Wichtelmama - Co mit zwei kleinen Kindern

  • Hallo Wichtelmama,

    auch wenn es nervt...

    Es ist sonst keinerlei Form von häuslicher Gewalt etc. da. Keiner ist hier jemals geschlagen worden oder sowas.

    Was da passiert bei euch IST häusliche Gewalt! Das ist ein Fakt!

    Es ist bloß ganz vielen Menschen nicht bewusst. Der Gedanke ist immer: da muss geschlagen worden sein, körperliche Misdhandlungen passieren. Aber nein, das ist nur ein Teil der Gewalt, die passiert. Die seelische Gewalt, die nicht nur deinen Kindern sondern auch dir zugefügt wird, ist bloß nicht sichtbar.

    Das ist ja das Fatale. Aber es ist Gewalt.

    Bitte sei weiterhin mutig, ich kann mir vorstellen, dass du ziemlich unter Druck stehst. Es ist gut, dass du mit Menschen in deinem Umfeld redest. Und auch hier schreibst. Ich möchte dir auch nichts Böses oder denke, du bist unfähig. Nein, keinesfalls! Ich möchte dir bloß ganz deutlich zeigen, was da passiert.

    Du und deine Kinder ihr seid es wert, ein gutes Leben zu haben. Und das ist so, wie es jetzt ist, nicht möglich.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Ich möchte dir auch nichts Böses oder denke, du bist unfähig.

    Liebe Aurora,

    Ich habe deine/eure Worte auch nie so aufgefasst. Die Worte hier im Forum sind radikaler, das muss ich zugeben. Aber ich habe sie nie als bösartig wahrgenommen.
    Hier sind so viele Menschen mit ihrer eigenen Leidensgeschichte, das sind ja auch letztendlich alles nur Erfahrungen. Eine große Menge Erfahrungen in Summe.

    Ja natürlich ist es eine Form von Gewalt die hier stattfindet. Das weiß ich. Es ist die letzten Monate gefühlt nur einfach schlimmer geworden. Das ist ja auch mit der Grund, warum ich ernsthaft alles daran setze eine Wohnung zu finden. Ich suche noch nicht so lange wirklich ernsthaft. Für meine Verhältnisse bin ich schon über viele viele Schatten gesprungen. Aber mit jedem Schritt mehr, fühlt es sich besser an, ich werde mutiger. Bestärkter.

    Nein, so wie es jetzt ist, ist es kein schönes Leben. Ich bin überhaupt nicht mehr frei im Kopf, keinen einzigen Tag. Die Gedanken hängen immer und immer wieder fest. Das ist kein Zustand!

    Liebe Grüße, Wichtelmama

  • Hallo Wichtelmama,

    ich bin Alkoholiker und auch EKA.

    Mein inneres Kind liest durch mich das erwachsene Ich hier im Forum immer mit und wird dann sehr sehr verzweifelt weil es sich dann plötzlich in selber in selber seinen eigenen schlimmsten Situationen mit meinen Eltern wiederfindet. Dafür kann mein inneres Kind nichts, genauso wenig wie es dafür konnte das es sich in diesen Situationen nicht verteidigen konnte.

    Ich schreibe mal auf was meine inneres Kind mein erwachsenes Ich fragt wenn es Deinen Faden liest.

    Warum schützt die Mama Ihre Kinder nicht jetzt sofort?

    Warum sieht die Mama wenn sie es schon nicht versteht das die Kinder mt dem Papa die Hölle erleben?

    Warum schützt die Mama den Täter Papa und redet seine Taten klein?

    Nun mein erwachsenes Ich weiß das mein inneres Kind ein absoluter Experte ist wenn es um Kinder geht. Ein größerer Experte als mein Erwachsenes Ich jemals sein wird. Deshalb stellt sich mein erwachsenes Ich dieselben Fragen.

