Mein Leben - Projekt Neuanfang

  • Hallo,

    da bin ich wieder, nach langer Abwesenheit, für die ich ein sehr schlechtes Gewissen habe :( . Nein nein, keine Angst, ich komme nicht wieder weil ich rückfällig geworden bin... Es ist eher so, dass die letzten Monate mir aufgezeigt haben, dass ich alleine bin. Im Folgenden könnte es etwas konfus werden, ich bitte dies zu entschuldigen.

    Nun, seit meiner Abkehr vom Forum lief eigentlich alles gut. Ich hatte einen schönen Sommer, es gab eine Exkursion nach Berlin, die mir viel gegeben hat, ich hab wieder mit dem Inline-Skaten angefangen, fotografiert uvm. Und ich hatte ja noch meine komische, verkorkste Beziehung. Der eine oder andere mag sich erinnern.
    Nun, nachdem mir weiterhin einige Leute zugeredet hatten, habe ich seit Anfang Januar diesen Jahres wirklich wirklich ernsthaft darüber nachgedacht mich von ihm zu trennen. Ich hab auf ein Zeichen von ihm gewartet, das doch noch alles retten könnte, aber das kam nicht. Schließlich hab ich Anfang Mai das Herz in die Hand genommen und die Trennung eingereicht. Es lief alles völlig undramatisch ab, wir sind auch weiterhin Freunde. Ich sagte ihm zu, dass er bei mir wohnen bleiben kann bis er was eigenes gefunden hat.
    Nun, der Sommer kam, es wurde August und - er wohnte immer noch bei mir. Keine Anstalten auszuziehen. Ich wurde immer gereizter, genervter, zickiger, weil er mir schlicht und ergreifend begann auf den Sack zu gehen. Seelisches Gleichgewicht dahin. Wieder redeten mir einige Leute zu, ich solle ihn rauswerfen, von alleine geht er nicht. Ich wartete wieder ab, und oh wunder, nichts passierte. Er hatte allen ernstes vor, einfach wohnen zu bleiben.
    Schließlich zeigte ich ihm dann Mitte August die rote Karte, die er jedoch nicht ernst nahm, und Anfang September machte ich dann ernst. Jetzt kam es zu einem heftigen, hässlichen Streit, in dessen Zuge ich beinahe die Polizei gerufen hätte... Er besorgte sich dann so schnell wie möglich eine Wohnung, und ist nun seit Anfang Oktober weg.

    Was hat das alles mit mir zu tun? Nun, seit dem Streit Anfang September geht es mir einfach nur noch schlecht. Ich leide, ich schmerze, ich kann nicht mehr. Er meint, ich sei eine assoziale Schlampe dass ich ihn einfach so vor die Tür setze. Ich mache mir Vorwürfe... wir haben uns so gut verstanden, und ich tue ihm das an. Ich weiß, das stimmt nicht. Er hätte ausziehen sollen und hatte mehr als genug Zeit dafür gehabt. Ich esse fast nichts mehr, ich weine fast jeden Tag, es tut weh, ich selbst zu sein... Seit er dann ganz weg ist habe ich schließlich gemerkt, dass ich völlig allein bin. Alle meine Bemühungen, Freunde oder Anschluss zu finden, waren vergebens. Und ich habs wirklich versucht, aber nie ist etwas dabei herausgekommen.

    Nun denke ich öfter... wenn ich mich nicht getrennt hätte... wenn ich nicht so gemein zu ihm gewesen wäre... dann hätte ich noch wen. Aber so habe ich niemanden mehr. An der Uni, klar, da bin ich bekannt wie ein bunter Hund. Aber das sind alles nur Bekannte, sie haben alle ihre eigenen Freundeskreise, soziale Umfelder etc. Ich habe alle Fäden zum Leben verloren, es gibt nichts mehr was mich mit dieser Welt verbindet. Ich bin einfach nur in einem Vakuum.

    Aufgrund dieser Tatsache bin ich dann heute tätig geworden... Termin beim Hausarzt, Überweisung für die Psychologin geholt, da auf den AB gesprochen. So kann es nicht weitergehen, und alleine komme ich da nicht raus.

