*Rina* - Auf geht‘s

  • Hallo Zusammen,

    Anfang September bin ich ein halbes Jahr nüchtern, mein Denken ist aber wohl noch lange nicht trocken.

    Ich bin 55 Jahre alt, weiblich und arbeite selbständig. Mein Lebensgefährte und ich wohnen in getrennten Wohnungen.

    Ich bin psychisch von Alkohol abhängig, missbräuchlich habe ich immer getrunken. (Warum sonst sollte man Alkohol trinken?) Nach 35! Jahren mal mehr mal weniger Alkoholmissbrauch möchte ich nun aussteigen aus der Abhängigkeit.

    Desto länger ich nicht trinke, desto weniger kann ich verstehen, warum der Griff zur Flasche so zu meinem Leben gehört hat. Ich habe viele Lügenkonstrukte aufgebaut, um die Trinkerei vor mir zu rechtfertigen und zu beschönigen. Dafür möchte ich mich hier anmelden um mein pitschnasses Denken in trockenes Gedankengut zu ändern.

    Ich lese hier schon mit seit meinen ersten trockenen Tagen. Seitdem grüble ich darüber nach ‚bin ich Alkoholikerin‘?, wenn ja, was hat das für Konsequenzen? Lebenslange Abstinenz, oh Gott, oh Gott.

    Nach einem halben Jahr ‚Nichttrinken‘ kann ich die Fragen für mich beantworten. Ja, ich bin Alkoholikerin und das heisst ich kann nicht kontrolliert trinken. Also kommt für mich nur die dauerhafte Abstinenz in Frage.

    Mich hier im Forum anzumelden ist für mich ein weiterer Schritt, die Tür hinter mir zu schließen.

    Mein größte Angst ist, dass die Stimme, die mit mir flüstert, eines Tages behauptet: Hey war doch gar nicht so schlimm, die andern trinken doch auch, Du gehörst jetzt zu den Spaßbremsen, Du kannst das kontrollieren. Das war doch alles so einfach, Du kannst jeder Zeit aufhören.

    …. Und ich vergesse nein zu sagen.

    Deswegen bin ich hier, damit diese mal flüsternde, mal schreiende Stimme in Ihre Schranken verwiesen wird und kein Gehör findet. Ich weiß Sucht bewegt sich nur in eine Richtung nämlich abwärts und auch ohne Tiefpunkt möchte ich jetzt aussteigen.

    Das Lesen hier hat mir die ganze Zeit sehr geholfen, deswegen möchte ich jetzt mitmachen.

    Danke fürs Lesen

    Liebe Grüße Rina

  • Hallo Rina,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Erstmal Glückwunsch zu Deinem Entschluss vor fast einem halben Jahr keinen Alkohol mehr zu trinken!

    Aber Deine Formulierung kann ich nicht so wirklich verstehen.

    Du trinkst seit fast einem halben Jahr nicht mehr, aber willst jetzt aussteigen?

    Meinst Du es so, dass Du jetzt endgültig akzeptiert hast, dass Du Alkoholikerin bist?

    Im Grunde ist es völlig egal, ob Du psychisch oder physisch vom Alkohol abhängig bist. Der körperliche Entzug ist

    relativ schnell abgeschlossen. Doch der psychische bleibt lebenslang.

    Du hast von heute auf morgen kalt entzogen, wie ich das herauslese. Hast Du zwischenzeitlich mal bei Deinem

    Hausarzt einen Check gemacht? Oder gehst Du sowieso jedes Jahr einmal zur Kontrolle, so wie das viele andere auch tun?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    vielen Dank für Deine schnelle Reaktion.

    Als ich aufgehört habe Alkohol zu trinken, habe ich mich nicht als Alkoholikerin gesehen. Im Nachhinein denke ich dass es ein Teil der Sucht ist, es nicht wahr haben zu wollen. Ich habe aber auch nicht so viel darüber nachgedacht.

