ich bin neu hier - 30 jahre alt und alkoholiker

  • hallo

    zuerst möchte ich mich vorstellen:
    ich heiße dennis, ich bin 30 jahre alt und alkoholiker. angefangen zu trinken habe ich mit 20 jahren, meistens so zwichen 7 - 10 bier am abend.

    trotz meines alkoholproblems habe ich meine ausbildung erfolgreich beendet
    und habe einen guten job und habe all die jahre gearbeitet.

    ich habe mich hier bei euch angemeldet, weil ich nun fest entschlossen bin mit dem trinken/saufen aufzuhören. in meinem umfeld wissen bereits alle menschen bescheid mit denen ich zu tun habe sei es beruflich oder privat.

    ich hatte mich als alkoholiker geoutet und und habe dabei viel unterstützung bekommen.

    ich schäme mich nicht wegen meiner krankheit, sondern eher dafür das ich all die jahre nichts dagegen unternommen habe. also bin ich zu meinem hausartzt gegangen und habe ihm offen und ehrlich mein alkoholproblem geschildert. er sagte mir offen, das er es gut fand das ich endlich die einsicht hatte und war sehr freundlich.

    er hat mir sofort eine überweisung für die suchtklinik ausgestellt wo ich mich am gleichen tag auch vorgestellt habe. leider hat es dann noch ein wenig gedauert bis ich aufgenommen wurde, also musste ich in dieser zeit noch weitertrinken weil ein kalter entzug lebensgefährlich ist.

    als der tag x dann kam ging alles ganz schnell. habe mich bei der suchtstation angemeldet, wurde untersucht (blutabnahme, pusten, ekg)
    und wurde auf die suchtstation gebracht. hier wurde ich sehr freundlich von den mitarbeitern und mitpatienten herzlich aufgenommen und mir wurde die station gezeigt. hier bleibe ich dann für die nächsten 21 tage.

    heute ist mein 3ter tag in der entgiftung und es geht mir soweit ganz gut, wir haben den ganzen tag theraphie und gruppengespräche wie natürlich auch sport und ergotheraphie.

    ich möchte danach noch die langzeittheraphie machen um mich mit meiner sucht auseinanderzusetzten und später im alltag wieder ein leben ohne alkohol zu erlernen.

    muss jetzt leider los denn ich habe gleich abendgruppe

    gruß

    dennis

  • Hallo Dennis,

    ich heiße dich ganz herzlich willkommen hier! Das was du schreibst, klingt doch alles sehr gut, ich wünsche dir weiterhin eine angenehme Zeit in der Entgiftung und für deinen weiteren Weg ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht.
    Herzliche Grüße von Lena

  • Hallo Dennis,

    Du liest Dich klar, entschlossen und "machst Nägel mit Köpfen".
    Du hast beste Chancen, in Zukunft ein abstinentes Leben zu führen, wenn Du "dran bleibst" und Dich an "die Gewinner" hälst.
    Lesen, lesen, lesen, mit sich selbst auseinandersetzen und lieber den Ratschlägen derer vertrauen, die 5, 10, 20, 30 Jahre abstinent leben,
    als "das Rad komplett neu erfinden".

    Der individuelle Weg kommt von ganz allein.

    LG Jürgen

  • Herzlich willkommen auch von mir! Der Weg, den du da einschlägst, erinnert mich sehr an meinen eigenen im vergangenen Dezember: qualifizierter Entzug und gleich LZT im Blick, und er ist mir sehr gut bekommen. Ich finde super daß Du gleich guckst alle Hilfsangebote auszuschöpfen. Liest sich sehr gut! Wünsch dir Kraft Durchhaltevermögen und eine gute, lehrreiche Zeit dort. LG Frank!

  • Hallo Dennis,

    schön, dass Du hierher gefunden hast. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Du hörst Dich sehr entschlossen an und hast gleich Nägel mit Köpfen gemacht, toll. Weiter so.

    Freue mich, mehr von Dir zu hören

    Pink-Lady

  • Hallo Dennis!

    Auch von mir ein herzöich Willkommen hier im offenen Bereich. Ivh wünsche dir noch viel Erfolg und vor allem Ruhe für die nächsten Tage.

