• Liebe angry,

    Der erste Schritt ist getan, du redest darüber und suchst Hilfe.
    Herzlich Willkommen hier, du bist nicht alleine, auch wenn du dich vielleicht gerade so fühlst!
    Lass dich mal drücken, und sprich dich aus, wir sitzen alle in dem selben Boot!
    Herzlichst Miezekatze

    Gruß Miezi

    Wer kämpft, kann verlieren.
    Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  • Hallo und herzlich willkommen,

    den ersten Schritt hast du erfolgreich geschafft, du teilst dich uns mit. Du suchst Antworten. Was möchtest du denn so wissen?

    Gruß, Broti

  • Hallo Angry,

    fühl dich auch von mir mal fest gedrückt.

    Ich war in einer sehr ähnlichen Beziehung.
    Ich habe mich allerdings mit runterreissen lassen, habe mitgemacht und bin dem Alkohol verfallen.

    Aber das Schönreden, beschwichtigen und die Sache "nicht so ernst hinzustellen" kenne ich ganz genau.

    Und meiner Meinung nach ist die Antwort: Nein.

    Wenn er nicht selber möchte, kannst du ihn nicht dazu bringen ein normales Trinkmaß anzunehmen.
    Vielleicht versucht er es dir zuliebe. Aber meistens hält das nur eine Zeit.
    Das ist meine persönliche Meinung.

    Er muss es wollen.

  • Hallo angry,

    auch von mir ein herzliches willkommen hier im Forum.

    Ja, es ist so, dass du am meisten für DICH etwas tun kannst und dadurch ihm hilftst - jedoch nicht, wenn du etwas für DICH tust - weil du IHN retten willst - sondern - weil DU etwas für DICH tust - um DICH zu retten :!:

    Die Crux an der Coabhängigkeit ist ja, dass wir - die Co`s - immer wissen was für den anderen gut ist und was dieser für sich tun sollte müßte etc. pp...

    Sei gut zu DIR - kümmer DICH um DICH - und hör auf - dich um ihn zu sorgen ...

    Alles Liebe und Gute für DICH :wink: , die HerbstSonne 8) der es vor vielen Jahren ähnlich ging wie dir - hab mich nur noch um meinen XY gesorgt und mich dabei verloren - hab mich zum Glück wiedergefunden -

  • Hallo angry,

    willkommen im Forum!

    Dein Mann sagt, er hätte kein Problem mit dem Alkohol... und
    du schreibst

    Zitat

    Hab es bis heute nicht geschafft, mich damit zu arrangieren und werde es auch niemals akzeptieren können, dass er zu viel trinkt.

    .

    Da gibt es tatsächlich nur zwei Möglichkeiten, Tipps, die ich dir geben kann.

    Entweder du beginnst zu glauben, dass dein Mann wirklich kein Problem hat. Und arrangierst dich dann damit und akzeptierst das. Oder du vertraust deinen Gefühlen und setzt da konkret Grenzen. Sagst ihm klipp und klar, was du von ihm erwartest, dass dich seine Trinkerei verunsichert, dir Sorgen bereitet. Und dass du Konsequenzen daraus folgen lässt, wenn er da nicht mitmacht, nicht aufhört. Die Konsequenzen musst du für dich selbst herausfinden und es muss schon etwas sein, was du dann auch wirklich durchziehst. Wenn du dich (noch) nicht trennen kannst, dann gibt es ja auch anderes, was du machen kannst. Nicht mehr für ihn kochen oder waschen oder irgendwie sowas in der Art. Das wäre ein erster Schritt um ihm zu zeigen, dass du es wirklich ernst meinst.

