aennie - Es ist wie es ist

  • Hallo meine Lieben.

    Bei mir ist weithin alles gut. Na, ok, die Stimmungsschwankungen sind immer noch da, aber längst nicht mehr so schlimm.

    Ich habe mich jetzt gut "runtergebremst". Es gibt kein : Das und das musst du Heute noch erledigen. Habe ich ausgetauscht gegen: Wäre schön wenn Du das und das Heute schaffen könntest. Und wenn nicht, dann eben nicht. Und komischerweise wird so trotzdem meist alles geschafft, aber eben ohne Druck. So Kleinigkeiten muss ich nur ändern. Die Sache wie ich mit mir selbst spreche.

    Früher trieb die "böse Stimme" immer an, die hatte ja Durst. Gab ja immer erst dann was, wenn alles erledigt war. Tja, das hat sich ja Gottseidank erledigt.

    Sie spricht auch immer weniger mit mir, die böse Stimme. Und Druck hatte ich auch nicht mehr (hätte ich ansonsten ja auch geschrieben).

    Ich bin glücklich, dass es Tag für Tag einen Schritt weiter in die richtige Richtung geht und sowas von froh, dass ich hierher gefunden habe.

    Hierher, wo ich so lieb aufgenommen wurde, mir zugehört wurde. Ich aufgemuntert und motiviert worden bin und immer noch so viel lernen darf.

    Wünsche Euch allen einen schönen nüchternen Tag

    LG Blendi☀️

  • Blendi, du hörst dich aufgeräumt an.

    Den "inneren Antreiber" hatte ich auch einige Zeit, er war aber nicht die Suchtstimme die ich kannte.
    Den Gedanken, dass er antreibt um nach getaner Arbeit den Durst löschen zu können ,finde ich interessant.
    Quasi die Suchtstimme im Tarngewand.
    So nach dem Motto, "Mach ihn/sie schön fertig, dann kommt die Chance für das erste Glas", weil es früher so war.

    LG
    Nayouk

    -------------------------------------------------------
    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Richtig Nayouk. Und nun wo ich mir da ganz bewusst Zeit lasse, nicht mehr schnell alles durchziehe oder noch mal hier oder dort hingehe, nur um manchmal irgendwie nur den Tag rumzubekommen, hat das blöde Viech wieder einen Angriffspunkt weniger. Ich kann mich wieder gut alleine beschäftigen oder auch nichts tun ohne hibbelig zu werden. Das hibbelige war immer schon das Suchthirn. Dann kam die Stimme "Du musst noch was tun. Sitzt hier nur rum. Geh mal unter Leute, usw". Dann wurde gehetzt, die Leute waren blöde und schwups stand ich unter Saufdruck.

    Habe ich so für mich herausklabüstert. Und nun mache ich es anders und funktioniert wunderbar.

  • Hi Blendi,

    ich freue mich für Dich das Du Dich weiter in Deine Trockenheit eingroovst.;)

    Ich muss mich auch hin und wieder daran erinnern, dass ich auch eine Bremse habe, sogar eine Handbremse und dass meine Gangschaltung von Leerlauf an auch alle anderen Gänge hat. ;)

    Was meinen inneren Antreiber angeht, glaube ich nicht, dass es mein Suchtgedächtnis ist. Den habe ich schon so lange ich denken kann. Und er war auch schon oft sehr nützlich, besonders, wenn ich eine Depression hatte. Ich erziehe den immer mal wieder, wenn es nötig ist, damit er kapiert, was das neue Tempo ist. Und ich bin gerade dabei in jetzt trocken neu zu kalibrieren, weil es jetzt ein ganz neues Tempo gibt.;) Aber er wird schon langsam ruhiger, weil er ja auch seinen Job nicht ganz verlieren möchte. Im Normalbetrieb kommen wir ganz gut miteinander aus.

