• Hallo,
    ich bin ein EKA, meine Scheidung von einem Alkoholiker war letzte Woche.
    Jetzt verfolgen mich die Geister meiner Wurzeln.

    Wir sind 3 Schwestern.
    Jede ist intelligent, emanzipiert, kämpft und jede geht zielstrebig ihren Weg.
    Jede ist auf ihre Weise erfolgreich.
    Die beiden älteren sind so früh wie mögl. ausgewandert.
    Zu dritt bringen wir es jetzt auf 4 Scheidungen und noch mehr dramatische Beziehungen.

    Das Schlimme ist:
    unsere Bindungen zueinander reichen von kompliziert, schwankend, gleichgültig bis hin zu gewalttätig!!!

    Vielleicht liegt das daran dass jede in einer anderen Phase steckt.
    Die eine arbeitet zur Zeit auf, die andere will zur Zeit nicht daran erinnert werden, die andere schwebt im Übersinnlichen und steht über allem.

    Ich weiß gar nicht wie ich meine Frage formulieren soll... wie kommt Ihr mit Euren Geschwistern zurecht?

    LG
    Martina

  • Hallo BinIchMachtlos,

    Meine Schwester und ich sind nett zueinander und wenn einer wirklich ernsthaft Hilfe braucht, ist der andere auch da. Aber ansonsten leben wir auf verschiedenen Sternen, obwohl nur 20 Autominuten voneinander entfernt. Ich behaupte von mir, einiges an Einfühlungsvermögen zu haben, aber gerade meine Schwester ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich verstehe nicht, wie sie tickt. Sie hat so´ne Art an sich, mit der ich auch schlecht umgehen kann. So unkompliziert für mich der Umgang mit vielen Menschen ist, mit ihr wird es sehr schnell sehr kompliziert. Das liegt sicherlich nicht ausschließlich an ihr, sondern durchaus an uns beiden, aber ich weiß auch nicht, wie ich das ändern soll. Sie wohl auch nicht und so haben wir uns in stillschweigendem gegenseitigen Einvernehmen voneinander zurückgezogen. Jeder lebt sein Leben, zu den Geburtstagen treffen wir uns mal, oder auch nicht, alle paar Monate wird telefoniert und damit ists gut.
    Über die Zeit zu Hause wird grundsätzlich nicht geredet. Meine Familie ist im Reden generell nicht die beste (um es mal harmlos zu formulieren).

    Ja, so ungefähr läuft das. Manchmal finde ich das sehr schade und denk mir: he, ich versuch es doch mal wieder und wir machen mal was zusammen. Aber dann ärgere ich mich gleich wieder über irgendwas oder irgendwas stört mich und dann denk ich mir: wenn es mich stresst, bringts ja auch nichts...Naja, wir sind halt beide, wie wir sind...sehr sehr verschieden.

    Gruß Gela

  • Hallo GEla10,
    die Beschreibung trifft so ziemlich in's Schwarze.
    ich komme mit den meisten Menschen gut zurecht und mir wird immer Unkompliziertheit und Umgänglichkeit bescheinigt.
    Mit meinen Schwestern geht's nicht gut.
    Dabei sehne ich mich sehr nach familiärer Harmonie.... das mag auch an meiner frischen Scheidung liegen.... war aber eigentlich schon immer ein Bedürfnis von mir.

    Ist das normal bei Geschwistern oder ist das ein Merkmal von EKA's?

    LG
    Martina

  • Hallo BinIchMachtlos,

    gute Frage an ein EKA. ;) Also´s gibt ja genug Geschwister, die sich nicht verstehen. Aber gibts auch EKA-Geschwister, die sich verstehen? Kennengelernt hab ich noch keines, aber vielleicht ist ja hier jemand unterwegs, der/die das von sich behaupten kann?

