Viholi - Vorstellung

  • Offensive ist da mein Stichwort.

    So ist es richtig, Fronten klären und gut ist. Du bist niemanden eine Rechenschaft schuldig, erkrankt zu sein.

    Das Paradoxe ist ja, dass gerade diejenigen, die die Stigmatisation anprangern, meist die sind, die sich nicht dazu bekennen. Mit ihren Verhalten beitragen, dass es stigmatisiert bleibt.

    Natürlich mit den all üblichen und immer wieder neu aufgefrischten Argumenten. Dabei hilft es mir, wenn es ein andere wissen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • So ist es richtig, Fronten klären und gut ist. Du bist niemanden eine Rechenschaft schuldig, erkrankt zu sein..

    Genau so ist es, allerdings ist Alkoholismus so elendig Klischee- und Vorurteilbelastet, es nervt. Bei einer physischen chronischen Krankheit würde keiner was sagen.

  • Wie hast du es bewerten, bevor du erkannt hattest, selbst ein Alkoholiker zu sein?

    Kann ich gar nicht pauschal sagen 🤔

    Im näheren Umfeld war ich erschrocken aber wertfrei. Bei den "dorfalkoholikern" war es eher anfänglich Mitleid und später gehörten sie zu meiner Wochenend sauftrupppe beim würfeln und darten.

  • Nun meine Erfahrung aus 17 Jahren trocken sein, dass es meine negative Einstellung dazu war und nicht dem, was wirklich passierte. Hatte bisher keine Nachteile.

    Es gib viel mehr Menschen da draußen, die nicht trinken. Waren mir aber in den nassen Jahren nicht aufgefallen. Die denke eh anders.

    Und die noch aktiven Säufer müssen sich ja etwas im kranken Hirn ausmalen, sonst fliegen sie selbst auf und müssten das eingestehen, was sie schon längst wissen. Das sie selbst Alkoholiker sind.

    Da wichtigste ist jedoch ganz am Anfang, dass du erstmal nur auf dich schaust.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ja, da hast du vollkommen Recht.

    Ich habe durch den Rückfall endlich definitiv verstanden, dass es keinen kontrollierten Konsum gibt fürAlkoholiker , ergo auch für mich.

    Die Erkenntnis macht es tatsächlich leichter. Hoffe, das bleibt so

  • Offensive ist da mein Stichwort.

    Kann genauso richtig sein.
    Wie gesagt, das bestimmt jeder für sich selbst.

    Ich habe ja immer nur heimlich gesoffen, mich hat nie jemand mit Alkohol gesehen, da sehe ich nun nüchtern gar keine Veranlassung, irgendwem auf die Nase zu binden, dass ich mich heimlich in die Sucht gesoffen habe. Wozu auch? Ich muss mich in meinem Umfeld nicht schützen, da biete mit niemand Alkohol an. Und wenn ich irgendwo bei bin, trinke ich keinen Alkohol. Fertig. 😀


    Hast du denn schon irgendwas in deinem Leben verändert?
    Ich meine, alles ganz genau so weiter machen wie bisher, war ja bisher bei dir nicht so wirklich zielführend. Was hat sich seit deinem Rückfall geändert?
    Ist deine Wohnung alkoholfrei?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich habe noch nicht allzu viel verändert.

    Die Wohnung ist alkfrei

    Ich bin abstinent

    Da ich krankgeschrieben bin, habe ich viel Zeit mich zu belesen, zu kümmern und rum zu wurschteln.

    Stationäre Therapie ist im anlaufen, Anträge ausgefüllt, Sozialberich wird am 25.3. ergänzt und mit dem Antrag abgeschickt

    Ich schreibe alles auf was mir an Themen, triggern, etc einfällt, damit ich bestmöglich di Zeit in der Klinik nutzen kann.

    Ich verbringe meine Zeiteffizienter , bewusster, gönne mir Pausen ( hab ich ewig nicht)

    Ich genieße bewusster den Augenblick und vor allem die Zeit mit meinen Kindern und (wenigen) erwachsenen herzensmensche n.

  • Guten Morgen, alle zusammen.

    Nach dem Rückfall sind es nun woeder 18 Tage Abstinenz und mir gejt es sehr gut damit.

    Ich mache mir ständig Gedanken, Notizen und reflektiere mich und den Rückfall. Hab vieleTrigger finden können und bin nun gedanklic dabei, perspektivische Gefährder zu sammeln und Lösungsansätze dazu zu finden.

    Mir ist vieles noch klar, aus meiner reha in 2020 aber einiges ist noch dazu gekommen und erschließt sich rückblickend.

    Was für mich gerade etwas blöd ist, ist die Langeweile.

    Sie löst keinem suchtdruck aus aber mir fehlt es an Inhalt. Ich bin aktuell krank geschrieben, bin von Tempo 220 auf null entschleunigt, was einerseits total gut tut (merke ich an meiner Geduld) aber was mache ich nun?