    Ich war seit geraumer Zeit unzufrieden mit meinem Konsum und habe dann erst 12 und dann 10 Tage nicht getrunken. Zu diesem Zeitpunkt war mein Ziel gemäßigt am Wochenende Alkohol zu trinken. Daraus entwickelte sich dann eine 100 Tage Challenge und jetzt möchte ich dabei bleiben. Die Einsicht Alkoholikerin zu sein kam erst mit der Zeit des Nicht Trinkens.

    Ja, ich akzeptiere es Alkoholikerin zu sein.

    Mir war nicht bewusst, dass ich kalt entzogen habe. Über die Gefahren habe ich erst hier gelesen. Da ich aber nie täglich getrunken habe, sah ich für mich keine Gefährdung einer körperlichen Abhängigkeit. Bei meinem nächsten Check up werde ich das Gespräch mit meiner Ärztin suchen.

    LG Rina

  • Der Austausch mit anderen, trockenen Alkoholikern ist auf jeden Fall sinnvoll und hilfreich.

    Hier ist für Dich der Bewerbungslink für den offenen Bereich, Rina:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Rina,

    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Ich habe dich für die offenen Bereiche freigeschaltet, dort beginnt dann der Austausch. Du kannst jetzt überall schreiben,. nur bitte in den ersten 4 Wochen nicht bei den neuen Usern im Vorstellungsbereich.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Rina, ich kenne das, bei mir war es ähnlich aber doch ganz anders. Ich habe auch lange gebraucht, mir das einzugestehen. Auch hatte ich immer wieder, teils monatelange Phasen, in denen ich nichts getrunken habe. Und habe mir dann lange gesagt, es kann ja nicht sein, dass Du da nicht normal umgehen kannst.

    Nach einigen Versuchen, "kontrolliert" zu trinken, habe ich auch dann auch, nach ein paar, zum Glück wenigen, üblen Vorfällen, dass es eben nicht so ist. Allein der Gedanke, dass man sich überlegen muss, kontrolliert zu trinken, zeigt eigentlich schon, dass hier was gravierend schief läuft.

    Hattest Du denn bei Deinem Entzug körperliche Entzugserscheinungen? Ich habe ebenfalls ohne ärztliche Begleitung entzogen, war aber nicht alleine und mir der Konsequenzen bewusst, so dass jederzeit die Möglichkeit gegeben war, sich in ärztliche Behandlung zu begeben.

    Machst Du denn begleitend eine Therapie oder hast Dich einer Gruppe angeschlossen?

    Viel Glück und Durchhaltevermögen auf Deinem Weg,

    Elraine

  • Hallo Morgenrot,

    Vielen Dank für‘s Verschieben.

    Hallo Elraine,

    Wau, monatliche lange Pausen, in denen Du nichts getrunken hast. Das habe ich nie versucht. Für mich war bis dato ein Leben ohne Alkohol überhaupt nicht denkbar. Lange Zeit war Alkohol einfach nur ein Spaßmacher und Weichzeichner. Das hat sich geändert, ich war vom verkatert sein immer abgenervter, leid meine Filmrisse zu kaschieren und meine fortlaufenden Selbstbetrügereien. Ich dachte ich hätte meinen Konsum unter Kontrolle. Letztendlich ist es aber keine freie Entscheidung, wenn die Frage lautet: Freitag oder Samstag saufen.

    Ich habe noch nie versucht keinen Alkohol zu trinken. Das ist das erste Mal. Ich hatte mich über mich selbst geärgert weil ich Sonntags so viel Schönes vor hatte und stattdessen Kopfschmerzen hatte. Deswegen habe ich ein Buch über Alkoholismus angefangen und da reifte der Gedanken in mir, es einfach sein zu lassen.

    Körperliche Entzugserscheinungen hatte ich nicht. Nach ca zwei Wochen hatte ich merkwürdige Kopfschmerzen, zwei oder dreimal war ich von jetzt auf gleich todmüde und ein paar Mal war ich abends nervös. Das war’s.

    Du hast völlig recht. Versucht man kontrolliert zu trinken ist schon einiges schief gelaufen.

    Ich habe mich nur hier online angemeldet also ist das jetzt meine SHG.