    Was meine Schwester und mich betrifft: Mir gehts da ähnlcih wie Dir. Ich hab mich schon soooo oft gefragt, wieso ich gerade mit ihr nicht zurecht komme. Ich habe früher häufiger versucht, den Stress von damals anzusprechen und bin an Wände geraten. Dann hab ich ne Weile mit ner guten Freundin von ihr in einer WG gewohnt. Die Freundin sagte mir dann, dass meine Schwester sich früher Vorwürfe gemacht hätte, weil ich noch zu Hause war (sie ist 6 Jahre älter) und in dem ganzen Mist drin hing und sie nicht. Fühlte sich also für die kleine Schwester verantwortlich, obwohl sie das natürlich überhaupt nicht war. Vielleicht hängt das nach wie vor an ihr. Ich weiß es nciht. Gleichzeitig hat sie aber auch ein paar Ansichten, die mich einfach nerven und die bringt sie in einer Art und Weise rüber, die mich noch mehr nervt. Sie macht sich über die Leute lustig, die das anders sehen als sie. Eine Eigenschaft, die ich überhaupt nicht mag. Zum Beispiel hat sie noch nie verstanden, dass sich jemand für ein Ziel, dass er sich gesetzt hat, so richtig ins Zeug legt. Ehrgeiz ist ihr fremd. Sie lebt nach dem Minimalprinzip. Möglichst wenig Aufwand und damit ein akzeptables Ziel erreichen. Das ist ok, wenn das für sie ok ist. Aber es ist nicht in Ordnung, sich über jeden lustig zu machen, der das anders angeht...Naja, ich sagte ja schon. Wir sind sehr verschieden... (Gerade auf Abwertung und Respektlosigkeit reagiere ich sehr extrem) Insgesamt denk ich, dass eine Auseinandersetzung miteinander erst dann funktioniert, wenn man das Kapitel für sich selbst wirklich abhaken kann. Wenn man genug Abstand von allem hat, stabil genug ist, um auch mal ne sachliche Aussage nicht direkt persönlich zu nehmen. Da ich nicht den Eindruck habe, dass meine Schwester sich mit dem Thema überhaupt weiter auseinandergesetzt hat, sprech ich sie darauf auch nicht an.

    Gruß Gela

  • hallo gela,

    was zwingt dich dahingehend deine schwester bzw die beziehung zu deiner schwester als etwas zu sehen, was zwingend sein muss. weil es familie ist? wär diese frau die du da begegnest denn deine freundin, wenn sie nicht deine schwester wäre? müssen geschwister sich lieb haben nur weil sie zusammen aufgewachsen sind und aus der selben familie stammen? erlaubst du dir selbst sich selbst zu sagen, ich kann mit dem menschen da mir gegenüber einfach nicht, also lass ichs sein, es MUSS ja nicht?

    dieses familien harmoniebedürfnis kenn ich zu gut. nur es hat einen haken, in mir steckte ein zwang dahinter, das es so schön sein muss wie ich mir das wünsche. geschwister müssen sich doch lieb haben. eltern müssen doch ihre kinder lieben. ist aber leider nicht so. die realität sieht anderst aus. wir sind heute erwachsene. wir können uns aussuchen mit wem wir zusammen sein wollen und mit wem nicht. der zwang familie hat bei mir heute keinen einfluss mehr darauf. ich muss nicht mich mit menschen zusammensetzen, mit denen ich nicht kann. das macht mich heute frei zu entscheiden, dinge zu tun, die mir gut tun und die dinge nicht zu tun was mir nicht gut tut.gerade das erleben duch die beerdigung vom opa bei mir habe ich festgestellt, das meine entscheidung da nicht mit zu machen und diesem zwang familie leben zu müssen nicht mehr nachzugeben. mir war klar. beziehungen zueinander sind unterschiedlich, weil jeder mensch anderst ist. ich kann sie pflegen, wenn sie mir gut tun und ich das gefühl habe sie sind mir wichtig. wenn ich drunter leide und es nicht geht, dann lass ichs sein. dann damit entsteht druck.meine familie ist nunmal durch diese tatsache alkoholismus tot. das habe ich akzeptiert.

    mit brechstange und biegen und brechen werd ich das nicht geraderücken können. also heisst es für mich umdenken und das was ich als bild von familie in mir trage anzuschauen und eben diese punkte die ich beschrieben habe zu prüfen.