    Da der Führerschein weg ist, hänge ich hier etwas fest.

    Ich hätte genug zu tun. Fenster putzen Schubladen sortieren,... aber irgendwie bin ich auch so "ausgebrannt" und faul. Sitze da und schaue TV, gehe rauchen auf der Terrasse oder lese hier im forum

    Papiere, Telefonate und Gespräche sind für diese Woche geführt.

    Mir fehlt einerseits eine Aufgabe, andererseits habe ich auch nicht wirklich Lust auf etwas.

    Nächste Woche steht noch ein Gespräch mit dem Arbeitgeber an, wegen einer von ihnen gewollten Aufhebung (detaillierter mag ich nicht im offenen Bereich schreiben, meine Geschichte hat definitiv hohen Widererkennungswert).

    Ich habe woeder viele Fragen im Kopf, wie in 2020 damals auch.

    Soe bringen mich nicht weiter, der Blick sollte nach vorne gerichtet sein. Ist er auch, ich Blicke mit Optimismus und wollend nach vorne, aber dennoch kommt es Auch immer wieder zum grübeln.

    Habe ich mein Trinkverhalten geerbt?

    Warum musste ich so werden?

    Wieso habt meine Mutter nicht mit 14 schon was gegen mein auffälliges Verhalten in die Wege geleitet?

    Warum habe ich Warnsignale nicht erkannt, wahrgenommen?

    Wäre der Rückfall ohne Konsequenzen für mich geblieben, wäre ich dann trocken, oder wieder voll drinnen?

    Fragen über Fragen

  • Bei mir sind Vater und Mutter Alkoholiker. Habe ich es geerbt? Womöglich.

    Ändert es etwas? Nö.

    Dass all diese Fragen nichts mehr ändern, weißt Du ja selbst. Zumindest das mit den Warnsignalen kannst Du Dir ja jetzt gut übernehmen. Bei Triggern, z. B.

    Enttäuscht über meine Eltern bin ich in vielerlei Hinsicht.

    Wahrscheinlich müssen diese Gedanken eben gedacht werden. Was ich vermieden habe, sie immer wieder zu denken. Also in Schleifen festzustecken. Immer wenn ich erkannt habe, dass ich das Gleiche schon wieder denke, habe ich meine Gedanken gestoppt und versucht auf die Gegenwart zu richten. Immer wieder. Irgendwann habe ich es immer schneller erkannt. Einen Blick von "außen" gelernt. Das hilft ungemein.

    Kein Führerschein. :/ Einfach mal Schuhe an und spazieren gehen. Natürlich nicht gerade zur Tanke. Gibt vielleicht einen Park, oder Wald in der Nähe? Wenn Du unsicher bist, ohne Geldbeutel.

    Vielleicht das Fahrrad entmotten.

    Darüber nachzudenken, ist schon wieder ein Schritt zurück ins Hier und Jetzt.

  • Mich nervt es dass ich so in dingen herumstocher, die a Vergangenheit sind und b sich nicht ändern lassen.

    Ich versuch auch die Gedanken umzulenken, aber es gelingt nur bedingt.

    Hoffe das legt sich bald, ging ja nach der ersten Reha auch weg. Aber da ich diesmal achtsamer bleiben möchte, hab ich bedenken, dass dieses gegrübel immer präsent bleibt.

    Raus gehen werde ich später, wenn ich meinen kleinen abhole. Ansonsten ist es mir zu grau und zu kühl und alleine in den Wald traue ich mich nicht🙈

    Ich werde jetzt meinen eisschrank ausmisten und enteisen 💡

  • Du liest dich, als hättest du doch einiges vor. Und auch Langweile kann man einfach mal aussitzen.

    Wenn ich bei der Arbeit bin, denke ich manchmal, was ich jetzt lieber tun würde. Wenn ich frei hätte. Was wäre das bei dir? Nun hast du ja etwas Zeit.

    Bei den Gedanken hat mir das Aufschreiben geholfen. Gerade wenn man weiß, dass einen der Gedanke gerade nicht weiterbringt oder es eben kein Resultat geben wird.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Du liest dich, als hättest du doch einiges vor. Und auch Langweile kann man einfach mal aussitzen.

    Wenn ich bei der Arbeit bin, denke ich manchmal, was ich jetzt lieber tun würde. Wenn ich frei hätte. Was wäre das bei dir? Nun hast du ja etwas Zeit.

    Bei den Gedanken hat mir das Aufschreiben geholfen. Gerade wenn man weiß, dass einen der Gedanke gerade nicht weiterbringt oder es eben kein Resultat geben wird.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Guten Morgen 😊

    Gute Frage, was wäre es.bei mir?

    Das "Problem " ist, dass ich hier relativ festsitze.

