Teresa0707 - Mein Partner ist alkoholabhängig

  • Hallo Franzi

    Mir geht es den Umständen entsprechend gut.

    Es tut mir sehr leid für dich, dass du dich auch in so einer blöden Situation wie ich befindest.
    Ich finde er sehr stark von dir, dass du den Schritt gewagt hast, zu deinen Eltern zu gehen 💪🏽

    Ich kenne das so gut mit diesen „Versprechungen“ und „Vorsätzen“

    Jahrelang habe ich mich daran geklammert und wurde immer und immer wieder enttäuscht. Ich war einfach wohl auch zu ängstlich den Entschluss zu fassen, aus dem Kreis auszubrechen. Und ich verstehe komplett deinen Punkt mit den Zukunftängsten, Schmerz, Trauer und dem allein sein. Aber mir ist auch klar geworden bleibe ich weiter in dieser Beziehung habe ich auch Schmerzen, Sorgen, Wut und Trauer. Der einzige Unterschied ist, die Gefühle wenn man die Trennung durch zieht, gehen irgendwann weg, werden besser. Es wird wieder bergauf gehen! Wenn ich bei ihm bleibe, dann bleibe ich zwar in meiner Komfortzone aber es wird nie bergauf gehen, sondern immer weiter bergab.

    Ich kann dir nur ans Herz legen, bleib stark !! Wenn er wirklich was verändern möchte, dann kann es das nur alleine schaffen unabhängig davon wie es mit euer Beziehung weiter geht.

    Es ist als wäre ich endlich aufgewacht. Es fühlt sie so an als würde mir erst jetzt klar werden, was ich all die Jahre mir eigentlich gefallen lassen habe. All diese Respektlosigkeiten, Aggressionen, Beleidigungen etc.
    Ich frage mich mittlerweile ob ich die letzten Jahre einfach in Trance war. Wie ich sowas mit mir machen lassen konnte!
    Ich weiß nicht, was seit letztem Wochenende nach dem Vorfall in meinem Kopf passiert ist, aber so klar wie jetzt habe ich noch nie gesehen.
    Im Nachhinein bin ich sogar so was wie froh, dass es passiert ist, weil es ja anscheinend bewirkt hat, dass ich endlich Handel!
    Meine Wut ist auch verschwunden, übrig bleibt nur Entschlossenheit. Ich werde für mein Glück kämpfen.

    Ich bin am Monatg in die Wohnung, dort war mein Ex Partner und auch nüchtern. Ich habe ihm gesagt, dass er betrunken hier nicht mehr auf zu tauchen hat! Das er sich eine eigene Wohnung suchen muss, weil es so nicht mehr geht. Natürlich weiß ich, dass das nicht von heute auf morgen geht. Er war ja bis Anfang Juli noch in Therpie und hat 3 Monate kein Gehalt bekommen. Aber er war einsichtig und meinte auch, dass es das beste für alle wäre. Ich sagte ihm, dass ich möchte, dass er erst mal für 2 Nächte bei seinen Eltern unterkommt, damit ich Abstand gewinne und wir uns eine Lösung für die Zeit bis er eine neue Wohnung hat, überlegen. Er war darüber nicht glücklich aber einverstanden und ging.
    4 Stunden später bekam ich eine Nachricht mit den Worten „bist du jetzt glücklich?“

    Ich wusste es sofort, er ist nicht zu seinen Eltern gefahren sondern trinken. Habe ihm direkt gesagt, dass er betrunken ist und er hier nicht auftauchen soll, danach habe ich ihn auf Whatsapp geblockt.
    Anstatt sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen, greift er zu Flasche. Das hat mich nur weiter in meinem Entschluss bestärkt.
    Gestern rief er mich dann Nachmittags an und sagte „ Ich habe jetzt gleich Feierabend und würde danach rum kommen“Ich hörte sofort, dass er betrunken war und nicht auf der Arbeit. Ich meinte ganz sachlich zu ihm „Nein du bist betrunken, du kommst nicht hier her“ Daraufhin sagte er nur „du nervst so“ und legte auf. Danach schrieb er mir, dass er in 1-2 Stunden kommen würde, und ich nichts dagegen machen kann.
    Daraufhin rief ich meine Eltern an, die kamen und blieben bis zum Abend hier. Parallel schrieb ich auch seinem Vater, dass er seinem Sohn ins Gewissen reden soll.
    Um 21:00 Uhr hat er mir dann nochmal geschrieben, dass er um 23 Uhr kommen wird. Ich schrieb ihm wieder, dass er betrunken hier nicht rein kommt, dass die Kette vor hängt und er besoffen diese Wohnung nicht mehr betreten wird, ich notfalls die Polizei rufen werden und auch meinem Vater Bescheid gebe, dass er hier schläft. Auch seinem Vater schrieb ich wieder. Nach endlichen Beleidigungen,war dann endlich Ruhe; er hat bei seinen Eltern geschlafen.