    Das Verhalten des Täters ist für mich ohne jeglichen Zeifel körperliche und seelische Gewalt. Ich glaube Dir wenn Du schreibst das Du vollständig über das Verhalten des Vaters berichtest. Aber ich bezweifele das Du erkennst welches Verhalten schädlich ist und wie schädlich es ist. Zumal die Kinder ja auch mit dem Vater alleine waren und sind. Aber Du schreibst z.B. das Dein großes Kind bereits große Schwierigkeiten in der Schule hat. Und ich frage mich ob Du eigentlich weißt warum das so ist. Denn das können auch Experten oft nicht wirklich erkennen weil es sich eben um Kinder handelt.

    Dein Verhalten ist in meinen Augen auch schädlich nicht nur weil Du Deine Kinder jetzt nicht schützt und sie vor dem Täter in Sicherheit bringst. Sondern das Du sie bisher nicht geschützt hast und sie Dir einfach nicht vertrauen können. Den Grundvertrauen lernen Kinder von Ihren Eltern. Und Deine Kinder können Ihren beiden Eltern nicht vertrauen.

    Zu dem wie Deine Kinder sich verhalten oder was sie sagen wenn das gewaltätige des Täter Vaters zur Sprache kommt oder Du Zeuge von Taten wirst. Es sind Kinder! Kinder die nicht nur schlimme Taten erleben sondern sich in dem schwersten emotionalen Konflikt befinden. Wem können sie vertrauen? Können sie überhaupt jemals jemand trauen?

    Das einzige was Deine Kinder im Moment schützt ist Ihre innere und äußere Widerstandskraft. Und in einer solcher Situation sollen und dürfen sich Kinder nicht befinden. Niemals.

    Ich war das Opfer von körperlicher und seelischer Gewalt durch meine Eltern. Die schwerwiegensden Folgen waren, eine Angsterkrankung, mehrere schwere Depressionen, eine Persönlichkeitsstörung und Traumata die ich bis jetzt nicht bewältigt bekommen habe. Und diese Folgen habe ich bekommen ohne das mein erwachsenes Ich irgendetwas hätte anders machen können. Und es gibt auch eine Verbindung zu meiner Alkoholsucht.

    Liebe Grüße

    Kazik

  • Hallo Kazik,

    Ich muss deine Worte erstmal sacken lassen und darüber nachdenken. Mein erster Impuls: du berichtest über deine eigene schreckliche Kindheit (das klingt übrigens alles wirklich furchtbar und tut mir leid für dich) und münzt deine Erfahrungen auf uns. Aber bei uns ist es nicht so schlimm. Ich habe selbst Gewalt in meiner Kindheit erfahren, die Traumata begleiten mich, aber ist alles nicht so wild.
    Denkt man über deine Worte aber ein paar mal öfter nach, oder lässt sie sacken, kommen mir andere Gedanken in den Kopf. Ich erkenne MICH in deinem inneren Kind wieder. Warum sollte es meinen Kindern anders gehen?!

    Das große Kind wird, denke und vermute ich, noch länger Schwierigkeiten in der Schule haben. Das ist einfach eine Charaktersache, es war schon immer so. Das ist jetzt nicht schöngeredet, sondern Tatsache. Der Vater hat sich wohl sehr ähnlich in der Schulzeit verhalten. Ich vermute aber, dass die Situation zuhause auch dazu beiträgt(eigentlich ist es sogar meine Hoffnung).

    Die Kinder sind dem Vater gegenüber auf jedem Fall in einem großen emotionalen Konflikt. Das kleine Kind himmelt den Vater eigentlich zur Zeit an, gleichzeitig will es aber nichts mit dem Vater allein unternehmen(coole Sachen natürlich schon). Das Kleine Kind zieht sich einfach immer das Beste aus der Situation. Das ist gut fürs Kind, es belastet sich selbst nicht so. So sieht es auch meine psychologische Beraterin zu der ich mit den Kindern gehe.

    Das große Kind ist anders. Früher ein absolutes Papakind. Hat sich jetzt stark gewandelt. Es ist größer, versteht mehr. Ist nachdenklicher. Ich habe das Gefühl, dass es sich vom Vater abwendet. Klar, es liebt seinen Vater, aber das Kind merkt, es passt etwas nicht.