    Aber eine Sache macht mir Mut: In der ganzen Zeit wo es mir so schlecht geht, habe ich nicht ein einziges Mal daran gedacht zu trinken. Alkohol ist keine Alternative mehr. Nichtmal mehr um mich zu betäuben - denn was ich fühle, diesen ganzen Schmerz, auch das bin ich. Und ich will ich sein.


    Liebe Grüße
    Plejaden

  • hallo pleja

    ich freu mich das du den weg zurück gefunden hast.

    ich gratulier dir das du es geschafft hast dich zu trennen. das du nun allein bist liegt möglicherweise auch daran das es dir nicht gut geht. du machst dich mit selbstvorwürfen ziehmlich nieder, das strahlt man auch nach außen aus, und selbst wenn du dich bemühst es dir nicht anmerken zu lassen, irgendwie hat man bei sowas regelrecht ein schild um den hals. das ist komischerweise in vielen dingen so. auch wenn man zb auf partnersuche ist, da scheinen auch alle regelrecht vor einem zu flüchten. erst wenn man schafft das abzulegen ändert sich das wie von zauberhand.

    mach das beste aus dieser vermeintlichen einsamkeit. suche darin das angenehme. du kannst momentan machen wonach dir der sinn steht ohne auf jemanden rücksicht nehmen zu müssen. ich wünschte mir das mal wieder so zu haben. schau mal nach was es in der volkshochschule so für angebote gibt, evtl ist da ja was was du schon immer mal machen wolltest. komm aus deinem schneckenhaus und genieße deine freiheit. geh spazieren an ruhigen orten und fühle die ruhe, das kann einem richtig viel energie geben. versuche nicht nur das schlechte dabei zu sehen. um traurige menschen machen die meisten einen bogen.

    außerdem hast du ja nun auch schon schritte ergriffen die dir helfen aus deinem tief zu kommen. du schaust nach vorn und das ist wichtig. das andere wird sich dann daraus ergeben. auch wenn es im moment nicht wirklich danach aussieht.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo,welcome back at home!

    Ja,ja mein Englisch ist mehr als schwach!

    Ich will Dir damit nur sagen,dass Du ja im Forum zuHause sein kannst,wenn auch auf virtuelle Art.

    Mit Deiner Arbeit an Dir wird Deine Ausstrahlung sicher positiver.Das hilft bei Kontakten.

    Du hattest eine traurige Zeit.Aber die ist jetzt vorbei!

    Jetzt zählt das Hier und Jetzt!

    Toll finde ich,dass Du trotz allem keinen Drang nach Alkohol hattest.Chapeau!

    Sieh Dich einfach um und lies. Und schreib!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Plejaden.

    Oft habe ich in den letzten Monaten gedacht, was Du wohl machst. Nach Deinem kurzen Intermezzo war ja wirklich lange nichts zu lesen- bis heute.

    Ich freue mich, dass Du wieder hier bist.

    Deine Anfänge hier, Dein häusliches Umfeld damals, die Geschichte mit Deinem Freund...

    Ich fand immer bemerkenswert, wie konsequent Du deinen Weg gegangen bist.

    Und jetzt diese Trennung- das passt in diese konsequente Reihe.. Wenn auch die Umstände, die Du beschreibst höchst unerfreulich waren. Und auch, wenn Du dich zur Zeit einfach schlecht, einsam, verloren fühlst. Das bist Du nicht. Denn Du hast hier wieder bewiesen, dass Du DU bist: Du hast Dich um Hilfe bemüht und willst da durch. Trocken!

    Ich wünsche Dir inständig, dass Du diese Talsohle bald überwunden hast und wieder bergauf gehst.

    Geradeaus- wie ich Dich kenne!

    LG kommal

    unterwegs...

