Alki_mz: Endlich nüchtern werden - Angst vorm Entzug

  • Hallo zusammen,


    schön, dass es diesen Ort gibt. Ich bin 37 und seit 5 Wochen Spiegeltrinker. Davor habe ich die letzten 2 Jahre jedoch auch schon fast täglich getrunken.

    Ich werde innerhalb der nächsten 1 bis 2 Wochen einen Platz in einer Klinik zum Entzug bekommen. Ich habe wirklich Angst davor. Ich war noch nie in einer Klinik... Habe Angst vor den Entzugserscheinungen und den Medikamenten (besonders Benzodiazepine). Ich trinke zur Zeit ungefähr 2 bis 3 Flaschen Wein pro Tag.

    Ich kann die letzten Wochen so gut wie gar nicht schlafen, glaube meine Leber ist zu sehr mit dem Alkohol beschäftigt. Außerdem habe ich mittlerweile Zittern am Morgen wenn ich 6 bis 7 Stunden nichts getrunken habe.

    Könnte mir jemand von seinen Erfahrungen berichten und ob meine Angst berechtigt ist?

  • Hallo Alki_mz,

    zuerst mal herzlich willkommen und super, dass du dich für einen qualifizierten Entzug und ein trockenes Leben entschieden hast. Ich habe selbst keine eigenen Erfahrungen, da ich Angehörige bin und nicht Alkoholikerin.

    Dass du Angst hast vor allem kann ich verstehen, Angst vor etwas Unbekanntem zu haben ist ja normal. Es werden dir sicher noch einige Alkoholiker was dazu schreiben, du kannst ja aber auch schon in den Threads ein wenig lesen oder in den Artikeln, die von uns Mitgliedern zusammengestellt wurden. Hier findest du haufenweise Erfahrungen.

    Alles Gute für dich.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Alki_mz,

    Schön, dass du uns gefunden hast.

    Kommt dein Name hier von Alkoholiker_mz? So war zumindest war mein erster Gedanke.
    Wenn dem so ist, ist ja schon mal klar, dass du dich als Alkoholiker siehst. Oder? Das ist ja auch Voraussetzung für deinen weiteren Weg.

    Du gehst demnächst in die Klinik, um dich von dem Gift in deinem Körper zu befreien. Eine sehr gute Entscheidung, das unter ärztlicher Aufsicht zu tun. 👍 Alles andere ist auch viel zu gefährlich. Deshalb solltest du jetzt auch nicht direkt den Alkohol komplett absetzten, denn dann würdest du direkt in den kalten Entzug kommen.
    Das ist nicht nur sehr gefährlich, sondern kann auch tödlich enden.
    Ich lasse dir dazu mal einen Link hier.

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Zu den Medikamenten besprichst du dich am besten mit deinem Arzt.
    Hast du beim Arzt schon deine Blutwerte, speziell die der Leber prüfen lassen?

    Willst du dann für immer alkoholfrei durchs Leben gehen oder was ist deine Motivation, bald in die Klinik zu gehen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Alki_mz,

    gute Entscheidung sich in eine Klinik zu begeben. Das spart Dir eine Menge Leid. Du brauchst eigentlich auch keine Ängste zu haben. Da passiert auch nichts ohne Deine Einwilligung, Du bist freiwillig da.

    Medikamente werden nur nach indiv. Patientendiagnose gegeben und ggf. auch wieder schonend ausgeschlichen.

    Ich vermute mal das Du die Qual des selber zu Hause aufhören und das kontrollierte Trinken schon probiert hast und gemerkt hast das es so extrem schwierig und belastend ist. Gefährlich ist es ausserdem ( siehe kalter Entzug )

    Du könntest Dir schonmal Gedanken darüber machen wie es nach der Klinik weitergeht, dann beginnt die eigentliche Arbeit um Trocken zu bleiben.

    Bleib bei Deiner Entscheidung, es ist der richtige Weg denke ich.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Danke für eure Worte!

    Ja, ich bin Alkoholiker und habe mittlerweile auch schon Entzugssymptome wenn ich 6-8 Stunden mal nichts trinke.

    Ich will weg von dem Gift und nie nie wieder trinken. Meine Motivation ist hoch, nur ohne die Profis in der Klinik schaffe ich es nicht.

    Nach dem Entzug / der Entgiftung ist der Plan, dass ich für 6--8 Wochen in eine psychosomatische Klinik gehe um meine Angsterkrankung endlich mal richtig zu behandeln. Die Angst war immerhin mit Hauptgrund für meinen Weg in die Sucht- mit Alkohol hat man eben weniger Angst. So hat sich das aufgebaut. Die Angst schleppe ich aber jetzt auch schon fast 20 Jahre mit mir herum und trotz ambulanten Therapien würde es nur phasenweise besser.


    Über einen Erfahrungsbericht zur Entgiftung in einer Klinik würde ich mich sehr freuen.

  • Hallo Alki_mz,
    Du bist noch im Vorstellungsbereich. Wenn Du freigeschaltet bist, kann ich gerne berichten.