    Ich bin für die Kinder Verlassperson. Ich glaube nicht, dass sie mir nicht vertrauen. Da gehe ich mit deinen Gedankengängen nicht mit. Vertrauen haben die Kinder zu ihren Bezugspersonen, sie wissen, es ist Verlass auf Großeltern, die jeweiligen Familien dazu und mich.

    Du hast geschrieben, ich schütze die Kinder nicht vor dem Täter. Ich versuche was ich kann. Ich muss arbeiten, an den Tagen brauche ich jemanden um auf die Kinder aufzupassen. Da geht kein Weg dran vorbei.

    Eine Wohnung für uns ist nicht leicht zu finden. Erstens Mal gibt es so gut wie nichts passendes, zweitens muss die Wohnung so vom Ort gelegen sein, dass ich Arbeit finden kann oder meine jetzige Arbeitsstelle behalten kann. Auch muss die Mittagsbetreuung in der Schule gegeben sein. Ich weiß nicht ob das nachvollziehbar ist.
    Und am Ende bleibt die Frage, wenn ich wegziehe, macht der Vater mit und überlässt mir die Kinder? Wenn er nein sagt, wird’s auch nochmal lustig. Aber da mache ich mir vorerst keine Gedanken.

    Liebe Grüße, Wichtelmama

  • Liebe Wichtelmama,

    ich bin seit 3 Jahren von meinem Exmann getrennt und ich habe durch ihn viel psychische Gewalt erlitten. Ich habe es lange nicht als Gewalt erkannt. Auch meine Kinder waren zeitweise dieser Gewalt ausgesetzt. Es ist Gewalt unberechenbar zu sein, mal liebevoll und dann wieder herablassend behandelt zu werden. Das ist keine Kleinigkeit. Aus so einem Verhalten können Sucht und Co-Anhängigkeit entstehen (bei deinen Kindern).

    Als ich wie du an dem Punkt war mich trennen zu müssen, hatte ich lange den Denkfehler, dass ich zuerst eine bezahlbare Wohnung brauche. Auch in meiner Region ist das ein schier unmögliches Unterfangen. Mein Denkfehler war, dass ich als Erstes nicht eine neue Wohnung brauchte, sondern mein Einkommen sichern musste (was wesentlich einfacher war als eine Wohnung zu finden). Als mir das klar wurde, ist alles ganz schnell gegangen. Eines Tages hat mein Ex stockbesoffen herumgeschrien, mich wild beschimpft, gedroht und dadurch ein Kind maßlos verängstigt. Da sich der Ex nicht beruhigen ließ, habe ich die Polizei gerufen, um für mein Kind die Situation zu beenden. Natürlich hat auch das viel Aufregung verursacht. Aber dadurch musste der Ex die Wohnung verlassen und ich bin mit den Kindern geblieben. Eine neue Wohnung sowie die Strapazen eines Umzugs waren nicht nötig. Die Kinder konnten in ihrem Umfeld bleiben. Im Zuge einer Trennung sollte sich für die Kinder nur so viel ändern wie unbedingt nötig. Sowas begrüßen auch - falls nötig - ein Familiengericht und das Jugendamt.


    Du schreibst, dass du selbst als Kind durch psychische Gewalt traumatisiert wurdest. Das ist der Grund, warum du es jetzt nicht so schlimm findest. Es ist dir vertraut. Deinen Kindern ist es aber nicht vertraut. Sie erleben es jetzt. Sie haben kein sicheres Zuhause. Tief drinnen werden Kinder niemals den (gewalttätigen) Elternteil ablehnen. Sie werden sich selbst ablehnen, an sich zweifeln, permanent Schuldgefühle in sich tragen, unsichtbar oder aggressiv werden.


    Ich weiß, wie schwer es ist sich aus einer solchen Verbindung zu lösen, mit wie vielen Sorgen, Ängsten und Nöten sowas verbunden ist. Es ist zeitweise wie in FlipFlops auf den Himalaya zu spazieren. Aber ich kann dir versprechen, dass es eine riesige Entlastung ist so einen Mann nicht mehr in seiner Nähe zu haben. Du weißt gar nicht, wie schwer die Last für dich und deine Kinder ist, bis ihr sie nicht mehr tagtäglich mitschleppt.