    meine familie sieht heute bunt gemischt aus. darunter habe ich sogar freunde die von der abstammung nicht zur familie gehören, mir aber wie eine schwester oder ein bruder zur seite stehen, ich bei ihene das gefühl habe sie ist die schwester die ich mir wünsche oder er der bruder den ich nie hatte. somit wird es wieder so, das ich mich mit meiner familie wieder wohl fühle kann, weil die die zwar dazu gehören, laut abstammung, zu denen ich keine gesunde beziehung habe aus meinem leben verschwunden sind.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Melinak,

    seh ich genauso wie du. Ich kann und muss nichts erzwingen und ich muss mich nicht quälen. habe mit dem Thema auch halbwegs abgeschlossen. Noch nicht ganz, weil ich z.B. meine Nichte und meinen Neffen sehr gerne öfter sehen würde, denn die zwei sind absolut goldig.

    Gut aber das ist nun mal so. Ja, cih konzentriere mich auch eher auf Freunde, die ich mir ausgesucht habe und meine Schwester tut das genauso.

    Ab und zu denk ich mir allerdings: he, sie hat damals genauso ne Sch...Zeit gehabt, wie ich. Ich hatte noch Glück, weil ich mir halbwegs ne Ersatzfamilie gesucht habe (insofern kann ich dir nur umso mehr recht geben) und dort vieles gelernt habe, was sie nicht lernen konnte. Z.B. miteinander zu reden und sich nicht nur anzugiften. Das zieht sich jetzt durch ihre Familie durch und ich würde ihr wünschen, dass das anders ist. Unterm Strich weiß ich, dass ich nix dran ändern kann und hake auch das immer mehr ab. So ganz bin ich damit noch nicht durch, aber das kommt auch noch.

    Gruß Gela

  • Hallo Gela, halle Melinak,
    erst war ich mir nicht sicher ob das Thema hier überhaupt her gehört ...

    Melinak
    Niemand ist verpflichtet sich mit irgendjemandem abzugeben wenn es nicht gut tut.
    Ich hatte mit meiner Mutter 5 Jahre Funkstille, 10 Jahre zum Vater... und das hatte ich absolut nötig.
    Zeitweise hatte ich eine Ersatz-Mama. Das hat aber irgendwann nicht mehr funktioniert. Niemand kann eine Mama ersetzen und die Nabelschnur hält irgendwie ewig.
    Eine meiner Schwestern wurde wiederholt mir gegenüber handgreiflich. Obwohl ich mich inzw. wehren könnte verweigere ich jeden Kontakt.
    Meine Freunde suche ich mir aus.

    @Gela schreibt daß Deine Schwester nicht den Eindruck macht überhaupt etwas aufzuarbeiten. Ich glaube daß meine Schwestern das Thema nur gestreift haben.

    Ich habe mich gefragt warum 3 EKA's, die allesamt das selbe Schlimme erlebt haben, nicht trinken, intelligent sind es nicht schaffen ....zusammen aufzuarbeiten?

    Da meine Schwestern älter sind habe ich immer vorausgesetzt daß sie "weiter" sein müssen als ich.

    Als die Zustände daheim anfiengen war ich gerade mal Kleinkind, die beiden anderen schon in der Schule.
    Die 2 hingen immer zusammen, durften lange weg bleiben, haben sich ausgetauscht.
    Beide sind jung ausgewandert. Als Jüngste war ich noch 5 Jahre in dem Haushalt... und alleine.
    Bei Besuchen alle Jubeljahre haben sie erstaunt festgestellt wie es "hier läuft".

    Die waren nie so tief drin und haben ihren Abstand räumlich gewonnen... haben eine Aufarbeitung nicht im selben Maß nötig.

    Bin grad traurig.

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    Aber gibts auch EKA-Geschwister, die sich verstehen? Kennengelernt hab ich noch keines, aber vielleicht ist ja hier jemand unterwegs, der/die das von sich behaupten kann?

    Ich behaupte das jetzt einfach mal und denke, meine Schwester würde mir da zustimmen :D. Warum das so ist, weiß ich nicht. Genauso wenig, wie ich weiß, warum das bei euch anders ist.

