Nayouk24- Vorstellung eines Neulings

  • Mein Mitgefühl zu Deinem Verlust, Nayouk! 💐

    Es ist schrecklich, wie sich abrupt alles ändern kann.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Abend Nayouk,

    mein herzliches Beileid zu dem Verlust Deines gutes Freundes an Dich..

    Das ist ein schwerer Verlust für Dich und die Trauer wird durchs Trinken nicht weniger. Gut, dass sofort gemerkt hast, dass Dein Suchtgedächtnis Dir vorgaukeln wollte, dass Alkohol jetzt helfen könnte und Dir sofort klar war, dass dem NULL so ist und Du auch keine Verlangen nach Alkohol verspürt hast.

    Viel Kraft für Dich und viele Grüße Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo liebes Forum,

    Heute bin ich seit 50 Tagen abstinent.
    Bis jetzt war es irgendwie eine Reise ins eigene „Ich“.
    Die Reise ist noch nicht zu Ende.
    Trotz eines traurigen Ereignisses welches mich letzte Woche emotional hart getroffen hat, bin ich stabil.
    Ich weiß aber auch, dass dies nicht für immer selbstverständlich ist. Achtsamkeit ist harte Arbeit und gilt für jeden kommenden Tag.

    LG Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • 50 nüchterne Tage sind so klasse.
    Herzlichen Glückwunsch

    Bis jetzt war es irgendwie eine Reise ins eigene „Ich“.
    Die Reise ist noch nicht zu Ende.

    Nüchtern gibt es so viel im eigenen ‚Ich‘ zu entdecken, was besoffen manchmal völlig weg war oder einfach nicht mehr wahrgenommen wurde. So ging es mir anfangs ganz oft, heute auch noch manchmal. Ich finde diese Reise spannend. 😀

    Mich aushalten war eine ziemlich große Herausforderung. Mich alleine aushalten noch viel mehr.
    Ich hatte große Angst davor, alleine zu Hause zu sein ….weil ich ja immer alleine zu Hause gesoffen hatte. Da habe ich mein Zuhause aufgeräumt, mir meine kleine Sternenwelt erschaffen und konnte schon ganz bald mein nüchternes Leben auch zuhause genießen.

    Mit schweren Situationen umzugehen, fällt mir nüchtern so viel leichter. Weil ich denken kann. Weil ich fühlen kann. Und weil ich handeln kann.
    Du hast gerade eine schwere Zeit. Ich finde es so klasse dass du aus deiner deiner Nüchternheit Kraft ziehen kannst.
    Du musst gar nicht immer stark sein. Schreibe hier (oder in deinem kleinen Büchlein), wann immer dir danach ist, irgendetwas loszuwerden. Ich finde, wenn ich was aufschreibe und dann nochmal lesen kann, sortieren sich meine Gedanken…nicht immer sofort, aber so nach nach entfesseln sich die Gedanken.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Stern,

    Nüchtern gibt es so viel im eigenen ‚Ich‘ zu entdecken, was besoffen manchmal völlig weg war oder einfach nicht mehr wahrgenommen wurde. So ging es mir anfangs ganz oft, heute auch noch manchmal. Ich finde diese Reise spannend. 😀

    Ja, die Reise ist sehr spannend.

    Mit schweren Situationen umzugehen, fällt mir nüchtern so viel leichter. Weil ich denken kann. Weil ich fühlen kann. Und weil ich handeln kann.

    Das habe ich jetzt das hautnah erlebt. Auch wenn der Anlass traurig ist, ich war überrascht, wie gut ich damit für mich umgehen konnte. Früher hätte ich wahrscheinlich auf meinen Pegel noch Eins drauf gesetzt um nicht nachdenken zu müssen. Damit wurde nichts behandelt, nichts verarbeitet und am nächsten morgen habe ich wieder bei null angefangen.

    Du musst gar nicht immer stark sein.