    Viele Grüße
    blubbber

  • hallo an alle

    vielen dank für eure willkommensgrüße

    heute ist der 4te tag, bin noch ein wenig gerädert. gleich gibts erst mal frühstück, den rest des tages habe ich frei. heute nachmittag bekomme ich besuch von meiner familie mal sehen was dann noch kommt.

    werde mich weiter bei euch melden

    gruß

    dennis

  • hallo

    heute geht wieder ein tag zu ende und es geht mir so weit ganz gut.
    hatte heute besuch bekommen, sind durch den park spazieren gegangen und waren in der cafeteria.

    leider musste ich mich heute allerdings ärgern. manchmal habe ich das gefühl das die plferger/innen hier nicht wissen was sie tun.

    es ist hier schon öfter vorgekommen das medikamente vertauscht worden sind, dies war bei mir heute auch der fall.
    ich habe 3 kapseln von den entzugsmedikamenten auf einmal bekommen und konnte mich danach nicht mehr auf den beinen halten. ich werde morgen mit dem artzt darüber sprechen, weil so geht das nicht. die wirkung war für mich gefühlt schon eine überdosis, ich lag auf meinem bett und habe geschlafen.
    als dann mein besuch kam, hat man mich gefragt was mit mir los wäre weil ich war sehr verwirrt, orientierungslos, habe alles verwechselt und konnte keinem gespräch richtig folgen. dies hatte ich in den letzten tagen nie gehabt.

    im laufe der besuchszeit wurde ich aber wieder klarer im kopf der rest des nachmittags war eine schöne zeit. später haben ich und ein mitpatient in der cafeteria fußball geguckt und später habe ich mich mit meiner gruppe draußen unterhalten.

    weiß jemand ob das gefährlich ist so viele entzungsmedikamente zu bekommen?

    hoffe irgendjemand weiß was darüber

    gruß

    dennis

  • Hallo NNGNeo!

    Schön Dein Entschluss mit dem trinken aufzuhören! Viel Kraft!!! Darum dass Du die letzten zehn Jahre trotz des Trinkens durch gearbeitest hast, beneide ich Dich ein bisschen. Das ging bei mir leider gar nicht. Aber so hast Du nach Deiner Therapie eine gute Grundlage "draussen" weiterzumachen und hast da schon mal Ablenkung. Das ist SEHR viel Wert.

    Wegen der Medikamente brauchst Du Dir eigentlich keine Gedanken machen. Es sei denn dass Du wirklich nachweislich zuviel bekommen hast (Arzt oder Schwestern fragen). Auf irgendwelche Geschichten von Leidensgenossen die dort auch zur Entgiftung sind und alles besser wissen, brauchst nichts zu geben! Der Arzt legt die Medikation anhand Deiner Entzugserscheinungen (schwitzen, Unruhe, Agressivität, Angst, Blutdruck usw.) fest.

    Es kann schon vorkommen dass Du die erste Zeit etwas neben der Spur stehst. Das ist aber nicht weiter tragisch. Wenn die Medikamente abgesetzt werden kannst Du Dich eventuell auch nochmal etwas unwohl fühlen. Ist wie ne Wurzelbehandlung: macht niemand gerne, sollte man aber.

    Wenn die Nebenwirkungen natürlich zu stark sind Arzt oder Schwestern bescheid sagen. Aber wenn Du bloß müde bist oder etwas neben der Spur, leg Dich einfach ins Bettchen :)

    Viel Kraft. Halte durch!


    lg maik

  • hallo an alle

    mittlerweile geht es mir körperlich sehr gut. ich bekomme kaum noch medikamente, schlafe ziemlich gut und fühle mich fit.

    das mit den medikamenten war tatsächlich falsch dosiert, aber wie gesagt mir geht es ja jetzt wieder gut. entzugserscheinungen habe ich fast gar nicht mehr, dafür aber viel langeweile weil hier viel an theraphie ausfällt.

    mal sehen was ich heute noch so alles machen kann.

    gruß

    dennis

  • Hallo Dennis,

    ist Lesen etwas für dich?