    Zitat

    Ich habe mich gefragt warum 3 EKA's, die allesamt das selbe Schlimme erlebt haben, nicht trinken, intelligent sind es nicht schaffen ....zusammen aufzuarbeiten?


    Vielleicht weil jede das für sich anders aufarbeitet oder verdrängt. Ihr seid Geschwister, aber ihr seid auch Individuen.

    Viele Grüße
    Fleur

  • Hallo BinIchMachtlos,
    Kann Deine Traurigkeit verstehen. Allein mich an dieses Gefühl des Alleinseins zu erinnern, nimmt mir manchmal heut noch die Luft. Heute weiss ich aber, dass meine Schwester nicht für mich verantwortlich war und genauso überfordert war, wie ich. Und allein bin ich auch nicht mehr. Und wenn ich es mal bin, ist's auch OK, aber ich nicht mehr isoliert.

    Grundsätzlich denke ich, das hat auch was mit den unterschiedlichen Rollen zu tun, die jeder einzelne in der Familie übernommen hat. Die Rollen, die Kinder in einer Alkfamilie kriegen, die überfordern sie meistens. Und aus Überforderung entstehen dann üble Dinge. Das ist so meine Theorie. Sich hinterher mit der Zeit zu beschäftigen, ist nicht einfach, denn dann muss man sich mit Dingen auseinandersetzen, auf die man selbst auch nicht stolz ist. Bei mir selbst gibt's da auch einige auch wenn ich heute weiss, warum das so passiert ist und es akzeptiere. Das schafft aber auch nicht jeder...Und solang man mit sich selbst nicht im reinen ist und dem anderen gegenüber auch noch ein schlechtes Gewissen hat, solange wird das mit gemeinsam aufarbeiten wohl auch nichts.

    Fleur : und wie war das bei euch? War das immer so oder habt ihr euch irgendwann mal ausgesprochen oder war das nie notwendig?

    Gruss Gela

  • hallo gela,

    mein verhältnis zu meinen brüdern ist ein gutes. dennoch habe ich mit einem bruder fast keinen kontakt, weil der sich komplett zurückgezogen hat , mit dem anderen mehr kontakt. mögen tun wir uns aber aller sehr gern.

    ich merke immer im mich über die eltern unterhalten bei meinen brüdern, das auch die zwei diese situation der eltern nicht gern sehen. das sie auch im gespräch darüber immer wieder das bedürfnis haben das zu erzählen, wie es ihnen damit geht.

    das wir unterschiedliche verarbeitungsmethoden benutzen liegt auf der hand. der eine tuts mit rückzug, der nadere kümmert sich noch um die eltern obwohl das ihm nicht gut tut und behauptet allerdings er machts von sich aus gerne. das wir alle drei geschwister nun wissen, die eltern da nicht retten zu können ist was was uns dennoch verbindet.

    doch auch ich bin da soweit mir zu sagen, was meine brüder tun, wie die damit umgehen ist immernoch ihrs. da nehm ich mich zurück und lass sie handeln wie sie da meinen handeln zu wollen. ich bin da raus, ich mach auch daran nicht rum, denn sonnst wäre ich wieder mitten im systhem drin, das will ich nicht.ich bin nicht therapeutin meiner brüder, sie auch nicht für mich und jeder für sich hat dafür zu soregen das er damit klar kommt.

    gruß melanie

  • Hallo,

    ich habe 2 Brüder - einer älter, einer jünger, uns trennen jeweils nur 1, 2 Jahre. Von uns dreien bin sicher ich die mit den meisten Emotionen, der grössten Konsequenz und auch dem meisten Ehrgeiz.

    Meine Brüder reden nicht so sehr viel - zumindest nicht über das Thema. Von "sag ich nichts dazu" ist es jetzt immerhin schon ein " Mei - ist halt so. Kann ich nichts ändern daran". Sie haben das Thema immer verdrängt / nicht sehen wollen. Geredet wurde darüber bei uns nicht.