    Ein schönes Wochenende

    LG Rina

  • Hey Rina,

    ich konnte mir das auch lange nicht vorstellen. Bei mir hat es sich dann aber so geäußert, auch wenn ich lange nichts getrunken hatte, dass immer dann, wenn es mir schlecht ging, ich einfach viel zu viel getrunken hatte und dann mittlerweile insgesamt drei Mal in der Klinik landete. Weil ich es dann nicht mehr im Griff hatte, es gut sein zu lassen. Bei mir spielen da aber auch noch einige andere Sachen eine Rolle. Ich "brauchte" den Alkohol vorwiegend dazu, um entweder lockerer und nicht so angespannt/ängstlich zu sein oder um den "Kloß" in meinem Bauch ruhig zu stellen.

    Gut, wenn es Dir zumindest körperlich einigermaßen gut gegangen ist.

    Vielleicht machst Du dir mal Gedanken, über eine reale Gruppe. Mich hat das Anfangs absolut abgeschreckt und ich wollte das auf gar keinen Fall. Mit anderen darüber reden, im schlimmsten Fall kenne ich noch jemanden etc. pp. All die Gedanken die man sich da macht. Seit April mache ich nun eine Therapie, mit Einzel- und Gruppengesprächen. Und ich muss wirklich sagen, ich kann nur jedem die Gruppen empfehlen. Ich konnte schon so viel mitnehmen und profitieren und habe meine Meinung dazu völlig über den Haufen geworfen.

    Ich weiß ja nicht, in welchem Lebensumfeld Du dich gerade bewegst. Aber in meiner Therapie gibt es auch die Möglichkeit, Angehörige mit einzubeziehen und auch das hilft mir auf meinem Weg wirklich sehr. Klar, jeder muss selbst wissen, was für einen selbst der beste Weg ist. Aber vielleicht ist es ein kleiner Denkanstoß :)

    Liebe Grüße,
    Elraine

  • Hallo Elraine,

    Super mit welcher Klarheit Du Deinen Weg gehst. Das bewundere ich übrigens bei den meisten hier. Das eigene Problem erkennen, sich Hilfe holen und dann entsprechend handeln. Tolle Konsequenz in der Handlung.

    Das wünsche ich mir für mich auch. Obwohl ich sonst sehr aufrecht und ehrlich durchs Leben gehe, fehlt mir diese Struktur in Bezug auf Alkohol. Ich hoffe sehr das legt sich und ich werde mutiger.

    ich habe so viel Jahre meinen wirklichen Konsum verheimlicht und vor mir selbst verharmlost, da muss ich mir damit einen offenen Umgang ( selbst hier im Forum) echt erarbeiten.

    Ich sehe mich schon bei meiner Hausärztin rumdrucksen. Völlig bescheuert.

    Als ich aufgehört habe zu rauchen, habe ich das überall erzählt und jetzt lamentiere ich rum. Das führt zu Missverständnissen, ich bekomme Sekt von Freundinnen geschenkt für die Zeit nach meiner Abstinenz. Ich hatte vorher keine klaren Worte und bei der Geschenkübergabe auch nicht. Also nehme ich es an und weiß nicht wohin mit der blöden Flasche. Also echt, das muss ich unbedingt ändern. :/

    Ich wünsche Dir und uns einen gemütlichen Sonntag 8)

    LG Rina

  • Guten Morgen Rina!

    ich bekomme Sekt von Freundinnen geschenkt für die Zeit nach meiner Abstinenz. Ich hatte vorher keine klaren Worte und bei der Geschenkübergabe auch nicht. Also nehme ich es an und weiß nicht wohin mit der blöden Flasche. Also echt, das muss ich unbedingt ändern. :/

    Rina, was sind das denn für Freundinnen? Hast Du ihnen gesagt, dass Du dauerhaft keinen Alkohol mehr zu Dir nimmst?

    Versuche Dich auf so eine Situation vorzubereiten, nehme so etwas nicht mehr an und sage klipp und klar, dass Du solche Geschenke nicht möchtest/willst.