  • hi pleja

    hab heut mittag dacht ich hab scho halluzinationen als ich dein nick sah :shock:

    schön das du wieder hier bist!

    mir gings wie vielen hier und hab mich gefragt wie's dir wohl geht.

    ich hab in meiner neuen stadt übrigens ne bekannte übers internet kennengelernt, ne ganz nette zum quatschen.

    lg -Dani-

  • Hallo Plejaden,

    schön Dich wieder zu lesen. Noch schöner, Dich trocken zu lesen. Ich habe mich auch gefragt, was Du wohl machst. Von fast täglichen Posts auf Null und ein Thread rutschte immer weiter ab, da habe ich mich schon ein wenig gewundert.
    Wie bekannt mir das doch vorkommt, was Du schreibst. Aber einfach jemanden zu haben, damit man nicht allein ist, ist auch nicht die Lösung. Ich musste feststellen man kann nicht allein und trotzdem einsam sein, dass ist noch schlimmer.

    So allein wie ich früher dachte, war ich gar nicht. Ich hatte Menschen um mich, ich habe es nur nicht gesehen. Weil es nicht den verqueren Vorstellungen entsprach die ich hatte. Es waren Vorstellungen die wenig mit der Realität zu tun hatten, sondern meiner recht lebhaften Phantasie entsprungen sind wie etwas zu sein hat. Außerdem wussten viele Menschen gar nicht, dass ich mehr wollte als nur hallo, guten Tag, guten Weg. Aus Angst vor Ablehnung habe ich gar nicht versucht näheren Kontakt zu suchen. Das habe ich ausgestrahlt, was viele abgeschreckt hat. Die wenigen die es versucht haben, habe ich dann noch aus Unsicherheit verschreckt.

    In vielen Gruppen und Kreisen ist immer noch Platz für einen weiteren. Nur weil sich viele schon lange kennen, heißt das nicht, dass da kein Platz mehr für ein neues Mitglied ist. Man muss sie aber wissen lassen, das man dazugehören möchte. Als einzelner in einer Gruppe Anschluss zu finden kostet Überwindung, finde ich aber nicht so schwer, wie auf einzelne zuzugehen. Wenn man einmal in einer Gruppe drin ist, findet sich das auch mit Einzelkontakten und Freundschaften. Kinder haben es da einfacher, sie sind unbedarft und gehen offen auf ihr Gegenüber zu fragen einfach ob sie mitspielen dürfen. Wenn man es als Kind nicht gelernt hat, was ich nicht habe, ist es schwieriger, aber zu schaffen.

    Ich finde es gut, dass Du Dir Hilfe holst um Deine Gedanken zu sortieren und da raus zu kommen.

    Gruß
    Skye

  • Hallo,

    ich freue mich, dass es hier im Forum noch jemanden gibt, denn ich bin in der gleichen Situation wie du. Ich habe manchmal auch Angst, dass ich in Gefahr bin, in die Einsamkeit abzutriften.

    Zitat

    Ich habe alle Fäden zum Leben verloren, es gibt nichts mehr was mich mit dieser Welt verbindet. Ich bin einfach nur in einem Vakuum.

    Ich bin dennoch überzeugt davon, dass - wenn wir es schaffen, wieder da raus zu kommen - wird das eine wichtige Erfahrung auch für unser weiteres Leben sein.
    Will es unbedingt schaffen, von der Einsamkeit zurückzufinden ins positive Allein-sein-können. Ich war schon mal an diesen Punkt, bevor ich in die letzte Beziehung gestolpert bin.
    Im positiven Alleinsein ist sehr viel möglich. Genau wie es einige hier sehr schön beschreiben.
    (Auch in jeder neuen Beziehung oder... irgendwann mal im Alter, wird uns das was wir jetzt lernen, einmal zu gute kommen).

    Zitat

    Aber eine Sache macht mir Mut: In der ganzen Zeit wo es mir so schlecht geht, habe ich nicht ein einziges Mal daran gedacht zu trinken. Alkohol ist keine Alternative mehr. Nichtmal mehr um mich zu betäuben - denn was ich fühle, diesen ganzen Schmerz, auch das bin ich. Und ich will ich sein.

    Es ist toll, dich so zu lesen.
    Ich wünsche dir für das Projekt ins Leben noch viele schöne und
    interessante Erlebnisse.

    Lieben Gruß Emma

  • Hallo zusammen,

    schön so viele bekannte "Gesichter" zu lesen. Vielleicht habe ich doch nicht alle Fäden verloren, ihr habt an mich gedacht und ich tatsächlich auch oft an euch. Das macht mich glücklich, auf eine seltsame Art und Weise :) .