    Ein richtig inniges Verhältnis hatten wir Geschwister untereinander nie. Auch von Mama wurden wir nie in den Arm genommen. Eigentlich sind wir sehr kontaktarm (in jeglicher Hinsicht) aufgewachsen. Nachdem ich vor mehr als 10 Jahren ausgewandert bin und mehrere hundert Kilometer weiter weg lebe, wurde das auch im Erwachsenenalter nicht besser. Am ehesten hatte ich mehr Kontakt noch zum jüngeren Bruder. Seit er geheiratet hat, ist das relativ distanziert, scheint sich jetzt aber wieder anzunähern.

    Ich denke aber, wir sind ganz "normale" Geschwister. Wenn es einem von uns schlecht gehen würden, wären die beiden anderen zur Stelle. Das weiss ich sehr zu schätzen. Wir sind aber sehr unterschiedlich.

    Lieben Gruss,
    Heidi

  • Hallo,

    bei uns hat es Jahrzehnte gedauert, bis wir jetzt endlich ein wirklich gutes Verhältnis zueinander haben.

    Jeder ist anders damit umgegangen. Es war ein langer Weg. Und jetzt fühlt es sich gut an.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo ihr Lieben :)

    Zum Thema EKA und Geschwister kann ich Folgendes sagen: wir sind 5 und wir verstehen uns prima. Was wir erlebt haben hat uns unbewusst zusammengeschweißt. Wir helfen uns gegenseitig wo wir können und lieben uns bedingungslos.
    Aber: nicht allen ist bewusst, wie die Sucht sich auf uns auswirkt. Und mein kleiner Bruder, der selbst drauf kam, und ich, wir sprechen darüber, aber wir lassen uns gegenseitig in dem Stadium sein in dem wir gerade sind. Ein gemeinsames Aufarbeiten findet nicht statt, da wir alle ganz unterschiedliche Empfindungen haben. Das würde gar nicht gehen. Was unsere gute Beziehung ausmacht ist, dass wir uns gegenseitig akzeptieren wie wir sind und helfen wenn wir gebeten werden :)

  • Hallo,

    wir sind 4 Geschwister, es gibt zwar noch 2 Halbgeschwister – aber mir ihnen sind wir nicht aufgewachsen und da gibt es keine Bindung. Mit einem arbeite ich zusammen, aber mehr ist da nicht.

    Ich bin die Älteste, der Jüngste ist 10 Jahre jünger als ich. Aber wir sind wirklich eine Einheit. Bisher hatte ich mich immer als die Starke für die anderen gesehen. Aber jetzt wo es mir selber nicht gut geht und ich mein Leben in Frage stelle, sind sie für mich da. Wir stützen einander, lassen aber jeden seinen Weg gehen.

    lg, laura

  • Ich habe eine 7 Jahre ältere Schwester. Eigentlich verstehen wir uns sehr gut, aber seitdem ich den Kontakt zu unserer Mutter vor 3 Jahren abgebrochen habe, ist das immer wieder ein Streitthema zwischen uns. Was ich sehr schade und auch belastend finde. Schließliche habe ich meine Entscheidung getroffen, so wie sie ihre getroffen hat, immer noch die Verantwortung für sie tragen zu wollen.

  • Hallo Geschwister,

    ich habe eine 2 Jahre jüngere Schwester, zu der ich ein sehr schwieriges Verhältnis habe. Sie ist davon überzeugt, dass meine Mutter (war 25 J. mit meinem Vater, Alkoholiker, verheiratet) mich ihr vorgezogen hat. Das ist alles so kompliziert und 1.000 Worte würden nicht ausreichen, um die Situation klar darzustellen. Aktuell ist, dass unsere Mutter an Lungenkrebs erkrankt ist und sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert. Sie liegt bei ihr in der Nähe im KH. Ich wohne ca. 700 km weit weg.

    Eben rief sie mich an, ob ich nicht mal eben zu unserer Mutter nach Hause fahren könne, um ihr ein paar Sachen zu bringen. Nein - habe ich gesagt. Das geht nicht. Da springt sie immer voll ins Drama und sagt, sie könne jeden Moment sterben. Das sagt sie nun seit fast einem Jahr, um eine Reaktion von mir zu erhalten -> Manipulation.