    Denn

    Zitat

    Ja also meine dringlichste Frage wäre, ob es überhaupt eine Chance gibt, einen Mann, der dem Alkohol zugetan ist soweit zu bringen bzw. ihn dabei zu unterstützen, dass er auf ein normales Trinkmaß kommt ohne gleich den totalen Alkoholentzug machen zu müssen...?


    das kannst du knicken. Solange dein Mann "dem Alkohol zugetan" ist, kannst du alles vergessen. Da gibt es meistens keine Chance, denn er sieht doch das Problem nicht. Das Problem hast du, nicht er! Wenn er abhängig vom Alkohol ist, (was ich nicht beurteilen kann), wird er auch niemals mehr auf ein "normales" Trinkmaß kommen können. Dann gibt es nur trinken oder nicht trinken. Totaler Verzicht auf Alkohol oder weitersaufen. Wenn er also meint, er hat kein Problem, dann ist es so. Er ist erwachsen und kann selbst entscheiden, was er macht.

    Und ebenso kannst du das. Wenn du es nicht akzeptieren kannst, dich nicht arrangieren kannst und willst (was ich gut verstehen kann), dann müssen da Schritte erfolgen, die du für dich machst. Denn das ist der einzige Weg. Du kannst die Situation nur für dich ändern, für dich passend machen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo

    indem du DIR hilfst, deinen Focus auf dich richtest, bekommst du Abstand zu ihm. Damit hilfst du ihm indirekt. Direkte Hilfe zieht dich weiter runter und löst eine Abwehrreaktion von ihm aus. Dann hat er einen Grund zum weitertrinken.
    Aus deinen Worten lese ich das du sehr starke Gefühle für ihn hegst. Deshalb tun dir auch seine Äußerungen so weh. Sie treffen dich sehr und machen dich traurig. Du bist, solange du ihm direkt helfen müchtest nunmal sein Alibi. Das bedeutet, das er über deine Aktionen neue Gründe geliefert bekommt um angeblich "trinken zu müssen". Durch deine Aktionen dreht sich alles um ihn, deine Gedanken kreisen ständig um seine Person und um seine Befindlichkeit. So leid es mir tut, aber dein xy hat eine Geliebte und die wird er wegen dir nicht so leicht aufgeben. Wenn du um deinen Mann kämpfen willst, musst du zuerst mit deinem inneren Schweinehund kämpfen und all das nicht mehr tun, was du bisher getan hast. Tu was für dich, geh zum Frisör, lass dich verwöhnen, alles was du tun willst, tu es. Kümmere dich um dich selbst, besuch Freunde, such dir Hobbies, nimm deine Freundin und geh zum Sport......was dir einfällt. Tu es. Damit stärkst du dein Selbstvertrauen und das ist eine gute Basis und Kampfposition gegen die Geliebte. Und vor allem ist es wichtig für dich. Es macht den Kopf frei. Mit Abstand lässt sich alles weitere zudem besser überblicken. Wir Angehörigen kämpfen einen aussichtslosen Kampf, wenn wir den Kampf für einen geliebten Menschen kämpfen, den er eigentlich selber kämpfen muß.

  • Moin,

    wenn Dein Mann alkoholabhängig ist, gibt es für Ihn kein
    "normales" Trinken mehr - nie mehr.

    Es gibt nur noch das Weitersaufen - mit langsam aber stetig
    steigenden Mengen - oder den konsequente Ausstieg.
    Du beschreibst ja schon sehr deutlich, dass Dein Mann
    versucht, die Mengen zu begrenzen (um Dir einen Gefallen
    zu tun), aber es nicht schafft.

    Für mich - als Alkoholiker - war der Ausstieg befreiend, weil
    ich den ständigen Kampf nach dem 1. Bier (und 2., 3.,...)
    vor dem Vollrausch aufzuhören, nicht mehr führen musste.

    Abstinenz ist einfacher (und gesünder, besser für Führschein,
    die Finanzen, die Familie...) - und der einzige Weg.

    Ich habe noch nie von jemandem gehört, der es dauerhaft
    schafft als Alkoholabhängiger kontrolliert zu trinken.
    Das geht immer nur für wenige Tage oder maximal Wochen.

    Gruß
    Ralf

  • Hallo und Willkommen liebe angry.

