Ich hoffe hier auf echtes Verständnis und Menschen die meine Erfahrungen teilen können. Ich habe meinen Partner abstinent kennen und lieben gelernt. Ich wusste von Anfang das er in der Vergangenheit ein schweres Problem mit Drogen aller Art hatte. Als ich ihn kennen lernte war er bereits fast 2 Jahre clean. Ich bin Anfang des Jahres schwanger geworden, es war von beiden geplant und gewollt. Seit Beginn meiner Schwangerschaft stürzt er sich immer weiter in den Alkohol. Er vernachlässigt jeden sozialen Kontakt, seine Hobbys und unsere Beziehung. Er lügt mich an und beklaut mich um seiner Sucht nachzukommen. Seit einigen Wochen hat er eine neue Arbeit, aber auch der kann er nicht nachgehen aufgrund des Konsums. Dieser Arbeitsplatz ist für uns beide sehr notwendig, da ich ab nächstem Jahr wieder vollzeit arbeiten gehen werde. Ich bin Hochschwanger und die ganze Verantwortung liegt bei mir, sei es Haushalt oder das ich mich um den Hund kümmern muss (dem werde ich natürlich nicht ausreichend gerecht). Ich habe Zukunftsängste und weiß nicht wie das weiter gehen soll. Natürlich kann ich mich auch nicht einfach räumlich trennen, wohin mit einem Hund und einer Hochschwangeren. Meine Versuche ein Gespräch zu führen und die Bitte das er endlich benötigt werden ignoriert oder ich werde abgespeist.
josy - Mein Freund trinkt seit der Schwangerschaft
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Hallo josy,
willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.
Mit Deinem Problem bist Du bedauerlicherweise nicht allein. Wenn er nicht aufhören will zu trinken bist du machtlos. Du kannst nur dafür sorgen daß es dir wieder besser geht.
Für den Austausch mit den anderen Teilnehmern klicke folgenden Link an:
https://alkoholiker-forum.de/bewerben/
Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Dann wirst Du freigeschaltet und Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Angehörige" verschoben.
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Marie04
13. September 2025 um 20:07 Hat das Thema aus dem Forum hier vorstellen! nach Erste Schritte für Angehörige und Co Abhängige verschoben. -
Marie04
13. September 2025 um 20:07 Hat den Titel des Themas von „Mein Freund trinkt seit der Schwangerschaft“ zu „josy - Mein Freund trinkt seit der Schwangerschaft“ geändert. -
Du bist jetzt für die offenen Bereiche freigeschaltet, josy.
Und Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich. (Erkennbar an den orangeroten Namen)
Ich wünsche Dir einen guten und hilfreichen Austausch.
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Hallo Josy,
erstmal schön, dass du hier bist und dich austauschen möchtest. Deine Lage ist wirklich sehr schwierig.
An erster Stelle sollst du an dich und dein ungeborenes Kind denken! Dies ist keine gute Umgebung und schon gar nicht bald für ein Baby.
Hast du die Chance zurück zu deinen Eltern zu gehen? Ansonsten findest du auch Hilfe über die Familienhilfe in deiner Stadt/Landkreis. Vielleicht auch erstmal übergangsweise in ein Frauenhaus ziehen, bis du selbst wieder auf die Beine kommst.
Dein Freund wird leider immer weiter in der Abwärtsspirale bleiben.. wenn keine Gespräche bei ihm fruchten. Der Süchtige muss es selbst wollen, trocken/clean zu werden. Der Ansporn ist ja laut deiner Beschreibung nicht da.
Vielleicht versuchst du direkt am Montag Kontakt aufzunehmen zur Familienhilfe um dich beraten zu lassen.