    Mein Therapeut sagt, ich solle auf meine Grenzen hören und klar sagen, was geht und was nicht. Ich habe ihr also Geld angeboten, damit sie ihr etwas Neues zum Anziehen kaufen kann. Das wollte sie nicht. Mehr geht meinerseits nicht. Wir haben in unserer Familie nicht gelernt Nein zu sagen. Nein war ein Tabuwort. Wenn doch mal Nein gesagt wurde, haben andere Familienmitglieder solange an mir rummanipuliert, bis ich Ja mit Widerwillen gesagt habe. Es gibt nix Klareres als Ja und Nein.
    Kopfmensch

  • Hallo alle EKA's.
    Bin gerade traurig und wütend und hab Schwierigkeiten das alles einzuodnen.

    Meine Schwester im Ausland und derart egoistisch.
    Erst rührt sie sich Jahre nicht... hab letzte Woche meiner Mutter gesagt dass ich enttäuscht bin.
    Jetzt ruft sie an weil die Mutti sie angesprochen hat. Ich bin kaum zu Wort gekommen. Sie hat von ihren Plänen erzählt, mit keinem Ton gefragt wie es mir geht, aber wenn sie wieder nach Europa kommt könnte ich ihr ja ein Motorrad besorgen damit sie mobil ist.
    Dann war das Gespräch unterbrochen weil das Guthaben aufgebraucht war.

    Offenbar hat sie den Sprung geschaft sich von allem zu distanzieren.
    Sie hatte schon immer einen guten Egoismus. Mit 20 ist sie ausgewandert und froh damit die Verantwortung für die Eltern los zu sein.
    Ich fühle mich aber allein gelassen und ausgenutzt.

    Nach ihrer ersten Scheidung war sie in Deutschland und ich war für sie nur ein billiger Babysitter.
    1 x hat sie angerufen ob ich sie besuchen komme. Natürlich bin ich hin. Sie hat mich schon an der Tür erwartet und gefragt ob sie mal mein Auto haben kann. Natürlich hab ich ihr den Schlüssel gegeben.
    Sie kam 8 Stunden später... hat mit meinem Auto einen Umzug für ihre Chefin gefahren.
    Damals hab ich ihr auch die Meinung gesagt.
    Sie hat betroffen gekuckt aber nichts weiter gesagt.

    Genau wie damals komm ich mir jetzt wieder vor.

    Ich hab das Bedürfnis ihr die Meinung zu sagen, denke aber dass es aussichtslos ist.

  • Hallo!

    An zwei Dingen habe ich bei deinem Bericht meine Zweifel.
    Nämlich, dass deine Schwester eine gute Egostin ist und dass sie sich von allem was eure Familie betrifft distanziert hat.
    Unter einer guten Egositin stelle ich mir jemanden vor, der Verantwortung für sein Leben übernimmt.
    Unter jemandem der sich distanziert hat, stelle ich mir wen vor, der andere-dich, dann nicht ausnutzt.
    Mein Bruder, sofern ich ihn mal sehe, oder höre, will spätestens nach dem dritten Satz was von mir.
    Geld.
    Und seien es nur fünf Euro. Er will es.
    Das war schon immer so.
    Ich habe ihm früher auch viel gegeben. Also für meine Begriffe viel.
    Und ihm natürlich auch meine Meinung gesagt. Der kann schauen wie ein geprügelter Hund.
    Aber das ganze ist mir irgendwann zu schwer geworden.
    Jetzt sage ich ihm schon lange nicht mehr meine Meinung, sondern vertrete meinen Standpunkt.
    Und der lautet: Er bekommt kein Geld. Ich tue nichts für ihn, was er selber tun kann.
    Ich verar....e mich nicht mal mehr selber, warum sollte ich das dann ihm erlauben?
    Denn genau das versucht er doch.
    Ich habe den Eindruck, deine Schwester tut das auch ganz gerne.
    Aber, die alten Zeiten sind vorbei!
    Alles Güte dir!

    LG

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