Rosemarie - Meine Schuld

  • Hallo,

    ich bin gerade am weinen und zweifeln an meiner eigenen Wahrnehmung.

    Bin verheiratet und habe Kinder. Mit meinem Mann und aus erster Ehe.

    Heute Abend waren wir mit Freunden verabredet. Mein Mann und ich haben gerade beide eine große Umzufriedenheit im Job. Ich habe gekündigt und suche etwas neues. Er hat heute (nachdem wir alleine waren) viel über seine Unzufriedenheit gesprochen. Dabei auch viel getrunken. Ich trinke auch mal gerne ein Glas. Aber wenn er den Schnaps raus holt, gehe ich in Deckung.

    Er hat sehr emotional gesprochen und ich habe ihm meine Sicht erklären wollen.

    Dann sah ich schon in seinem Blick, dass die Stimmung wechselte. Er wollte dann plötzlich nicht mehr reden- wäre ja okay. Aber er fing an mich nieder zu machrn und mir vorzuwerfen, mein Leben nicht im Griff zu haben, die Kinder aus erster Ehe vorzuziehen und allgemein mehr Schein als sein zu sein.

    Ich war mittlerweile auf Wasser umgestiegen und wollte nicht streiten.

    Da hat er mich beschimpft und die Trennung angedroht. Wie so oft…Und ist ins Bett gegangen.

    Ich sitze hier und weine-

    Empfinde ich das alles so falsch? Hat er mit seinen Vorwürfen recht und ich versage auf so vielen Ebenen?

    Morgen wird wieder alles anders sein. Ich weiß nicht, ob er sich nicht erinnert oder nur so tut…

  • Guten Morgen Rosemarie,

    erstmal herzlich Willkommen hier bei uns und lass Dir gleich vorweg sagen: Du bist nicht allein in Deiner Situation.

    Da Du Dich hier angemeldet hast, gehe ich davon aus, dass Du die Vermutung hast, Dein Mann würde zu viel trinken und es vor allem deshalb zum Streit kam?

    Du erwähnst Probleme im Job usw. Lass Dir bitte gesagt sein, dass nicht jeder, der Probleme hat, zur Flasche greift. Das Eine ist völlig unabhängig von dem Anderen. Jemand der trinken will, findet immer Gründe, dieses zu tun.

    Dass ein Alkoholiker gern die Schuld von sich weist und auf den Partner ablenkt und ihn mit Vorwürfen überhäuft, ist absolut nicht unüblich.

    Ich selbst kenne das auch. Es lenkt schön vom eigenen Problem des Trinkens ab und durch die Verletzungen oder Beleidigungen oder vor allem auch Vorwürfe geht es plötzlich um etwas ganz anderes.

    Empfinde ich das alles so falsch?

    Ganz sicher nicht! Vertraue Deinen eigenen Wahrnehmungen.


    Möchtest Du Dich hier gern austauschen? Dann klicke bitte kurz nachfolgenden link an, damit wir Dich für den offenen Bereich freischalten können.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Ganz liebe Grüße

    Cadda

  • hallo Rosemarie,

    herzlich willkommen bei uns.

    Ich habe dich für die offenen Bereiche freigeschaltet, und wünsche dir einen hilfreichen Austausch.

    Du kannst jetzt überall schreiben, nur bitte in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen Dank für die Aufnahme!

    Gibt es gute Tipps wie das Thema altersgerecht mit Kindern besprochen werden kann?

    Ich sehe ja wie ich immer unsicherer werde. Wie kann ich unsere Kinder unterstützen?

    Ich wäre für Hinweise sehr dankbar!

    Viele Grüße

    Rosemarie

  • Hallo Rosemarie

    Ich sehe ja wie ich immer unsicherer werde. Wie kann ich unsere Kinder unterstützen?

    ich finde es aus eigener Erfahrung sehr wichtig, dass wir den Kindern gegenüber ehrlich sind und ihnen ihre Fragen altersgemäß beantworten. Sie sollten bestärkt werden in ihren Wahrnehmungen, diese sollten von uns nicht irgendwie abgeschwächt, verharmlost oder geleugnet werden.

    Kinder sind meist sowieso schon verunsichert, und ihnen sollte vermittelt werden, dass sie ernst genommen werden.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Abend,

    ein bisschen hat sich meine Frage gelöst. Eines unserer Kinder (15) möchte zu einem Termin mit einer Psychologin.

    Dazu muss man einen Anamnesebogen ausfüllen. U.a. mit viel Selbsteinschätzung. Mein hat sich bei einigen einfach verweigert. Unser Kind sagte, dass alles hier super angespannt ist und es deshalb ja mit jemand von außerhalb reden will.