    Ich hatte letztens einen Satz gelesen (den ich hier aus Copyrightgründen nicht wiedergeben kann, er ist von Foucault) wonach jeder Mensch mal an einen Punkt kommt, an dem er versuchen muss weiter zu sehen, als er sehen kann und weiter denken, als er denken kann, und dass dies durchaus möglich ist. Für mich war es das nicht, weil ich in meinem Käfig gefangen war. Von daher bin ich über die Denkansätze von doro und Emma wirklich dankbar. Die Einsamkeit genießen, zu einem positiven Alleinsein finden... und klar doro, du hast recht, die Leute merken es, wenn jemand depressiv oder traurig ist. Schließlich laufen 80 % der zwischenmenschlichen Kommunikation über die Körpersprache ab.

    Und ja kommal, ich bemühe mich nach Kräften meinen weg geradeaus zu finden. Weil ich gemerkt habe, dass alle Umwege und Ausflüchte mich nur davon abhalten endlich zufrieden und glücklich zu werden. Manchmal kommt man eben allein und in Selbsttherapie nicht weiter...

    Was du geschrieben hast Skye, berührt mich wirklich, es geht mir haargenau genauso. Ich habe nie gelernt wirklich auf andere Menschen zuzugehen und Freundschaften zu knüpfen, weil ich von meinen Mitmenschen von klein auf immer auf die Klappe bekommen habe. Irgendwann passiert dann was mir passiert ist, ich entwickelte so mit 14 Jahren eine schwere Sozialphobie und irgendwann ab Mitte 20 war ich dann allein. Das habe ich nur nie wirklich wahrgenommen, weil ich ja ihn noch hatte. Trotzdem denke ich, dass ich es unterbewusst gespürt habe, denn sonst hätte ich nicht so lange an dieser Beziehung festgehalten.
    Wahrscheinlich habe ich auch viele Menschen um mich herum und sehe es nicht, was du schreibst passt genau auf mich. Ich weiß einfach nicht, wie ein "normaler" (ich mag dieses Wort nicht, ich hoffe ihr wisst was ich meine) Mensch mit seinem Freundeskreis ist, weil ich nie einen hatte. Ich werde nochmal in Ruhe eine Inventur führen, wer denn wirklich noch alles da ist...

    Und summer, Harti und Karsten, danke für die nette Begrüßung :) .

    Ich mein, ich hab sogar zwei sehr gute Freunde, die mir viel bedeuten. Nur leben die beide am anderen Ende der Republik.

    Ich denke was mich so umgehauen hat ist die Tatsache, dass ich vom Opfer zum "Täter" geworden bin. Solange er immer neue Affairen angeschleppt hat und mich respektlos behandelt hat, konnte ich schön vor mich hin leiden und Mitgefühl einheimsen. Doch als ich ihn dann rausgeworfen hab, hab ich die Rollen vertauscht. Und er hat vor ALLEN seinen Bekannten keinen Hehl draus gemacht, wie assozial ich sei ihn "einfach so aus heiterem Himmel" rauszuwerfen. Dabei wollte ich einfach nur meine Ruhe haben, und anhand seiner komischen Anwandlungen habe ich gemerkt, dass er mit der Trennung nicht so klar kommt. Z.B. wollte er ne WG mit mir gründen; oder als ich mir endlich mal ein vernünftiges Bett gekauft hab (ich hatte vorher auf diesem Luftmatrazen-Dingen geschlafen, was zuletzt defekt war) wollte er mit mir darin schlafen. Wie ich es drehe und wende, es war die richtige Entscheidung ihn rauszuwerfen. Auch wenn ich dadurch nun gemerkt habe, wie einsam ich bin...
    Was mich besonders fertig macht ist das Aufräumen. Ich bin damit an sich schon fast durch, aber ich finde einfach ständig irgendwelche Dinge, die mich erinnern... Fragmente der Liebe, die wir einst füreinander hatten. Es tut einfach nur weh...

    Und meine Gedanken drehen noch um ein anderes Thema: Als er mit seinen ganzen Geliebten angefangen hat, das war vor 6 Jahren. Da war ich 24. Hätte ich damals schon Schluss gemacht, mir hätte die ganze Welt offen gestanden... Nun bin ich 30, habe eine 12-jährige Beziehung beendet und stehe vor dem Nichts. Ich habe mein Leben verschwendet...

