• Ja ich habe das auf mich selber bezogen. Ich beziehe mich auf einen youtube Vortrag von einem österreichischen Psychiater, den ich gerne höre. Er hat genau das beschrieben. Das gedankliche Kreisen um sich selbst inklusive sich beoabachtet zu fühlen im Narzissmus und Perfektionismus. Da ich keine Gedanken lesen kann, kann ich diese Aussage sowiso nur auf mich selbst beziehen. Oder wie sollte ich wissen ob bei anderen die Gedanken um sich selbst kreisen?

  • Nun mal aus dem Kontext. Fühlst du dich verfolgt von schlechten Menschen? Oder siehst du nur Schlechtes in den Menschen.

    Super Frage, darüber habe ich jetzt nachgedacht und ich hab sie, ich hab die Person die mich "beobachtet" gefunden. Es ist so eine wie die Frau Kaiser aus einer legendären Wiener Gemeindebau-TV-Serie. Die Frau Kaiser beobachtet alle ihre Nachbarn mit dem Fernrohr und empört sich den ganzen Tag und zeigt gern mal jemanden an. Meistens redet sie mit ihrem Hund, "schau wie´s bei der wieder ausschaut", und "schau, wie die wieder daherkommt." Usw.
    So eine fiktive "Nachbarin" keppelt in meinem Kopf herum. Genial, ich habe eine Lösung gefunden um sie los zu werden. Eine lustige Lösung. Also Danke dass du gefragt hast.
    Und nein ich finde nicht dass alle Menschen schlecht sind! Die Frau Kaiser ist ja auch nicht schlecht, ein bisschen bösartig halt.

  • sagen wir mal so, ich bin wieder single. Und zwar nun für immer, weil es reicht mir nun mit gescheiterten Beziehungen. Ich bleibe auch in dieser Hinsicht lebenslang abstinent.

    Sag niemals nie.

    Als ich meine Frau kennenlernte, hat sie ganz genau das gleiche gesagt, wie Du hier geschrieben hast, und zwar als erstes als wir uns kennenlernten. Sie hat damals jemanden zum Motorrad fahren gesucht, mehr nicht. Und ich hatte zu dem Zeitpunkt auch mal wieder die "Faxen dick" von Frauen, also alles save - dachten wir damals. Na ja, heute sind wir 11 Jahre zusammen und über 3 Jahre glücklich verheiratet. :)

  • Sag niemals nie.

    Als ich meine Frau kennenlernte, hat sie ganz genau das gleiche gesagt, wie Du hier geschrieben hast, und zwar als erstes als wir uns kennenlernten. Sie hat damals jemanden zum Motorrad fahren gesucht, mehr nicht. Und ich hatte zu dem Zeitpunkt auch mal wieder die "Faxen dick" von Frauen, also alles save - dachten wir damals. Na ja, heute sind wir 11 Jahre zusammen und über 3 Jahre glücklich verheiratet. :)

    Super. Ihr ward aber sicher jünger als ich. Ich bin bald 60. Ich kenne zwar eine die mit über 60 noch den Traummann gefunden hat, im Internet. Sie hat ca 10 Jahre gesucht. Man muss es wirklich wollen und dran bleiben. Sonst passiert gar nichts.

  • Ihr ward aber sicher jünger als ich. Ich bin bald 60.

    Heute ist meine Frau 57 und ich 55 Jahre alt. Aber was hat das Alter denn dabei zu sagen? Es gibt Menschen, die haben mit 80 Jahren geheiratet.

    Das Alter spielt doch überhaupt keine Rolle - oder vielleicht doch? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Menschen im Alter zuverlässiger werden. Sie werden dankbarer und laufen mit offenen Augen durch das Leben. Oder anders zusammengefasst ausgedrückt: mit steigenden Alter wird der Mensch meistens weiser.