    Ich bin gestern mit unserem Campingnachbarn eine große Runde spazieren gegangen und habe ihm erzählt, dass es mir ohne Alkohol deutlich besser geht, mental und körperlich und dass ich das nicht mehr will/machen werde. Wir haben sehr gute tiefe Gespräche. Gestern Abend waren wir noch bei ihm, um "Mensch ärgere Dich nicht" zu spielen. Mein Freund und er haben Bier getrunken, ich wollte gerade nix, auch kein Wasser oder so, hatte einfach keinen Durst. Er sagte tatsächlich, dass ist komisch, dass um mich keine Flaschen stehen und das immer wieder :roll: ! Nach ca. einer Stunde sagt er tatsächlich zu mir, ich kann Dir auch eine Weinschorle machen, mit viel Wasser. Meine Antwort, was hast Du da jetzt nicht verstanden, dass ich keine Alkohol mehr trinke? Ich denke mal, er lässt es jetzt nach.

    Um so nüchterner ich werde, um so ehrlicher werde ich meinen Mitmenschen gegenüber, das ist auch ein großer Vorteil, den ich so noch nicht von mir kannte. Vorher habe ich mich immer versteckt, war unsicher, habe mich nicht getraut, was zu sagen.

    Du bist hier auch schon sehr früh unterwegs ;-), ich liebe jetzt den frühen Morgen, so klar, so fit, sitze schön draußen mit meinem Kaffee, höre den Möwen zu (sind ja gerade auf dem Campingplatz an der Ostsee) und genieße alles :saint:

    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag

    LG

    Wenn du fliegen willst, musst du loslassen, was dich runterzieht!

  • Guten Morgen Rina,

    bis sich diese Klarheit eingestellt hat, ist viel Zeit vergangen. In meinen Augen zumindest. Und erst ein wirklich fast schon lebensbedrohlicher Vorfall aber vor allem eine Aussage meines Partners haben mich wach gerüttelt.

    Weiß denn dein Partner von Deiner Alkohlkrankheit? Und hast Du schon einen Termin bei Deiner Hausärztin?

    Du begibst Dich momentan glaube ich selbst in Gefahr, wenn Du dir z.B. von Deinen Freundinnen Sekt schenken lässt, der dann wohl bei Dir zu Hause steht. Ich weiß, wie schwer es ist, nur schon für sich selbst zu benennen, dass man ein Problem hat. Gegenüber anderen ist das dann noch mal eine Spur härter.

    Du hast für Dich entschieden, keinen Alkohol mehr zu trinken. Das kannst Du sicherlich auch Deinen Freundinnen kommunizieren. Ich habe für mich entschieden, keinen Alkohol mehr zu trinken, also schenkt mir doch gerne etwas anderes, aber keinen Alkohol mehr. Punkt.
    Da muss man sich dann auch nicht groß rechtfertigen. Und wenn es richtig enge und gute Freunde sind, dann kann man sich ihnen vielleicht auch anvertrauen.

    Ich hatte Dich danach gefragt, ob Du vor hast, eine Therapie zu machen und Dir evtl. eine reale Gruppe zu suchen? So genug Fragen für den Sonntag Morgen :) Ich wünsche auch Dir einen schönen Sonntag und freu mich, von Dir zu lesen.

    Elraine

  • Hallo Joey,

    Hallo Elraine,

    Vielen Dank für Eure Nachfragen.

    Nein meine Freundinnen trifft keine Schuld, ich kommuniziere nicht klar und deutlich. Das ist ja mit ein Hauptgrund weshalb ich mich hier im Forum angemeldet habe.

    Ich dachte meine Entscheidung kein Alkohol zu trinken betrifft nur mich und ist total privat. So langsam wird mir bewusst, dass wir uns ja permanent positionieren ( bloß nicht rechtfertigen) müssen. Sei es der Sake oder der aufdringliche Spielefreund. Als ich aufhörte zu rauchen, hat das so letztendlich keinen interessiert, entsagt man aber der Volksdroge Nummer eins wird es echt absurd bis komisch. Na ja, für mich ist das ein großes Übungsfeld.

    Ich denke mit der Zeit kommt das richtige Standing.

    Termin beim Hausarzt ist gemacht. Mein Freund hat mit mir zusammen aufgehört zu trinken. Mir geht es gut, daher möchte ich zur Zeit keine Therapie machen. Ich bin ja hier in einer SHG , mir reicht das erstmal.