    Ich mache erstmal kleine Schritte: Die Thera hat sich gemeldet, ich soll nächste Woche nochmal anrufen, weil sie dann ihren Terminplan klar hat. Da ich aber Vormittags Zeit hätte, würde ich wohl bald etwas bekommen.
    Dann will ich bald endlich von daheim ausziehen. Mit oben genannten Freund ist wohl eine WG in Aussicht, er kann mir jedoch noch nicht versprechen, dass es was wird, es hängt davon ab ob er hier in meiner Nähe einen Job bekommt. Er weiß über meine Alkoholkrankheit Bescheid, hat selbst einen schwer alkoholkranken Verwandten und es würde kein Alk in die Bude kommen.
    Derweil durchforste ich schonmal den Wohnungsmarkt um einen Überblick über die Mieten etc. zu bekommen. Leider wurde mir mein Job an der Uni gekündigt, so dass ich mir erstmal einen neuen suchen muss. Ich möchte erst abwarten wie sich meine Stimmung entwickelt (vor allem wegen der Gesprächstherapie), denn im Augenblick schaffe ich es ja schon kaum das Studium auf die Reihe zu kriegen. Aber es ist ein Anfang...

    Sorry nochmal für die konfuse Schreibe, mir geht es im Moment immer noch nicht wirklich gut. Ich gehe nun erstmal bisschen raus, einkaufen und spazieren...

    LG
    Plejaden

  • hallo pleja

    du siehst im moment aber wirklich alles schwarz, mädchen du bist nicht schon 30 sondern erst 30. meine kleinste habe ich mit 36 bekommen und war damit in guter gesellschaft, viele frauen bekommen heute ihre kinder so mitte/ende 30, du hast also noch zeit. meinen lebensgefährten habe ich mit 42 kennen gelernt, trotz 4 kindern und meiner suchtvergangenheit. er ist mir halt und partner und zwar so wie es mein mann nicht mal ansatzweise war. mein ex stellt mich auch überall als ein mieses selbstsüchtiges monster hin. ja mein gott, wenn es ihn dann glücklich macht, wen es interessiert der wird mich fragen und dann merken wie ich wirklich bin. der rest geht mir am ar... vorbei.

    nutz die zeit jetzt erst einmal um dich zu sortieren, genieße es deine ruhe zu haben. was von deinem ex kommt ist schlicht gekränkte eitelkeit, war er sich doch sooo sicher für dich sooo unwiderstehlich zu sein das du dich von ihm versklaven läßt. und nu ist er in der realität angekommen, er ist nicht so ein toller hecht wie er sich eingebildet hat, das tut weh. und was macht man dann statt in spiegel zu gucken? man macht andere klein um selbst groß zu wirken. erbärmilch sowas. zieh dir den schuh nicht an, du hast richtig gehandelt um wieder zu dir zu finden. fang nu aber nicht zu viele baustellen auf einmal an, nicht das du dich verzettelst.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Huhu doro,

    keine Angst, das tue ich nicht. Ich will erstmal die Depression überwinden, die macht mir derzeit am meisten zu schaffen und schränkt mich in meiner Handlungsfähigkeit ein. Allein die Tatsache, dass ich nicht mehr richtig essen kann, raubt mir natürlich alle Energie. Ich warte erstmal das Erstgespräch bei der Therapeutin ab. Den Rest mache ich dann Stück für Stück, wenn es mir wieder besser geht.

    Und nein, den Schuh dass er mich bei seinen Freunden schlecht macht zieh ich mir nicht an, keine Bange ;) . Er vergisst ja auch immer zu erwähnen, dass er eiiiigentlich seit Anfang Mai hätte ausziehen sollen - unbedeutende Kleinigkeiten, die eh niemanden interessieren :twisted: .

    Du hast Recht, ich werde versuchen meine Ruhe zu genießen, erstmal mit mir selbst ins Reine kommen. Es wäre nicht gut sich jetzt in eine überstürzte Partnerschaft zu stürzen, nur um wen zu haben. Ein Partner soll das Leben bereichern, und nicht eine Krücke sein, weil ich allein nicht gehen kann...

