Alki, Alk, Alkoholiker, alkoholabhängig - was bin ich?

  • Hallo zusammen,

    mir fällt hier im Forum und auch im realen Leben immer wieder auf, dass Verniedlungsformen oder oft auch nur die ersten Buchstaben unserer Krankheit ausgeschrieben bzw. ausgesprochen werden.

    Ich denke mir dann immer "Mensch, da wird 'ne Seite voll getippt, aber für den kurzen Zusatz "...oholiker" oder "...abhängig" ist keine Zeit mehr.

    Das gilt nicht nur für den Alkoholiker- sondern auch für den Co-Bereich. Dort wird dann nur von "meiner Co" geschrieben.

    Bin ich zu pedantisch? Wie seht ihr das?

    Gruß
    Oliver

  • Hallo Oliver,

    Das ist ne Ansichtssache die ich aber für mich auch als Verniedlichung sehe. Am Anfang meines trockenwerdens habe ich auch noch mich als Alki bezeichnet um es abzuschwächen oder es für mich nicht ganz ernst zu nehmen. Im Laufe der Umwandlung vom Nassen zu dem Trockenen Denken hat sich das eindeutig und ohne Abschweife zu einem Alkoholiker entwickelt.

    Ich bin Alkoholiker , nicht mehr und nicht weniger. Alokoholismus ist eine zu schwere Krankheit um es zu beschönigen.

    ich lese diese Verniedlichung auch des öfteren auch bei Co-Abhängige um es vlt. schonend rüber zubringend. Meine damalige Freundin hatte dieses auch verwendet und das hatte mir immer ein Hintertürchen aufgelassen.

    Also wenn du zu pendantisch bist reihe ich mich gerne bei dir ein :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,
    ich sage und schreibe ganz kurz,Andi, trockener Alkoholiker,wobei ich schon wert darauf lege,das ich es auch in dieser Reihenfolge für mich benenne.

    Andi, trockener Alkoholiker :wink:

    Gruß Andi

  • Hallo,

    wer es ehrlich und ernst mit sich und seiner Trockenheit meint sollte auch die Zeit haben Alkoholiker; Alkohol zu schreiben. Zum saufen haben wir uns auch Zeit genommen.

    Auch die COs sollten sich ab und an überlegen ob die 'Verniedlichung' wie Oliver sie benannt hat, in Wirklichkeit nicht eine Herabsetzung der Person ist in der Art 'das kleine Dummerchen'!

    Mannberlin, trockener Alkoholiker

  • Dann hier mal eine Co-abhängige :wink:

    Ich mag diese Verniedlichung auch nicht - ganz besonders schlimm finde ich die Bezeichnung "mein Alki". Das klingt nach Besitztum, bestimmen und klingt für mich irgendwie respektlos.

    Aber ich gebe zu - ich bin auch faul wenn es um mich geht - Co reicht mir dann zu schreiben. Wobei das nu nicht grad niedlich klingt, deswegen kann ich damit leben.

    Grüßle
    Diandra,
    die die auch mit Dia unterschreibt, weil wegen faul :oops:

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • hm ich gehöre ja zu denen die gern mal abkürzen, so hab ich das noch nie gesehen, ihr bringt mich zum nachdenken. dorothea alkoholikerin. so sag ich das auch immer wenn ich gefragt werde, warum ich hier nen alki draus mach???? keine ahnung warscheinlich weil ich schreibfaul bin. mit verniedlichung hat das bei mir nichts zu tun, dafür habe ich zu großen respekt vor meiner krankheit.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo,

    hab dieses Alki und mein Alki auch schon benutzt und geschrieben.
    War aber von mir weder verniedlichend gemeint, noch wollte ich meinen Mann, als Dummerchen hinstellen. :oops:

    Habe es als Abkürzung gesehen, werde aber in Zukunft bewußter darauf achten.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    auch ich benutze die Kürzel und habe dies eher aus Faulheit getan und es ist für mich keine Verniedlichung oder Herabsetzung.


    Liebe Grüsse
    Elocin Co-Abhängige auf dem Weg zur Genesung :wink:

  • Hallo zusammen,

    ich empfinde es nicht als Verniedlichung, wenn ich das wollte, würde ich vielleicht sagen "Alkilein".
    Es ist für mich lediglich eine Abkürzung, und dem messe ich keine große Bedeutung bei.

