Cat-Mom - Hallo, ich bin neu!

  • Hallo Cat-Mom,

    mir war klar, dass ich irgendwann auf dem Abwärtsweg meine Frau durch die Sucht verlieren werde.
    Meine Frau hat sich relativ früh fremde Hilfe geholt und mit all dem was ich hier über Co-Abhängigkeit
    gelernt habe, hatte sie nur am Anfang Co-Züge (kontrollieren etc….) gehabt und diese bald abgelegt.

    Aber der Grund warum ich aus der Abwärtspirale ausgestiegen bin, lag ganz alleine bei mir. Ich konnte und wollte so nicht mehr weitermachen. Ich habe die Entscheidung für mich getroffen. Das Wissen, dass sie mich verlassen wird, hat das Ganze vlt bestärkt.
    Was ich damit sagen will ist, dass sie mir ihre Grenzen deutlich aufgezeigt hat und ich gespürt habe, dass sie mehr und mehr ihren eigenen Weg geht. Das war die Hilfe, die sie mir gegeben hat
    Nach der Reha mussten wir uns auch erst als Paar mit meiner Nüchternheit wieder finden und ich war mir nicht sicher, wie das Ergebnis aussehen würde.
    Heute sind wir beide über unsere Zweisamkeit glücklich und genießen sie.

    Aber auch heute: ich will nie wieder trinken müssen und deshalb trinke ich nicht mehr.
    Und auch heute würde sie wieder Ihren eigenen Weg gehen, sollte „es“ passieren.
    Ich laufe aber nicht durch die Gegend und sage mir bei Gedanken an Alkohol, ich darf nicht, sonst verlässt sie mich.
    Das würde nicht funktionieren und ist auch nicht Teil meiner Trockenarbeit.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Was ich damit sagen will ist, dass sie mir ihre Grenzen deutlich aufgezeigt hat und ich gespürt habe, dass sie mehr und mehr ihren eigenen Weg geht. Das war die Hilfe, die sie mir gegeben hat

    Ich denke Grenzen hatte ich die letzten Jahre nicht gezeigt, auch wenn ich schon lange nicht mehr die Flaschen gezählt habe hab ich doch deutliche Co-Züge.

    Erst in den letzten paar Wochen hab ich selbst meine Grenzen erkannt, und erstmals gezeigt.

    Der Grund warum er sich zur Entgiftung entschlossen hat liegt aber sicher nicht an mir.

    Bei ihm sind durch den Alkohol in den letzten Wochen einige sehr schlimme Dinge passiert, die ich hier nicht schildern kann, da es nur ihn betrifft. Das hat ihn aufgerüttelt, und er weiß dass er so nicht weitermachen kann.

  • Ich brauche mal eure Meinung, ob ich spinne und übertrieben reagiere.

    Für morgen hatte ich zugesagt in der Klinik vorbeizukommen, und Wäsche und etwas Geld zu bringen.

    Jetzt hat er angerufen, und gesagt ich soll einen Beutel Tabak kaufen und mitbringen, er hätte von einem Kumpel 3 Zigaretten gedreht und der will die zurück haben. (Er hat eigentlich gerade mit Rauchen aufgehört, hatte er zumindest behauptet)

    Das hat mich gerade total getriggert, ich hab ihm gesagt ich will das nicht, und will auch nicht mehr reden, und melde mich morgen.

    Übertreibe ich gerade? Denn gleichzeitig mit Trinken und Alkohol aufhören ist vielleicht zu viel auf einmal?

  • Warum kauft er das Zeig nicht selbst?

    Die Frage kam mir auch in den Sinn.

    Bei mir haben die wenigsten gleichzeitig mit beidem aufgehört, inklusive mir,
    nur wenige haben die Gelegenheit genutzt.

    Körper und Psyche stehen unter außergewöhnlichem Stress und ich hatte nicht den Willen
    auch noch mit dem Rauchen aufzuhören.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Warum kauft er das Zeig nicht selbst?