    Ich habe mich mit zunehmenden Alter sehr stark verändert und meine Frau sagt das von sich auch. Wir sagen beide, das wir mit 20 oder auch 30 Jahren keine Chance auf eine glückliche Beziehung gehabt hätten. Wir sind durch das, was wir erlebt haben, so gereift, daß wir heute halt da sind, wo wir sind und zwar so gereift, daß sich da auch nicht mehr viel ändert. Selbst meine Alkoholsucht konnte unserer Bezieung nichts anhaben.

    Auch Du kannst ganz plötzlich und unverhofft auf jemanden treffen, der der Richtige ist! Wie gesagt: niemals nie sagen. Es kommt so oft anders, als man denkt.

  • Das Alter spielt doch überhaupt keine Rolle - oder vielleicht doch?

    Alter spielt schon eine Rolle. Menopause mit Hormonverlust ist real. Bei mir jedenfalls sehr real. Es muss nicht mehr sein. Großer Unterschied zu früher. Ganz schön spürbar. Und nicht wirklich ein Problem sondern ein natürlicher Vorgang. Man kann es bekämpfen oder akzeptieren. Ich sehe es als völlig normal und logisch an, dass mit dem Ende der Fruchtbarkeit das Interesse schwinden kann. Das ist für mich kein Drama.

    Einmal editiert, zuletzt von Unvergoren (19. April 2024 um 11:54)

  • Wer ist "Man"? ;)

    sorry, mit "man" meine ich die älteren Semester. Es kann doch niemand leugnen, dass es mit 50 plus viel schwieriger ist, einen Partner zu finden als in der Jugend. Schon allein deswegen weil die meisten verheiratet und die geschiedenen wieder verheiratet sind. Ohne Internet dating? Durch Zufall? Das kann sein. Lottogewinne sind auch nicht unmöglich. In meiner Gruppe sind z.B. ausschließlich Paare. In der Malgruppe nur Frauen, in der Wandergruppe fast nur Frauen.

  • Auf alle Fälle kann ich Deinen Frust verstehen und, dass Du erstmal die Nase voll hast.

    Um wieder die Kurve zum eigentlichen Thema zu bekommen. Wichtig ist erstmal, das jetzt nicht als vermeintlichen "Grund" heranzuziehen, um wieder zu saufen.

    Grund in Anführungszeichen. Da es ja kein Grund ist (es gibt keinen), aber vom Suchthirn gerne als solcher dargestellt wird.

    Dann sehe ich das so. Richtige Lebensfreude, gibt es nur ohne zu bechern. Und lebensfrohe Menschen finde ich attraktiver. Sie haben eine ganz andere Ausstrahlung.

    Und wenn man was ausstrahlt, "strahlt" es auch zurück. :)

  • Zurück zum Alkohol. Ich kann mich noch so gut erinnern dass ich so extrem vergesslich war. Das hat mich so belastet, ich habe gedacht ich verblöde. Das ist alles vorbei. Die Hirnzellen funktionieren wieder.

    Und ich schlafe jetzt durch. Kein Schwitzen und wach liegen mehr in der Nacht. Es gibt nur Vorteile.

    Ich habe wirklich keinen Saufdruck, bis jetzt jedenfalls nicht. Ich habe nur schlechte Erinnerungen an die letzte alkoholisierte Zeit, in der es eskaliert ist und ich tagelang am Stück betrunken und verkatert war. Daran war überhaupt nichts lustig.

    Ich werde ja oft gefragt, warum das Aufhören diesmal geklappt hat und vorher nicht. Ob das jetzt nur eine Trinkpause sei. Ich denke der springende Punkt war der Tag an dem ich beschlossen habe, einen Kater mit Übelkeit und Kopfweh nicht mehr wie gewohnt tapfer auszuhalten sondern dagegen gleich in der Früh anzutrinken. Das war neu und das ging nicht lange gut. Das war das Zeichen: jetzt bist du in die nächste Stufe übergegangen, aus der es kein zurück mehr gibt, die aber böse enden wird wenn du damit nicht komplett aufhörst.

