Silberstreifen - Aufgegeben

  • Hallo

    Ich wohne seit bald 10 Jahren mit meinem Partner und unserer Tochter zusammen. Unsere Tochter ist 5 J. alt. Mein Partner hat schon immer viel getrunken, seit 2 Jahren noch mehr. 5 Tage die Woche mind. 6 Biere / Abend od. mind. 1 Flasche Wein. Er geht entweder aus oder schaut zu Hause fern. Wenn er mal wieder Mist gebaut hat (zb. besoffen gefahren) und ich ihn darauf anspreche übernimmt er keine Verantwortung, sagt nur "du bemühst dich ja auch nicht". Die ganze Arbeit und Verantwortung für unsere Tochter überlässt er mir. Ich arbeite halb, er Vollzeit.

    Er hat wenig Einsicht, erwartet aber von mir, dass ich zur Therapie gehe weil ich seit Monaten in einem anderen Zimmer schlafe. Ich möchte mich trennen, habe aber Angst vor seiner Reaktion, da er ja null Verantwortung übernimmt und mit ihm ein Gesprächführen schwierig ist. Er wird sein Kind regelmäßig sehen wollen. Er trinkt aber auch wenn er mit ihr alleine ist und das übermäßig. Ich habe Angst, dass ich mich nicht durchsetzen kann, von wegen, dass er sie nur in Begleitung von jemand anderem sehen kann. Ich lasse mich immer wieder einschüchtern. Früher hatte ich noch Temperament, heute bin ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Ich habe nicht mal mehr die Kraft mich zu wehren. Danke euch fürs "zuhören".

  • hallo Alfajores,

    herzlich willkommen in unserer Onlineselbsthilfegruppe. Es ist gut, dass du diesen Schritt gemacht hast.

    Wenn er von dir eine Therapie erwartet, ist das eine Manipulation um von sich abzulenken. Damit hat er dich erst einmal wieder "beschäftigt", du suchst vielleicht wieder Fehler bei dir, und er kann erst einmal weitertrinken. Es ist wichtig, dass du deinen Wahrnehmungen vertraust.

    Wenn du dich hier austauschen möchtest, klicke bitte unten auf den Link, und schreibe noch einen kurzen Satz dazu, dann schalten wir dich frei.

    https://alkoholiker-forum.de/user-group-man…tion-edit/1178/


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Alfajores,

    :shock: ... man lernt nie aus, mit was für gezinkten Karten wir Trinker so spielen um unser Umfeld zu manipulieren.

    Ich denke hier bist Du erstmal richtig, herzlich willkommen.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo miteinander

    Vielen Dank für die netten und aufbauenden Worte... es stärkt mein Selbstbewusstsein bezüglich meiner Wahrnehmung. Ich bin innerlich wie gelähmt, nichts schockt mich mehr. Und ich suche tatsächlich auch viele Fehler bei mir.

    Diese Nacht hat mein Mann wiedermal ins Bett gepinkelt. Er schämt sich und es tut ihm leid. Er wird aber heute Abend weitertrinken weil es einen Anlass im Geschäft gibt. Morgen ist dann nochmals ein Anlass. Ich hoffe ich kann schlafen :-/ . Der nächste nüchterne Tag und ohne Kater müsste am Sonntag sein. Ich habe ihm gesagt, dass wir am Sonntag reden und dass eine Lösung her muss. Es geht für ihn und mich so nicht weiter. Und natürlich für unser Kind auch nicht. Ich hoffe ich bleibe dann stark und ziehe es durch. Denn ich bin seit längerem immer wieder gesundheitlich angeschlagen. Wir waren schon in zwei Suchtberatungsstellen und Eheberatungen, das Ganze über eine Zeitraum von 3 Jahren. Und wir sind immer gleich weit. In der Suchberatung meinten Sie, dass er ganz abrutschen wird wenn wir nicht mehr zusammen sind. Aber so wie es jetzt ist; das ist kein Leben mehr.

  • Ich weiß wir sind noch im Vorstellungsbereich...

    In der Suchberatung meinten Sie, dass er ganz abrutschen wird

    Das finde ich mal eine krasse Aussage zu Dir. Er wird auch abrutschen, wenn Du da bist. Das ist nicht Deine Verantwortung. Er scheint ja keine Einsicht zu haben.