    ?.....hat mir zu denken gegeben. Werde ich von Dir oder hier im Forum so wahrgenommen ?
    Es könnte durchaus sein, da ich eher rational als emotional bin. Im Job habe ich bis zum Schluss funktioniert, obwohl es immer anstrengender wurde.
    Mein Therapeut sagt mir ganz am Anfang: "..... rational ist ok, aber nur mit "rational" kommst Du für Dich und Deinen "neuen" Weg nicht weiter....lass das
    Emotionale zu.....". Ich kann auch emotional, dann kommt es von ganz tief und überraschend und alles was sich aufgestaut hat entlädt sich auf einmal.
    Als ich zwischen Weihnachten und Neujahr den Entschluss gefasst habe einen stationären Entzug in einer Klinik zu machen habe ich zuerst mit meiner Frau gesprochen.
    Ich konnte mich irgendwann nicht mehr beherrschen und habe geheult wie ein Schlosshund. Nachdem es raus war, war es unglaublich befreiend.

    LG Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • hat mir zu denken gegeben. Werde ich von Dir oder hier im Forum so wahrgenommen ?

    Ich bin gar nicht so gut im ‚wahrnehmen‘.
    Ich habe nur und wieder so für mich gedacht, dass du so schön sachlich schreibst …bestimmt….rational eben. Ich finde das ja ganz große Klasse, wenn das jemand kann. Vielleicht bleibt das Emotionale da ein bisschen weiter hinten. Aber das ist in Ordnung und das heißt ja nicht, dass es nicht da ist. Wichtig ist, dass du für dich einen Weg findest, auch an schwierigen Tagen nüchtern bleiben zu können. Und das machst du gerade ganz super toll. 👍

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo liebes Forum,

    Heute sind es genau 2 Monate oder 60 Tage Abstinenz.
    Bisher her gab es nur einmal ein komisches Gefühl.
    Es passierte bei der Beerdigung meines guten Freundes ( s.o.).
    Ich saß auf meinem Stuhl während der Trauerfeier. Emotional war ich betroffen und traurig.
    Ein Musikstück brachte dann den Rest.
    Ich verspürte eine ziemliche Unruhe und Nervosität. Habe mich dann aufrecht hingesetzt
    und Atemübungen, wie in der Therapie gelernt, gemacht. Das half erstaunlich gut und schnell. Später gab es noch Kaffee und Kuchen im engsten Familien- und Freundeskreis. Alkohol war hier nicht zugegen, bei keinem. Ich bin dann aber doch recht bald gegangen.

    Habe das später nochmal reflektiert. Ich denke was mich da überkam war wohl Suchtdruck, obwohl ich nicht im geringsten das Verlangen nach Alkohol verspürt habe. Aber es fühlte sich an wie früher wenn ich schon länger nichts mehr für meinen Pegel getan hatte. Bei Stress war es immer besonders ausgeprägt. Das Suchtgedächtnis meldet sich in schwierigen, belastenden Situationen aber ohne das damit ein direkter Saufdruck entsteht, aber das Lösungsmuster wäre natürlich früher Alkohol gewesen. Ich kann es mir nur so erklären, da ich in den letzten 8 Wochen sehr viel ruhiger und ausgeglichener geworden bin.

    In den Wochen 4 - 6 ging es mir körperlich richtig gut. Mental ist es momentan ok aber physisch fühle ich mich müde und habe Zipperlein🙄die ich so nicht kenne. Immer kalte Hände, Muskelbeschwerden und Steifigkeit, Verspannungen…. Ich hoffe es ist Teil der Abstinenz und gibt sich irgendwann wieder trotz das ich schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe. Verglichen mit den Beschwerden durch Alkohol sind diese aber Peanuts! Kennt der/die ein oder andere das auch, mit dem oben beschriebenen Gefühl und den körperlichen Symptomen? Würde mich interessieren.

    LG Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Herzlichen Glückwunsch zu 60 nüchternen Tagen 🌹

    Immer kalte Hände, Muskelbeschwerden und Steifigkeit, Verspannungen…. Ich hoffe es ist Teil der Abstinenz und gibt sich irgendwann wieder trotz das ich schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe.