  • Wichtig ist erstmal, das jetzt nicht als vermeintlichen "Grund" heranzuziehen, um wieder zu saufen.:)

    Ich habe nach der Trennung befürchtet dass ich jetzt trinken will. Aber ich habe überlegt was dann passieren würde. Habe mir das Szenario ausgemalt, das lächerliche Drama das ich betrunken loslösen würde. Ich würde meinen Freund betrunken anrufen und jammern und heulen "ich hab´s nicht so gemeint, komm zurück."

    Wahrscheinlich hat er sich sowas auch erwartet, da das mein betrunkenes Wesen war. Immer dramatisch und hysterisch. Nicht ernst zu nehmen.

    Und ich habe das nicht getan. Dadurch ist die Situation nun beruhigt und wir reden normal miteinander, bleiben Freunde und treffen uns nächste Woche. Wir sind nicht böse auf einander.

  • Okay, vielleicht hat Frau Kaiser eine Daseinsberechtigung im Gemeindebau, aber bei Dir im Kopf?

    Jetzt ist mir das alles klar. Frau Kaiser ist die soziale Phobie. (Angst davor bewertet zu werden) Da ich meistens betrunken war und angeheitert keine Angst vor Partys und Menschengruppen hatte, hatte ich vergessen, dass ich eine durch mobbing ausgelöste starke soziale Phobie hatte. Die ich offensichtlich immer noch in einer abgeschwächten Form habe. Ach nein.... Warum hört das denn nie auf......

  • Heute war ein aufwühlender Tag mit dieser Erkenntnis, dass die soziale Phobie immer noch permanent da ist. Ich habe eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie gefunden und, trotz meiner Telefonphobie, dort angerufen um mich anzumelden. Hatten aber schon geschlossen. Ich werde mich jetzt voll diesem Thema widmen. Denn wie ihr sagt, nur nichts mehr trinken reicht nicht.

    Interessanterweise hat mein trinkender Bekannter, von dem ich erzählt habe, auch eine soziale Phobie. Auch er wurde in der Schule gemobbt.

    Ich danke euch fürs mitlesen und für eure Hilfe!

  • Ohne Internet dating? Durch Zufall? Das kann sein.

    Ja. :)


    Ich habe mich übrigens auch zu Anfang sehr mit der Frage beschäftigt, was nun der Auslöser für meine Sucht war.

    & je länger ich trocken war, desto weniger Belang hatte diese Frage.

    Man lernt sich nüchtern gewissermaßen neu kennen, lernt, seine Schwächen zu akzeptieren,

    lernt, dem Alkohol keinen Platz mehr einzuräumen in seinem Tagesablauf.

    & mit der Entwicklung einer neuen, trockenen Routine erkennt man dann vieles, was in der Sauf- bzw. Vorsaufzeit schief gelaufen ist.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Ja, nur nicht mehr trinken reicht nicht.

    Ich wusste am Anfang gar nicht so viel mit diesem Satz anzufangen.
    Und so habe ich erstmal Ordnung in meinem Zuhause gemacht ….und damit kam Ordnung in meinem Kopf.
    Ich habe vieles bewusst anders gemacht, denn die viele Zeit, die ich nun nüchtern hatte, wollte ja gefüllt werden.
    Erst viel später ist mir bewusst geworden, dass ich mich dabei auch verändert habe. Ich bin offener geworden. Nicht so ganz und nicht zu jedem, aber vor allem zu mir selbst.

    Ich habe eine Selbsthilfegruppe für soziale Phobie gefunden und, trotz meiner Telefonphobie, dort angerufen um mich anzumelden. Hatten aber schon geschlossen. Ich werde mich jetzt voll diesem Thema widmen. Denn wie ihr sagt, nur nichts mehr trinken reicht nicht.

    Das finde ich einen ganz großen Schritt, den du da gemacht hast. Einfach anfangen, etwas zu tun.
    Wenn dich das schon so lange so sehr belastet, kann es sehr hilfreich für dich sein, das mal auszusprechen….das Thema ‚anzugehen‘.

    Willst du am Montag nochmal anrufen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

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