    Das mit den Tips ist so´ne Sache :?
    Ich denke mal, dass Du in den 17 Jahren - wie ich auch- schon so ziemlich alle Knöpfe gedrückt hast, die es gibt : Wut, Enttäuschung, Liebesentzug, kalt Schulter,....
    Welchen Knopf willst nun ausprobieren, den Du nicht schon hattest ?
    Nicht mehr kochen ? Mein XY hätte dann sich selber was gemacht, oder wär gleich zu nem Imbiss gegangen, und hätte > weil ich Böse nun ja nicht koche > gleich noch was zum Trinken dazu bestellt.

    Zitat

    Einen endgültigen Schlussstrich unter unsere Ehe zu ziehen ist für mich aber dennoch undenkbar. Dafür lieb ich ihn einfach zu sehr!


    Nun, dann musst du dich mit der Alkoholkrankheit deines Mannes arrangieren, sie akzeptieren.

    Zitat

    Hört sich wahrscheinlich recht harmlos an, aber es steckt trotzdem schon ein ganz gewaltiger Leidensdruck dahinter


    Und wenn der Leidensdruck zu groß wird,
    wirst Du nach DIR schauen. Und das gelingt nur mit einer gewissen Distanz. Klar muss "Distanz"nicht immer gleich Trennung sein,
    aber wer kann das schon ? Ich konnte es nicht. Zur der Zeit war ich zusehr verstrickt in dieser Situation.
    Erst mal Kopf frei, auf sich horchen, was will ICH, was tut MIR gut,
    so blöd es sich anhört,
    ich musste erst wieder lernen auf mich acht zu geben.
    Ich bin einfach hier im Forum mal losgelaufen, auch mit der Angst im Nacken dass es kein "wir" mehr gibt.
    Egal wie, ICH wollte so, wie es war, nicht mehr leben.
    Anfangen, liebe angry, dann einfach mal sehen.
    Das hast de ja schon, bist hier im Forum :wink: eine spannende Zeit wünsch ich Dir,
    liebe Grüße,
    nici :wink:

  • hallo angry

    auch von mir ein herzliches willkommen. :D
    den ersten schritt hast du für dich doch schon getan ..der austausch mit leidensgenossen. ich habe hier viel gelesen und mir tips geholt ..mein rat an dich ..such dir etwas nur für dich ,was du regelmässig machen kannst .was dich glücklich macht ..ich weiß nicht zum beispiel sport lesen freunde irgendwas .dann hast du etwas was dich entlastet was dich ablenkt und glücklich macht :)
    so kommst du vieleicht aus deiner entloschleife von wut und entäuschung, denn ändern kannst du nichts was das trinken betrifft ,aber du kannst wenigstens dafür sorgen das es dir gut geht . das hilft dir in den schlechten zeiten wenn mal wieder ein tag nach dem trinken für wut entäuschung und alldem verkraften musst .

    lieben gruß lass es dir gut gehn syra

  • Liebe Angry,

    auch von mir ein herzliches Willkommen!!

    ich kann mich meinen Vorredner(innen) nur anschließen.

    Das Wichtigste steckt sicherlich in dem Satz "schau, dass es DIR gut geht."
    Als ich diesen Satz hier das erste mal geschrieben bekommen habe, konnte ich anfangs recht wenig damit anfangen. "Wie, ich soll auf MICH schauen....ich will doch mit IHM einfach nur glücklich sein..." Solche Gedanken kamen mir.

    Aber irgendwann kommt der Punkt, wo man versteht, dass es tatsächlich nur DARUM geht....denn zu schauen, dass es IHM gut geht, das hast Du gewiss schon zu Genüge getan.
    Nun bist Du dran!!!!!

    Den Tip mit dem "nicht mehr kochen ect" habe ich in den letzten Zügen unserer Beziehung auch durchgezogen. Aber so wie nici schon geschrieben hat, ist es fraglich, ob es Deinen XY wirklich interessiert bzw ihn aufwachen lässt, so dass er dadurch etwas gegen seine Sucht machen wird.

