beste aus der Situation zu machen, was sich natürlich oft als schwierig raus stellt, da es ja einfach was mit einem macht. Ich bin schon froh darüber, dass ich mich inzwischen besser abgrenzen kann, wieder viel mit Freunden mache, Dinge unternehme. Das habe ich vor der Geburt meines Sohnes ja alles wegen ihm schleifen lassen. Ich bin froh, dass ich bei meinem Verhalten etwas geändert habe und wie ich jetzt mit einzelnen Situationen umgehe, das sah vor paar Monaten noch ganz anders aus. Ich bin froh, dass ich so viel raus gehe, mich nicht mehr verkrieche wenn er saufen ist, sondern raus gehe und trotzdem was unternehme.
    Inzwischen lässt er es auch mir im Suff zu schreiben da ich es durch gezogen habe mich auf keine Konversation mit ihm ein zu lassen, wenn er betrunken ist. Ich bin froh darüber, dass er sich an die an die Regel hält nicht zu Hause zu trinken und auch nicht besoffen nach Hause kommt. Das hat er kein einziges Mal gemacht seit unser Sohn auf der Welt ist. Wahrscheinlich ist da noch ein Fünkchen Grenze in ihm drin, dass er wenigstens nicht möchte, dass sein Sohn ihn so sieht ( auch wenn er erst 8 Monate alt ist) Solange er dies einhält, werde ich noch warten bis ich wieder arbeite. Sollte er die Grenze aber über schreiten, werde ich zu meinen Eltern gehen, weil wenn es um meinen Sohn geht hört es auf!

    Es ist halt einfach schwierig mit an zu sehen, wie ein Mensch den man mal geliebt hat und immer noch mag, sein Leben weg wirft. Zu sehen, dass eine Substanz es schafft das Leben eines Menschen komplett zu vereinnahmen und in jeder Lebenssituation eine Rolle spielt. Mit an zu sehen, wie fertig er danach immer ist, manchmal weint er auch heimlich, denkt ich merke das nicht, man sieht regelrecht wie er sich selber hasst, darunter leidet so gesteuert zu sein und dennoch findet er nicht die Kraft daran etwas zu ändern.
    Grade weil ich so viel unterwegs bin, merke ich wie schön das Leben sein kann, ich kann mich an kleinen Dingen erfreuen, bin gelassen in Stress Situation, habe an so vielen Dingen Freude. Aber es macht mich traurig dann ihn an zu sehen, wie ihn oft schon eine lange Schlange an der Kasse zusetzt, er schnell genervt ist von Kleinigkeiten, gefühlt an keiner anderen Aktivität Spaß empfinden kann. Als er damals seine 3 Monats Therapie gemacht hat und nicht getrunken hat, war er so aktiv unterwegs, ist schwimmen gegangen, Fahrrad gefahren etc. Sagte damals auch, dass ihm das Freude macht. Aber durch den Alkohol wird alles für ihn zu Belastung. Und das mit an zu sehen, zu wissen es würde auch anders gehen, stimmt einen dann einfach traurig.
    Außer mit unserem Sohn, wenn er mit dem spielt, Zeit verbringt sieht man, dass er Spaß hat und das sagt er auch, ich weiß auch dass er ihn liebt aber leider reicht das auch nicht aus, dass er grundlegend was verändert.
    Ich habe das alles akzeptiert, ändert aber leider nichts an der Tatsache, dass es mich traurig macht

    Liebe Grüße

    Teresa

    PS: meine Wut ist wenigstens verflogen, ich war mit Freunden unterwegs, ich habe die Sonne genossen und schön was gegessen, das hat gut getan.

  • "Das mit der Lügerei ist einfach so beschissen. Ich verstehe den Sinn dahinter einfach nicht."

    Liebe Teresa,

    das geht mir ganz genauso! Ich verstehe das auch nicht. Ich glaube das ist einfach Teil der Krankheit. Mein Mann meinte auch Mal, dass er sich damit auch selbst anlügt. Mich hat das Lügen so oft schon wahnsinnig gemacht, fast mehr als das Trinken selbst. Es fällt mir schwer das nicht persönlich zu nehmen, sondern eben auch als Ausdruck der Krankheit zu sehen.

    Dir alles Gute! 🏵️

    Jump!

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