    Vielleicht macht es auch bei dir keinen Sinn nach einer neuen Wohnung zu suchen, weil du bereits eine hast. Vielleicht musst du "nur" eine Wohnungszuweisung an dich beantragen.

    Vielleicht musst auch du "nur" Rahmenbedingungen schaffen, um alles zahlen zu können.


    LG, Saphira

  • Hallo Saphira ,

    danke für deine Worte. Im Endeffekt schreibst du alles auf, was ich weiß, oder wissen sollte. Du hast völlig recht.
    Das mit der Wohnungszuweisung muss ich mir merken. Rein logistisch gesehen habe ich hier mit den Kindern optimale Bedingungen. Ich habe alles geregelt mit Kindergarten und Schule, könnte toll arbeiten gehen. Aber der Mitbewohner wird freiwillig nicht ausziehen. Ob man ihn so leicht aus der Wihnung bekommt weiß ich nicht. Er ist ja nie so ausfällig wie dein Exmann geworden(manchmal denke ich, das wäre aber der leichteste Weg, also mit Polizei und so).

    Meine Finanzen habe ich noch nicht ganz geregelt, das kommt aber. Ich weiß ja nicht, wie es mit Kindesunterhalt ist. Der Anwalt muss da was rechnen. Ich werde mich in Zukunft mit den anderen Arbeitszeiten leider finanziell sehr verschlechtern. Daher möchte ich jetzt gerne eine Wohnung finden, denn noch steht ja ein gutes Gehalt auf den Abrechnungen. Das steigert hoffentlich die Chancen bei der Wohnungssuche.

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Wichtelmama

  • Habe mit deinen Eltern gesprochen. Mal wieder. Die Situation erklärt mit den Ausfällen. Die eigentlich größte Sorge bei den Eltern bleibt: was ist mit den Finanzen. Wann geht der Mitbewohner wieder arbeiten. Das war auch in einem anderen Gespräch die große Sorge.
    Sie sehen es glaube ich nicht, dass die Kinder Schaden nehmen durch sein Verhalten. Oder wollen es nicht sehen. Ich weiß es nicht. Ich komme mir fast vor, als ob ich übertreibe in ihren Augen. Ich kann nicht viel erwarten, es sind seine Eltern. Sie sind nicht tagtäglich dabei.
    Für mich ist die Reaktion nicht unerwartet, aber es kam ja hier öfter die Frage auf nach seinen Eltern.

  • Kurzes Update…

    Wohnungssuche bisher erfolglos. Keinerlei Rückmeldung auf sämtliche Anschreiben. Ich hoffe weiter… nach der Rechtsberatung kann ich hoffentlich einschätzen, was überhaupt noch alles möglich ist. Finanziell und vom Radius.

    Ansonsten ging es mir diese Woche nicht gut. Jeden Tag ist hier Fasching…in meinem Kopf. Ich komm nicht raus aus dem Karussell. Wahlweise könnte ich schreien oder heulen. Jetzt sind Ferien, hoffe es wird etwas besser.

    Ich habe mit den Eltern einige Gespräche geführt und ihnen den Ernst der Lage erklärt. Ich hoffe es kommt jetzt langsam einiges mehr an. Ich denke sie begreifen die ganze Tragweite noch immer nicht ganz, wie könnten sie auch. Der Mitbewohner gibt sich nach außen ja auch anders, bzw geht er kreativ mit der Wahrheit um.

    Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob dieser Mensch schon immer so war, oder ob der Alkohol ihn so verändert hat.
    Gelogen hat er früher schon, das ist keine neue Eigenschaft. Aber jetzt wird ja wegen jedem unnötigem Mist gelogen.

