Jump! aus dem Hamsterrad

  • DAS ist ja mal eine Story, liebe Jump! ^^ Das glaube ich Dir gerne, das diese Katze vergöttert wird. Ist das denn nun auch Deine Katze oder lebt da noch jemand, der sich um diese Katze kümmert? Nimmst Du Deinen Kater (oder hattest Du 2) auch mit? Falls ja, hoffentlich verstehen sich die beiden.

    Mein Kater ist ja im Dezember nach kurzer, schwerer Krankheit mit nur 5 Jahren gestorben. Ich Trauer ihm immer noch so sehr nach :(. Von den 55 Jahren, die ich nun bin, hatte ich 49 Jahre lang Katzen. Ich würde mir sehr gerne wieder einen Kater zulegen aber ich Trauer immer noch so um meinen Stromer. Ausserdem habe ich mir noch nie einfach so eine Katze zugelegt, die sind mir immer irgendwie zugelaufen, waren verwildert und dann geblieben.

    Ich schweife ab.

    Eisdielen sind sehr wichtig :mrgreen: Wir haben ebenfalls eine ganz leckere bei uns im Ort. Das sind ja alles ganz tolle Dinge um Deine neue, tolle Wohnung herum :) Ich freue mich so für Dich!

  • Es scheint auch ein mögliches Zuhause für Dein Kater zu sein?

    Leider nein, liebe Momo und Stromer. Das kann ich der feinen Katzendame nicht antun. Ich habe mehrere wilde Freigänger und die würden der Königin ihr Reich streitig machen. Das geht nicht.

    Stromer, ich kann so gut verstehen was du schreibst. Ein Leben ohne Katzen ist bitter. Und so sehr traurig, wenn ein Katerchen krank wird. Wir hatten bisher 7 Katzen und jede war/ist vollkommen anders vom Charakter.

    Ich würde gerne noch detaillierter erzählen oder antworten, aber hier im offenen Bereich komme ich dann schnell an den Punkt, an dem die Möglichkeit der Wiederkennung zu groß wird.

    Heute bin ich mit einem guten Gefühl aufgestanden. Ich fange an in Gedanken einzurichten, welche Möbel wohin, was nehme ich mit. Es bewegt sich was, es ist spannend und auch toll nochmal ein neues Lebens-Kapitel aufzuschlagen. Ich wünschte ich könnte schnipp machen und Zack wäre alles schon fertig.

  • Uff, das wird aber sicherlich richtig, richtig schwierig und schwer werden, wenn Du Dich von den Katzen verabschiedest. Puh, ich habe das ja gerade erst bei meinem Kater hinter mir. Ist Dein Mann denn überhaupt in der Lage, sich um die Tiere zu kümmern oder gibst Du sie vorher in sichere Hände?

    Hm, ich glaube, ich muss doch hier aktiver werden um den grünen Status zu erhalten. Ich habe aber eigentlich gar nicht so viel zu schreiben, bei mir passiert so wenig. Kann ich denn im grünen Bereich auch Bilder hoch laden? Oder wird das dort auch nicht gerne gesehen? Ich bin nämlich immer viel unterwegs und könnte dann so die Gruppe daran teilhaben lassen.

    Einrichten macht sehr viel Spass. Das kenne ich. Musst Du viel neues kaufen? Ist da schon eine Küche mit drin? Ich liebe es, Küchen zu planen :) Ich bin gespannt, wie es weiter geht! Nun höre ich aber auf, Deinen Faden vollzuspammen. Aber so komme ich wenigstens mal zum schreiben ;)

  • Lieber Stromer, ja, es wird schlimm die Katzen hier zu lassen. Ich versuche nicht so dran zu denken. Ich denke immer nur: Schritt für Schritt. Jetzt erst Mal organisatorisch den Auszug planen. Und dann muss ich sehen wie es wird.

    Aktuell ist mein Mann seit gestern zum Entzug in der Klinik. Er war bei seinem Arzt, der ihm zwar eine Einweisung geschrieben, aber kein freies Bett besorgt hat 😡. Ich hatte Panik, denn genauso war es im Februar, bevor er den Anfall hatte.

    Ich habe ihn dann morgens hin gebracht, mich nicht abwimmeln lassen, die Formalitäten erledigt und klipp und klar gesagt, dass ich ihn nicht mehr mitnehme in diesem Zustand und bin schnell gegangen. Mein Mann hat ebenfalls alles daran gesetzt, dass sie ihn aufnehmen.