Denke an dich und dein Kind! Wünsche dir alles Gute! -
Hallo Josy,
ich habe genau das Selbe erlebt, wie du es momentan leider musst. Ich konnte zurück zu meiner Familie und habe meinen Ex Partner und den Vater meines Kindes durch die Sucht verloren - er hat sich für die Sucht, gegen Aufarbeitung und Heilung entschieden. Du solltest dich und dein Kind jetzt vor ihm schützen, er ist kein Umfeld für ein Baby und wird dir auch keine Unterstützung in nächster Zeit sein. Mein Ex Partner drehte nach der Geburt noch mehr durch und es schien, je mehr Verantwortung, je tiefer sein Suchtverhalten und seine Aggressionen gegen uns. Ich habe den Absprung zeitig gewagt und konnte so mein Kind schützen und kann auch dir nur raten jetzt nicht weiter abzuwarten und auf ihn zu warten. Er wird so leider nicht nüchtern und clean werden. Im Endeffekt kannst du ihm nur "helfen", wenn du Abstand gewinnst - dann siehst du auch mit offenen Augen wofür er sich letzten Endes entscheidet und ob er durch eine Trennung ins Handeln kommt.
Passe bitte sehr gut auf dich / euch auf und warte nicht länger - jetzt kannst du für dich und dein Baby noch ein neues Umfeld schaffen, das euren Bedürfnissen gerecht wird und sicher für euch ist.
Du hast keine andere Pflicht als dich um dein Baby und dich zu kümmern, du kannst deinen Partner nicht halten, wenn er nicht will. Es liegt bei ihm, egal wie unverständlich und zermürbend das ist.
Alles Gute und viel Kraft wünsche ich dir!
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Danke dass ihr eure Erfahrungen mit mir teilt. Ich werde mich nächste Woche schlau machen wo ich Hilfe bekommen kann und muss an mein Baby denken. Das Gute daran ist das er weder das Sorgerecht beantragt noch eine Vaterschaftsanerkennung gemacht hat.
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Guten Morgen Josy,
es tut mir soooo leid, was du gerade durchstehen musst. Dabei sollte die Niederkunft mit ganz viel Liebe und Glück in Zusammenhang stehen. Ich würde dich am liebsten in den Arm und dann mit nach Hause nehmen.
Ich kann mich nur meinen Vorrednerinnen anschließen. Du musst da dringend raus. Besser heute als morgen. Gerade kurz nach der Geburt und im ersten Jahr kann es sooo viele anstrengende Momente geben. So ganz ohne Hilfe und mit deinem Ballast von Partner weiß ich nicht wie du das schaffen willst.
Hast du Familie oder Freunde, wo du für die nächsten Monate oder bis du wieder arbeitest, unterkommen kannst? Beschäftige dich jetzt nicht mit deinem Partner. Das ist verschenkte Zeit und Kraft. Nutze das jetzt für dich und dein Baby. Er hat immer die Möglichkeit sich für ein abstinentes Leben zu entscheiden. Vielleicht braucht er den Schritt, dass du gehst, aber vielleicht klappt es auch nicht. Unabhängig davon musst du jetzt dein neues Leben in Angriff nehmen. Wenn der Zwerg erst einmal da ist, werden dich Anstrengung und Gefühle überwältigen, die den Absprung für dich noch schwieriger machen.Josy, bitte geh such dir Hilfe. Ich denk an dich.
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Hast du Familie oder Freunde, wo du für die nächsten Monate oder bis du wieder arbeitest, unterkommen kannst?
Die Möglichkeit besteht allerdings nur sehr beengt und nicht auf Dauer. Zu dem möchte ich natürlich niemandem zur Last fallen mit einem Neugeborenen und zusätzlich meinem Hund den ich niemals zurück lassen würde... Ich überlege schon eine ganze Weile wohin mit mir, aber leider hab ich bis jetzt noch keine Lösung gefunden. Ich weiß ich muss das nicht alleine durchstehen Gott sei Dank und trotzdem hab ich das Gefühl das ich dann eine Last werde für Menschen die mir Helfen möchte.