    Guten Morgen,

    Also mein Mann hatte während der Entgiftung keine Möglichkeit, an Zigaretten zu kommen… er durfte die geschlossene Abteilung drei Tage nicht verlassen. Außerdem gibt es im Krankenhaus keine Möglichkeit, Zigaretten zu kaufen. Zumindest in unseren Krankenhäusern nicht. Ist ja auch sinnvoll, da Rauchen ja krank macht und auch tödlich enden kann. Wenn es dann denn im Krankenhaus gäbe… nö

    Mein Mann raucht grundsätzlich nicht. Nur wenn er getrunken hatte. Und natürlich ist der Körper in der Entgiftung auf Entzug, man ist unruhig, angespannt und was sonst noch alles… da rauchen viele eine Kippe nach der anderen um das auszuhalten.

    Ich habe meinem Mann die Zigaretten gerne gebracht, denn ich weiß, dass er es ernst meint und für den Rest seines Lebens trocken bleiben wird.


    Wenn du es aber nicht machen möchtest, ist das ja auch ok und deine Entscheidung!

    Aber Möglichkeiten gibt es dort wenige und auf beides gleich zu verzichten wird ja grundsätzlich nicht geraten. Auch nicht bei mir mit meiner Essstörung. Da soll ich mich darauf konzentrieren und nicht zum Beispiel noch zusätzlich aufhören zur Rauchen (wenn ich das denn täte, bin ja Nichtraucher 😃)

    Habt alle einen schönen Tag

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Vielen Dank euch allen, ich werde nachher nochmal mit ihm telefonieren und dann entscheiden.

    Wenn er sich dann wegen Tabak rausschleichen würde, wäre das ja auch kontraproduktiv.

    Wenn er wieder raucht, ist es ja immerhin besser als Trinken.

  • Ich habe den Tabak von seinem Geld gekauft und ihm gebracht, es war so okay für mich.

    Heute hat mir meine Tochter geholfen weiter auszumisten und zu putzen, ich genieße es gerade sehr dass alles so schön ist hier.

    Ich möchte nicht mehr in einem Haus leben in dem überall Bierdosen rumstehen. Wenn er nach Hause kommt, werde ich ihm das noch einmal deutlich sagen.

    Dieses Haus ist jetzt frei von Alkohol, und das soll in Zukunft so bleiben!

  • Ich möchte nicht mehr in einem Haus leben in dem überall Bierdosen rumstehen. Wenn er nach Hause kommt, werde ich ihm das noch einmal deutlich sagen.

    Wenn er wiederkommt und Du Ihm das sagen musst, war der Rest auch für die Katz.

    Dieses Haus ist jetzt frei von Alkohol, und das soll in Zukunft so bleiben!

    Auf diese Idee sollte eigentlich ER kommen, nicht Du.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Auf diese Idee sollte eigentlich ER kommen, nicht Du.

    Im Augenblick sagt er das auch, ich denke der Wille ist da.

    Nur habe ich die Erfahrung machen müssen dass es nicht lange anhielt, darum bin ich noch skeptisch.

    Es geht mir darum ihm klar zu sagen, dass das Haus ohne Alkohol bleiben wird, entweder mit ihm oder ohne ihn.

  • Guten Morgen, hier mal ein Update von mir.

    Zur Zeit bin ich in einer Art Schwebezustand, weil ich mein weiteres Vorgehen von ihm abhängig mache.

    Er ist aus der Entgiftung zurück, besucht die Selbsthilfegruppe, sagt er will abstinent bleiben.

    Es ist nur so, dass ich sehr, sehr skeptisch bin ob er das ernst meint und es packt.

    Seit er da ist, fühle ich mich angespannt, und irgendwie in Warteposition. Ich kann mich noch nicht freuen über sein trocken sein.

    Ich versuche gerade meinen Kopf zu klären, und einen Plan für den Worst Case für mich zu machen, damit ich mich nicht mehr so ausgeliefert fühle. Das ist bei anderen Punkten meines Lebens immer mein Vorgehen, zu überlegen was schlimmstenfalls passieren kann, und wie ich dann vorgehe.

  • Hm, vielleicht wäre es eine Überlegung wert, was du selber am liebsten erreichen würdest, was du für dich selbst für Ziele hast. Das kann ja alles mögliche sein, beruflich, Hobbies usw. Und dann entsprechend einen Schritt nach dem anderen gehen. So kommst du aus der Warteschleife raus.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hm, vielleicht wäre es eine Überlegung wert, was du selber am liebsten erreichen würdest, was du für dich selbst für Ziele hast. Das kann ja alles mögliche sein, beruflich, Hobbies usw. Und dann entsprechend einen Schritt nach dem anderen gehen. So kommst du aus der Warteschleife raus.