    Jetzt komme ich endlich ein wenig zur Ruhe. Ich war ja die ganze Woche unterwegs, auch weil ich nicht Zuhause sein wollte. Und merke jetzt wie sehr mich das angestrengt hat. Ich bin eigentlich ein bisschen "sozialphobisch" und es strengt mich sehr an viel mit anderen Menschen zusammen zu sein.

    Meine Lieblingsbeschäftigung ist es, meine Wohnung in Gedanken einzurichten. Es ist eine original alte Vintage-Küche 😍 drin, die aber von der Künstlerin komplett überarbeitet wurde.

    Ich bin jemand, die sich immer nur schwer entscheiden kann...geht schon damit los, dass ich nicht weiß welches Zimmer ich als Wohn- und welches als Schlafzimmer nehmen soll 😂. Aber ich mag diese strikten Aufteilungen sowieso nicht und werde da Kombinationen machen...ich brauche ja kein großes Bett mehr, da ist ja dann noch viel Platz.

    Jump! mit Sprungfedern unter den Füßen

  • Ich freue mich so für Dich, ist für uns olle Frugenslüüd doch noch mal ne aufregende Zeit. Ich wünsche dir ein gutes Ankommen in deinem neuen Zuhause.

    sonnige Grüße aus dem Lütteland

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Jetzt komme ich endlich ein wenig zur Ruhe. Ich war ja die ganze Woche unterwegs, auch weil ich nicht Zuhause sein wollte. Und merke jetzt wie sehr mich das angestrengt hat

    Liebe Jump,

    so ging es mir auch, als er weg war habe ich erst die Anspannung und Anstrengung richtig gespürt.

    Jetzt ist eine Woche rum, und ich werde langsam ruhiger.

    Es ist toll dass du dich mit deiner Wohnung beschäftigen kannst, das ist etwas Schönes zum Freuen.

    Liebe Grüße

    Cat-Mom

  • Ich habe in erster Linie mit meinem Mann erfolgreich unser Unternehmen geführt und mich zusätzlich um meine alte Mutter gekümmert und bin auch anderen Menschen gegenüber freundlich, hilfsbereit, großzügig und nett

    Ich hole das mal zu mir, ich will jetzt nicht den anderen Faden sprengen.

    Kopffüssler, das was du schreibst hatte mein Mann auch sehr lange gesagt: "es läuft doch alles, was willst du eigentlich".

    Als ich neu ins Forum kam habe ich ja auch mehrmals gefragt ob ich eigentlich co-abhängig bin oder einfach nur zu blöd um zu gehen.

    Ich glaube, dass die Co-abhängigkeit sich bei mir so ähnlich entwickelt hat wie eine Alkoholabhängigkeit: zuerst war da eine sehr lange Zeit der Gewöhnung. Mein Mann ist Spiegeltrinker, das ist vielleicht auch nochmal anders als bei einem Rauschtrinker. Ich habe mich daran gewöhnt, dass er "so" ist. Und der Prozess war schleichend über viele Jahre, immer nur ein wenig mehr. Hätte mich jemand vom Anfang der Beziehung direkt 10 Jahre weiter gebeamt wäre ich vermutlich erschrocken, aber so...ganz langsam sind meine Grenzen immer weiter gedehnt worden. Außerdem hatte ich früher ja auch selbst viel getrunken.

    Ich glaube auch, dass ich anfangs noch nicht co war. Das war ja damals in diesem Angehörigenseminar auch meine Frage: muss denn jede Angehörige zwangsläufig co sein? Ich hatte den Eindruck sie lächeln mich nur mitleidig an - so wie eine Alkoholikerin, die sagt sie trinke doch nur ab und zu und bla bla.

    Damals habe ich aber noch nichts kontrolliert und mein Leben gelebt.

    Erst mit den Abstürzen meines Mannes ging es los bei mir. Da kam Angst dazu, um ihn, um das was wir uns aufgebaut haben.

    Dann hatte ich ja auch vermeintlich "Erfolg" damit ihn immer wieder zu Trinkpausen zu bringen. Das beflügelt das Co-Herz und führt weiter rein in den Strudel.

    Vermutlich ist es auch ein Unterschied für Angehörige ob der Promillegehalt bei 1 oder bei 3 liegt. Ersteres merke ich bei einem Spiegeltrinker, also bei meinem Mann jedenfalls, kaum. Es läuft aber nun mal darauf hinaus, dass es sich steigert. Und davor die Augen zu verschließen und in der Beziehung so weiter zu leben ist - ich weiß nicht... ignorant, bequem, verrückt, keine Ahnung. Außerdem hält es das Suchtsystem ja weiter aufrecht.

