NovaSol - Und noch eine Neue

  • es ist doch super, dass Du gleich am Anfang diese Erfahrung gemacht hast, vorallem wenn Du diese Erkenntnis für Dich daraus ziehst und dann neu handelst

    Ich muss mein Bewusstsein noch deutlich schärfen.

    Mir ist nach 3 Monaten Abstinenz mein Suchtgedächtnis richtig fies angesprungen und da mein Entschluß feststand, dass ich nicht mehr trinken wollte, bin ich nochmal mit einer ganz anderen und viel bewussteren Ernsthaftigkeit meiner Trockenheit begegnet.

    Lieben Gruß Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Großartig und jetzt sind die 6 Tage zufriedene Tage.

    Wenn meine Suchtstimme mit mir spricht, spreche ich mit ihr, aber anders als sie möchte und dann hat sich das schnell erledigt.

    Jeder nüchterne Tag bringt mich ein Stück weiter, manchmal auch nicht, aber immer öfter.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Wenn meine Suchtstimme mit mir spricht, spreche ich mit ihr, aber anders als sie möchte und dann hat sich das schnell erledigt.

    Darf ich fragen, wie du mit der Suchtstimme sprichst? Wenn dir das zu intim ist, habe ich aber natürlich Verständnis dafür, wenn du das für dich behalten möchtest.

  • Dein 6. nüchterne Tag geht zu Ende. 💐
    Und wieder blickst du zufrieden auf einen schönen Tag zurück. Ist das nicht einfach nur phantastisch?

    Ich freue mich mit dir.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich möchte gerne erzählen, wie ich mit meiner Stimme spreche. Oder besonders anfangs gesprochen habe.

    Gar nicht. Ich habe sie aufs übelste angeschnauzt, einfach den Rand zu halten. Habe ihr auch noch einen dummen Namen gegeben. Da schimpft es sich besser.

    Diskussion mit der Stimme,

    Mache ich aus zwei Gründen nicht.

    Es ist ermüdend und sie wird es niemals verstehen WOLLEN. Denn es ist die Suchtstimme. Die kann nichts anderes.

    Zweitens. Wozu diskutieren? Ich weiß es doch schon. Was dann ist. So wie Du es auch weißt. Ich bin überzeugt und brauche mich nicht immer wieder zu überzeugen.

    Ja, es gibt einige, die die Situation zu Ende denken. Ich spreche davon, wie ich es gemacht habe. Daran zu denken, triggert mich ja noch mehr. Also, bei den ersten Worten der Stimme, gleich zack eins drauf. Ja, hier muss ich mich mal nicht benehmen. Ich kann es hier nicht hinschreiben. Die Worte halt, wenn ich auf 180 bin und jemand das M. halten soll.

    So, nachdem es dann die harschen Gedanken gegeben hat. Die Situation erkennen. Das hast Du ja hervorragend. Dann sich aus dem Gefahrenbereich bewegen und ggfs. in den Notfallkoffer greifen. Nichts unnötig aushalten. Konfrontationstherapie funktioniert hier definitiv nicht.

    Meine Stimme kam immer seltener. Und wenn ich heute nur spüre, da könnte was kommen, hole ich schon aus. ;) Jetzt können es kurze Emotionsblitze sein. Genau dieses Belohnungstrinken war es bei mir auch verstärkt. Aber das ist sogar gut. Damit ich es nicht vergesse.

    Tatsächlich hat die Stimme nach 1 1/2 Jahren dann zugeschlagen. War doch recht von den Socken. Aber wieder das gleiche Programm. Dann auch aufgestanden, an den Spind und sehr viel Wasser abgezogen. Dann sofort in den nächsten Aufguss (war in der Sauna). Bis der anfing, war ihre Präsenz längst verschwunden.

