• Hallo Upsidedown,

    was ich mich immer frage, wenn ich hier so mitlese ist: warum hält man eine Beziehung aufrecht, wenn sie einem nicht gefällt, wenn man sich immer unwohler fühlt, gar an sich selbst zweifelt und sogar mit dem Gedanken spielt, deswegen eine Therapie zu beginnen und selbst krank wird???

    Wenn ich dann so Sätze lese, wie: „Und ja ich muss es zugeben es ist echt ein Wahnsinn was das alles mit einem macht.“

    Verstehe ich die Welt nicht mehr.

    Was ist bitte: … was das alles mit einem macht?

    Ist es eine fremde Macht, etwas, was wir nicht beeinflussen können, die göttliche Fügung, Schicksal?

    Wenn mir etwas nicht gefällt, muß ICH etwas ändern. Wenn mein Partner säuft und sich nicht ändern will, arrangiere ich mich damit oder trenne mich.

    Bin zu simpel gestrickt oder warum verstehe ich das nicht?

    Bitte, hilf mir es zu verstehen.

  • achelias das passiert nicht

  • Es geht nicht von heute los. Es ist eine Dynamik die sich schleichend aufbaut, man übersieht seine Grenzen und denkt sich anfangs nicht soo viel und dann gehts weiter und immer weiter. Und in dieser Art und Weise wird man kleiner, bis man da steht alles eigentlich schon zu spät ist, und dann kommt das handeln was an sich selbst liegt.

    Nur weil jemand mal trinkt denkt man darüber nach. Nach de Geburt des 1. Kindes war ich sehr oft mit mir beschäftigt und dem Baby Stimmzeit. War viel unterwegs, abends früh schlafen. Dann arbeiten begonnen früh raus, war mit mir beschäftigt. Partner war oft dabei. Hab das nicht so mitbekommen. Es gab Streit über alk Alk ja aber nicht mehr wie bei anderen. Und dann kam Kind nr2 schwierige Schwangerschaft, sehr frühe Frühgeburt und in der Zeit der 2. Schwangerschaft war der Konsum nicht mehr zu überschauen täglich, von früh bis spät und das war echt arg. Dann langsam ein wenig gebremst dann wieder mehr. Und mittlerweile ja komplett süchtig. Das ist eben nicht von heute auf morgen. Es gibt immer Singale man schenkt denen anfangs nicht die Bedeutung. Weil es fern ab war. Für dich zum mitlesen evtl unverständlich, nicht nachvollziehbar. Bei jedem spielt die Vergangenheit mit und was es oft nicht leichter macht. Ich wünsche mir, dass du nicht verurteilst. Weil jede Geschichte und Schicksal hat einen langen Weg. Ich könnte Liter neu schreiben würde das nur ansatzweise eine Erklärung geben wie man an dem Punkt kommt. Letzten Endes heißt es immer und was lässt man alles mit sich selbst machen. Eigenes Schicksal in das man sich hineinbegibt, indem man lange schon die Tür hätte schließen können. Glaube mir, niemals sucht man sich einen Menschen bewusst aus der süchtig ist.

  • Ich war in meiner Beziehung vermutlich sehr naiv. Ich habe ja ewige Jahre gar nichts vom Konsum meines Ex mitbekommen. Also schon dass er jeden Abend Bier getrunken hat, aber er sagte, dass das sein Genuß wäre und es schmeckt ihm einfach gut. Am Anfang habe ich auch mit getrunken. Wir waren frisch verliebt, haben schöne Abende miteinander verbracht. Ich hatte privat noch nie etwas mit Alkoholismus zu tun gehabt. Beruflich habe ich einige schwerst abhängige Alkoholiker kennengelernt, aber dadurch hatte ich ein völlig falsches Bild und habe die Sucht bei meinem Ex überhaupt nicht erkannt. Er hatte ja sein Leben im Griff, ist zur Arbeit gegangen und hat eben nur abends Bier getrunken.