    Kenne ich auch, allerdings habe das nie mit der Abstinenz in Verbindung gebracht. Vielmehr ist das meiner Faulheit geschuldet. Wenn ich schön meine Gymnastik- und Dehnübungen mache, ist das besser.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • hallo, gratulation zu zwei monaten ohne!

    ja, das kenne ich auch. in den ersten wochen war ich oft soooo müde und schlapp. es war, als hätte ich erst dann gemerkt, wie ich meinen körper und meine seele in denletzten jahren gestresst hatte. das hat sich aber dann irgendwann gegeben und ist einer großen energie und einem bewegungsdrang gewichen. und ich mach seither z.b. jeden morgen übungen, um den körper beweglich zu halten. hilft, auch gut für allgemeines positives körpergefühl (und denke mir jeden morgen, wie viel schöner es ist, seinen körper zu bewegen, als seinen kater herumschleppen).

    was seltsam ist, ich habe das gefühl, dass ich seither manches vergesse, so im kurzeitgedächtnisbereich. suche z.b. oft meine brille, die ich gerade weggelegt hatte.

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • was seltsam ist, ich habe das gefühl, dass ich seither manches vergesse, so im kurzeitgedächtnisbereich. suche z.b. oft meine brille, die ich gerade weggelegt hatte.

    Das kenne ich auch🤦bisher hab ich das aufs Alter geschoben. Ab nächster Woche gehen ich ins Fitness Center, ist auch Neuland für mich.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • fitnesscenter ist nicht so meins. hab's immer wieder mal probiert, aber es war's halt nicht. ich gehe (fast) jeden tag joggen oder mehr noch nordic walken. so ca eine stunde, wenn möglich. immer am fluß entlang, in der natur, das ist für mich sehr schön und lebenswert. natur, angeblich auch das beste mittel gegen leichte bis mittlere depressionen,habe ich mal einen recht berühmten psychiater sagen hören. und er fügte hinzu, dass ihm das kein patient glaubt .... ;)

    Abstinent seit dem 22.9.2023

  • Ich habe „Fitness“ noch nie probiert. Walken und Radfahren mache ich aber ich brauche moderates Training damit mein meine Rumpf/Rücken besser gestützt ist. Mal sehen wie es läuft. Es steht auf meinem Aktionsplan für die Nachsorge.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Sevus

    ich komme mal hier rüber, da im Co Bereich geschrieben hast und sich die Süchte nur ansatzweise vergleichen lassen.

    Ich trinke kein Alkohol. Wenn jemand fragt verweise ich auf die Reha und wegen meiner Herz/Kreislauf Insuffizienz haben mir die Ärzte Alkohol verboten da ich auch Medikamente nehme. Punkt.

    Warum hast du das Gefühl, dich mit einer Lüge erklären zu müssen? Wenn du sagst, du trinkst keinen Alkohol reicht das doch, oder?

    Natürlich ist das Outen für Menschen, die selbst die Krankheit eventuell als Stigmatisation ansehen, nicht angenehm. Aber es zwingt doch niemand, sich erklären zu müssen.

    Nun werde ich ja nicht nur durch das Denken alleine oder durch das Glas wegstellen stabil oder zufrieden trocken. Wir empfehlen auch in den Anfängen Feste zu vermeiden, wo gesoffen wird. Ein alkoholfreies Umfeld schaffen. Zu Hause wie auswärts.

    Da kommt es doch nicht vor das mit Alkohol angeboten wird. Und wenn es mal unvermeidbar ist, reicht auch. Nein Danke. Oder?

    Zur Erklärung, weil du es im CO Bereich geschrieben hast. Bei der Co Krankheit ist Lügen für den Alkoholiker Programm. Davon sollen sie ja wegkommen, und nicht weiter machen.

    Ich habe aber noch nicht alles bei dir gelesen, deswegen kann sich auch was überschneiden.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    Du sprichst einiges an und stellst die richtigen Fragen. Diese zu beantworten oder zu bearbeiten möchte ich nicht im offenen Bereich machen.

    Viele Grüsse Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo Hartmut ,

    es ist keine Lüge, einzig und alleine der Grund warum das alles so ist wird nicht genannt.
    Aber voll umfänglich ehrlich ist es nicht, da hast Du schon recht.