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Liebe Josi,
Die Schwangerschaft ist eine sehr wichtige Zeit für das Baby, es nimmt Stress wahr und das kann es prägen. Du als werdende Mutter brauchst Ruhe und Konzentration auf dich und dein Bäuchlein. Und das sind keine Luxusgedanken, glaub mir. Ich hatte viel Stress in meiner Schwangerschaft und hab ein Baby dadurch verloren, ich war schwanger mit Zwillingen. Das zweite Baby hat es überlebt. Mit diesen Worten möchte ich nicht erschrecken, sondern darauf hinweisen, dass du und das Baby das Wichtigste seid ❤️ Und du wirst es sehen, das Muttersein verleiht Flügel und Kräfte, die du in dir hast und eventuell noch nicht richtig wahrnehmen kannst, weil du dich mit den Problemen des Vaters mental beschäftigst
Ganz liebe Grüße und sei mutig, das Leben ist schön. Es kommt etwas grossartiges auf dich zu, lass es nur zu.
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Liebe Ino,
Danke für die aufmunternde Worte❤️. Für mein Baby würde ich Bäume ausreißen, umso weniger kann ich ihn leider verstehen. Ich muss jetzt nur noch eine erträgliche Lösung finden und das schnell da ich bereits im 9. Monat bin.
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Zu dem möchte ich natürlich niemandem zur Last fallen
Diese blöde Verhaltensweise steckt auch in mir und meine Familie und Freunde schimpfen mich regelmäßig dafür. Das hat mich einerseits im Laufe der Jahre sehr stark gemacht, aber andererseits nicht wirklich weiter gebracht. Nimm die Unterstützung an, auch wenn es nur zeitlich begrenzt möglich ist. Bis dahin hast du vielleicht eine andere Bleibe gefunden. Das wichtigste ist doch, dass du nicht allein bist und die Zeit mit deinem Baby genießen kannst. Das würdest du für eine Freundin in deiner Situation bestimmt auch tun, oder?
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. Das würdest du für eine Freundin in deiner Situation bestimmt auch tun, oder?
Da hast du vollkommen recht. Vielen Dank für den verdienten Arschtritt☺️. Ich mach mich gleich ans Telefon und seh zu dass ich hier weg komme.
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Liebe Josy,
Ich bin mir sicher, dass wenn du es schaffst, nach Hilfe zu fragen und diese zu akzeptieren, überrascht sein wirst, wieviel Hilfe entgegen kommt. Es ist nicht angenehm, ich hatte auch gewaltige Probleme überhaupt zu sagen, dass es mir schlecht geht und habe est neulich angefangen, um Hilfe zu bitten. War überwältigt, was für positive Reaktionen ich erleben durfte, und ich bekam nicht nur Trostworte, sondern tatsächliche Unterstützung.
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Liebe Ino,
Es fällt so schwer nach Hilfe zu bitten. Ich schäme mich wirklich, obwohl ich nichts dafür kann. Bewusst ist mir das alles und jedem anderen würde ich das selbe raten. Ich muss einfach über meine Scham hinwegspringen.
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Denk dran, Du machst es nicht für Dich allein, sondern vor allem für Dein Baby! Und bei dem Stress hast Du keine Zeit mehr zu verlieren....
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Vergiss das bitte mit dem "zur Last fallen". Es ist ja nicht für immer, sondern nur für die nächste Zeit. Wie es weitergeht wird sich finden! Nimm die Hilfe an.
Leute helfen gerne! Es gibt einem ein gutes Gefühl jemandem zu helfen. Du nutzt ja niemanden aus oder quartierst dich für Ewigkeiten irgendwo ein. Also: Nimm die Hilfe an und sehe es als Startpunkt in dein neues Leben.