    Als ich dann endlich gemerkt habe dass da was ganz stark aus dem Ruder läuft, war ich fassungslos. Dann kamen die Gedanken auf, dass ich ihm helfen muss die Sucht zu bekämpfen. Ich fühlte mich so verantwortlich für ihn. Mir ist erst gar nicht klar gewesen, dass er gar nicht aufhören will zu trinken. Das wäre ja absurd gewesen so etwas zu denken, denn er wollte doch seine Familie nicht verletzen oder womöglich verlieren. Da war ich mir so sicher.

    Er musste einfach einen Entzug und eine Therapie machen und dann wäre alles gut. Eine Paartherapie wollte ich gleich hinten dran hängen, denn es gab auch andere Probleme in unserer Beziehung. Und die war ich Schuld. Wegen mir hat er erst angefangen so viel mehr zu trinken. Das waren meine Gedanken zu der Zeit.

    Nach den schlimmen Abenden und Nächten gab es ja auch immer wieder Tage ohne Alkohol und Beteuerungen dass weniger trinken wird. Die wechselten sich ab mit dem Leugnen der Sucht. Das hat meine eigene Wahrnehmung getrübt. Vielleicht habe ich auch übertrieben und tue ihm unrecht? Es war doch gar nicht so schlimm. Oder doch?

    Und wenn er dann wieder getrunken hatte, zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Mein Vertrauen war wieder tief erschüttert. Bis er sich wieder entschuldigt hat und versprochen hat nichts mehr zu trinken. Ich habe mich an jeden Strohhalm Hoffnung geklammert und bin jedes Mal wieder enttäuscht worden.

    Heute bin ich so froh, dass ich Kolleginnen und Freunde hatte, die zu mir gehalten haben. Das Forum und eine Therapeutin haben mir die Augen geöffnet. Ich habe verstanden wie das funktioniert mit der Sucht und der Co Abhängigkeit. Ich bin so froh, dass ich diese Zeit hinter mir habe und mir tut es immer sehr leid, wenn ich die Geschichten von Co Abhängigen hier lese, die sich noch nicht befreien konnten.

  • würdest du aus deiner Erfahrung her einem co Raten auf sich zu schauen oder sich einfach zu trennen weil der Weg der Abhängigkeit nicht gemacht ist für eine Ehe in der vieles war aber dennoch iwo Hoffnung ist??!

    Ich rate ungern jemanden etwas, was er dann als Vorlage nimmt, eine Entscheidung zu treffen, zu der er eventuell noch nicht bereit ist.


    Jedoch, wenn ich deine Eingangspost lese, hast du dich schon längst entschieden. Die Beziehung ist am Arsch, aber das schlechte Gewissen ihn allein zu lassen ist noch stärker. Oder interpretiere ich es verkehrt? Natürlich denkst du auch über das Wohl der Kinder nach, aber einen Alkoholiker als Grund davorzuschieben ist schon irgendwie irr rational. Findest du nicht?
    Du bist erwachsen und hast schon massive Probleme damit. Was meinst du, wie es auf die Kinder auswirkt? Lese dich mal bei den EKA ein.

    Ich kann dir nur aus Erfahrungen sagen, dass es garantiert nicht besser wird. Zudem du einen Säufer nie mit Argumente erreichen kannst. Also aus meine Erfahrungen sehe ich da keine Hoffnung, vielmehr Hoffnungslosigkeit. Ich würde erstmal mich und die Kinder retten.

    Danach genau beobachten was der süchtige Vater so macht. Alles andere ergibt sich.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo upsidedown, ich verstehe deine Situation sehr gut, ich habe auch zwei Kinder .Aber als co Anhänger schiebt man gerne die eigenen Kinder vor um sich nicht trennen zu müssen. Die ganzen Ängste die man so hat. Ich habe allerdings meinen an Luft gesetzt ( nach mehreren anläufen…)und anscheinend/ hoffentlich hat es ihm zum nachdenken gebracht. Er war in Therapie und ist jetzt seit einem halben Jahr trocken . Er durfte auch nach dem Entzug wieder zurück kommen. Eine Trennung bringt auch deinen Kindern was, ich war sehr entspannt als er weg war.