    Heute Morgen dann habe ich mit ihm und seinen Eltern ein Gespräch geführt. Wir haben jetzt die Abmachung, dass bis er eine eigene Wohnung hat, er in der Woche hier weiterhin wohnt, sich mit um seinen Sohn kümmert und mich damit entlastet. Freitags wenn er zu Arbeit fährt, lässt er dann den Schlüssel da und schläft das Wochenende für bei seinen Eltern (egal ob er vorhat zu trinken oder nicht). Ich habe klar gesagt, sollte er EINMAL besoffen hier dann trotzdem auftauchen, weil er im Suff wieder andere Meinung ist, dann ist der Deal geplatzt, dann muss er komplett zu seinen Eltern gehen. Ich sagte, dass ich meine Grenzen nicht mehr verschieben werde, taucht er einmal besoffen auf und dann ist der Versuch beendet! Meine Eltern wissen auch Bescheid.
    Ich bin ehrlich, ich glaube er wird es nicht einhalten können, aber ich möchte auch fair sein und ihm die Chance geben, grade auch wegen unserem Sohn, damit die beiden sich regelmäßig sehen und ich in der Woche wenigstens bisschen Unterstützung habe.
    Aber ich werde meine Grenzen jetzt wahren!! Mein Ex hat heute auch zugegeben dass er einfach gestern so wütend war, weil er das nicht von mir kennt, dass ich so hart bleibe und auch unsere Eltern mit „rein ziehe“. Ja natürlich macht ihn das im Suff wütend weil er es gewohnt war immer am Ende seinen Willen zu bekommen. Aber damit ist Schluss!

    Ich schreibe so ausführlich , damit hoffentlich raus zu lesen ist, dass ich es geschafft habe die Grenze „besoffen wird hier nicht her gekommen“ durch gezogen habe.

    Die Nächste Zeit wird nicht einfach für mich, ich hoffe, dass er so schnell wie möglich eine eigene Wohnung findet, was leider nicht sehr leicht wird bei dem Wohnungsmarkt in unserer Stadt und seinem finanziellen Status. Aber irgendwann wird das der Fall sein und dann bin ich noch ein Schritt weiter.
    Und sollte er den Deal brechen, ist er bald sowieso komplett bei seinen Eltern. Mal schauen was die Zeit bringt.
    Ich bin jedenfalls weiterhin fest entschlossen und motiviert! Habe mir auch schon eine Liste geschrieben mit allen Punkten warum ich das weiter durch ziehen muss, sollte mein Herz meinen sich wieder ein zu mischen.

    So jetzt habe ich genug geschrieben 😅


    Wünsche euch allen einen schönen Mittwoch, ich gehe gleich mit dem kleinen schwimmen


    Liebe Grüße

    Teresa

  • ich muss noch mal was los werden,

    Ich sitze grade im Garten bei meinen Eltern und schaue meinem Sohn beim plantschen zu.
    Er ist so mit sich beschäftigt, dass ich Zeit habe meinen Gedanken nach zu gehen.
    Und nun habe ich ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber.
    Warum ? Weil mir klar geworden ist, das eine Seite in mir hofft, dass mein Ex den Deal bricht, besoffen irgendwann in der Wohnung auftaucht und ich dann sagen kann, dass er ab jetzt komplett zu seinen Eltern muss.
    Als ich mich eben bei dem Gedanken, bzw. Gefühl erwischt habe, habe ich direkt ein schlechtes Gewissen bekommen.
    Sollte ich nicht in erster Linie an meinen Sohn denken ? Sollte ich nicht hoffen, dass es klappt, dass mein Ex sich an die Abmachung hält ? Dass mein Sohn in der Woche regelmäßig Zeit mit seinem Vater verbringen kann ?
    Mir war von Anfang an bewusst, dass ich diesem Vorschlag nur wegen unseres Sohnes zustimme, wenn es nur nach mir gehen würde, hätte ich dem nie zugestimmt. Für mich bedeutet, dass nämlich psychischen Stress weiterhin neben ihm den Alltag zu leben. Die Angst wieder in Gewohnheiten zu fallen, sich wieder in den Kreis rein ziehen lassen. Ich möchte, das nämlich auf keinen Fall! Aber die Gefahr wenn er in der Woche weiterhin bei uns wohnt, ist einfach größer als wenn er das nicht tun würde. Ich habe es ja auch die letzten 2 Tage gemerkt, es war einfacher für mich als er nicht bei uns in der Wohnung war. Aber ich habe ihm diese Chance eingeräumt und sollte ihm auch die Chance geben, dass ein zu halten.
    Und dennoch, ist es dieses egoistische Gefühl in mir, dass sich wünscht, der Deal würde scheitern.