    Liebe Grüße

    Kazik

  • Hey Kazik,

    nee, bei mir ist das das Suchtgedächnis. Das weiss ja noch aus der Saufzeit, dass es immer eine Belohnung gab wenn alles erledigt war. Ich habe dann immer alles an einem Tag erledigt, um dann schön " Pause" für ein paar Tage machen können. So einen Antreiber kenne ich nur aus der Saufzeit. Früher gab's den überhaupt nicht. Da regelte ich alles ganz nebenbei. Da gab es auch keine besonderen Hochs oder Tiefs (vielleicht mal Liebeskummer), aber alles andere gehörte zum normalen Alltag. Da musste sich nicht wegen ein paar Telefonaten die geführt werden mussten besoffen weder oder weil der Nachbar mal zu laut war oder das Auto in die Werkstatt musste (ohhhjeh, wie oft musste das tagelang in der Werkstatt stehen, obwohl es längst repariert war, nur weil meine " Pause" noch anhielt). Vor der Saufzeit hatte ich nie einen Antreiber. Und auch wenn nichts anlag, dann lag eben nichts an. Da kam keine Stimme die dann sagte: Aber irgendwas m u s s t Du jetzt noch machen! Dann hatte ich Zeit für mich, hatte die freie Entscheidung wie ich die nutzte. Nichts trieb mich.

    Und genau da will ich wieder hin. Quasi in diesen Automatismus des Lebens. Und mit jedem Tag Abstinenz komme ich dem ein Stück näher. Ich muss halt immer in mich hineinhorchen noch, ganz ganz wichtig um die Störquellen aufzudecken, und Abhilfe zu schaffen. Manchmal mache ich dabei Fehler, dann überlege ich mir etwas anderes. Es ist Arbeit, ja, aber anders geht es nicht wenn es gut werden soll.

    Aber gut, dass Du Deinen Antreiber auch in den Griff bekommst. Der ist so unangenehm 😉

    Liebe Grüße

  • Beim Sport letzt wurde ein neuer Mitsportler in die Geräte eingewiesen und die Trainerin sagte zu ihm: und ganz wichtig, ganz viel trinken. Zeigte er auf seine Trinkflasche mit rosa Flüssigkeit und den Worten: Ich habe extra meinen "Rose"mitgebracht.

    Fast alle lachten, ich auch. Bekam aber gleich einen Stich in der Seite und dachte: Was lachst du da jetzt drüber? Irgendwie unpassend, oder?

    Eine Dame sagte: Wenn einer mal die Wahrheit spricht, glaubt man ihm meistens nicht.....hmm, die Aussage war mir dann aber doch auch zu heftig.

    Kennt Ihr so Situationen? Wie reagiert Ihr innerlich und äußerlich darauf? Mich scheint das ja doch noch zu beschäftigen.


    Auch bemerke ich, dass ich sehr oft noch dieses falsche: Ach was geht es mir gut Gehabe an den Tag lege. Wurde zu Saufzeiten ja so angewandt um nicht aufzufallen oder Selbstbewusstsein zu demonstrieren. Immer Mal ein blöder unpassender, eigentlich nicht witziger Spruch, oder eine Bemerkung, die ich mir hätte sparen können. Jedes mal denke ich mir hinterher, warum hast Du nicht einfach den Mund gehalten. Das muss ich auch noch abstellen/umarbeiten. Es gibt noch viel zu tun.

  • Wurde zu Saufzeiten ja so angewandt um nicht aufzufallen oder Selbstbewusstsein zu demonstrieren.

    Ja, das kenne ich gut. Besonders morgens. Einen "Guten Morgen" gab es bei mir schon lange nicht mehr.

    Da es Dir selbst auffällt, wird sich das mit der Zeit von selbst erledigen. :thumbup:

    Wie reagiert Ihr innerlich und äußerlich darauf?

    Bei etwas ähnlichem, habe ich gestern auch gelacht. Habe mich dann auch ein bisschen gewundert. Aber wenn ich es witzig finde und es sonst nichts bei mir auslöst... was solls?