    Liebe Grüße und viel Kraft Jules

  • Je mehr man liest desto mehr muss man sich auf dem Kopf greifen wie viel Zeit man verstreichen lässt. Was tut man sich selber an? Den Kindern?!!

    Ich finde es schön zu hören, dass es sich bei dir zum Guten gewendet hat! Und wünsch dir von Herzen, dass es so bleibt Jules !

  • Ja aber das ist auch ein Prozess den du durchlaufen musst. Ich wünsche dir viel Kraft , denn die wirst du brauchen. Ich hatte Glück mit meiner Familie, seine hätte fast noch mehr kaputt gemacht. Denk an dich und was dir gut tut, denn wenn du gestärkt bist, hast du Kraft für deine Kinder .

  • Erstmal schöne Ostern für alle.

    Ich möchte gerne an dieses Zitat anknüpfen:

    Was das mit einem macht? Nun, der Alkoholiker kommt ja in der Regel nicht auf Dich zu und sagt:" Hallo, ich bin Alki, das Saufen ist mir wichtiger als alles andere. Wenn es Dir nicht passt, dann geh doch gleich wieder."

    In der Natur der Krankheit liegt es, zu täuschen und zu lügen.

    Die erste Hürde ist, zu begreifen, dass eine Sucht vorliegt. Der Partner kennt aber auch den nüchternen Menschen, den hinter dem Alkohol. Ich kann nur für mich allein schreiben, aber diesen Menschen möchtest Du wieder zum Vorschein bringen. Es gibt ihn ja.

    Stell Dir vor Du verlierst einen Schatz. Du weißt genau wo. Du weißt, wo Du graben musst. Manchmal zeigt er sich und verschwindet wieder. Du hast ihn fast wieder in den Händen gehalten-glaubst Du- und dann verschwindet er wieder. DAS macht es mit einem. Irgendwann lässt Du ihn dort, wo Du ihn verloren hast. Aber dann ruft er nach Dir und zeigt sich wieder. Du gräbst wieder danach.

    Dass man nach dem Schatz gräbt, ist niemandem vorzuwerfen- wie lange und mit welchen Opfern ist eine ganz andere Frage.

    Wenn hier auch die trockenen Alkoholiker den Co-Abhängigen den Rat geben, zu gehen, dann haben sie Recht!

    Aber aktive Alkoholiker lassen einen nicht gehen. Sie klammern sich, geloben Besserung, halten es ein paar Wochen durch....legen Dir wieder den Schatz in die Hände,.

    Warum saufen sie nicht einfach alleine weiter? Das Genörgel eines Cos geht ihnen doch sowieso auf die Nerven und am A....vorbei. Wieso ziehen Alkis nicht die Konsequenz, ihren Partner gehen zu lassen, um in Ruhe weitersaufen zu können?

    Upsidedown : Entschuldige, dass ich mich in Deinen Thread so eingemischt habe und dass mir ein wenig die Hutschnur hochgegangen ist:

    Ich habe auch länger gebraucht, um zu begreifen, dass ich nichts tun kann, um den Menschen hinter dem Alkohol wiederzubekommen.

    Mit dem Vorzeichen einer wesensverändernden Sucht, kann keine Partnerschaft erfüllt sein. Nichst, was Du tust oder sagst wird ihn davon abhalten zu saufen. Natürlich kannst Du Dich damit arrangieren, wenn Du emotionalen Abstand zu ihm gewinnst. Aber Deine Kinder nicht! Du musst Deine Kinder schützen vor diesem Umfeld.

  • Warum saufen sie nicht einfach alleine weiter? Das Genörgel eines Cos geht ihnen doch sowieso auf die Nerven und am A....vorbei. Wieso ziehen Alkis nicht die Konsequenz, ihren Partner gehen zu lassen, um in Ruhe weitersaufen zu können?