    Schon lange nervt mich meine Situation hier, wo ich lebe.

    Ich habe wenig Lust hier im Ort etwas zu unternehmen, da es a) kaum Möglichkeit gibt, und b)Ich einfach keine Lust auf die meisten Leute hier habe. Das ist schon viele Jahre so und in der aktuellen Situation noch ausgeprägter.

    Wenn ich könnte wie ich will, würde ich jetzt mit dem kleinen ins Auto steigen und irgendwo was schönes unternehmen. Ist aber unter der Woche nicht realisierbar . Fußläufi ist hier nichts interessantes.

    Wenn ich alleine bin, könnte ich was.im Garten machen, oder putzen. Aber naja, ist ja auch nix, was so erfüllend ist.

    Ansonsten hatte ich ein ganz schönes Wochenende, wir waren gestern in einem indoorspielplatz und es hat wirklich Spaß gemacht.

    Ich habe mich allerdings dann abends dabei ertappt, wieder die Dinge etwas schleifen zu lassen.

    Ich hatte keine Lust mehr die spülmaschine auszuräumen und auch Wäsche aufhängen hab ich sausen lassen.

    Meine Mentalität ist schon sehr lange (im privaten) "ach das mach ich morgen" im letzten halben Jahr wurde es was Papiere und Finanzen angeht sogar ein " mach ich nächstes Wochenende "

    Das hat mich jüngst echt in edit Schwierigkeiten gebracht und war eines der Haupttrigger für den Rückfall.

    Ich will nicht, dass ich es übertreibe und auch mal Was liegen lassen kann, ist ja auch kein Drama, mal Wäsche nen Tag später aufzuhängen. Aber ich habe festgestellt , dass es bei mir so ist, dass ich dieses Mindest nicht, oder nur schwer differenzieren kann. Heißt, dass wenn ich Unlust zulasse, dass die sich dann in fast allen privaten Dingen widerspiegeln 🤔

    Ich weiß, dass es wichtig für meine Abstinenz ist, mich und mein Verhalten im Auge zu haben, aber ich habe Sorge, dass ich jetzt anfange zu überbewerten.

    Hab heute morgen schon alles erledigt, aber die Gedanken nerven mich irgendwie.

  • Guten Morgen,

    Heute morgen habe ich ein komisches Gefühl, etwas das ich auch nicht zuordne kann. Mir fällt es generell schwer, Gefühle Ereignissen oder Situationen zu zuordnen, speziell im Vorfeld. Im Nachhinein, wenn eine Situation vorbei ist, kann ich zuordnen, warum ich mich komisch, nervös oder angespannt gefühlt habe und ableiten, dass es da oder daran gelegen hat.

    Ich muss daran arbeiten solche Gefühle zuordnen zu können und mich damit auseinandersetzen, so kann ich auch im Vorfeld besser abschwächen oder mich vorbereiten und damit besser umgehen.

    Mich beschäftigt gerade mehreres, aber ob das aktuelle Gefühl jetzt daran liegt kann ich (noch) nicht erspüren.

    Was aktuell auch schlimm ist, ist mein Zigarettenkonsum. Der ist erheblich gestiegen. Habe heute (!!!) schon 7 Stück geraucht!

    Vll liegt es daran, dass ich seit Anfang des Monats stopfe um Geld zu sparen und die sich nach weniger anfühlen. Auch meine Angespanntheit spielt da mit rein.

    Würde so gern aufhören, aber jetzt liegt mein Fokus erst einmal auf trocken bleiben.

    Was ich noch gerne berichten möchte, ist ein Ereignis von gestern, was mich sehr erschrocken hat.

    Ich habe mir, wie schon oft, frischen Ingwer mit heißem Wasser überbrüht.

    Habe den dann sehr warm zügig getrunken. Kurz danach bekam ich eine Hitzewallung,meine Knie waren leicht weich und mit dem Brennen im Hals fühlte es sich an als hätte ich einen Schnaps getrunken.

    Obwohl das ja nicht der Fall war, hab ich mich total erschrocken und es war total unangenehm. Kenne das von meiner Abstinenz vor dem Rückfall überhaupt nicht.

    War es vll, weil ich seit dem Rückfall begriffen habe, welches Ausmaß mein Suchtgedächtnis hat und ich deswegen mehr in mich horche und aufmerksamer bin?

  • Guten Morgen viholi,

    zum Thema Tee, bzw. Ingwer Tee meine Gedanken:

    Erstens trinkst Du ein warmes Getränk, das löst bei mir auch Hitzewallungen aus. Noch dazu Ingwer Aufguss, der für mich persönlich schon ziemlich "pfeffrig" schmeckt, da ist es kein Wunder, dass Du ein Brennen im Hals spürst.

    Du kannst Dir auch im Laufe des Tages Tee in den verschiedensten Varianten aufkochen, den kalt werden lassen und dann trinken.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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