    Ich weiß zumindest was ich nicht mehr will, nämlich mit einem nassen Alkoholiker zusammen leben. Also gehen meine Überlegungen dahin, wie trenne ich mich von ihm, falls er wieder trinkt und dabei bleibt.

    Mit der harten Tour, Anwalt, Polizei usw. komme ich nicht klar bisher, ich bekomme extreme Beklemmungen bei dem Gedanken. Ich habe ihn immer bemuttert, und ich fürchte ich käme nicht klar mit dem Gedanken, ihn einfach rauszuwerfen.

    Ich brauche einen brauchbaren Plan mich von ihm zu trennen, mit dem ich leben kann, ohne mir ewig Vorwürfe zu machen und mich schlecht zu fühlen.

  • Gut, Du weißt was Du willst. Er hat für sich den Anfang gemacht.
    Meine Frau hat mir klar gemacht, dass sie mit mir nicht so leben kann. Es war eine klare Ansage. Ich wusste was kommt und hatte die freie Wahl.
    Sie hat mir eine Chance gegeben,
    die ich glücklicherweise nutzen konnte.
    Aber es war meine Entscheidung.

    Kennt Dein Mann was Du willst und was Du nicht willst und wie Du zu dem kommen wirst, was Du willst? Hat er es verstanden?

    Gebe Dir selbst eine ehrliche Antwort.

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Ich versuche gerade meinen Kopf zu klären, und einen Plan für den Worst Case für mich zu machen, damit ich mich nicht mehr so ausgeliefert fühle.

    Wie könnte Dein Plan aussehen?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Kennt Dein Mann was Du willst und was Du nicht willst und wie Du zu dem kommen wirst, was Du willst? Hat er es verstanden?

    Gebe Dir selbst eine ehrliche Antwort.

    Ich denke, er merkt dass ich anders drauf bin, aber ich sollte ihm noch deutlich sagen wie ich mich fühle.

    Wie könnte Dein Plan aussehen?

    Ich würde ihm helfen ein Zimmer zu finden, und ihn beim Auszug unterstützen. Und ihm noch helfen seine Angelegenheiten zu regeln, da ich das bisher immer getan habe. Wegen einiger Schwierigkeiten, die er sich durch den Alkohol eingebrockt hat, würde das eine Zeit dauern, aber es ist absehbar.

    Hoffentlich tritt dieser Fall nicht ein, aber schlimmstenfalls ist das mein Weg, denn in das alte Leben kann ich nicht zurück.

  • Hallo Cat-Mom,

    das hattet Ihr ja schonmal wenn ich das richtig in Erinnerung habe?

    Wie verhältst Du Dich mit seiner Alkoholerkrankung jetzt? Immer auf Beobachtungsposten?

    Wenn Ihr über seine Krankheit sprecht, wie sieht er das Ganze für Sich? Schleicht sich evtl. ein bagatellisieren ein ( ..." so schlimm war es ja nicht " )?

    Du hattest ja für Dein Haus klare Angaben gemacht was den Alkohol angeht. Stehen die Richtlinien noch?

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Wie verhältst Du Dich mit seiner Alkoholerkrankung jetzt? Immer auf Beobachtungsposten?

    Ich schaffe es, nicht mehr zu kontrollieren, da hab ich mich tatsächlich verbessert, auch dank dieser Gruppe. Wenn er trocken bleibt bin ich sehr froh, ich weiß aber inzwischen dass es nur bei ihm liegt.

    Wenn Ihr über seine Krankheit sprecht, wie sieht er das Ganze für Sich? Schleicht sich evtl. ein bagatellisieren ein ( ..." so schlimm war es ja nicht " )?

    Er ist zum Glück weiter motiviert, und redet seine Sucht nicht klein.

    Du hattest ja für Dein Haus klare Angaben gemacht was den Alkohol angeht. Stehen die Richtlinien noch?

    Ja, dabei bleibe ich ganz fest.

    Auch meiner Mutter habe ich klar gesagt, dass ich in meinem Haus keinen Alkohol mehr dulde.

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