    Tja, aus einer Abhängigkeitsbeziehung ziehen eben BEIDE Vorteile.

    Ich denke, am wichtigsten ist Beiden, nicht allein zu sein!

    Dafür wird einiges in Kauf genommen.

    Hm, einige Alkoholiker werfen dem CO schon an den Kopp, das er verschwinden soll. Aber ein CO geht offenbar nicht und klammert sich weiter fest an die Beziehung aus Angst vorm Alleinsein.

    Und macht sich damit auch zum Prügelknaben, der überhaupt nicht mehr ernst genommen wird vom Alkoholiker.

    Ich denke, in Abhängigkeitsbeziehungen ist auch oft schon viel Verachtung für den anderen vorhanden und mit Liebe hat das Ganze eh wenig zu tun.

    Der Alkoholiker hat schon eine feste, unschlagbare Liebe, nämlich die Pulle.

    Warum hält der nasse Alkoholiker am CO fest?

    Weil ein CO bequem für den Alkoholkranken ist, solange er gut funktioniert.

    Man kann seinen ganzen Sauffrust am CO auslassen, die Selbstmitleidsbäder werden auch gern in Anwesenheit des CO eingelassen.

    Der CO ist außerdem dafür zuständig, das nichts nach außen dringt, er muss eine halbwegs heile Welt vorspielen.

    Gerne auch den Alkoholiker beim Chef entschuldigen nach durchzechter Nacht.

    Und manchmal bekommt man den CO sogar dazu, einem Alkohol und Zigaretten zu besorgen.

    Das ist dann wohl die Königsdisziplin,den CO dazu zu bringen als aktiver Säufer.

    Von Liebe war bisher nicht die Rede...

    weil ich denke, das man sich da wirklich was vormacht als CO.

    Und weil es so schwerfällt, genau hinzusehen und in die Handlung zu kommen.

    Dann wird schnell das Deckmäntelchen Liebe rausgekramt, um weitermachen zu können.

    Was soll man auch dagegen sagen als Beobachter von außen ?

    Das mit der angeblich so stark vorhandenen Liebe ist ne Art Totschlagargument.

    LG Sunshine

  • Naja.....Co hat selbst Schuld, kann ja gehen ( inhaltlich) ist auch eine Killerphrase

    Denn Co muss a) erstmal innerhalb der Beziehungsdynamik erkennen, dass eine Sucht vorliegt, die sich oft einschleicht und nicht deutlich erkennbar von Anfang an vorliegt und b) ist es doch weder pathologisch noch abnorm, den Menschen hinter der wesensverändernden Droge wiederfinden zu wollen. Denn der ist kein Hirngespinst, sondern (war) existent. Und ich glaube, das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu einer toxischen, emotionalen Abhängigkeit: Du kennst und weißt, wie der Mensch vorher war, bevor er sich in "Lady Wodkas" Arme begab. Du weißt, dass es Hilfe gibt- im Gegensatz zu schlecht therapierbaren psychischen Erkrankungen- und dieses Wissen hält einen länger, an der Beziehung festzuhalten, als in einer Beziehung, die nicht im Vorzeichen einer Sucht mit Generalzerstörung steht. Mit nicht Alleinsein wollen hat das nicht zwangsläufig was zu tun...jedenfall nach meinem Empfinden nicht...

    Co-Abhängige sind keine Idioten, die nicht alleine sein wollen, sondern müssen begreifen, dass sie nichts gegen die Sucht und die Entscheidung, sich dem Alk zu opfern, tun können. Und dass sie den Menschen dahinter- den Schatz- nicht bergen können. Und stattdessen die Alkohol-Fratze serviert bekommen.