    Habt ihr Tipps wie ich das zusammen Leben mit meinem Ex gestalten kann ohne mich von alten Gewohnheiten einholen zu lassen ? Ich habe mir schon überlegt, nochmal mit ihm klare Regeln dann auf zu stellen. Das wir uns nach seiner Arbeit mit aufpassen abwechseln und wenn er den kleinen hat, ich dann solange die Wohnung verlasse. Das wir uns versuchen aus dem Weg zu gehen, zwar „cool“ mit einander sind aber nicht mehr. Nicht zusammen Fernsehen schauen, großartige Gesrpäche führen, zusammen was zu machen und sei es nur einkaufen. Glaubt ihr das würde helfen ?

    Ich bin für Tipps dankbar


    Eure Teresa

  • Sare

    Ich habe ihn schon öfters allein mit meinem Sohn gelassen und er hat dann nie getrunken, bis auf das letzte Wochenende und daraus habe ich ja dann meine Konsequenzen gezogen! Wenn er ein täglich Trinker gewesen wäre, hätte ich das nicht gemacht und davor die Male hatte er es ja auch nie gemacht, kann ich ja beurteilen, weil wenn ich Abends nach Hause kam war er immer nüchtern.
    Das letzte Wochenende war das erste mal und ich habe direkt darauf reagiert.
    Er sieht auch ein, dass das ein großer Fehler war und trotzdem ist für mich klar, dass ich ihn mit dem kleinen nicht mehr Abends besonders am Wochenende alleine lassen werde. Was sich ja eh erledigt hat, da er die Wochenenden ab jetzt hier nicht mehr wohnt.

    Die Äußerung „mit voller Absicht“ klingt für mich sehr nach „Raben Mutter“. Ich finde es schwierig, so zu urteilen, da du weder mich noch meinen ex persönlich kennst und dementsprechend auch nicht den vollen Einblick hast.

    Ich persönlich finde es einfach wichtig, dass ich nach dem letzten Wochenende meine Konsequenzen gezogen habe und daraus gelernt habe! Ich habe davor im Traum nicht damit gerechnet, dass er sowas machen könnte, deswegen war und bin ich ja immer noch so geschockt! Klingt vielleicht naiv aber da ich ihn ja auch persönlich kenne, und weiß wie viel ihm sein Sohn bedeutet dachte ich immer, dass sei eine Grenze die selbst er nicht überschreitet! Weil er das davor auch nie getan hat.

  • Ist eine Grenze erstmal überschritten, geht man ein zweites Mal leichter drüber. Ich hab auch getrunken, als ich mit meinen Kindern alleine war. Obwohl ich mir geschworen hatte, das nie zu tun. Ich konnte das eine lange Zeit gut verstecken. Im Tricksen und Täuschen ist ein Alkoholiker ziemlich gut.

  • Das oben stehende kann ich so gut nachvollziehen. Ich habe es ja auch schon mit Trennung unter einem Dach versucht, habe es aber nicht geschafft mich entsprechend abzugrenzen. Und da auch mein XY leider auch nicht „rauswerfen“ lässt (er weigert sich beharrlich, genauso wie er sich weigert eine Trennung zu akzeptieren) blieb mir nichts anderes als mit beiden Kindern zu gehen. Und auch wenn dadurch ja zwangsweise Kontakt ist und noch so so viele offene zukunftsfragen, teils auch akute bestehen, kann ich viel besser zur Ruhe kommen. Handy weg und er kommt nicht an mich ran.
    Ich wünsche dir sehr, dass er deine Grenzen achtet und du sie auch ggf entsprechend verteidigen kannst.