    Aggressiv war er früher auch schon, aber das kam selten vor. Nie gegen mich gerichtet. Immer nur im Suff. Jetzt ist er ja häufig unterschwellig aggressiv. Die Tage sogar latent gegen ein Besucherkind. Wie aus dem nichts hat er die Kinder plötzlich angeschnauzt, dass sie jetzt aufräumen sollen(es sah nicht so wild aus, alles völlig im Rahmen). Denke er war überreizt, weil der Pegel nicht gepasst hat und die Kinder völlig überdreht waren. Ist trotzdem kein Grund so zu reagieren. Das ist mit ein Grund, warum wir nie andere Kinder zu Besuch da haben. Traurig 😞

    Ich könnte noch einiges anderes erzählen.
    Fakt ist, ich bin durch! Ich warte nur noch auf den Termin mit der Rechtsberatung und hoffe die Ferien bringen ein wenig Erholung.

  • Liebe Wichtelmama,

    Ich hoffe für Euch, dass Ihr bald eine neue Bleibe gefunden habt. Ich weiß nicht, ob Du es schon mal geschrieben hast. Aber kann Dein Ex nicht ausziehen? Für eine Person alleine ist es ja einfacher, als als Mutter mit Kindern.

    Die Situation ist ja furchtbar für die Kinder, wenn kein Besuch auf Grund seines Verhalten kommen können. Ist echt total traurig.

    Ich wünsche Dir und den Kindern schöne Ferien.

    LG Momo

  • Liebe Momo2006

    Ich will nochmal das Gespräch mit ihm suchen, ob er nicht ausziehen möchte. Ich denke aber nicht, dass er das will. Er hat es ja bequem hier. Selbst wenn er ausziehen würde. Er hat keinerlei realistische Vorstellung von den aktuellen Mietpreisen. Da wird er keine Wohnung finden die ihm passt. Er hat ja noch mehr Ansprüche als ich. Also würde er sich Zeit lassen und Zeit schinden. So gehe ich zumindest davon aus. Er sitzt ja gut im gemachten Nest. Ich möchte aber im Zweifel nochmal mit seinen Eltern sprechen und sie ins Boot holen. Vielleicht finden sie es ja sinnvoll, dass er auszieht.

    Einfacher in allen Dingen des Lebens wäre es auf jeden Fall!

  • Wie bequem hat er es denn? Seid ihr wirklich getrennt von Tisch und Bett oder läuft kochen, waschen etc. doch noch gemeinsam? Wissen seine Eltern, dass ihr getrennt seid?

    Die Lage für die Kinder hört sich unfassbar schlimm an. Wie sehr wird er noch die Kontrolle verlieren, wenn er schon Besucherkinder anmotzt?

  • Panama wir sind nur vom Bett getrennt wenn du so willst. Das sogar schon seit Jahren. Ich schlafe mit den Kindern in einem Zimmer. Ich bin aus dem Schlafzimmer ausgezogen, weil er alles zugestellt hat mit seinem Zeug und es nicht aufräumt.

    Seine Wäsche wäscht er auch schon lange selbst. Aber gekocht wird für alle gemeinsam, sofern alle da sind(ist ja eh meist nur das Wochenende). Das wäre auch albern wenn jeder für sich kochen würde.

    Bequem hat er es in dem Sinne, dass ich mich um den Haushalt kümmere, die Hälfte der Miete zahle, die Wohnung voll eingerichtet ist etc. Es ist ja auch für mich eine Erleichterung, zumindest finanziell und es ist im Zweifel halt jemand da, der Kinder mal eben schnell nehmen kann.

    Ich gehe mal davon aus, dass die Eltern wissen, dass wir getrennt sind. Sie wissen jedenfalls, dass ich eine Wohnung suche. Ich weiß nicht mehr, ob ich ihnen gesagt habe, dass wir getrennt sind. Der Mitbewohner hat es sicher nicht getan. Er ist da eher schweigsam und erzählt gar nichts. Ist aber nicht mein Problem.

    Die Lage ist sicherlich nicht immer lustig. Der Tag beginnt oft relativ gut und dann wird’s irgendwann einfach nur noch blöd. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach schuld daran bin. Durch meine Anwesenheit und mein Verhalten wird er ja provoziert. Vielleicht ist es ja deutlich harmonischer wenn ich nicht da bin. Zumindest sind die Kinder meistens gut zufrieden wenn sie allein mit ihm unterwegs sind.