  • Ich erkenne hier so viele parallelen es ist unfassbar. Ich bin auch Co seit 17 Jahren, habe zwei Kinder und den Absprung immer noch nicht geschafft. Genauso wie hier beschrieben ist dieses Abhängigkeitsverhältnis, es ist fast so als würden alle ALKIS auf die gleiche Schule gehen. Dazu hat ist mein Partner noch narzistisch veranlagt und beherrscht das Lügen, vortäuschen und leugnen perfekt. Er kann auch anderen etwas vorspielen und seine Glaubhaftigkeit wird nicht angezweifelt. Immer wieder nehme ich mir vor zu gehen und immer wieder gibt es Gründe zu bleiben. Es ist ein totales Gefühls Chaos und ich selber bin mittlerweile krank geworden davon. Jahrelange Aufopferung haben ihre Spuren hinterlassen. Ich selbst trinke so gut wie keinen Tropfen. Und an all die Frauen da draußen die in der gleichen Lage sind, wir müssen stark sein für unsere Kinder, unterstützt nicht den Konsum oder trinkt mit in der Hoffnung der ALKI wäre dann erreichbar. Auch diese Phase habe ich durch. Er wird immer der ALKI bleiben, egal ob ihr mitsauft oder nicht.

  • Ich möchte mal kurz hier aufzählen was mir so alles an Parallelen auffällt (groß und Kleinschreibung übers Handy etwas schwierig) und hätte dazu noch einige Fragen

    - Blutuntersuchungen werden verheimlicht oder Befunde versteckt

    - Geld wird verheimlicht um sich ALK zu kaufen ohne das es vom gemeinsamen Konto abgeht

    - jede Gelegenheit wird genutzt um ALK zu trinken

    -Familienleben bleibt völlig auf der Strecke = sozialer Rückzug

    -Bier trinken während der Autofahrt (Dosen die dann aus dem Fenster fliegen)

    -Freude wird nur noch empfunden, wenn Bier dabei ist

    -Urlaub, gute Laune, nur mit Bier

    -Partner wird als Feind betrachtet

    -sich gehen lassen, keine Hygiene mehr (Zähne putzen duschen pp) nur wenn es sein muss -(Arbeit)

    -ohne ALK, schlechte Laune, aggressives Verhalten, kurze Zündschnur, Ursachensuche bei Frau und Familie (ihr regt mich so auf,deswegen muss ich mich so verhalten)

    Zu mir (Ergebnis von 17 Jahren Co)

    - psychosomatische Beschwerden, Herzbeschwerden (Herzstolpern, Herzrasen, bis hin zum Vorhofflimmern), 5 mal im Monat Migräne Attacken, Schlafstörungen, Angststörung (Angst vor allem), Panikattacken, Durchfälle, Magenbeschwerden, erhöhter Blutdruck

    -sozialer Rückzug (aus Scham und durch Manipulation des ALKis)

    -Depressionen

    -Familienausflüge werden alleine unternommen (weil kein Bier dabei), Spaziergänge sind unmöglich

    -Urlaube werden zum Spießroutenlauf (bloß den Alki bei Laune halten, um den Kindern den Urlaub nicht zu versauen, Bier Bier Bier)

    -totale Erschöpfung, durch ständiges Gegenhalten und kämpfen


    Was ist das alles? Wo bin ich da bloß hinein geraten? Warum habe ich es nicht erkannt? Warum schütze ich mich selbst und meine Kinder nicht? Warum geh ich nicht? Wo soll ich anfangen, wie komm ich da bloß raus? Wird er aggressiv wenn ich gehe? Wie soll das finanziell gehen? Wie soll ich meine sachen aus der Wohnung holen ohne das er mich angreift? Wird er sich ändern wenn ich gehe? Wird er sich ne Neue suchen?


    -

  • . Und ich glaube, das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu einer toxischen, emotionalen Abhängigkeit: Du kennst und weißt, wie der Mensch vorher war, bevor er sich in "Lady Wodkas" Arme begab.

    Das ist nicht immer so.

    Problematischer Umgang des Partners mit Alkohol ist oft schon am Beginn der Beziehung bekannt, wird aber als nicht so relevant abgetan.