  • Hallo alle zusammen,

    Bei mir ging es dir letzte Woche sehr turbulent zu. Mein Ex Partner hat es natürlich nicht geschafft, betrunken hier nicht auf zu tauchen. Heute hatten wir ein langes Gespräch und er hat eingesehen, dass es uns beiden nichts bringt wenn er hier länger wohnt. Er zieht heute zu seinen Eltern um besser für eine eigene Wohnung sparen zu können und damit ich den Abstand bekomme, den ich benötige um das alles zu verarbeiten.
    Anfangs hat er noch versucht, mich zu überreden, es trotzdem noch mal zu versuchen, dass er in der Woche hier wohnt. Doch ich bin hart geblieben, habe meine Grenze nicht mehr von ihm verschieben lassen. Es war sehr hart und hat mich sehr viel Kraft gekostet. Den auch wenn meine Eltern mich finanziell bis zum Ende meiner Elternzeit unterstützen, und ich von meinem Ex Unterhalt bekomme für unseren Sohn, wird es doch die nächsten Monate knapp.
    Aber lieber jetzt bisschen sparsam leben und dafür hoffentlich bald meinen Frieden haben als andersherum.

    Trotz allem, übermannen mich jetzt die „Trauer“ Gefühle. Es ist nun endgültig, es gibt keinen Weg zurück. Mein Kopf wusste das schon die ganze Zeit, doch es fühlt sich so an, als würde es jetzt erst zu meinen Gefühlen durch dringen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
    Ich bleibe meinem Weg treu, dass weiß ich und dennoch ist ein Schmerz in mir, der kaum aus zu halten ist.
    Die letzten Tage, hat einfach nur die Wut regiert. Mein Ex hat vier Tage durch getrunken und einen Psycho Terror vom feinsten hin gelegt. Da war es so leicht einfach nur zu hassen.
    Heute, wo er wieder nüchtern ist und wir gesprochen haben, war der Hass weg. Ich sehe ihn an und sehe wie kaputt er ist. Wie verzweifelt er ist und seinen Selbst Hass.
    Statt der Wut ist nun Trauer da. Trauer um ihn, weil ich weiß, dass er so weiter machen wird und sich am Ende damit immer mehr ruiniert. Trauer um mich, weil ich jetzt allein erziehend bin und gefühlt komplett am Anfang stehe und das so nie wollte. Und natürlich Trauer um unsere Beziehung.
    Vor paar Wochen wäre ich aufgrund diesen Gefühlen wieder schwach geworden, hätte weiterhin die Elternzeit vor geschoben diesen Schritt nicht zu gehen. Doch diesmal ist das anders gewesen. Obwohl die eine Seite in mir mich anfleht ihm zu sagen, dass er nicht ausziehen soll, höre ich auf die Seite die mir sagt, dass es das einzig richtige ist.
    Wenigstens was das angeht habe ich Fortschritte gemacht.
    Und trotzdem fühle ich mich als würde ich innerlich verbrennen.

    Eure Teresa


    Ps: mein nächster Schritt wird sein, dass er aus dem Mietvertrag raus kommt, da ich mir ziemlich sicher bin, dass er hier weiterhin im Suff auftauchen wird, auch wenn er bei seinen Eltern ist. Da er da ein komplett anderer Mensch ist. Wenn er nicht mehr im Mietvertrag ist, kann ich dann auch besser die Polizei rufen sollte er wieder mal nachts vor der Tür dann stehen und nicht gehen wollen. Sicher ist sicher.

  • Hallo Teresa,

    Ich verstehe deine Gefühle sehr gut! Besonders dieses Schwanken zwischen Hass und Trauer.

    Mir kommt es immer vor, als würde ich plötzlich wieder aus einem Alptraum erwachen, wenn mein Mann wieder nüchtern ist. Aber leider ist es kein Traum sondern Realität.

    Ich finde es beachtlich wie konsequent du das durch ziehst. Mir geht es auch immer wieder so, dass plötzlich Schauer über mich fahren: es ist jetzt wirklich so! Ich ziehe aus! Es steht fest.