    Danach hatte ich Angst, dass das jetzt wieder öfters passiert. Aber mir wurde gesagt, dass mich das stärker gemacht hat. Ich denke, das stimmt. In der Form seit dem nicht mehr. Und es ist bereits ja auch schon wieder über ein Jahr her.

    Du kennst jetzt Deine Stimme. Das ist enorm wichtig. Als ich brav gesoffen habe, kannte ich sie nicht. Gesteuert, durch die Sucht.

    Jetzt erkenne ich sie und lasse es nicht mehr zu, dass sie mich steuert.

    Nochmal das Positive. Es wird viel einfacher werden. Dann liegt die Kunst im nicht vergessen.

  • Ach noch ein Tipp. Ich habe, als die Stimme losging, bereits im Kopf den Text für das Forum hier geschrieben. Und ich wusste ja, jetzt muss ja dann auch kommen, wie ich dagegen vorgegangen bin. ;) Das hat mir Abstand verschafft und mich noch besser zum Handeln gebracht.

  • Du darfst fragen, dafür sind wir hier, um uns auszutauschen und ich finde es gut, dass Du fragst.

    Ich behandele sie, wie ein unvernünftiges Etwas.

    a.) ….. und ? Und dann ? Du weißt doch genau wie es ausgeht.
    b.) Du schon wieder, lass mich in Ruhe, Du nervst
    c.) Sei still oder halt die Klappe, Du warst noch nie auf meiner Seite…
    d.) Hör auf, Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin…

    Den Gedanken weiter spinnen, das habe ich am Anfang auch gemacht.
    Leicht kommt dann eine gedankliche Diskussion auf.
    Hier habe ich gelernt, dass es das Gegenteil bewirken kann.
    Mit der Sucht kann ich nicht diskutieren.

    Die Suchtstimme oder auch der Gesandte des Teufels, wie ich ihn nenne, wohnt in mir,
    wird da immer bleiben, aber bitte schön an seiner zugewiesenen Ecke. Er wird sich immer mal melden und damit muss ich umgehen können. Hat er aber Gehilfen, wie Leichtsinn und Unachtsamkeit, dann wird seine Macht stärker.

    Das hört sich jetzt an, wie eine Episode aus „Herr der Ringe“, aber das Bild hilft mir und es funktioniert.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Bei mir ist es keine Stimme. Es ist mehr so ein Gefühl. Ein Anflug von einer Sehnsucht nach dem Rausch. Dann spinne ich den Gedanken weiter. Und wenn ich jetzt etwas trinken würde? Nur Glas? Nein, das bringt nichts. Mindestens die ganze Flasche müsste es schon sein.

    Mir wird augenblicklich klar, nein keinesfalls. Dann wäre ich doch genau dort, wo ich nie wieder sein wollte.

    Ich bin fast 7 Monate trocken, das ist der Zustand nach dem ich Sehnsucht habe.

  • Warum sollte ich mit etwas reden, das mich in die Sucht geführt hat? Warum sollte ich mich damit auseinandersetzen? Dass sie da ist, ist eine Nebenwirkung der Sucht, die mir signalisiert, wieder trinken zu müssen. Kann man nicht ignorieren.

    Wenn dsie aufkommt, ist das eh nur ein vorübergehendes Problem, und dann find ich's besser, währenddessen gleichzeitig mit was anderem Schönem zu beschäftigen.

    Wird sie zu stark und führt zu Suchtdruck, hilft der Notfallkoffer, den wir hier im Artikel verlinkt haben.