    Die Liebe wird es schon richten...

    Oder ein gemeinsames Kind.

    Es ist auch nicht selten, das von einer Beziehung zu einem Alkoholiker in die nächste gerutscht wird, wieder mit einem Alkoholiker.

    In diesen Fällen weiß man eben nicht, wie der Mensch vor der Alkoholkrankheit war.

    Co-Abhängige sind keine Idioten, die nicht alleine sein wollen,

    Idioten? Wer hat hier jemals CO Abhängige als Idioten bezeichnet?

    Ich bin ja schon ein paar Jährchen hier dabei ;) und für mich hat sich die Angst vorm Alleinsein in sehr sehr vielen Beiträgen von CO Abhängigen herauskristallisiert. Auch nach Trennungen wird oft wieder Kontakt aufgenommen, um den anderen nicht loszulassen.

    Dabei ist diese Angst irgendwie Quatsch, denn ein CO IST sowieso die meiste Zeit allein.

    Der Alkoholiker beamt sich in seine kleine Alkie Welt, verbringt die Freizeit in Kneipen oder mit Saufkumpels...selbst wenn er äußerlich anwesend zu sein scheint, ist er innerlich doch meilenweit weg, oder?

    So ist ein CO in einer Beziehung zu einem Alkie längst einsam und wurde allein gelassen.

    Oft muss er zusätzlich allein den Haushalt schmeißen und die Kinder erziehen...denn der Alkoholiker hat daran auch kaum noch Interesse.

    Der hat mit der Sauferei schon genug am Hals...

    LG Sunshine

  • Hallo Steffipeffi,

    danke für deine Offenheit. Die Bilanz ist ziemlich heftig.

    Aber da geht der Weg lang.

    Denn mit weggucken, hoffen, warten usw. usw. gehen die eigenen Lebensjahre abwärts...

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wo soll ich anfangen, wie komm ich da bloß raus? Wird er aggressiv wenn ich gehe? Wie soll das finanziell gehen? Wie soll ich meine sachen aus der Wohnung holen ohne das er mich angreift? Wird er sich ändern wenn ich gehe? Wird er sich ne Neue suchen?

    Hallo Steffipeffi,

    Selbstvorwürfe bringen nicht weiter, von daher zitiere ich sie gar nicht mit.

    Was geschehen ist, ist geschehen...Du kannst eh die Vergangenheit nicht mehr ändern.

    Aber Du kannst Deine Zukunft und damit auch die der Kinder gestalten.

    Wo Du anfangen sollst? Erstmal zu einer geeigneten Beratung gehen, Dir Informationen einholen, was Dir finanziell zusteht etc.pp. Mit dem Wissen im Hintergrund wird man sich sicherer fühlen und Auswege aus der Misere sehen können...hoffe ich zumindest.

    Besteht die Gefahr, das er aggressiv wird bis hin zur Gewalt, geh lieber heimlich, wenn alles andere soweit geregelt ist.

    Pack das wichtigste zusammen, alle Papiere und dann weg da.

    Irgendwelche Sachen kann man später nachholen, und das immer in Begleitung!

    Geh da bitte nie allein hin.

    Keine Ahnung ob er sich ändert, wenn Du weg gehst. Wir haben ja auch keine Kristallkugel. Die Chancen stehen eher schlecht ohne Krankheitseinsicht, bzw. gibt es dann keine Chance.

    Selbst mit Krankheitseinsicht ist es kein leichter Weg in die Trockenheit, die Rückfallquote ist sehr hoch.

    Er muss sich selbst bewegen, um was zu ändern...oder er lässt es.

    Ich denke, er wird erstmal noch mehr saufen...und die Kombination von Alkohol und die Neigung zur Gewalt ist dann brandgefährlich für Dich.

    Von daher, echt nie allein zu ihm gehen, oder ihn gar in die eigene Wohnung lassen, da hilft Dir niemand!