  • ? ??

    Vielleicht ist es ja deutlich harmonischer wenn ich nicht da bin. Zumindest sind die Kinder meistens gut zufrieden wenn sie allein mit ihm unterwegs sind.

    Du solltest nochmal deinen Faden durchlesen - das klang bislang echt anders …

    In der Vergangenheit gab es mehr als einmal Situationen, die die Kinder hätten gefährden können. Ich habe mir oft gewünscht, dass jemand die Polizei informiert, wenn er wieder besoffen mit den Kindern unterwegs war.

  • Das kleine Kind möchte nicht mit dem Vater alleine bleiben. Er macht jedes Mal ein Riesen Geschrei, steigert sich je nach Situation so rein, dass er fast anfängt zu kotzen.

    Hallo Wichtelmama,

    das hast du in deinem ersten Post geschrieben. Auch alles was du bis jetzt beschrieben hast spricht nicht dafür dass es den Kindern gut geht, und schon gar nicht wenn sie mit ihm alleine sind.

    Zumindest sind die Kinder meistens gut zufrieden wenn sie allein mit ihm unterwegs sind.

    Ich weiß nicht, ich könnte das nicht. Mir ist schon klar dass du zwischen Existenzängsten, Wohnungssuche, Job und ständiger Bedrängnis von ihm aufgerieben wirst.

    Ich drück euch auf jeden Fall die Daumen dass ihr bald da raus kommt.

  • Du solltest nochmal deinen Faden durchlesen - das klang bislang echt anders …

    Ich weiß was du meinst. Ich habe aber oft das Gefühl, dass ich diese Spannungen noch mehr provoziere. Ich weiß nicht wie ich mich da ausdrücken soll. Das ist ja sicherlich ein Thema, dass andere auch betrifft, unabhängig vom Alkohol. Spannung erzeugt Gegenspannung.
    es sind sicher oft beide Seiten beteiligt. Das sind dann eher die Situationen, wo wir zuhause sind und es dann einfach wieder ungut ist.
    So oder so, die Situation ist oft einfach mistig. Längere Zeit möchte ich die Kinder aber nicht mit ihm alleine lassen. Da kann man nie wissen was passiert. Ich bin froh, dass sich die Großeltern jetzt scheinbar mehr mit einbringen. Sie haben die Kinder letzte Woche schon genommen als ich arbeiten musste. Ich hoffe die Gespräche mit ihnen haben etwas gefruchtet.

    Auch alles was du bis jetzt beschrieben hast spricht nicht dafür dass es den Kindern gut geht, und schon gar nicht wenn sie mit ihm alleine sind.

    Ich weiß es nicht. Die Kinder haben oft Spaß mit ihm und sind zufrieden. Andererseits allerdings wissen sie auch(denke ich), dass sie sich nicht auf ihn verlassen können. Eine kurze Zeit alleine mit ihm ist immer ok. Ich weiß es nicht. Das Verhalten der Kinder ist auch recht wechselhaft. Manchmal ist es in Ordnung wenn ich gehe(zur Arbeit oder sonst was), manchmal ist es ganz schlimm, zumindest für das kleine Kind. Hatten wir erst vor ein paar Tagen. Die Kinder haben dermaßen gesponnen, ich musste einfach kurz raus aus der Wohnung. Meine Nerven machen das gerade nicht mit. Das kleine Kind hat gleich panisch angefangen zu brüllen und sich reingesteigert. Ich hätte es nicht alleine in der Wohnung lassen können für die paar Minuten(also mit Geschwister und Vater natürlich). Ich weiß nicht. Liegt es an der Situation, liegt es am Alter. Ist es einfach eine Phase? Ich bin oft ratlos. Ich will auch nicht zu viel in unsere Situation projektieren.

    Danke für die lieben Wünsche

  • Die Kinder haben oft Spaß mit ihm und sind zufrieden. Andererseits allerdings wissen sie auch(denke ich), dass sie sich nicht auf ihn verlassen können. Eine kurze Zeit alleine mit ihm ist immer ok.