    Ich finde es sehr intressant dass hier nun auch mal Alkoholiker schreiben, wie sie die Situation der eigenen Angehörigen sehen. Ich wundere mich schon lange, dass es auf deren Seite heißt: toll, dass deine Frau bei dir geblieben ist. Und es so wirkt, als seien die Angehörigen der Forums-Alkoholiker gar nicht betroffen. Also ich meine jetzt nur die, die schon in nassen Jahren zusammen waren. Natürlich nicht diejenigen, die sich trocken gefunden haben.

    Mein Mann ist sehr schwerer Alkoholiker. Zuletzt waren es zwei Flaschen Vodka am Tag. Bier rechnet er gar nicht mit, das trinkt er zum nüchtern werden. Ich weiß, dass hier betont wird, dass die Menge nicht relevant sei. Aber es ist doch nun mal ein Nervengift und mehr Gift ist auch mehr Schädigung. Er funktioniert dennoch bis heute. Geht arbeiten, ist beliebt, macht Haushalt, kocht, kümmert sich. Er hat mir niemals irgendwas versprochen, also dass er es schafft aufzuhören. Auch wenn er sich das sehr wünscht. Er lässt mich auch gehen, er weiß, dass er sich mir so nicht zumuten kann. Ist selbst Angehöriger, EKA.

    Ich glaube bei mir nicht, dass ich ein Helfersyndrom habe. Ich finde es immer noch normal dass ich einen Menschen, den ich liebe, unterstützen will. Ich habe aber kapiert, dass ich nichts machen kann. Und mich mein Mitgefühl sonst selbst umbringt. Und ich ihm auch zutrauen muss das selbst zu schaffen. Und ich ihm vielleicht sogar schade, wenn ich bleibe.

    Manche Cos sagen ja ganz klar: ich bin selbst süchtig. Das irritiert mich. Ich sehe mich nicht als süchtig nach meinem Mann oder nach dem Drama. Ich sehe aber ganz klar viele typische Co-Denkweisen und Verhaltensweisen an mir. Und da übernehme ich jetzt Verantwortung das zu ändern.

  • Ich glaube bei mir nicht, dass ich ein Helfersyndrom habe.

    Nicht?

    Ich sehe aber ganz klar viele typische Co-Denkweisen und Verhaltensweisen an mir.

    Und du hast aber kein Helfersyndrom?

    Und ich ihm auch zutrauen muss das selbst zu schaffen.

    Warum musst du das?
    Ich meine auch: Für wen musst du ihm zutrauen, das selbst zu schaffen?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Stern,

    ein Helfersyndrom ist doch ein Persönlichkeitsmerkmal, das sich nicht nur auf den Partner bezieht. Es geht darum generell den eigenen Wert von dem Dank und der Anerkennung für die eigene Aufopferung abhängig zu machen. Oft wird dies schon in der Kindheit angelegt, geprägt.

    Nein, das habe ich nicht. Ich bin anderen gegenüber sonst gut abgegrenzt. Ich kann Nein sagen. Ich kann fordern. Mich durchsetzen. Und ich muss auch nicht stellvertretend über andere meine eigene Bedürftigkeit pflegen.

    Ich finde es aber gut, dass du das Thema auf bringst. Hier wird ja oft von Angehörigen geschrieben, sie hätten ein Helfersyndrom. Manchmal wirkt es auf mich als bestehe die Meinung dies sei etwas Gutes, nach dem Motto: schaut her wie unfassbar lieb und moralisch überlegen ich bin.

    Ein Helfersyndrom ist aber alles andere als gutmütig oder bewundernswert. Es lebt von der Unterlegenheit und Abhängigkeit des anderen. Das Helfen wird nicht dem Bedürfnis des Gegenübers angepasst (nicht mehr als unbedingt nötig/Hilfe zur Selbsthilfe), sondern hat egoistische Gründe, es geht z.B. darum, dass ich mich wichtig fühle, gebraucht fühle, mich überlegen fühle. Viele sehen nur die große Aufopferungsbereitschaft, die bis zur völligen Erschöpfung führt. Aber nicht die Seite, dass es den "Geholfenen" ggfls. unmündig und hilflos macht, zu Dankbarkeit verpflichtet, und unbewusst sogar diese Rollenverteilung zementiert. Menschen mit Helfersyndrom sind also keine Opfer und verdienen auch keinen Heiligenschein. Es ist deutlich abzugrenzen von gesunder Hilfsbereitschaft.