    Habt einen schönen Wochenstart.

    Rina

  • Hallo Zusammen,

    Nach fast einem halben Jahr möchte ich ein Resume ziehen.

    Was hat sich alles verändert? Ich hatte ja wirklich nie und nochmals nie gedacht, dass ich in einem gesundheitsschädlichen Rahmen Alkohol trinke. Was für ein unglaubliche Borniertheit!

    Permanent ein Nervengifte sich reinzuziehen und sich nur über die leeren Kalorien Gedanken machen.

    Was für ein Wahnsinn.

    Das Allerbeste, mein Blutdruck hat sich völlig normalisiert.

    Meine Gesichtshaut ist viel kleinporiger und meine Augen sind klarer, dadurch sehe ich viel wacher aus.

    Meine Nägel und meine Haare sind viel fester.

    Schade, dass ich meine regenerierten Organe nicht sehen kann. 8)

    Veränderungen auf psychischer Ebene-

    ich muss mich immer selbst aushalten, das ist teilweise sehr enervierend. Mein Schlaf hat sich verbessert, dadurch bin ich morgens meistens fit, ausgeruht und meistens gut gelaunt.

    Mein Denken ist viel klarer geworden, ich kann viel schneller sagen, was mir passt und was nicht.

    Daher finde ich mein Umgang mit schwierigen Situationen ist viel erwachsener und verantwortlicher geworden.

    Ganz oft empfinde ich Freude aus heiterem Himmel, das ist neu für mich.

    Und da bin ich ganz schön gespannt, was sich so alles nach einem Jahr verändert? :love:

  • Hallo Rina,

    Herzlich Willkommen.

    Schön, dass du nun bald ein halbes Jahr nüchtern bist.

    Das bewundere ich übrigens bei den meisten hier. Das eigene Problem erkennen, sich Hilfe holen und dann entsprechend handeln. Tolle Konsequenz in der Handlung.


    Das wünsche ich mir für mich auch.

    Genau DAS machst du doch auch: Du hast dein Problem erkannt, hast dir Hilfe geholt und handelst entsprechend. 😀

    Mit anderen Worten: Du hast erkannt, dass du Alkoholikerin geworden bist, hast dies akzeptiert, aufgehört zu trinken, hier viel gelesen und weiterhin nix getrunken.

    Tolle Veränderungen hast du schon an dir feststellen dürfen.

    Ich bin auch ganz fasziniert, was Nüchternsein für tolle Veränderungen mit sich bringt.

    Ich wünsche dir hier einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Guten Morgen Rina!

    Mir geht es da sehr ähnlich :) ! Bei mir sind erst 3 Monate, aber ich finde sogar, dass meine Augen größer geworden sind, irre :)

    Tja psychisch ist es auch so, ich sage meine Meinung, das war bisher nicht so. Weiß nicht, ob das immer bei allen gut ankommt, aber das macht nix!

    Liebe Grüße von mir

    Wenn du fliegen willst, musst du loslassen, was dich runterzieht!

  • Hallo Rina,

    das klingt aber wirklich gut bei Dir, auch wenn ich mir Dein Fazit angucke. Ja, ich glaube, dass ist anfangs eine der schwierigsten Aufgaben, sich da zu positionieren. Aber ich finde, mit der Zeit wird es besser. Ich lebe ziemlich ländlich und gerade da ist es so, dass du schon schräg angeredet wirst, wenn du sagst, danke für mich heute kein Bier. Zu Beginn findet man (also zumindest ich) dann noch "plausible Ausreden" wie: "Ich nehme gerade Tabletten, Fastenzeit, ich faste halt was Alkohol betrifft..." bla bla bla. Dabei sollte es doch einfach ausreichen, wenn man sagt, nein Danke! Für mich nicht. Aber das kommt mit der Zeit.

    Ich hoffe, dass Dein Weg weiterhin so positiv verläuft und freu ich wirklich für Dich.