    Mein einer Freund hatte mir gesagt, ich soll mich auf den Tag freuen an dem mein Ex endlich weg ist und ich meine Ruhe und meinen Frieden habe. Ich fange mal damit an.

    LG
    Plejaden

  • hallo pleja

    wenn bei mir so richtig kopfkino ist und ich mich einfach nur mies fühle mach ich folgendes. ich gehe in wald an einen ganz stillen ort, eine lichtung, ein bach, ein tümpel, irgenwo, wo man kein auto, keine leute, einfach nichts menschliches hört. dort versuche ich dann einfach nur die gegend anzuschauen, ohne zu grübeln, ohne zu bewerten, einfach nur spüren. das ist am anfang gar nicht so einfach, geht aber mit der zeit immer leichter. und mir hilft das wunderbar einfach den kopf frei zu kriegen und kraft zu tanken. grade dann wenn sooo viel anliegt das man überhaupt nicht weiß worüber man zuerst nachdenken soll, da ist dann mal so ne denkpause einfach wie ein tankstop. vielleicht hilft dir das ja auch.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Plejaden,

    schön das du wieder hier bist.

    Das Leben kennt keine Gnade und manchmal stellt es uns vor Herausforderungen die als unmöglich zu bestehen erscheinen. Wir dürfen nicht aufgeben, auch wenn der Sinn dahinter manchmal nicht ersichtlich ist (für mich zumindest). Eine gute Freundin sagte mir mal, dass man den Sinn warum etwas passiert, oft erst später erkennt. Ich kann mich daran ganz gut festhalten, denn ich habe zumindest hinter meiner Abhängigkeit einen Sinn gefunden und hoffe das das auch bei anderen Dingen möglich sein wird. Letztendlich bringt uns jede Erfahrung, egal ob positiv oder negativ, ein Stück weiter. Wir wachsen und das kann weh tun. Das funktioniert bei mir als Erklärung. :wink:

    Ich habe mich auch kürzlich von meiner Freundin getrennt und kann deswegen den Schmerz, den du beim Anblick an "Andenken" an deinen Ex empfindest, gut nachvollziehen. Da reicht es schon wenn ich wie z.B Heute, eine verschollene Socke von ihr unter dem Sofa finde und die ganze Erinnung ist wieder da.
    Irgendwann wird der Tag kommen, an dem nicht nur dein Kopf, sondern auch dein Herz dich fühlen lässt, dass deine Entscheidung zur Trennung richtig war. Ich wünsche dir, dass diese Zeit nicht sehr lange dauern wird.

    LG
    Oliver

  • Hallo zusammen,

    heute geht es mir wieder etwas besser, es ist nicht mehr alles ganz so schwarz. Ich weiß, dass es im Moment so is dass sich meine Stimmung jederzeit ändern kann, also versuche ich zu genießen dass es mir gerade besser geht :) . Ich habe ein wenig nachgedacht und gemerkt, so allein bin ich nicht. Jemand meinte gestern zu mir, egal ob hier oder sonstwo im Internet, ich dürfe nie vergessen, dass nicht das Internet oder der Chat mit mir redet, sondern die Menschen dahinter. Die denken an mich, ich denke an sie, und da sind wieder Fäden, die mich mit anderen verbinden.

    Ich werde tun was du vorschlägst doro: wir haben hier überall um uns rum und quasi direkt vor der Haustür viel Wald, wo es wirklich sehr schön ist. Ich hab es schon immer gemocht da herumzuspazieren. Wer mich kennt weiß, das Wetter is mir dabei egal. Mein Problem ist, dass mir im Augenblick einfach eine Energiequelle fehlt. Ich nehme nur und fülle nicht mehr auf, weil ich einfach nicht weiß wie ich wieder auffüllen soll. Vielleicht eben dadurch, dass ich einfach ein paar Minuten still im Wald sitze und die Natur um mich herum genieße.