    Dass sich in der Beziehung zu meinem Mann co-abhänige Verhaltensweisen entwickelt haben, hat bei mir nichts mit einer generellen altruistischen Prägung zu tun. Das ist eine eigenständige suchtsystemische Dynamik. Bei mir eher auf dem Hintergrund von dem Bedürfnis die Kontrolle zu haben. Damit habe ich mich hier ja auch schon auseinander gesetzt.

    Aber hauptsächlich sehe ich es tatsächlich so wie Momo es mal formuliert hat. Dass Co-Abhängigkeit der Versuch ist in einer dysfunktionalen Beziehung klar zu kommen. Und jede macht das eben auf dem Hintergrund der eigenen Muster und Prägungen.

  • Das habe ich noch nie so gelesen, was sich hinter dem Begriff Helfersyndrom versteckt. Ich hab das auch schon von mir gesagt, bzw. gesagt bekommen, aber so ist das bei mir definitiv auch nicht.

    Das hast du toll geschrieben, danke!

  • Mein Mann ist vor einigen Tagen völlig betrunken aus der Entgiftung gekommen. Ja, ihr habt richtig gelesen.

    An dem Tag war in mir nicht nur Wut, sondern Hass. Da kommen Gefühle in mir hoch, die sind wirklich mörderisch.

    Und es ist so verrückt. Während er weg war, in der Klinik, hatte ich alles schon wieder verharmlost. Da dachte ich noch: wie gut, dass ich so schnell eine Wohnung gefunden habe, denn sonst würde ich jetzt wahrscheinlich wieder passiv bleiben.

    Ich wollte schon schreiben es ist ein hin und her - aber eigentlich ist es das gar nicht. Es geht immer nur bergab. Nur meine Gefühle gehen hin und her.

    Durch das Forum und das Schreiben kann ich mir das jetzt aber sozusagen aus der Dritten Person, von außen, betrachten. Das hilft so ungemein, weil ich nicht mehr nur "drin stecke", sondern es ansehe und dadurch eine innere Distanz herstelle. Und die brauche ich um ins Handeln zu kommen, anstatt immer nur atemlos von Insel zu Insel zu schwimmen.

  • Liebe Jump,

    Ich lese Dich sehr gerne. Ich kann das, glaube ich nachvollziehen. Irgendwo ist da dann doch immer wieder der Funke Hoffnung und ich kann mir vorstellen, dass es Dich verletzt.

    Ich wünsche Dir, dass Du etwas Abstand gewinnen kannst, jetzt wo Du Dir Dein eigenes kleines Reich gestalten kannst. Ich bin ja auch gerade am renovieren meiner 4 Wände. Langsamer als gedacht, aber dafür einfach in meinem Tempo. Und im Moment ist es sowieso zu heiß...

    Da lasse ich meine Seele am Wasser baumeln.

    LG Momo

  • " Du kannst nichts für Ihn tun und Du bist nicht verantwortlich. "

    Diese Tatsache als Mantra wäre jetzt das Pflaster für Dein Seelenheil.

    Es ist schlimm zu sehen wie schnell das alles geht manchmal.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Whitewolf (20. Juli 2024 um 09:48)

  • Durch das Forum und das Schreiben kann ich mir das jetzt aber sozusagen aus der Dritten Person, von außen, betrachten. Das hilft so ungemein, weil ich nicht mehr nur "drin stecke", sondern es ansehe und dadurch eine innere Distanz herstelle. Und die brauche ich um ins Handeln zu kommen, anstatt immer nur atemlos von Insel zu Insel zu schwimmen.

    Mir hat dieses ,sozusagen aus der Dritten Person, von außen, betrachten, eine Perspektive auf mich gezeigt, die ich anders für mich nicht hätte erkennen können.

    Ich habe auf mich geschaut, als würde ich auf sehr gute Freundin schauen….ehrlich. kritisch und schonungslos….so wie ich auf eine sehr gute Freundin schauen darf, ohne davon gejagt zu werden.

    Ich finde es so klasse, dass du ins Handeln gekommen bist.
    Inseln sind toll….wenn sie aber keine Heimat werden können, ist das Festland die bessere Wahl.

    Ich freue mich mit dir über deine neue Wohnung und wünsche dir dort ganz viel inneren Frieden.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich befinde mich in einer Warteposition.