    LG Momo

  • Liebe Momo

    Ich glaube ob deiner Reaktion geht mir ein Licht auf: mein Mann hat mir erzählt, das hätten sie ihm im Einzelgespräch gesagt. Sie meinten quasi er sollte aufpassen, dass er mich nicht verliert, weil er eben sonst ganz abrutscht. Vielleicht hat er das Ganze ja verdreht oder versucht so mich weiterhin an ihn zu binden. ???? Danke auf jeden fall dafür....

  • Hallo Alfajores!

    In der Suchberatung meinten Sie, dass er ganz abrutschen wird wenn wir nicht mehr zusammen sind. Aber so wie es jetzt ist; das ist kein Leben mehr.

    Ich bin viele Jahre bei meinem Mann geblieben, es wurde mit seinem Alkoholkonsum immer schlimmer. Er hat auch nur auf meinen Druck hin eine Entgiftung gemacht. Als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde war er genau 1 Tag nüchtern und danach direkt wieder jeden Tag betrunken.

    Auch er wollte mir einreden dass er wegen mir trinkt, ich fühlte mich immer so schuldig, lange Zeit war das so. Ich hatte einige gesundheitliche Probleme und war mit den Nerven am Ende. Plötzlich wusste ich wenn ich nichts ändere nimmt das ein schlimmes Ende für mich. Ich habe alles dann vorbereitet und bin dann ausgezogen. Er hat munter weitergetrunken und ist mittlerweilen verstorben.

    Wenn ein nasser Alkoholiker dir alle möglichen Dinge erzählt warum er trinkt ist das mit Vorsicht zu geniessen. Mein Mann hat mir erzählt der Arzt hätte zu ihm gesagt er wäre ein hoffnungsloser Fall und er solle weitertrinken, so schlimm wäre das doch gar nicht. Ich kannte den Arzt und das hat er nie und nimmer gesagt. Ich kenne das zur Genüge, einmal wird getrunken weil es Probleme gibt, dann weil man so gut gelaunt ist, dann wiederum das schlechte Wetter, dann ist es so heiß, es gibt immer einen Grund zum Trinken.

    Ich möchte dir nichts konkret raten nur eins ist wichtig, sorge dafür daß es dir und deinem Kind gut geht, er ist für seinen Alkoholkonsum und sein Leben alleine verantwortlich, er ist erwachsen und somit eigenverantwortlich.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Widerlich, und selbst das lässt ihn nicht zur Besinnung kommen ...

    Ist das denn Dein persönlicher Tiefpunkt oder hast Du noch Hoffnung?

    Ich möchte mich trennen, habe aber Angst vor seiner Reaktion, da er ja null Verantwortung übernimmt und mit ihm ein Gesprächführen schwierig ist. Er wird sein Kind regelmäßig sehen wollen. Er trinkt aber auch wenn er mit ihr alleine ist und das übermäßig. Ich habe Angst, dass ich mich nicht durchsetzen kann, von wegen, dass er sie nur in Begleitung von jemand anderem sehen kann.

    Er bleibt ja nasser Alkoholiker, auch wenn er Sonntag ausnahmsweise halbwegs "nüchtern" sein sollte.

    Was soll das Gespräch denn bringen? Sein Einverständnis? Kann es nicht um Gegenteil noch schlimmer werden, dsss er z. B. ausrastet? Willst Du ihn vorwarnen oder erhoffst Du Dir Einsicht auf den letzten Metern?

    Wichtiger ist es, die Trennung (d. H. Nicht nur getrennte Schlafzimmer) tatsächlich vorzubereiten und auch durchzuziehen. Das musst Du auch gar nicht allein schaffen, Rechtsanwalt, Jugendamt und weitere Stellen helfen dabei. Und Du musst ihn darüber auch nicht informieren, ehe es soweit ist, schon zu Deinem eigenen Schutz.

  • Hallo Alfajores,

    In der Suchberatung meinten Sie, dass er ganz abrutschen wird wenn wir nicht mehr zusammen sind.

    Diese Aussage ist einfach nur bescheuert, egal von wem das kommt. Abrutschen tut er sowieso, ich sehe keinerlei Einsicht.

    Zieh Dir diesen Schuh nicht an, Du bist in keinem Fall verantwortlich für seinen ganz persönlichen Suchtverlauf.

    Such das Weite, da ist jedes Wort zuviel. Schon alleine wegen des Kindes. Das " Gespräch " am Sonntag wird genauso nutzlos und überflüssig verlaufen wie immer.

    Er hat sein Fass noch lange nicht ausgetrunken und es liegt in der Natur der Alkoholkrankheit das es unbehandelt immer schlimmer wird.