    Wir haben hier im Forum einen Bereich mit Buchtipps zum Thema. Vielleicht schaust du mal durch, ob du dir etwas bestellen willst.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Dennis,

    ich würde auch für lesen plädieren. Auch wenn du bisher wenig oder gar nicht gelesen hast, kann sich das sehr verändern.
    Ich lese schon immer sehr viel und mag es auch, Bücher in der Hand zu halten. Wenn du Erstleser bist und dich mit Krimis anfreunden kannst, würde ich dir entweder die Trilogie von Stig Larson empfehlen oder die Krimis von Adler-Olson. Auch Henning Menkell oder Hakan Nesser sich durchweg zu empfehlen. Vieleicht hast du Lust in so eine Geschichte einzutauchen. Manchmal lenkt sie ab und manchmal läßt sie einen nicht mehr los.
    Meine erste Entgiftung war mein Start in die jetzige Abstinenz.

    Liebe Grüße
    Enya

  • hallo

    war jetzt ein paar tage nicht mehr hier, aber trotzdem geht es mir sehr gut
    ich habe die letzten tage damit verbracht, mir selbsthilfegruppen anzuschauen und mir eine klinik für meine reha ausgesucht.

    die klinik ist zwar etwas weiter weg, aber ich glaube das ist auch gut so.
    am donnerstag gehe ich nach hause, die letzte woche mache ich dann
    nur noch tagsüber und abends dann wieder nach hause.

    ich fühle mich körperlich und geitsig wieder richtig fit, habe keine entzugserscheinungen mehr, bekomme keine tabletten mehr, ich bin gespannt wie es sein wird wenn ich wieder zu hause bin.

    auch die gespräche mit den anderen patienten und dem pflegepersonal haben mir richtig gut geholfen, wenn ich suchtdruck habe kann ich jederzeit darüber reden, mich ablenken, hier lesen oder schreiben.

    das wars erst mal von mir

    gruß

    dennis

  • Hallo Dennis,

    es freut mich sehr zu lesen, dass es Dir so gut geht :D

    Schön, dass Du Dich mal wieder gemeldet hast. Ich hoffe, bald wieder zu hören, wie Du Deinen weiteren Weg meisterst.

    Hast Du Dir schon überlegt, was Du an Deinem Leben so ändern wirst? Die nötigen Schritte um Hilfe zu bekommen hast Du ja schon eingeleitet.

    Weiter so
    :)

    Pink-Lady

  • hallo leute

    heute ist meine letzte nacht hier in der klinik, morgen gehts wieder nach hause.

    Zitat

    Hast Du Dir schon überlegt, was Du an Deinem Leben so ändern wirst?

    hhmmm verdammt gute frage

    manches wird sich von allein ändern, für alles andere muss ich selbst was tun. auf jeden fall möchte ich folgende dinge ändern bzw verändern:

    1. wohnung renovieren
    2. weniger stress auf der arbeit
    3. neue hobbies suchen (weiß noch nicht was, auf jeden fall draußen)
    4. keine nächte mehr durchmachen vorm pc
    5. selbsthilfegruppe (eine habe ich ja schon :) )
    6. hart an mir arbeiten
    7. neues leben genießen
    8. hier im geschützten bereich eintreten

    Zitat

    Weisst du denn schon, wann du deine Langzeitreha antreten kannst?

    leider noch nicht, habe meinen lebenslauf für die klinik geschrieben, der antrag für die reha geht leider erst nächste woche raus, ich hoffe das ich nicht so lange warten muss.

    ansonsten freue ich mich darauf, wieder zu hause zu sein und bin gespannt wie ich das morgen so hinkriege mit der tagesklinik. wenns probleme gibt, kann ich mit meiner familie reden oder mit dem pflegepersonal oder hier schreiben/lesen.

    ich muss mich ja mal echt bei euch bedanken für die herzliche aufnahme und unterstützung hier, habe ich gar nicht mit gerechnet und gibt mir kraft.

    schönen abend noch

    gruß

    dennis

  • Hallo Dennis,

    also ich finde, dass hört sich doch schon sehr gut an. Gedanken hast Du Dir auf jeden Fall schon gemacht. Nun brauchst Du es zu Hause nur noch umzusetzen.

    Supi :P

    Pink-Lady

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