    Viele Grüsse Nayouk

    -------------------------------------------------------
    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Deine Pläne sind gut. 👍

    Hier kann ein Austausch beginnen, wenn du in der Klinik zur Entgiftung bist.
    Natürlich kannst du bis dahin schon überall in den Erfahrungsberichten hier lesen und bestimmt beantworten sich auch da schon einige Fragen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Die Klinik ist ein geschützter Raum, in dem du von Experten begleitet wirst. Deine meisten Mitpatienten werden vermutlich viel Erfahrungen mit Entzügen haben. Wenn du bei denen zuhörst, dann wirst du viel lernen können. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Meine Erfahrung aus meinem Klinikaufenthalt vor fast acht Jahren hatte schlussendlich eine heilsame Wirkung.

    Angst musst du nicht haben. Nach wenigen Tagen ist der körperliche Entzug durch. Dein Kopf kann wieder klarer denken und der Schlaf wird besser. Vielleicht nicht länger, aber besser.

    Nimm alle Angebote an, die auf dem Therapieplan stehen. Auch den Morgensport. Und die Ergotherapien. Und die Entspannungsübungen. Alles ist hilfreich, wenn es darum geht, neue Möglichkeiten dir dich zu entdecken.

    Zu deiner Angsterkrankung. Seit ich nicht mehr trinke, ist die Angst viel, sehr viel weniger geworden. Die Sauferei hat die Angst nur verstärkt und bestimmt nicht gelindert.

    Ich wünsche Dir Kraft und Durchhaltevermögen für deinen Weg. Es lohnt sich. Versprochen!

  • Hallo Alki-mz,

    keine Ahnung, ob ich hier schon schreiben sollte. Wenn nicht, bitte einfach löschen.

    Zur Grundinfo, bin dieses Jahr am 15. Februar aus dem stationären Entzug gekommen, war mein erster und hatte ebenso Angst wie du. Mein Puls und Blutdruck waren vor Panik recht hoch, das legte sich aber recht schnell. Natürlich ist nicht jede Entzugsklinik gleich aber vielleicht kann ich dir mit meiner Erfahrung ein wenig die Angst nehmen.

    Die 2 Wochen empfand ich als tatsächlich schön, man kann endlich mal abschalten, ist im Umfeld mit anderen Leuten, die das gleiche Problem haben und schon der Austausch mit diesen Personen war sehr, wirklich sehr hilfreich und schön. Die Schwestern, Pfleger, Ärzte, Ärztinnen und Psycholog*innen waren extrem nett und einfühlsam. Man muss halt auch etwas selbst aktiv werden und nicht erwarten, dass immer jeder dort auf einen zukommt. Die gemeinsamen Therapien, Gespräche, Spaziergänge, Spielabende waren so beruhigend und hilfreich für die Seele. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, ich vermisse die Zeit dort. Man wird auf sich selbst zurückgeworfen, hat aber die Gewissheit, es ist immer jemand da. Nach 3 Tagen wich die Angst der Euphorie. Nun weiß ich nicht, was du für ein Typ Mensch bist aber hoffe, dass dir der Text etwas helfen kann.

    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,

    ich bin seit letztem Mittwoch in der offenen Entzugsklinik. Ich kam dort mit über 2 Promille an, weil ich natürlich mega Schiss hatte. Und dann kam alles zusammen: Alkohol, Panik, Angst. Das Ergebnis: Ein Krampfanfall. Das war wirklich das Schlimmste was mir je passiert ist. Mir wurden dann irgendwelche Tropfen in den Mund gegeben damit ich aufhöre zu Krampfen. Nachdem ich dann irgendwann unter 1 Promille war wurde mir *edit* gegeben und ich durfte die Station nicht verlassen.

    Ärzte, Pfleger und Mitpatienten waren und sind aber sehr nett. Nach und nach wird nun das *edit* ausgeschlichen.

    Mittlerweile darf ich, solange keine Therapien oder Maßnahmen anstehen die Klinik verlassen. Nur spätestens um 20 Uhr muss ich wieder auf Station sein.

    Am Freitag werde ich dann entlassen:)

    Dann geht's in Langzeittherapie gegen meine Angsterkrankung in eine ganz tolle Klinik im Schwarzwald - da freue ich mich richtig drauf.

    Ich bin froh den Schritt in die Entgiftung gemacht zu haben auch wenn es eine ultra harte Zeit war. Ich will nie nie wieder Alkohol anrühren und sowas nochmal erleben.


    VG

    2 Mal editiert, zuletzt von Stern (11. März 2024 um 21:27) aus folgendem Grund: Bitte keine Medikamente nennen, danke.

  • Hallo Alki_mz,

    das ist so stark von dir, dass du dir Hilfe in der Klinik geholt hast. Ganz große Klasse. 👍

    Ich sende Dir mal den Link für den offenen Forenbereich.
    Bitte einmal anklicken, wenn Du Dich hier austauschen möchtest. Dann können wir Dich freischalten.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Alki_mz,

    auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns.

    Ich habe dich für den offenen Bereich freigeschaltet. Du kannst dich jetzt überall austauschen nur bitte schreibe in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.

    Dein Thema verschiebe ich in den offenen Bereich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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