    Am Anfang war sie noch da, aber mit den Jahren wurde sie leiser. Manchmal ist es auch gar nicht schlecht, wenn die Stimme einen daran erinnert, dass man süchtig ist und bleibt

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Danke für eure Gedanken. Ich habe mir hier und da ein paar Punkte rausgegriffen und sie mir hinter die Ohren geschrieben.
    Heute morgen geht’s mir nicht so gut. Ich habe Kopf- und Gliederschmerzen. Gestern war vielleicht insgesamt ein bisschen zu viel. Ich habe es irgendwie so genossen…dieses energiegeladene Gefühl und wollte den gestrigen Tag auskosten. Das war insgesamt vermutlich zu viel. Ich muss einsehen, dass Maß halten ein wichtiges lernfeld für mich ist.
    Bin wirklich froh, dass ich das Fest heute nicht „hinter mich“ bringen muss. Ich richte jetzt das Frühstück fürs Geburtstagskind. 9 Uhr hole ich meinen Opa ab, um 11 fahre ich ihn zurück und dann schwinge ich mich in die Hängematte im Garten. Lesen, Wasser trinken, ausruhen!

    PS: Ich werde meinen Opa auch nicht hineinbegleiten, sondern am Gartentor „abgeben“. Falls schon die ersten Gäste da sind, möchte ich mich nicht der Diskussion aussetzen, warum ich denn nicht ganz kurz mit reinkomme. Also wird das eine ganz kurze Nummer. Opi abladen und auf direktem Weg nach Hause.

  • Guten Morgen. Wünsche Dir, dass es gut klappt.

    Kopf- und Gliederschmerzen.

    Ich fand es gut zu wissen, wenn ich etwas fühle, dann habe ich etwas. Dass es nicht vom Alkohol am Vorabend kommt.

    Mit Kopf- und Gliederschmerzen fing es am Donnerstag bei mir auch an. Darum auch sehr schlecht geschlafen. Falls Du noch einen Coronatest hast, mach ihn.

    Hatte keinen gemacht, weil ich dachte, als ich es letztes Mal hatte, ging es mir sehr viel schlechter. Dann samstagmorgens doch einen gemacht. Bei mir war er dann positiv. X/

  • Hatte keinen gemacht, weil ich dachte, als ich es letztes Mal hatte, ging es mir sehr viel schlechter. Dann samstagmorgens doch einen gemacht. Bei mir war er dann positiv. X/

    Ich wünsche dir gute Besserung. Einen schnelltest hab ich nicht mehr im Haus. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

  • Heute vor einer Woche war ich vollkommen gestresst. Ich wusste, dass mein Partner in einer halben Stunde nach Hause kommt und war noch deutlich betrunken. Das ich eine Fahne hatte, war mir klar. Um diese zu erklären, habe ich mir ein Glas Wein eingeschenkt und es mir in die Küche gestellt. Während ich versucht habe Abendessen zu kochen. Nur so konnte ich erklären, dass ich nach Wein rieche. Ich habe gemerkt, dass meine Zunge noch sehr schwer war und ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Er würde natürlich mit mir sprechen wollen, mir vom Wochenende mit seinen Kids erzählen und ich wollte einfach nur ins Bett oder ungestört weitertrinken, bis die Lichter ausgehen.
    Heute -nur 7 Tage später- sitze ich auf dem Sofa, das Essen ist im Ofen, ich habe eine Tasse Tee auf dem Tisch. Ich habe mich hübsch gemacht und freue mich darauf ihn gleich begrüßen zu können, ohne den Kuss möglichst kurz zu halten oder bei der Umarmung die Luft anzuhalten. Ich freue mich, seinem Bericht vom kurzen Kinderwochenende aufmerksam zu folgen, mich mit ihm auszutauschen. Mit klarem Kopf. Die Gliederschmerzen und das Kopfweh von heute Morgen sind verschwunden, ich habe auf meinen Körper gehört und es nach dem Frühstück mit meinem Opa ruhig angehen lassen. 7 Tage…das ist seit 10 Jahren die längste Zeit ohne Alkohol. Unglaublich.
    Ich weiß, dass lebenslange Abstinenz der einzige Weg für mich ist und auch, dass 7 Tage weit weg von stabil sind aber sie sind ein Anfang. Und ich liebe diesen Anfang schon so sehr, dass ich alles tue, was nötig ist, um Tag um Tag auf diese Perlenkette zu fädeln.
    Das es nicht einfach ist, habe ich heute beim Vorbereiten des Abendessens gespürt. Essen kochen und Wein trinken waren immer eine untrennbare Einheit und ich hatte in dieser Situation wieder kurz den Gedanken von „Hach, schade. Das war immer so kultiviert“ völlig absurd. Ich weiß nicht, was daran kultiviert ist, wenn man binnen kürzester Zeit 1 Flasche Wein kippt. Aber so falsch ist mein Kopf verdrahtet. Es wird Zeit und Durchhaltevermögen erfordern, um die Synapsen neu zu verbinden.
    Ich könnte euch erzählen, dass mir die Sonne aus dem popo scheint und ich keinen Gedanken an mein altes Leben verschwende. Aber es würde mich keinen Meter voran bringen.