    Viele Grüße
    Clare

  • Hallo Ihr LIeben,
    auch ich habe ein imenses Problem mit der Bezeichnung.

    Alki klingt für mich so als Abkürzung und abwertend, Alkoholiker klingt für mich auch nicht so toll, weil sich dahinter ein kranker Mensch versteckt - der allerdings Alkoholiker ist.

    Was wäre nun also die sinnvollste, respektvollste und ehrlichste Bezeichnung in den Augen der Betroffenen ?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo,

    ich bezeichne mich selber als Trinkerin.
    Ich glaube, es hat damit zu tun, dass ich vor Jahren den Film "Der Trinker" mit Harald Juhnke gesehen habe und der mich unglaublich berührt hat.
    Ansonsten, wenn ich über andere spreche, verwende ich "alkoholkrank", vielleicht als Ausdruck von political correctness, weiß nicht. Ich finde halt, das klingt höflicher als mein eigenes, fast schon derbes "Trinkerin".

    LG
    espoir

  • Als ich auf Entwöhnung war, hatten wir mal eine Gruppendiskussion darüber, warum so viele das Wort "Alkoholiker" nicht benutzen. Es lag überwiegend daran, dass mit diesem Wort unglaublich viel Negatives verbunden wird (asozial, nicht menschenwürdig etc.). Da habe ich mich auch das erste mal so richtig damit auseinander gesetzt.

    Das Wort "Alkoholkrank" verwende ich für mich seither. Damit fühle ich mich noch am ehesten wohl. Ich bin krank, und zwar alkoholkrank.

    Alki würde ich für mich persönlich als zu flapsig sehen.

    Aber ich denke, das ist individuell ... :)

  • Zitat von Minihexe

    Als ich auf Entwöhnung war, hatten wir mal eine Gruppendiskussion darüber, warum so viele das Wort "Alkoholiker" nicht benutzen. Es lag überwiegend daran, dass mit diesem Wort unglaublich viel Negatives verbunden wird (asozial, nicht menschenwürdig etc.).

    Schon klar, dass Alkoholiker mit asozial etc. verbunden wird...
    Hat aber auch irgendwo ja seine Berechtigung, klar nicht immer, aber ich zumindest war früher asozial, allein was ich für Sachen gemacht hab... :roll:
    Ich finde es für meine Nüchternheit förderlich, mir bewusst zu machen, zu was der Alkohol mich alles getrieben hat.
    Ja heute ekel ich mich geradezu vor meinem früheren ich, aber deshalb gibts ja noch den Zusatz, auf den ich sehr viel Wert lege "trocken"

    Dania, trockene Alkoholikerin, polytoxikoman

  • Auch ich bin ALkoholkrank.Es ist und bleibt eine Krankheit .Neuesten med.Untersuchungen zufolge besteht der Verdacht,dass Alkoholabhängigkeit und Missbrauchvon einer genetischen Komponente beeinflusst werden.


    Gruss Backmaus

  • Hallo,

    Ich bin Alkoholikerin,....Trocken

    So formuliere ich es wenn ich gefragt werde,.....oder aber wenn ich es für erforderlich halte das zu äußern, um mich zu schützen.

    Ich halte den Begriff Alki für total verharmlosend, aber auch für diskriminierend....
    Ich mag auch keine vielleicht "nett" gemeinten Formulierungen wie,...."Unsere Co`s" oder ähnlich....jedes ist ein eigenständiges Krankheitsbild und sollte auch ernsthaft angenommen werden.

    Ich hab heute ein Familienmitglied auf der Entgiftungsstation "besucht"....
    Ich selbst war noch nie auf so einer Station,..ich hatte damals ambulant entgiftet.

    Ich weiß garnicht wie ich es beschreiben kann,....beklemmend und traurig zugleich vielleicht.....

    Wer das einmal gesehen hat, spricht glaub ich nicht mehr vom Alki....

    Trockene 24 h,......Rose

  • Hallo Dania,

    Zitat

    zu was der Alkohol mich alles getrieben hat.

    :?:

    Meinst Du: Was DU alles mit dem Alkohol getrieben hast?

    LG kommal (trockener Alkoholiker)

    unterwegs...

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