Lila-blau - Auch ich möchte mich kurz vorstellen

  • Ich habe hier schon viel gelesen und bin erschrocken über die ähnlichen Geschichten und weiß nun auch was ich tun muss... Ich bin 46J, verheiratet und wir haben 2 Kinder 10 & 12.

    Dass mein Mann ein Problem mit dem Alkohol hat ist mir seit 10 Jahren klar. Es gab allerdings in den letzten Jahren zum Glück immer nur einzelne Tage an denen er so viel getrunken hat dass er richtig betrunken war bzw. dass es zu einem Streit kam. Seit einem halben Jahr trinkt er am Wochenende zu viel und ist depressiv. Er hat in 2,5 Wochen einen Termin bei einem Psychotherapeuten, weil es ihm ja nicht gut geht. Wir haben auch schon über das Thema Entziehungskur gesprochen. Ich hoffe so sehr dass der Arzt ihm eine Kur verschreibt und er auch wirklich hingeht.... Ansonsten weiß ich dass ich mich trennen muss, da es nicht besser werden wird. Aber ich fürchte mich davor, da die Kinder vermutlich keine Trennung wollen. Sie wollen eine friedliche und glückliche Familie, die ich Ihnen nicht bieten kann😢

  • Hallo Lila-blau,

    Auch ich bin neu hier und sag mal nett "Hallo" zu dir . Ich hab hier auch schon einige Beiträge gelesen und hab mich heute entschlossen , selbst zu schreiben . Ja , die Geschichten sind oft sehr ähnlich . Und auch ich habe mich vor einer Woche von meinem Partner getrennt . Mit geht's nicht gut .

  • Guten Abend Lila-blau

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Leider ähneln sich die Schilderungen der Angehörigen hier im Forum.

    Deswegen ist der Austausch wichtig und richtig.

    Möchtest Du Dich im offenen Bereich mit den anderen Angehörigen austauschen?

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Klicke den Link an und schreibe etwas ganz kurz dazu.

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema zu "Erste Schritte für Angehörige"verschieben.

    Dort geht dann der Austausch für Dich los.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Guten Abend Lila-blau,

    Du bist jetzt freigeschaltet und kannst überall schreiben. In den ersten vier Wochen bitte nicht im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Alex

  • Trennung????

    Hallo,

    ich hab lange nicht mehr geschrieben.

    Mein Mann hat von letzten Mai (da hatte ich das letzte Mal geschrieben) bis August eine Trinkpause gemacht. Sogar eine Kur war kurz im Gespräch. In der Zeit als er nichts getrunken hat,meinte er dass es überhaupt kein Problem wäre und dass er auch nichts trinken möchte. Dann hat er an seiner kleinen Geburtstagsfeier ein Bier getrunken und so fing im Prinzip alles wieder an. Er trinkt am Wochenende, unter der Woche trinkt er nichts oder nur so wenig dass es mich nicht stört.

    Nun frage ich mich die ganze Zeit was für meine Kinder schlimmer ist

    Jedes Wochenende einen betrunkenen Vater zu sehen. (Er trinkt keine harten Sachen, ist nicht aggressiv und da ich inzwischen weiß dass es keinen Sinn macht sich über ihn aufzuregen oder mit ihm zu diskutieren, gehe ich ihm aus dem Weg und wir streiten nicht mehr.)

    Oder ist es besser sich zu TRENNEN? Das würde bedeuten mein Mann müsste ausziehen, meine Kinder (11 und 13) hätten evtl keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater und würden ihn vermissen und sich Sorgen machen. Unter der Woche unterstützt mich mein Mann und er nimmt am Familienleben teil.

    Ich finde die Vorstellung einer Trennung fürchterlich. Auf der anderen Seite ist es furchtbar meinen Mann am Wochenende betrunken zu sehen. An manchen Wochenenden ist es erträglich, so dass ich denke es fällt nur mir auf dass er was getrunken hat. An anderen Tagen benimmt er sich so doof dass ich den Kindern schon vor längerer Zeit erklären musste warum er sich so verhält.