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Ich habe mich hier am Samstag angemeldet nach dem mein Freund wieder einen Absturz hatte. Was ich mir davon erhofft habe kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht um mir klar zu werden und klar zu hören das ich ein Punkt setzen muss. Ich habe ihm natürlich nichts davon erzählt dass ich drauf und dran bin auszuziehen. Lediglich hab ich ihm gesagt dass ich nicht weiter Verantwortung für ihn übernehmen werde. Ich habe klipp und klar gesagt das ich ihn nicht weiter decken werde vor Freunden und Familie wenn er wieder zu viel getrunken hat um Verabredungen oder Terminen nachzukommen. Am Sonntag war ich fest davon überzeugt zu gehen und ihn hinter mir zu lassen. Als er am Sonntag nach der Arbeit nach Hause kam war er jedoch wie ausgewechselt. Er zog sich um und ging ins Fitnessstudio, dort war er seit Monaten nicht. Ich dachte das schau ich mir doch noch an. Am Montag morgen rief er umgehend seine alte Therapeutin an und machte noch für den gleichen Tag einen Termin mit ihr aus. Als ich von meinem Termin nach Hause kam war die Wohnung aufgeräumt und er war wieder im Fitnessstudio. Ich trau dem Braten nicht und versuche mich gerade so ruhig wie möglich zu Verhalten und ihn einfach zu beobachten. Aber diese Euphorie und Energie habe ich seit Monaten nicht mehr gesehen. Natürlich ist mir bewusst das ich nicht anhand von 3 Tagen festmachen kann ob er das ernst meint, aber andererseits denke ich jeder muss an Tag 1 anfangen. Ich versuche auch so misstrauisch zu bleiben um am Ende nicht wieder in tiefer Enttäuschung zu enden, sondern es so neutral wie möglich zu beobachten.
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…ich habe mir auf dem Handy installiert:
„Schluss mit Lullen“… ausgesprochen/ausgeschrieben gemeint, Schluss mit einlullen…
Ein großes zähes Symptom meiner Coabhängigkeit ist „Einlullen… 😔
Sei wachsam… lass dich nicht einlullen, ich hänge mittlerweile 40Jahre mit drin… es wird für mich mit meinen Cosymptomen auch nicht besser und meine Toleranzgrenze und Kompensationsfähigkeit schrumpfen…
LG, Simsalabim… -
Hey Josy,
immer wieder, auf und nieder. Ach, wie gut ich mich erinnern kann... Auf Hoffnung schöpfen, folgt Enttäuschung. Immer und immer wieder.
Selbst beim Hoffnung schöpfen habe ich zum Schluss nicht mehr entspannt. Denn dass Misstrauen hat mich angespannt auf die vorprogrammierte Enttäuschung warten lassen. Ein ewig währender Kreislauf bis einer dann den Mut hat, auszusteigen.
Ich weiß, dass dir diese Zeilen keinen Mut machen.
Ich kann dir nur wie folgt Mut zusprechen: du liest dich klar und stark. Du hast die Kraft für dich und dein Baby zu sorgen. Das ist die Hauptsache.
Scheu dich nicht, um Hilfe zu fragen. Du wirst erstaunt sein, welche Türen sich öffnen, wenn du nur offen bist und fragst.
Liebe Grüße
Volka
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Liebe Simsalabim,
wachsam bin ich sowieso geworden. Wir haben jetzt auch seit einigen Wochen eigentlich kein wichtiges Wort miteinander gewechselt. Er hat auch tatsächlich noch nie versucht sich bei mir zu rechtfertigen oder es schön zu reden. Deswegen kommt mir dieser Sinneswandel allerdings noch suspekter vor. Er hat sich sogar mit meinen Eltern an einen Tisch gesetzt und meinte er muss jetzt ehrlich sein dass er es nicht mehr alleine raus schafft. Bisher habe ich immer Ausreden gefunden für unser Umfeld. In den letzten 3 Tagen war alles seine Eigeninitiative. Wir reden immer noch nicht wirklich miteinander, darauf bin ich aber gar nicht scharf um ehrlich zu sein, auch dass er gar nicht die Chance hat mich "einzulullen"
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