    Es wird mir auch gerade klar, dass ich wahrscheinlich zu große Erwartungen in die Zeit gesetzt habe, wo er endlich weg ist. Das ist wohl aus meiner Erfahrung mit dem Trockenwerden erwachsen, wo jeder Tag ohne Alkohol ein kleines Wunder für mich ist, das ich mir selbst verwirklicht habe. Ich habe wohl gedacht, dass wird in diesem Falle genauso. Doch nun ist nichts anders, nur er ist nicht mehr da.

    Oliver : Genau solche Gedanken habe ich schon lange. Nichts passiert aus Zufall. Ich habe einfach das Gefühl, irgendjemand zeigt mir durch dünne, fast unsichtbare Linien einen Weg durchs Leben; nur ob ich diesen Linien folge, oder sie ignoriere, liegt an mir. Wenn ich diesen Linien gefolgt bin, war das bisher immer gut für mich. Z.B. mit dem Studium - ich hatte fürchterliche Angst davor, weil er mir damals auch nicht gut ging, aber ich hatte das starke Gefühl das richtige zu tun. Dagegen habe ich mich entschieden, damals trotz seiner ganzen Affairen und Nebenfrauen und Respektlosigkeiten bei meinem Ex zu bleiben.
    Ich bin auch der Meinung, wofür etwas gut gewesen ist erkennt man oft nicht sofort, sondern erst hinterher. Ich bin gespannt, was es in diesem Falle sein wird.

    Ich kann im Augenblick nicht gelassen oder positiv in die Zukunft sehen; das liegt an der Depression die ich gerade habe. Das Einzige worin ich gerade ein bisschen zuversichtlich bin ist, dass ich da wohl wieder raus kommen werde, weil ich erkannt hab dass ich alleine nicht mehr weiter komme und mir Hilfe geholt habe. Alles weitere wird sich dann von selbst ergeben.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Pley

    Schön,das du da bist.Wenn auch in deinem Leben jetzt nicht alles nach Plan läuft:Du bist nicht allein!
    Weist du,ich habe dich oft bewundert,für deine Geradlinigkeit.Ich habe mir Sätze aus deinem Posts abgeschrieben und lese sie auch heute noch hin und wieder durch.
    Was für ein Beweiss deiner Festigkeit hast du dir selbst geliefert:du bist trocken.Trocken geblieben ,als es dir Scheisse ging.Und was dir einmal gelang,warum sollte es nicht wieder gehen.Ich glaube daran,das einen Menschen gibt,der eines Tages in dein Leben tritt,der wie für dich geschaffen ist.Einer,zu dem du passt.Und der zu dir passt.
    Zwischen den Beziehungen kann man viel lernen,viel an Neuem dazugewinnen.
    Und ja,ich glaube es war ein Fehler,sich nicht um eine SHG zu kümmern.Und sei es unsere virtuelle SHG hier.
    Ich finde es sehr interessant,was ihr über die unsichtbare,vorgezeichneten Linien schreibt.Ich glaube auch,das es die gibt!
    Und nochmal:Schön,das du wieder da bist!

    Lütze

    Trocken seit 2.11.2007

  • Hallo Lütze, schön dich zu lesen :D . Ich hab in den letzten Tagen wirklich viel geschaut und nachgedacht und was soll ich sagen, du hast recht - ich bin nicht allein. Es haben sich ein oder zwei Wege aufgezeigt, die ich mal ausprobieren möchte; aber erst, wenn es mir wirklich besser geht. Das Problem war bisher, dass ich in Phasen wo es mir gut ging alte Kontakte habe aufleben lassen... die Leute haben sich gefreut wieder von mir zu hören, wir haben was unternommen etc. ... und dann ging es mir wieder schlechter und ich habe alles einschlafen lassen. Das kann man nicht oft mit einem Menschen machen, eh man ihn vergrault hat. Ich möchte es diesmal langsam angehen, damit es nicht wieder so wird.