    Liebe Grüße,
    Elraine

  • Zu Beginn findet man (also zumindest ich) dann noch "plausible Ausreden" wie: "Ich nehme gerade Tabletten, Fastenzeit, ich faste halt was Alkohol betrifft..." bla bla bla. Dabei sollte es doch einfach ausreichen, wenn man sagt, nein Danke! Für mich nicht. Aber das kommt mit der Zeit.

    Es ist so einfach.

    Und es reicht völlig aus zu sagen: Danke, für mich nicht.

    Ich war, bevor ich mich in kürzester Zeit in die Sucht gesoffen hatte, jahrelang aus Überzeugung und weil ich am Alkohol so gar nix gutes finden konnte, Antialkoholiker. Es hat niemanden interessiert. Diese Erfahrung mache ich auch heute noch, wo es nicht mehr um ‚nicht wollen’ geht, sondern um ‚nicht können‘ ….Es ist für andere überhaupt nicht wichtig, was ich trinke.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Es ist so einfach.

    Und es reicht völlig aus zu sagen: Danke, für mich nicht.

    Ich war, bevor ich mich in kürzester Zeit in die Sucht gesoffen hatte, jahrelang aus Überzeugung und weil ich am Alkohol so gar nix gutes finden konnte, Antialkoholiker. Es hat niemanden interessiert. Diese Erfahrung mache ich auch heute noch, wo es nicht mehr um ‚nicht wollen’ geht, sondern um ‚nicht können‘ ….Es ist für andere überhaupt nicht wichtig, was ich trinke.

    Naja, ich kann mir vorstellen, auch aus eigener Erfahrung, so einfach ist es eben für viele doch nicht. Gerade hier interessiert das viele und es gehört quasi zum "guten Ton", dass man mittrinkt. "ach, ein Bier das kann nicht schaden" oder "bist du krank?" sind da an der Tagesordnung. Aber die Leute gewöhnen sich dran. Ich höre sowas nicht bzw. kaum, aber gerade bei den Männern der Schöpfung höre ich, vor allem in der Reha, immer wieder, wie schwierig das für viele ist.

  • Naja, ich kann mir vorstellen, auch aus eigener Erfahrung, so einfach ist es eben für viele doch nicht

    Was ‚für viele’ nicht so ganz einfach ist, ist doch nicht mein Maßstab. Meinen Maßstab setze ich mir selbst.

    Ein ‚danke, für mich ein Wasser‘ ist meine Lebensversicherung.

    Rina

    Dein Freund hat zusammen mit dir aufgehört zu trinken. Ist er auch Alkoholiker oder trinkt er keinen Alkohol mehr, um es dir leichter zu machen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Rina,

    das Thema mit dem positionieren fand ich zu Beginn auch schwierig. Ich war unsicher, wie ich meinen Nicht-Konsum „erkläre“. Ich hab es ähnlich gemacht, wie Elraine geschrieben hat, mit „ich nehm gerade Tabletten“ oder oder.

    Im Nachhinein denke ich, dass das vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre. Ich kann jetzt ganz locker sagen:

    danke, für mich ein Wasser

    Konnte ich aber am Anfang nicht, da dachte ich, ich muss das erklären. Vielleicht ging es da auch eher um mich selbst, als um die anderen. Die denken sich wohl damals wie heute nichts oder irgendwas dabei. Selbst wenn die anderen denken: „die trinkt nichts, die muss wohl Alkoholikerin sein“ wäre mir das heute ziemlich egal (stimmt ja schließlich auch). War es mir in den ersten Wochen/Monaten der Nüchternheit aber nicht, weil ich selbst noch mitten in einem Prozess steckte.

    Heute kann ich diesen Gedanken von dir voll und ganz unterschreiben.

    Ich dachte meine Entscheidung kein Alkohol zu trinken betrifft nur mich und ist total privat.

    Die Entscheidung keinen Alkohol zu trinken ist meine private Entscheidung und ich persönlich finde, dass ich das keinem erklären muss wenn ich nicht will. (Auch wenn Entscheidung in meinem Fall nicht immer das richtige Wort war, aber mittlerweile hab ich wieder die Entscheidungsfreiheit Alkohol abzulehnen).

    Liebe Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von Sahnehaube (29. August 2023 um 17:41)

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