  • Bei etwas ähnlichem, habe ich gestern auch gelacht. Habe mich dann auch ein bisschen gewundert. Aber wenn ich es witzig finde und es sonst nichts bei mir auslöst... was solls?

    Das ist sicherlich individuell. Also bei mir löst sowas nichts aus. Deswegen mach ich mir darüber auch keine Gedanken. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß es bei anderen Betroffenen was auslöst.

  • Bei etwas ähnlichem, habe ich gestern auch gelacht. Habe mich dann auch ein bisschen gewundert. Aber wenn ich es witzig finde und es sonst nichts bei mir auslöst... was solls?

    Ausgemacht hat es mir auch nichts. Fand es nur irgendwie unpassend als noch frischer Abstinenzler über so einen joke zu lachen, wo ich doch weiss wohin mich Wein und Sekt gebracht haben.

  • als noch frischer Abstinenzler

    Und ab wann darf ich dann darüber lachen? ^^ Denn es ist ja noch immer so:

    wo ich doch weiss wohin mich Wein und Sekt gebracht haben.

    Bei mir wars hauptsächlich Bier. Aber der Geschmack ist ja egal.

    Denke es ist individuell. So wie Bono59 sagt. Wenn es mir heute noch mächtig was ausmachen würde, wäre das ja eher nicht so gut. Es zeigt mir doch, dass ich mich soweit davon gelöst habe, dass mich das nicht mehr stört und ich auch den Witz darin erkennen kann.

    Soll ich mich schuldig, oder gar ertappt fühlen?

    Nö. In meiner Pulle ist Sprudel drin. Ohne Kohlensäure wäre es besser fürs Training. Schmeckt mir aber so besser. 8)

  • Hallo Ihr Lieben,

    Heute war ich gegen Mittag recht unruhig, so'n blödes Gefühl im Bauch. Schönes Wetter und Wochenende, da wurde das Suchtgehirn wach.

    Ich habe es ohne weiteres ignorieren können und es blieb bei dem kurzen "Zucken". Hatte einen schönen Tag dann.

    Bis eben sass ich noch auf der Terasse und mitmal fühlte ich mich stark. Nicht stolz, frei, glücklich oder so wegen der anhaltenden Abstinenz, nein , stark! Ein total irres Gefühl sage ich Euch. Ich kann mich nicht erinnern mich jemals so gefühlt zu haben. Herrlich 😊

  • Hallo Ihr Lieben,

    da bin ich doch schon in Monat 6 gerutscht und hab's fast gar nicht mitbekommen.😉 Tja, 5 Monate und 1 Tag ohne Alkohol nun. Was ein tolles Gefühl !

    Ich glaube dass schlimmste habe ich nun geschafft. Und da bin ich nun echt mal stolz drauf.

    Was ein holpriger Weg....aber egal, geschafft. Mit Euch zusammen. Meinen Anschuppsern und Mutmachern. D A N K E !!!


    Ich achte weiterhin auf mich, horche in mich hinein, was ich gerade brauche oder so gar nicht gebrauchen kann und handle danach. Gönne mir viel Ruhe wenn ich sie brauche. Meine ganzen Spiekzettel kleben weiterhin an der Tür und werden mental abgearbeitet bevor ich das Haus verlasse. Das sind meine " Vorschriften" und ich halte mich dran.

    Mir geht es mit jedem Tag besser. Ich bin gelassener, offener. Habe meinen Rhythmus zurück. Der Kopf ist frei, Seele und Körper gehen es gut.

    Bin einfach nur glücklich, dass ich das "Mistviech Alkohol" nicht mehr brauche und Saufhirn -und Stimme mich kaum mehr nerven.

    Für Alle die Ihr noch am Anfang steht : Haltet durch! Es wird besser! Einen Tag nach dem anderen.

    Ganz viele liebe Grüße

    Blendi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!