    Mein sagte, dass er das unterschreibt aber nicht teilnehmen wird.

    Das tut mir für unser Kind so leid! Es hatte all seinen Mut zusammen genommen.
    Ich habe ihm gesagt, dass ich es auf jeden Fall unterstützen werde und wir nur an uns arbeiten können. Der Papa muss seine Entscheidung treffen.

    Es fällt mir so schwer die Enttäuschung des Kindes von seinem Vater auszuhalten.

    Einen schönen Abend

    Rosemarie

  • Hallo 🙋‍♀️

    Danke für die Nachfrage.

    Ich habe am Freitagabend eine lange Diskussion mit meinem Mann geführt. Er hat dabei getrunken. Je hitziger es wurde, je mehr Schnaps hat er getrunken. Ich habe ihn irgendwann angeschrieen und gesagt, dass er heute nicht bei mir schläft.
    Er wurde, wie so oft, richtig gemein und ich bin dann einfach aufgestanden und ins Bett gegangen.

    Ich mag das so nicht mehr.

    Er meinte wieder er müsse trinken, da er sonst nicht seine Meinung sagen könne.

    Ich bin traurig.

    Viele Grüße

  • ch habe am Freitagabend eine lange Diskussion mit meinem Mann geführt. Er hat dabei getrunken.

    Mit betrunken Menschen kann man keine sachliche Diskussion führen also lass das!

    Er meinte wieder er müsse trinken, da er sonst nicht seine Meinung sagen könne.

    oh ja... der Klassiker! wenn er der Meinung ist das er das nur im betrunkenem Zustand reden kann, ist es sein Problem nicht deines lass dir nichts einreden!

    . Ich habe ihn irgendwann angeschrieen und gesagt, dass er heute nicht bei mir schläft.

    Wunderbar für ihn! er hat dich soweit provoziert bzw. du hast es zugelassen und fühlt dich schlecht! Stehe in Zukunft früher auf bevor er anfängt zu schreien! Setze deine Grenzen, wenn getrunken - keine Diskussionen!


    Lg MG

  • Ich habe am Freitagabend eine lange Diskussion mit meinem Mann geführt. Er hat dabei getrunken. Je hitziger es wurde, je mehr Schnaps hat er getrunken. Ich habe ihn irgendwann angeschrieen und gesagt, dass er heute nicht bei mir schläft.
    Er wurde, wie so oft, richtig gemein und ich bin dann einfach aufgestanden und ins Bett gegangen.

    Hallo Rosemarie,

    wie Mg-Midget schon geschrieben hat - keine Diskussionen, wenn er trinkt. Diskussionen, auch heftige sind okay, aber sobald das erste Glas, die erste Flasche dazu kommt, brich es ab. Es hat dann keinen Sinn mehr. Ich habe selbst schon endlose (auch ganz grässlich verletzende) Diskussionen mit meinem Mann geführt, als er getrunken hatte. Natürlich weil es mich dann in der Situation besonders geärgert, wütend gemacht und getriggert hat. Hier im Forum habe ich gelernt, dass das keinen Sinn hat. Diskussionen nur im nüchternen Zustand führen. Und was soll ich dir sagen - es klappt wirklich!

    Verlass die Situation sofort, wenn er trinkt. Sag ihm auch, dass du nicht diskutierst, wenn er dabei trinkt. Natürlich wird er sich darüber ärgern und gemein werden, aber du wirst sehen, dass die Situation sich für dich insgesamt verändern wird, wenn er merkt, dass du nicht mehr alles mitmachst. Wirklich, ich wünschte, ich hätte das schon vor vielen Jahren gewusst und durchgezogen. Vielleicht wären wir dann jetzt als Paar nicht an der Stelle, wo wir jetzt aber sind. Und die Erkenntnis, dass nur ich für mein Wohlbefinden verantwortlich bin, ist eine schmerzliche. Sie widerspricht so total von dem Bild der partnerschaftlichen Liebe, das wir oft im Kopf haben. Dieses Bild auszulöschen und durch ein anderes, gutes und gesundes, zu ersetzen, ist sehr, sehr schwer.

    Aber du kannst es schaffen! Schreib weiter hier, zieh dich nicht ins Schneckenhaus zurück. Bleib dran! Hier liest immer jemand mit und kann dir Rückmeldung, Rückenstärkung und auch einen Tritt in den Allerwertesten geben. :thumbup:

    LG <3 wardasalles

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