    Was denkt ihr?

  • An anderen Tagen benimmt er sich so doof dass ich den Kindern schon vor längerer Zeit erklären musste warum er sich so verhält.

    Was glaubst Du, wenn Du Deinen eigenen Satz liest? Ich bin Tochter eines Alkoholikers. Es ist fürchterlich in einer suchtbelasteten Familie aufzuwachsen. Es ist schrecklich, wenn Du dich als Kind nicht auf deinen Vater verlassen kannst. Es gibt keine Stabilität und eine fast greifbare Anspannung - weil Du ja auch nicht entspannt bist und natürlich werden sie das spüren …

    Trennung bedeutet ein „sicheres“, verlässliches Zuhause und außerdem lernen sie dann, dass sich niemand mit Situationen abfinden muss - damit wächst ihre Selbstwirksamkeit und ihr Selbstvertrauen … Viellicht bekommt dein Mann die Kurve, wenn ihr aus dem Suchtsystem aussteigt. Vielleicht trifft er dann seine Kinder unter der Woche nüchtern und sie bekommen seine Abstürze nicht mehr mit. Vielleicht stürzt er ganz ab. Das wird sich zeigen. So aber wird es für euch alle noch ein langer Leidensweg und für Deine Kinder einer, der ihr ganzes Leben beeinträchtigen wird. Wie? Das kannst Du hier bei den EKAs lesen und. bei den Suchterkrankten und den Coabhängigen …

  • Hallo Lila-blau!

    Es wird nicht dabei bleiben dass er nur am WE trinkt (wenn es überhaupt stimmt). Er wird immer mehr trinken da die Sucht danach verlangt.

    Jetzt ist die Frage ob du damit leben kannst und den Kindern das antun willst. Gerade am WE ist doch Familienzeit und gerade dann ist er betrunken.

    Ich wollte keinen Partner mehr haben der ständig.betrunken ist denn das ist kein Leben. Ich habe mir irgendwann gesagt wenn der Alkohol wichtiger ist als alles andere bin ich weg! Eine gute Entscheidung war das!

    Ich hatte einfach keine Lust mehr mich.mit seinem Problem zu befassen und schon gar nicht darunter zu leiden.

    Deine Kinder können ihren Vater doch trotzdem sehen auch wenn er nicht mehr zu Hause wohnt.

    LG Marie

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo lila-blau,

    Ich kann dich verstehen mit allem was du schreibst, mir ging es jungen Jahren ähnlich. Jetzt bin ich alt und es hat sich nichts geändert außer daß die Kinder schon lange erwachsen sind und ich 2 Hunde habe um die ich mich sorge.

    Ich hänge immer noch fest und weiß daß ich gehen muss um nicht ganz kaputt zu gehen.

    Mein Rat an dich wenn ich dir den geben darf, geh so schnell du kannst, vor allem deinen Kindern zu liebe und auch du hast ein besseres Leben verdient in dem du ohne Angst leben kannst (Angst dich zu fragen ist er wieder betrunken)

    Liebe Grüße Auszeit 🥰

  • Als EKA finde ich es schwierig, wenn als Argument, keine Trennung durchzuführen, die Kinder hergenommen werden.

    Das suchtkranke Elterteil nimmt sich selber aus der Familie raus und läßt die Kinder leiden. Ohne sie zu fragen und die Kinder haben keinerlei Möglichkeiten, sich der krank machenden Situation zu entziehen.

    Wenn ein süchtiger Mensch schon innerhalb der Familie seine Verantwortung nicht wahr nimmt... warum sollte dieser Mensch das nach einer Trennung tun? Das ergibt keinen Sinn.

    Kinder gehören raus aus so einer Situation und müssen lernen, so wie es Lanananana schon schrieb, dass kein Mensch irgendetwas aushalten muss.