    Deine Gefühle sind doch verständlich. Ich sage mir immer wieder "Gefühle aus - Kopf an". Normal wäre es andersherum, aber bei Sucht ist halt nix normal.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Lieber Jump,

    Das hast du sehr gut beschrieben mit dem Alptraum, das passt sehr gut

    Ja es ist schwer einfach weil durch unseren Sohn ich ihn ja nicht komplett aus meinem Leben streichen kann.
    Aber ich hoffe einfach das es mit der Zeit leichter wird mit ihm um zu gehen.
    Diese Woche ist er noch krank geschrieben und war oft da um sich um unseren Sohn zu kümmern. Er ist jetzt wieder auf dem trip, dass er nie wieder ein Schluck Alkohol trinken wird. Aber davon lass ich mich nicht mehr täuschen.
    Nächste Woche arbeitet er wieder, ich hoffe, dass wir uns dann weniger sehen. Er möchte nach der Arbeit immer für 2 Stunden rum kommen um sein Sohn zu sehen, in der Zeit werde ich dann einkaufen gehen, ein Kaffee trinken gehen oder sonst was. Einfach das wir uns nicht mehr so oft sehen.
    Er leidet unter der Situation, dass merke ich. Er hat mir an einem Abend auch wieder Nachrichten geschickt, dass er erst jetzt merkt, was er mir und unserem Sohn damit an getan hat, dass er jetzt die Kurve bekommen will, dass er das verdient hat das er aus der Wohnung raus geflogen ist etc.
    Ich habe ihm am nächsten Morgen gesagt, dass er aufhören soll mir solche Nachrichten zu schicken, da es das für mich alles noch schwieriger macht. Er ist jetzt einfach so geschockt von sich selber und was er die letzten Tage im Suff angestellt hat, dass er denkt, das Erlebnis hätte ihn von seiner Sucht befreit. Er versteht nicht, dass Sucht so nicht funktioniert. Er wird jetzt paar Wochen abstinent bleiben und dann geht das alles wieder von vorne los.
    Aber das ist sein Problem, nicht mehr meins. Ich hoffe, das er bald eine Wohnung findet und dann auch nicht mehr versucht mich zurück gewinnen zu wollen, das strengt einfach an. Es fällt mir unglaublich schwer meine Energie für mich zu behalten. Aber ich kann sie nicht mehr an ihn abgeben und ihn auffangen, ich muss mich jetzt um mich kümmern, da es mir auch nicht gut geht und ich ja genauso die Trennung durch mache wie er. Aber aus dem alten Muster aus zu brechen, ihn nicht in in seinem Kummer auffangen, ist gar nicht so leicht, wenn man es all die Jahre immer getan hat. Das hat wahrscheinlich auch was mit meinem Helfer Syndrom zu tun. Geht es den Menschen in meinem Umfeld nicht gut, habe ich immer direkt das Bedürfnis, dies ändern zu wollen obwohl ich mich dabei immer vergesse. Aber ich werde weiter daran arbeiten und mich jetzt auf mich und natürlich meinen Sohn konzentrieren.
    Und Sucht hin oder her, er hat sich das selber zu zu schreiben, ich habe ihm 8 Jahre Zeit gegeben sich zu ändern. Ich habe es endlich geschafft den Schritt zu machen, mich zu trennen und es gibt jetzt kein zurück mehr! Ich hoffe ihm wird das auch bald klar.
    Liebe Grüße

    Teresa

  • Huhu Leute,

    Ich wollte mal ein kurzes Update geben.
    Ja was soll ich sagen, Mir geht es so gut wie lange nicht mehr!! Das hat ca 2 Tage nach meinem letzten Post begonnen.
    Ich habe immer mehr gemerkt, dass seine Sucht nicht mehr die selben Auswirkungen hat wie vor paar Wochen.
    Ich habe viel über die Beziehung nach gedacht und mir wurde klar, dass ich schon lange aufgehört habe ihn zu lieben. Ich habe Freundschaft mit Liebe verwechselt. Wann das genau umgesprungen ist kann ich nicht sagen, aber Rückblickend sind mir viele Details aufgefallen die schon dafür gesprochen haben. Schon in der Schwangerschaft haben wir immer weniger zusammen gekuschelt, nicht mehr wirklich viel zusammen gemacht und auch der Sex wurde immer weniger. Damals habe ich das auf die SS geschoben und später dann auf die Geburt unseres Sohnes. Aber das war nicht der Fall.

