Kapitulation vor dem Alkohol

  • Im Forum lese ich öfters von der Kapitulation vor dem Alkohol. Ich habe mir schon Gedanken dazu gemacht, möchte aber gerne Euere Gedanken dazu wissen. Was bedeutet für Euch die Kapitulation vor dem Alkohol?

  • hallo xenica

    gut das du die frage stellst, denn als frischling versteht man ja tatsächlich nicht unbedingt auf anhieb was gemeint ist.

    für mich bedeutet es, einzusehen das der alkohol stärker ist als ich, das ich ihn nie werde kontrollieren können, also auch kein kontrolliertes trinken möglich ist. das ich immer die kontrolle verlieren werde über kurz oder lang und dann wieder da bin wo ich vor 10 jahren mal war. diese versuche haben wir doch eigentlich alle durch. kapitulation ist, diese versuche endgültig aufzugeben und sich klar werden das da eine sucht besteht und man entweder ganz aufhört oder sich totsäuft. andere alternativen gibt es einfach nicht. entweder oder, wie schwanger, da gibts auch kein bischen. wenn ich leben will, dann muß ich kapitulieren und mich zurückziehen von dem zeug. endgültig und für immer.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Xenica,

    Für mich war dies mit eines der wichtigsten Schritte. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt war ich einfach nur ewig am verhandeln gewesen mit dem Alkohol, jetzt mal eine Weile nicht mehr trinken, dann wieder eine Weile mehr, aber immer schön viel Raum gelassen für die Möglichkeit, sich heute Abend mal wieder zu betäuben. So hätte das auch noch ewig weiter gehen können, bis die Situation irgendwann total aus dem Ruder gelaufen wäre.

    Schließlich sagte ich dann, okay, ich kann einfach nicht mehr verhandeln, ich kann schon lange nicht mehr "kämpfen", also kapituliere ich vorbehaltlos. Falls es tatsächlich so etwas wie einen Kampf gegeben hat, gebe ich dem Alkohol gerne seinen Sieg. Gratulation.

    Aber seitdem existiert Alkohol auch einfach nicht mehr als Option in meinem Leben. Der Gedanke "vielleicht könnte ich doch irgendwann mal wieder..." wird sofort im Keim erstickt, weil ich kapituliert habe. Ich kämpfe nicht mehr, und ich verhandel nicht mehr, und wo keine Arena mehr ist, kann der Alk auch nicht mehr als Sieger hervorgehen.

    Gruß, Bruce

  • Hallo Xenica,

    eine interessante Frage die sicherlich nicht einfach zu beantworten, bzw. nicht eindeutig zu beantworten ist.

    Für mich bedeutet; Kapitulation = Aufgabe/Hingabe
    Heißt; ich gebe auf, gebe mich hin.
    Wenn ich dem Alkohol gegenüber kapituliere, habe ich verloren.
    Und deshalb finde ich, ich habe nicht kapituliert sondern gekämpft - und gewonnen.

    Verstehst Du/Ihr?

    *** Mach Fehler ***
    * und lerne daraus *

  • Hallo Xenica,
    ich kämpfe nicht (mehr) gegen einen Gegner(Alkohol)den ich nicht besiegen kann.Ich leb in den Bewußtsein das er da ist,und bin wachsam.Also immer schön die Hausaufgaben machen.
    Gruß Kay

  • Hi Xenica,

    bei mir hat es lange gedauert, bis ich endlich verstanden habe, daß ich kapitulieren muss, um dauerhaft trocken zu bleiben.
    Jahrelang bin ich immer wieder "in den Ring gestiegen und bin jedesmal k.o. gegangen".
    Ich wollte den Alkohol beherrschen und kontrolliert trinken können.
    Heute weiß ich, daß ich mein Leben nicht mehr im Griff habe, wenn ich trinke. Und es ist so viel leichter nicht mehr kämpfen zu müssen, als dieses ständige Gekrampfe.

    Alles Liebe für Dich und gute 24 Stunden!
    Birgit

  • huhu Xenica,

    jahrelang habe ich mit dem Alkohol Kämpfe ausgetragen. Ich habe versucht ihn auszutricksen und kontrollieren. Meine Kapitulation sehe ich in dem Befreiungsschlag, den Kampf niederzulegen und Alkohol "aus dem Weg" zu gehen. Ich habe für mich genug oft ausprobiert, ein Leben mit Alkohol zu führen - klappt nicht. ICH kann`s einfach nicht. Daher sehe ich es als Befreiung nicht als Niederlage an.