    Das mit den Linien habe ich mir überlegt, weil ich 1. in der Retrospektive auf mein Leben den Eindruck habe, dass es tatsächlich stimmen könnte und 2. den Gedanken nicht mag, nicht selbst über mein Leben bestimmen zu können. Der Hauptknackpunkt ist meistens: Die Wege, die einen glücklich machen (könnten), sind meistens schwerer gangbar als die "einfachen", die jedoch unglücklich machen. Es war einfacher, bei meinem Ex zu bleiben. Es wäre einfacher gewesen, sich nicht dem Studium zu stellen und statt dessen zu Hause zu verrotten. Es ist schwerer, zu versuchen die Einsamkeit zu überwinden, sie positiv zu sehen und schließlich neue Leute zu finden, als einfach hier sitzen zu bleiben und zu jammern. Generell konnte ich bisher immer sagen - wenns schwer wird, bin ich auf dem richtigen Weg.

    Ich habe gerade das Fenster auf: Heute ist wirklich ein schöner Tag. Ich werde nacher ein bisschen spazieren gehen ;) .

    LG
    Plejaden

  • Hallo :D ,

    der Stern ist wieder da, wie schön. Ich finde es passt zu dir, das du dich jetzt meldest wo es dir schlecht geht.
    Gut gemacht!

    Nach jeder Nacht kommt auch wieder der Tag.

    Ich drück dich mal,..da ist mir jetzt nach, Mädel das wird schon wieder.

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Liebe Plejaden,
    ich gehöre zu den Menschen, die auch gerne mal allein sind. Die Ruhe genießne udn sich auch mal auf sich selbst besinnen. Das heißt nicht, dass ich keine Freunde oder Kontakte habe. Vielelicht ist es aber auch so für Dich bestimmt, dass Du Dich erstmal wieder sammelst und neu orientierst. Die Menschen um Dich herum kommen dann schon von alleine. Du schreibst, dass Du jetzt wieder viele Aktivitäten begonnen hast. Das sit doch der beste Weg. Schließlich willst Du ja auch mit Menschen umgeben sein, die Deine Interessen mit dir teilen, oder? Kunstliebhaber werden sicher Freunde in Kunstgalerien, Hobbygeschäften, Aquarellkursen oder sowas finden. Meine Freundin hat nach ihrer Trennung vom ex erstmal einen Yogakurs gemacht und sich auch prompt wieder neu verliebt. Andere lernen sich bei Tanzkursen kennen, im singleurlaub oder bei ehrenamtlichen tätigkeiten.
    Was ziemlich unwahrscheinlich ist, dass Du zuhause sitzt und Leute bei Dir klingeln kommen. Du mußt einfach wieder aktiv werden und positiv denken. Wenn Du Deinen Mitmenschen ein Lächeln schenkst, schenken sie dir auch sicher eins zurück.
    Alles Liebe
    Paddy

  • Hallo zusammen,

    danke für die Antworten :) . Du hast Recht Paddy, dein Beitrag hat mich daran erinnert, dass ich mit einem Menschen lebenslang selbst klar kommen muss - mir selbst. Ich möchte deshalb erst lernen mit mir selbst zurecht zu kommen, bevor ich dann andere Menschen in mein Leben treten lasse. Ich möchte nicht den Fehler begehen jemand anders als meine Krücke zu bestimmen, weil ich nicht alleine laufen kann...

    Ich habe mir in dem vergangenen Jahr die Tatsache zu Eigen gemacht, dass meine Heimat in mir liegt. Ich bin nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden. Ich kann überall hingehen. Z.B. macht mir der Gedanke, mit meinem guten Freund zusammenzuziehen in einem fremden Ort, keine Angst mehr. Vielleicht schaffe ich das auch im Bezug auf das Alleinsein. Wenn ich allein zufrieden bin, dann kann jeder Mensch in mein Leben treten.

    Ich hab mal ein paar neue Sachen ausprobiert gestern; neben dem Spaziergang im Wald (mache ich inzwischen täglich, auch wenn es sehr anstrengend ist weil ich immer noch zuwenig esse) habe ich mal weniger Kaffee getrunken - das hat mir echt gut getan. Ich war weniger aufgekratzt. Keine Ahnung warum ich angefangen hab soviel davon zu trinken, jetzt reduziere ich das jedenfalls wieder. Ich würde auch sehr sehr gerne wieder mit Sport anfangen, aber solange ich nicht ordentlich essen kann lasse ich das lieber.

    Und Sabine, danke fürs Drücken... das tut immer gut, auch wenns nur virtuell ist :)

    LG
    Plejaden

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