    Die Folgen schleppen die Kinder später als Erwachsene mit sich herum. Wenn sie Glück haben, dann können sie das aufarbeiten und wenn sie kein Glück haben, dann wissen sie ein Leben lang nicht, warum sie sich durch das Leben plagen.

    Wenn Dein Mann ausziehen müsste, haben Du und die Kinder weniger Umzugsstress und ihr könntet in Eurer gewohnten Umgebung bleiben. Da hättet Ihr die Stabilität, die ihr braucht, um Euch einzurichten und Euch ein gesundes Leben aufzubauen.

  • Ja das haben sie, meine Tochter sagt dass sie uns beide liebt und es ja eine Krankheit ist sie aber versteht wenn ich mich trenne.

    Mein Sohn sagt ich soll halt die guten Zeiten genießen und ihn wenn er getrunken hat aus dem Weg gehen.

    Es ist so schlimm seit er on Rente ist und ich das so massiv mitbekommen.

    Er hat ja auch immer trockene Phasen bei denen ich immer wieder Hoffnung schöpfe und dann um so schlimmer ins Loch falle

  • Vielen lieben Dank für deine Antwort und alles Gute für dich!

    Es klingt auch wahnsinnig anstrengend bei dir, schau was dir gut tut. Vielleicht sollte dein Name dein Ziel sein? Ist eine räumliche Auszeit möglich?

    Du musst mir hier auf die Frage nicht antworten, ich schau nachher mal in deinen Faden. Viele liebe Grüße!

  • Vielen Dank nochmal für alle Antworten!

    Ich konnte trotzdem noch keinen Entschluss fassen, obwohl ihr (ja auch) der Meinung seid, dass es für uns alle das beste ist, wenn er ausziehen würde.

    Ich habe mit den Kindern gesprochen, dass es so nicht ok ist wie der Papa am Wochenende ist und dass es eventuell besser wäre, wenn er ausziehen würde. War vielleicht falsch so spontan mit den Jungs zu sprechen. Der Große hat angefangen zu weinen. Er will keine Trennung.

    Meint ihr es wäre ein erster Schritt wenn ich meinem Mann sage dass er am Wochenende nicht mehr zu Hause sein kann?

  • Ganz ehrlich: Du überforderst deine Kinder total!

    Ich habe mit den Kindern gesprochen, dass es so nicht ok ist wie der Papa am Wochenende ist und dass es eventuell besser wäre, wenn er ausziehen würde.

    Was sollen Kinder denn da sagen?! Du hast die Verantwortung - und Du weißt, was für euch alle besser ist. Warum übernimmst Du nicht Deine Rolle?! Später werden sie es verstehen!

  • Was denkt ihr?

    Ich denke, daß unser Forum so gut aufgestellt ist, daß es noch existiert, wenn in ein paar Jahren sich eure Kinder hier anmelden, wahlweise als Alkoholiker, EKA's oder Co's.

    Vor einem Jahr bist du hier gelandet und hast kund getan, daß dein Mann seit 10 Jahren säuft.

    Jetzt ist es ein Jahr später, die Kinder sind ihre komplette Kindheit mit einem Säufer und seiner Co aufgewachsen. Du hoffst und wartest immer noch und kannst keinen Entschluß fassen.

    Echt trostlos.

    Komm in die Puschen und werde endlich erwachsen.


    LG, Linde (EKA)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • wahlweise als Alkoholiker, EKA's

    Hier ich! Ich bin Alkoholiker und EKA geworden.

    Meine Mutter stand damals bei uns im Kinderzimmer und meinte, sie wolle sich vom Vater scheiden lassen.

    Aber sie hat es nie getan.

    Mein erwachsenes Ich weiß, dass sie wohl einfach zu schwach war. Zu egoistisch, um uns (die Kinder) zu schützen.

    Mein inneres Kind wird ihr das niemals verzeihen können. Es wird für immer wütend und enttäuscht von ihr sein. Mehr gibt es für mich dazu nicht zu sagen.

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