  • Erkenne mich in so manchem wider. Abends kochen und dabei trinken. Wurde manchmal "sehr kreativ" dabei. Am nächste Morgen musste ich anhand vom schmutzigen Geschirr rätseln was ich überhaupt gekocht hatte.

    Wie war der Vormittag mit deinem Großvater. Hast du dein Thema erwähnt? Und könntest du ihn problemlos zurückbringen? Oder musstest du dich erklären?

  • Oh ja das kenne ich auch noch. Nur anhand von Verpackungen und Resten wusste ich überhaupt, was es zu essen gegeben hat. Die Zeit mit meinem Opa war sehr schön. Heute sollte es nur um ihn gehen. Es gab aber eine Situation, die mich daran zweifeln lässt, ob ich wirklich so unentdeckt getrunken habe, wie ich dachte. Ich möchte heute noch nicht darüber sprechen, weil ich mich sehr schäme. Mein Opa ist großartig, er hat meine Hand gestreichelt und sagte „gestern, heute, morgen“.
    Beim Absetzen hat meine Tante ihn am Gartentor erwartet. Sie fragte, ob ich denn nicht wenigsten für eine halbe Stunde mit reinkommen will. Ich habe freundlich aber bestimmt abgelehnt und habe ihnen eine schöne Feier gewünscht. Während ich das sagte, habe ich mich schon wieder ins Auto gesetzt, so das meine Körpersprache die Diskussion direkt beendet haben dürfte.

  • Als ich deinen ersten Beitrag im Vorstellungsbereich gelesen habe, dachte ich sofort, dass wir uns verstehen könnten.

    Du bist bestimmt und selbstbewusst. Du kennst dein Problem und bist nicht Opfer. Karriere und Kontrolle sind dir wichtig. Der Alkohol gefährdet alle diese dir selbst wichtigen Persönlichkeitsmerkmale. Da willst du raus.

    Falls es auf dich nicht zutrifft, dann habe ich über mich geschrieben.

    Lasse dir Zeit, schreibe nicht über Dinge wenn es noch zu früh ist.

  • Es gab aber eine Situation, die mich daran zweifeln lässt, ob ich wirklich so unentdeckt getrunken habe, wie ich dachte

    Guten Abend NovaSol,

    das habe ich mich auch schon gefragt, allerdings mehr auf dein Partner bezogen.

    Du wirst es mit der Zeit herausfinden… noch ist alles ganz frisch und ungewohnt und vieles noch im Verborgenen.

    Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da schämst du dich nicht mehr. Es gehört einfach zu der SuchtVergangenheit dazu, wenn es auch nicht schön ist.


    Lieben Gruß, Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • er hat meine Hand gestreichelt und sagte „gestern, heute, morgen“

    Da habe ich einen kleinen, faltbaren Text von meiner realen SHG. Da geht es genau darum und um die 24 Stunden (heute).

    Den hat da praktisch jeder. Wahrscheinlich weltweit. Wenn ich es google kommt es gleich als einer der ersten Treffer.

    Gerade gesehen. Es ist das HEUTE-Kärtchen.

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