    Ich kämpfe nicht mehr und sehe mich auch nicht als Siegerin. Mir wurde einfach klar, dass ich ein zufriedenes Leben nur abseits von Alkohol führen kann. Ich kapitulierte davor, es immer und immer wieder zu versuchen.

    gruss liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Ehrlich gesagt tue ich mir schwer mit dem Begriff Kapitulation vor dem Alkohol, denn damit würde ich den Alkohol zum Sieger über mich erklären, der über mich bestimmen kann und mit mir machen kann, was er will. Aber nein, ich habe mich nicht aufgegeben und den Alkohol bestimmen lassen.

    Kapituliert habe ich vor der Hoffnung kein Alkoholiker zu sein. Die Hoffnung habe ich tatsächlich aufgeben.

  • Hallo Xenica,

    für mich gibt es einen Grundsatz, der da lautet:

    Wenn ich den Alkohol in Ruhe lasse, lässt er mich auch in Ruhe.

    Das mal so ganz einfach zum Thema. Gruß, zerfreila

  • "Kapitulation vor dem Alkohol"

    heisst für mich, einzusehen, dass mein Wille nicht ausreicht, die negativen Folgen des Alkoholkonsums aufzuhalten, wenn ich weiterhin Alkohol trinke.

    Also lasse ich es. Hat was mit Einsicht zu tun.

    LG Jürgen
    -----------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Kapitulation heißt für mich auch, nicht mehr den Kopf zu zerbrechen,warum gerade ich Alkoholiker geworden bin, obwohl ich nicht die Einzige bin, die mit "Problemtrinken" angefangen hat- aber mich hats erwischt...Das MUSS ich akzeptieren

  • Ich habe immer wieder den Kampf gegen den Alkohol geführt, immer wieder und immer wieder verloren!!!!!!!!!!

    Jetzt hab ich die innere Einsicht und habe vor dem Alkohol kapituliert - ich kämpfe deshalb nicht mehr gegen den Alkohol. Ich weiß, auch den nächsten Kampf würde ich wieder verlieren.
    Ich habe akzeptiert, dass ich Alkoholkrank bin.
    Schlußfolgerung für mich: Alkohol kann ich trinken, mit den mir bekannten Folgen, "aber" ich tue es nicht, denn ich möchte diese Folgen nicht mehr haben.
    Mein Leben hab ich mir fast ruiniert, soweit mußte es kommen.
    Seit ich das endlich begriffen habe, bin ich heute bei Tag 243 alkoholfrei. Die großen alkfreien Phasen davor waren nur Trinkpausen - jetzt weiß ich es besser.
    Mein Motto - immer achtsam sein ist mir sehr wichtig geworden.

    VG Schnatterinchen

    Tja, es bewegt sich was!

    LG Angelika

  • Eine Kapitulation, ein Gewaltfrieden, hört sich so unschön an.
    Aber muss etwas hübsch klingen, um mir gut zu tun? Eine Kapitulation ist endgültig. Das hat für mich den Neuanfang erleichtert.
    Ich habe vor drei Jahren an meinen „Freund“ Alkohol einen Abschiedsbrief geschrieben. Zu Beginn des Schriftstückes war ich noch per „Du“ mit ihm. Ab der Mitte hab ich ihn mit „Sie“ angeredet, um ihm am Ende Lebewohl zu sagen. In diesem Fall, war die Verdinglichung von Sprache sehr hilfreich.
    LG - Uwe

  • Hallo

    Also ich hab den Alk mal getrunken und die Kontrolle über den Konsum

    verloren.Mit diesem Problem habe ich mich intensiv beschäftigt und den

    Verzehr von Alkohol ein für allemal eingestellt und zwar ohne Kampf oder

    Willensanstrengungen.Insofern war das bei mir keine Auseinandersetzung

    bei der es Sieg,Niederlage oder Kapitulation bedurfte.

    Es gibt noch Alkohol....es gibt noch mich...mich mit Alkohol gibts nimmer.

    Wir haben uns getrennt.

    lg

    der Poster

  • hallo und guten morgen,

    kapitulation ist wenn ich dieses wort im inet eingebe generell beschrieben in irgendwelchen kriegsschauplätzen. ob die franzosen und und es heisst dort das der eine kapituliert hat, also dementsprechend die weisse flagge gehisst und aufgegeben hat.

    ich habe aufgegeben. stimmt. aufgegeben und im frieden abgeschlossen, damit das ich erstens akzeptiert habe das ich selbst eine krankheit habe die sich coabhängigkeit nennt, auch wenn die nirgens als deffinierte anerkannte krankheit irgendwo steht. zweitens aufgegebn andere, die trinken wollen und erwachsen sind so zu akzeptieren und sie so leben lasse wie sie das wollen.

    durch den freiden in mir komme ich zu ruhe, fühle mich nicht mehr gedrungen was zu tun was mir schadet. ich bin aufmerksam und achtsam und werde einen solchen "kriegsschauplatz" nicht mehr betreten, nur so kann ich in frieden leben.

    gruß melanie

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