    Eine Stigmatisierung ist, wenn eine Person von anderen durch gesellschaftlich negativ bewertete Merkmale charakterisiert wird,
    dann wird sie dadurch in sozialer Hinsicht diskriminiert. Dabei spielt nach meiner Meinung die eigene Bewertung der betreffenden Person
    bzgl. ihres Status oder Verhaltens keine Rolle. Die Person kann die Stigmatisierung, die sie betrifft, nicht beeinflussen. Entweder es passiert, um beim
    Thema Alkohol zu bleiben, z.B. durch Unkenntnis über die Alkoholsucht oder es passiert nicht, da durch Wissen/Einschätzung eine von der gesellschaftlichen Norm
    abweichende Bewertung erfolgt ist.
    Also, ob ich bekennender Alkoholiker bin oder nicht zu der Tatsache stehe ändert an einer Stigmatisierung nichts aber selbst mache ich mir das Leben schwer oder
    blockiere mich sogar auf dem Weg der permanenten Abstinenz. Das ist aus meiner Sicht ein anderer Punkt.
    Wenn ich aber das Risiko einer Stigmatisierung durch bestimmte Personen in meinem sozialen Umfeld nicht eingehen möchte, aus welchen Gründen auch immer,
    sollte ich es auch nicht erzählen, es reicht ein "Nein" oder "Ich trinke keinen Alkohol" oder "Für mich bitte ein Wasser". Es gibt aber keine Notwendigkeit sich erklären zu müssen. Da gebe ich Dir recht.
    Ist es mir aber egal ob ich möglicherweise stigmatisiert werde, dann brauche ich es nicht zu verheimlichen.
    Für mich ist es jetzt klarer. Danke.

    Viele Gruesse

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Also, ob ich bekennender Alkoholiker bin oder nicht zu der Tatsache stehe ändert an einer Stigmatisierung nichts aber selbst mache ich mir das Leben schwer oder
    blockiere mich sogar auf dem Weg der permanenten Abstinenz.

    Da bin ich nicht bei dir.

    Je mehr Alkoholiker dazu beitragen, dass sie erkrankt, nicht stigmatisiert sind, je schwächer wird die gesellschaftliche Stigmatisierung.. Nur wollen wir ja nicht die Welt retten. Aber wer löst die Stigmatisierung sonst auf?

    Ich renne auch nicht mit einem Schild herum, aber ich weiß, wo meine Prioritäten sind. Da steht meine Nüchternheit an erster Stelle. Das ist mein Grundgerüst. Für mich macht eine Lüge mehr Bauchschmerz als etwas nicht öffentlich zu machen.

    Da weiß ich nicht, wie der gegenüber dann reagiert. Er könnte ja etwas wissen. Oder der Klassiker. Komm, wegen ein Glas Bier wirst schon nicht umfallen. Ich habe auch alkoholfreies Bier, Wein, Sekt, leichtes Weizen oder ähnliches.

    Bin ich zum Essen eingeladen. Macht dein Herz Kreislaufproblem etwas aus wenn ich mit Alkohol gekocht habe? Sind mir zu viel Variablen. Auch dem schlagkräftigste kommet da ins Schwimmen

    Wichtig war mir am Anfang, wie ich stabil trocken werden kann. Dazu gehörte auch, dass ich mich so weit als möglich mich von meinem alten nassen Leben verabschieden musste. Auch Lügen, die ich in der nassen Zeit gebraucht hatte, um weiter saufen zu können, habe ich weitgehend weg gelassen.

    Zudem Lügen, oder sagen wir mal "gestreckte Wahrheiten" auch kurze Beinen haben. Außerdem gequatscht wir immer. Ob du säufst oder nicht. Das Hauptproblem ist nicht die Stigmatisation , sondern das Gefühl nicht mehr dazuzugehören. So meine Erfahrung.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Bin ich zum Essen eingeladen. Macht dein Herz Kreislaufproblem etwas aus wenn ich mit Alkohol gekocht habe? Sind mir zu viel Variablen. Auch dem schlagkräftigste kommet da ins Schwimmen

    Na da hast Du mir ja ein Ei gelegt ! Da hab ich noch gar nicht dran gedacht. Das Ei muss ich erstmal verdauen :/

    Gruss Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

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