    Ich habe das leider selbst mal so erleben müssen, mich hat mal ein betroffener Ex verprügelt, ich habe geschrien und um Hilfe gerufen, es war bestimmt das halbe Haus nachts wach vom Lärm, aber niemand hat auch nur mal die Polizei gerufen!

    Ob er sich ne Neue sucht? Könnte sein..

    je nachdem wie er so drauf ist. Manche CO wurde schneller ausgetauscht als sie gucken konnte.

    Aber es ist doch so, das die Neue auch nix besseres bekommt als Du. Geht vielleicht ein paar Wochen gut, länger kann sich ein nasser Alkie eh kaum verstellen.

    Und dann wird sie rennen, was das Zeug hält, wenn sie sich selbst was wert ist.

    Oder sie ist auch CO und bleibt ...dann droht ihr das gleiche Elend wie Dir.

    Ich wäre eher froh (wäre ich an Deiner Stelle) wenn er sich ne Neue suchen würde. Dann wäre er wenigstens ne Zeitlang abgelenkt und konzentriert seinen Hass und seine Wut vielleicht nicht so auf Dich?

    Andererseits täte mir jede Neue auch leid, denn sie bekommt auch nur nen nassen Alkoholiker. Und mit so einem Menschen kann man keine wirkliche Beziehung aufbauen.

    LG Sunshine

  • Danke sunshine. So viel wahres, da ist so viel wahres geschrieben, dass ich mich schäme diese Wahrheit zu leugnen, was ich immer noch tue. Jeden morgen stehe ich auf und schiebe diese Wahrheit auf Seite damit ich funktionieren kann für meine Kinder und die Arbeit. Würde ich das nicht tun, hätte ich jeden morgen einen Nervenzusammenbruch. Aber diese Gefühle sind nur unterdrückt und suchen sich andre Wege an die Oberfläche zu kommen, nämlich körperliche Beschwerden. Nun ja mittlerweile ist es auch so, daß wir nichts mehr miteinander sprechen. Was soll ich mit ihm noch sprechen, er lebt in seiner eigenen Suff Welt und jedes Wort was man zu ihm sagt wird einem zum Nachteil ausgelegt und endet in Streit. Also rede ich nichts mehr, schon wochenlang nicht mehr. Das komische ist im Streit sagt er oft zu mir ich soll mich endlich verpissen und Pack ich dann meine zeug (als Signal) ist er zu tödlich beleidigt. Das verunsichert mich und ich tappe wieder in die Co falle und bleibe. In meinem Kopf ist einfach nur noch Chaos und durcheinander. Ich weiß überhaupt nicht mehr wer ich bin und was is soll oder nicht. Ich bin ein Wrack. Ich habe Angst das er mjr auf die schliche kommt betrifft Beratungsstelle

  • Obwohl wir uns in Upsidedown `s Thread befinden, die sicherlich sehr dankbar ist, für die vielen Anregungen, trifft doch vieles auch auf ihre Beziehung zu.


    Steffipeffi,

    mache dir einen Plan, damit fängst du an. Beantworte dir deine Fragen, berate dich mit Freunden. Alle anderen Möglichkeiten erwähnte ich bereits.

    Aber beginne, sonst wirst du zum totalem Wrack.

  • Steffipeffi,

    mache dir einen Plan, damit fängst du an. Beantworte dir deine Fragen, berate dich mit Freunden. Alle anderen Möglichkeiten erwähnte ich bereits.

    Aber beginne, sonst wirst du zum totalem Wrack.

    Leider bin ich schon ein totales Wrack. Ich habe noch nicht mal einen einzigen Freund! Alle hier sind seine Freunde, meine hat er nach und nach aussortiert, da ihm meine Freunde nicht passten. Über die Jahre ist der kontakt abgebrochen, viele wohnen auch weit weg. Ich habe niemanden.

    Tut mir leid das mit dem Thread, ich finde mich hier noch nicht zurecht

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