    Ich warte darauf, dass ich endlich ausziehen kann.

    Mein Mann trinkt und trinkt, jede Einsicht ist verschwunden. Im Moment hat er eine Phase, in der er alles völlig verleugnet. "Ich mach doch alles".

    Als nächstes wird die gereizte, aggressive Phase kommen. Dann die verzweifelte, traurige. Dann der Zusammenbruch.

    Am Sonntag hat er weniger getrunken und ist kurz "aufgewacht". Hat entsetzt realisiert, dass ich ausziehe, dass es für ihn steil nach unten geht. Hat aber nur sehr kurz angehalten.

    Ich schwanke zwischen Wut und Gefühllosigkeit. Ich muss mich sehr zusammen reißen, um keine ironischen oder abwertenden Kommentare abzugeben. Ist ja sowieso sinnlos, könnte auch genauso gut mit der Wand reden.

    Ich plane meinen Umzug. Mir wird immer mehr bewusst an was ich alles noch denken muss. So viel Zeug. Es fällt mir schwer mich zu entscheiden. Was nehme ich mit und was bleibt hier. Ich würde am liebsten nur die Deko planen - aber so langwilige Sachen wie Waschmaschine, Mülleimer, Garderobe müssen ja auch besorgt werden.

    Schönheit kommt bei mir vor Funktionalität und so stehe ich dann fluchend vor einem wunderschön bemalten Schränkchen, dessen Schubladen sich nur mit Gewalt raus ziehen lassen, was aber auch egal ist, weil die flache Tiefe jede Befüllung unmöglich macht 🤦🏼‍♀️.

    Heute bin ich den ganzen Tag auf der Arbeit. Wenn ich heim komme schläft er wahrscheinlich. Wieder ein Tag geschafft.

    Meine Freundinnen fragen jetzt regelmäßig nach wie es mir geht. Geht so. Einigermaßen gut. Was soll ich antworten. Mein Mann verreckt vor meinen Augen. Aber ich freue mich auf meine neue Wohnung. Ein innerer Spagat. Ich konnte noch nie Spagat. Hab als Kind immer die geschmeidigen Mädchen bewundert, die lachend die tollsten Verrenkungen konnten. Okay, ich schweife ab.

    Am Wochenende fahre ich in den Urlaub. Wohl alleine. Ich hasse mich dafür, dass ich immer noch diese bekloppte Hoffnung habe, er würde aufhören und mitkommen. Er weiß, dass ich ihn nur mit nehme, wenn er drei Tage vorher durchgehend nüchtern bleibt. Ich habe zu viel Angst vor einem Entzugsanfall. Er will unbedingt mit.

    Distanz und Abgrenzung ist für mich einfach nicht möglich, solange wir zusammen wohnen. Ich verhalte mich immer noch co-abhängig oder auch nicht, dann aber mit der Faust in der Tasche. Ich bin mir aber sicher, dass es besser wird.

    Jump! 🏵️ kurz vorm Absprung

  • Liebe Jump!,

    es tut mir sehr leid für euch beide. Ich kann mir denken dass an dem Entzug viele Hoffnungen hingen, und ich konnte immer zur Ruhe finden wenn er auf der Station war weil ich wußte er ist da gut aufgehoben.

    Oke der Hass ist vielleicht auch keine tolle Emotion, aber ich wünschte mir für mich ich könnte endlich mal richtig wütend werden. Vor ein paar Tagen gab es einen richtig schweren Vertrauensbruch, ich war gerade nur eine halbe Minute wütend, dann saß ich da und habe ihn geistig verteidigt. So wie, ja er war nicht nüchtern als er das tat..usw.. Im Enddefekt war ich auf mich sauer weil ich nicht wütend war. Ich hab noch überlegt ob ich ihm eine Szene machen soll und dann beschlossen dass ich eh nicht die Kraft und den Willen dafür habe. Vor ein paar Jahren hätte ich ihm die Hölle heiß gemacht, wir hätten gestritten und geredet, ich hätte geweint, und wir hätten irgendwann innig wieder zueinander gefunden. Jetzt ist da gar nix, wow er bekommt kein Begrüßungsbussi und kein Gutenachtbussi.. aber wir reden nicht darüber.. es ist einfach traurig..

    Wie geht es dir Jump! ? Bis zu deinem Auszug ist ja noch etwas Zeit. Du hast geschrieben dass dein Mann dich gehen läßt und ich wollte fragen ob ein Auszug gleich eine Trennung bei euch bedeutet?

    lg Alexa

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