    Es wäre besser für Dich, wenn Du den weiteren Verlauf aus der Ferne betrachtest, auf Abstand und wenn Du vor Allem das Kind da rausziehst.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo zusammen

    Herzlichen Dank für Eure Unterstützung und das Teilen eurer Erfahrungen, das hilft mir sehr standhaft zu bleiben. Ich habe noch ein e Freundin meiner Tochter zu Besuch von Samstag Mittag bis Sonntag Nachmittag. Ihre Eltern verreisenübers Wochenende.

    Mein Plan ist es ihm am Sonntag Abend zu sagen, dass ich mich trenne und entweder er oder ich eine Wohnung sucht. Ich habe bereits einen Koffer bei einer Freundin im Falle, dass er ausflippt und ich mit meiner Tochter gehen muss.

    Ich darf mich auf keinen Fall einlullen lassen. Ich muss die Trennung nun durchziehen es gibt kein Zurück. Wünscht mir bitte Glück.

  • Widerlich, und selbst das lässt ihn nicht zur Besinnung kommen ...

    Ist das denn Dein persönlicher Tiefpunkt oder hast Du noch Hoffnung?

    Ich habe null Hoffnung, aber Mitleid :-(. Ich versuche das Mitleid so gut wie möglich im Schach zu halten. Es nützt meinem Mann nichts .

    Einmal editiert, zuletzt von Alex_aufdemweg (5. Juli 2024 um 16:38) aus folgendem Grund: Antwort aus dem Zitat geholt.

  • Und ja meinen persönlichen Tiefpunkt habe ich nun erreicht, weil mich dieses Einnässen ekelt, ich nur noch am Ende bin mit meinen Nerven und ich einfach das Gefühl habe, dass sehr bald etwas schlimmes passiert wenn ich bleibe-wie bei dir Speranza. Danke für das teilen deiner Geschichte. Es tut mir sehr leid, dass dein Mann verstorben ist...

  • Hallo Alfajores,

    bitte schau nochmal ganz oben im Beitrag von Morgenrot. Da ist ein blau unterlegter Link zum Anklicken. Bitte folge dem Link und schreibe ins Textfeld einfach 'bitte um Freischaltung'.

    Danach wirst du fürs Forum freigeschaltet und der Erfahrungsaustausch kann richtig losgehen.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das ist auch wirklich schlimm Alfa.

    Denk immer an die richtig fiesen Momente, falls du doch auf die Idee kommst, du könntest es vielleicht doch aushalten und so schlimm ist es vielleicht doch nicht. Mir hat das sehr geholfen. Ich hatte eine Art Liste im Kopf, die ich immer durchgegangen bin, wenn ich dachte, ich könnte es vielleicht doch aushalten.

    Nein, konnte ich nicht. Ich wollte das für mich nicht und für meine Kinder auch nicht.

    Denk nur daran, wenn du es ankündigst, musst es auch wirklich durchziehen.

    Hast du dich schon mal beraten lassen?

  • Hallo Alfajores,

    bitte schau nochmal ganz oben im Beitrag von Morgenrot. Da ist ein blau unterlegter Link zum Anklicken. Bitte folge dem Link und schreibe ins Textfeld einfach 'bitte um Freischaltung'.

    Liebe Linde

    Hups, da hab ich glaub ich was verpasst. Wenn ich auf den Link klicke erscheint "Zugriff verweigert". Wahrscheinlich weil ich so lange gewartet habe.

    @ Morgenrot: ist es möglich mir nochmals den Link zu senden. Bitte entschuldigt die Umstände :-/ :)

    Einmal editiert, zuletzt von Alex_aufdemweg (5. Juli 2024 um 16:37) aus folgendem Grund: Bitte die Antwort unter das Zitat schreiben.

  • Hallo Alfajores!

    Danke für das teilen deiner Geschichte. Es tut mir sehr leid, dass dein Mann verstorben ist...

    Mein Mann hatte auch eine Wahl, er hat sich leider immer für den Alkohol entschieden. Es ist schon lange her, ich habe mich in mühevoller Kleinarbeit mit meiner Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt und führe jetzt ein sehr schönes Leben. Wunden vernarben und man sollte sie auch nicht immer wieder aufreissen.

    LG Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Alfajores,

    Du bist jetzt freigeschaltet und kannst überall schreiben. Nur bitte in den nächsten vier Wochen noch nicht im Vorstellungsbereich.

    Ich habe Dich in den Bereich für die Angehörigen verschoben und wünsche Dir weiterhin einen guten Austausch.

    Viele Grüße

    Alex

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