    Er wohnt mittlerweile in einer WG und ich habe die ganze Zeit, seit seinem Einzug mit einem zusammen Bruch gerechnet, aber der kam einfach nicht. Statt dessen ging es mir von Tag zu Tag besser. Ich bin viel fitter, habe super viel Energie , bin mit dem kleinen viel geduldiger und habe einfach Spaß an den Tage und einen super klaren Kopf. Mir ist egal ob er trinkt oder nicht, es tut mir nicht mehr weh. Natürlich die Sorgen wie das mit unserem Sohn und dem Kontakt auf lange Sicht werden wird, sind noch da. Aber was mich betrifft bzw. Die Beziehung mit meinem Ex Partner, trauere ich keine Sekunde hinter her. Heute war ich 1,5 Stunden mit dem kleinen spazieren und da ist mir der Gedanke in den Kopf geschossen „endlich kann ich wieder atmen“ Ja klingt vielleicht komisch aber es stimmt! Ich habe einfach das Gefühl ich kann wieder atmen, ich kann mich endlich nur noch auf mich und meinen Sohn konzentrieren.
    Ich bin so unheimlich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Seit Tagen wenn der Kleine Abends schläft, sitze ich nicht heulend wie immer befürchtet im Wohnzimmer, nein ich liebe es dass er nicht da ist. Dass ich endlich keine Gedanken mehr daran verschwenden muss, „trinkt er, trinkt er nicht?“ Ich habe ihm immer vor geworfen, dass Alkohol sogar über seinem Sohn steht, jetzt ist mir klar geworden, dass es bei Mir ja ähnlich war. Die ganze Zeit war auch bei immer der Gedanke an seine Sucht an oberster Stelle, neben meinem Sohn, und ich merke richtig wie Sau gut sich das anfühlt, dass das nicht mehr so ist.

    Das einzige was ich denke, was bestimmt irgendwann mal über mich herein brechen wird, ist die Angst davor wie es mit meinem ex und meinem Sohn weiter gehen wird, wenn er weiter so macht wie bisher, da ich halt null voraus sehen kann, welche Probleme in welchem Ausmaß da auf mich zu kommen werden. In der Woche kümmert er sich ja oft 2 Stunden um ihm, geht dann mit ihm raus oder zu seinen Eltern. Aber er hat jetzt schon 2 mal wieder ihn nicht am Wochenende gesehen, obwohl es abgemacht war, dass er nachmittags 2 Stunden auf ihn aufpasst. Mich hat es nicht getroffen, also auf der Beziehungs Ebene, aber wegen meinem Sohn halt. Jetzt versteht er es noch nicht, dass sein Papa nicht wie abgemacht kommt, aber irgendwann wird er es und dann bin ich es die, ihm jedes Mal erklären muss, dass sein Papa ihn versetzt.
    Aber ich sage mir, dass sind Probleme die ich jetzt noch gar nicht vorher sagen kann und definitiv jetzt noch nicht lösen kann


    Ich genieße einfach grade, dieses psychische Wohlbefinden und dass ich mich wieder so gut fühle wie ewig schon nicht mehr.


    Liebe Grüße

    Eure Teresa


    Ps: Ich glaube ich bin verliebt, verliebt in die Freiheit hihi 🤭

  • Hi Tereasa! Das freut mich voll für dich! Mir geht es ähnlich, ich dachte auch dass alleine sein wird sooo schwer, dabei bemerke ich wie sehr es mir guttut mich um mich zu kümmern. Mein Partner trinkt und konsumiert, und da sehen wir uns nicht. Es tut mir für ihn sehr sehr leid, aber ich fühle mich endlich! auch wieder bei mir und frei..

    Ich kann mir schon vorstellen dass du wegen eurem Sohn Kopfkino hast, ich versuche mich auch grad daran zu halten dass ich mir erst Sorgen um Dinge mache wenn sie wirklich eintreffen, weil vorher irgendwas einzuschätzen ist grade mit nassen Alkoholikern nahezu unmöglich.

    Ich bin so unheimlich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe.

    Du kannst wirklich stolz auf dich sein, und anderen Müttern ein Vorbild.

    LG Alexa

  • Das sind tolle Nachrichten, Theresa! :thumbup:

    Ich freue mich für Dich und den Kleinen, dass Ihr endlich zur Ruhe kommen könnt.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • versuche mich auch grad daran zu halten dass ich mir erst Sorgen um Dinge mache wenn sie wirklich eintreffen,

    Hi, muss das grade nochmal revidieren, weil grade bei Kindern ist das ja doch schon was ganz anderes..

    Aber ich bin mir sicher dass du gute Entscheidungen treffen wirst, hast du ja bis jetzt schon!

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