    Das ist genau das Problem - sie erleben keine Stabilität und Sicherheit und das Ergebnis hast du ja auch bereits wahrgenommen:

    Das Verhalten der Kinder ist auch recht wechselhaft.

    Ganz schlimm, was Deine Kinder durchmachen müssen. Das wird sie ein Leben lang beeinträchtigen. Ich spreche - wie bereits geschrieben- aus eigener Erfahrung!

  • Hallo Wichtelmama,


    mir zieht es leider echt alles zusammen, wenn ich Deine Texte lese. Du versucht (erneut) sein Verhalten zu verhamlosen bzw. zu rechtfertigen und (fast noch schlimmer) die Schuld bei Dir zu suchen. Du hast aber keine Schuld an der Situation, sondern allein die Sucht Deines Partners. Es ist eigentlich hierzu schon alles gesagt, das muss man jetzt nicht noch 100 Mal wiederholen. Dass man als Co die Schuld bei sich sucht, weil das Verhalten des Abhängigen für Außenstehende sich jeder rationalen Erklärbarkeit entzieht, ist in gewisser Hinsicht normal. Das liest man hier in vielen Fäden von Angehörigen.

    Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass die ungebremste Sucht früher oder später tödlich enden wird. Der Weg geht immer nur nach unten für alle, da ist es ganz egal, was man unternimmt, um das an der Krankheit leidende Familienmitglied zu retten. Meine Mutter hat auch immer jedes Verhalten irgendwie zu rechtfertigen oder entschuldigen gewusst. Zu einer Selbstermächtigung war sie nicht in der Lage. Und jetzt? Steht sie vor den Trümmern ihres Lebens und muss mit 70 Jahren nochmal neu anfangen.


    Was ich sagen will: Du bist schon einen großen Schritt gegangen, hast Dich hier angemeldet, schreibst eigentlich recht offen und schonungslos, wie es daheim bei Euch zugeht. Hab Mut und setze Deinen Entschluss in die Tat um. Er ist der richtige. Kleine Schritte sind besser als gar keine Schritte. Aber Du solltest sie gehen. Und sich in einer solchen Situation ggf. professionelle Hilfe zu holen, ist keine Schande, sondern sicher geboten. Ich weiß selbst, dass es sehr, sehr schwer ist. Aber denke bitte an Deine Kinder. Wenn Du den Schritt schaffst, wirst Du ihre Heldin sein!

    Seb

  • Lanananana Kinder sind wechselhaft. Gerade wenn sie jünger sind. Ich kann wie besagt nicht einordnen, ob es an der Situation liegt oder eben an der ganz normalen Entwicklung.
    Ich weiß aber selber, dass es so nicht gut und schön ist. Kinder sollten anders aufwachsen dürfen.
    Aber wie ich bereits mehrfach schrieb, ich kann mir einfach keine neue Wohnung herzaubern, so gerne ich es würde.

  • Seb25 natürlich ist die Sucht schuld an der Misere. Aber dennoch tragen sicherlich beide Partner einen gewissen Anteil. Nur ohne die Sicht würde es sicherlich etwas anders laufen wenn man sich mal nicht einig ist. Es bleibt trotzdem ein blödes Gefühl. Vorhin meinte der Mitbewohner, er wäre nur etwas dünnhäutig in letzter Zeit. Naja…

    Riesige Schritte kann ich nicht gehen. Ich nehme aber alle kleinen Schritte mit soweit möglich. Es hat sich die letzten beiden Monate sehr viel getan, in meinem Kopf und auch habe ich einiges umgesetzt. Es geht alles seinen Gang, langsam aber beständig

  • Weil mich das wirklich sehr aufwühlt habe ich länger nur mitgelesen - aber auch, weil ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass du die Erfahrungen von EKAs und anderen Forumsteilnehmern und sogar Deine eigenen Berichte, Eindrücke und Beobachtungen oft zu relativieren oder zu widerlegen versuchst. Das möchte ich Dir noch dalassen. Ich finde es wirklich sehr schlimm, was deine Kinder erleben müssen.

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