    Bei meinem XY war es nicht der FAll..... Letztendlich hat jeder sein eigenes Süppchen gekocht und im Nachhinein muss ich sagen, dass MIR diese Situation mehr zu schaffen gemacht hat als ihm....denn mir war das gemeinsame Kochen bzw Essen immer sehr wichtig und dadurch, dass ich dies (und andere Dinge) dann nicht mehr getan habe, fragte ich mich irgendwann "was ist denn das für eine Beziehung, in der jeder sein eigenes Süppchen kocht, jeder oft in getrennten Betten schläft, jeder seine Wäsche wäscht ect...

    was ich damit sagen möchte: die Gefahr beim Androhen/Vollziehen solcher Konsequenzen sehe ich darin, dass DU am Ende dann (wie ich) immer unglücklicher in der Beziehung wirst und im Schlimmsten Fall dann doch wieder anfängst zu kochen ect (so wie ich, da MIR dadurch etwas gefehlt hat)...und dies merkt er.....und so dreht sich das Rad weiter und weiter.....

    Gibt es in Deiner Stadt denn Drogenberatungsstellen? Da bekommt man auch als Angehöriger von Fachleuten gute Ratschläge mit auf den Weg....im Idealfall sollte ER natürlich auch dorthin gehen....wenn er aber keine Notwendigkeit darin sieht, geh alleine für DICH dahin.

    Ich wünsch Dir viel Kraft beim Sortieren und beim Zu-Dir-Finden

    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo,

    @ nici und herzeloyde, den "Nicht mehr kochen Tipp" habe ich anders gemeint. Als Denkanstoß. Ich habe das damals so gemacht, es war einer meiner ersten Schritte, Konsequenz zu üben. Meinen Exmann hat es einen Schiet interessiert, dass er nix mehr zu essen bekam. Er trank da sowieso mehr als er aß. Eher tat er da einen auf "Ich armes Schwein", weil nun ich nicht mehr für ihn sorgte. Aber für mich war das ganz wichtig!

    Denn zum ersten Mal zog ich eine Androhung auch wirklich durch. Das gab mir Mut, ich merkte, auch wenn ich mich schlecht damit fühlte, und das tat ich, konnte ich dabei bleiben, stark bleiben mit meiner Ansage. Dieser Vorgang "Ich koche nix mehr" war eher für mich symbolisch und machte mir Mut. Denn das war die erste wirkliche Konsequenz, die ich durchziehen konnte, wozu ich mich in der Lage sah, damals. Ich merkte, die Welt dreht sich weiter, trotz meiner Konsequenz. Ich kann das durchhalten. Ich lebe noch und er ist nicht anders betrunken als immer. Es passiert nichts weiter, als dass es mir besser geht, weil ich merke, ich kann das!

    Und dann kam der nächste Schritt, den ich machen konnte. Nicht mehr für ihn waschen. Das war ihm auch wurscht, denn er lag eh nur noch im Bett, nackt... Meistens, außer wenn er los ging, um sich Nachschub zu holen. Wow, ich konnte das, ich konnte konsequent bleiben und meine schlechten Gefühle, diese Schuldgefühle, die ich dabei hatte, aushalten. Und die Welt drehte sich weiter und er soff so wie vorher. Und ich bekam Mut, ich sah, ich konnte das, ich konnte Androhungen machen und sie dann auch aushalten. Und dann konnte ich einige Zeit später den größten Schritt machen und mich trennen, denn anders ging es bei mir damals nicht. Ich musste da weg, eindeutig.

    Ja, so meinte ich das. Für jeden hier kann es was anderes sein, was diese Konsequenz übt und kleine Schritte machen lässt. Und aus diesen kleinen Schritten wird dann ein Weg.

    Liebe angry, nun habe ich das hier geschrieben an nici und herzeloyde. Aber im Prinzip auch an dich. Ich hoffe, es ist ok so.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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