Hallo Ihr!
Alkoholsucht..... bis vor ein paar Tagen ein Thema über das ich mir keine Gedanken gemacht habe. Aber nun ist das anders, weil ich einen Menschen kennen gelernt habe der mir sehr viel bedeutet.... ich habe mich verliebt und nun festgestellt das dieser Mann Alkoholiker ist! Er war nicht ehrlich zu mir hat es mir zu Anfang nicht gesagt.
Habe dieses Forum Freitagabend entdeckt und schon einiges gelesen – auch das eine Partnerschaft mit einem Alkoholiker sehr schwierig ist und das die meisten davon abraten. Aber auch Geschichten wie die von Karsten oder Speedy53, die mir zeigen das die Alkoholsucht besiegt werden kann!
Nachdem ich so einiges gelesen habe war ich mir nicht sicher ob ich hier schreiben soll, habe mich gefragt was ich davon erwarte – ich muss eine Entscheidung treffen... nein - ich habe sie schon getroffen! Ich möchte einfach nur von Menschen, die sich mit dem Thematik auskennen ein wenig Zuspruch! Habe Angst das ich mich in meiner Unwissenheit über diese Krankheit nicht richtig verhalten habe....
Seit ungefähr einem Monat sind wir ein Paar!
Es war von Anfang an nicht leicht mit uns.... er hat mich total vereinnahmt... ich empfand es als klammern und konnte, auch durch meiner Krankheit, nicht richtig damit umgehen.
Ich leide an einer Depression – habe immer wieder Tage an denen es mir nicht so gut geht... ich ziemlich niedergeschlagen bin. Damit umzugehen ist auch schwierig für einen Partner, deswegen war ich von Anfang an ehrlich und habe es ihm noch nach unserem ersten Tag geschrieben (schreiben - weil mir das Reden darüber zu Anfang auch nicht so leicht fällt) und ihm gesagt er soll sich überlegen ob er damit zurechtkommt.
Er war sehr verständnisvoll – aber sein „Problem“ hat er nicht angesprochen... hat nur Andeutungen gemacht das es da auch noch was geben würde das er mir sagen muss das er aber noch ein wenig Zeit braucht!
Doch ich hatte da schon etwas vermutet.... habe ihn aber nicht darauf angesprochen... vielleicht auch, weil ich Angst vor dem hatte was ja jetzt doch zu Gewissheit geworden ist.
Die Zeit die wir zusammen verbracht haben war immer sehr schön und er hat mir sehr viel gegeben....
So nach und nach hat er dann auch etwas von seiner Geschichte geschrieben.
Aber niemals ist er richtig auf das Thema Alkohol eingegangen erst nach mehrmaligen Nachhaken von mir hat er erklärt das er nicht jeden Tag trinkt... das es gute und schlechte Tage gibt..... das er es aber „im Griff“ hat.
Und er hat mir versprochen im neuen Jahr nochmal eine Therapie zu machen... aber nachdem was ich hier gelesen habe, frage ich mich, wie ernst ich dieses Versprechen nehmen kann?
Na ja und jetzt ist die Situation ja auch eskaliert. Eigentlich wollten wir Samstag für ein paar Tage gemeinsam wegfahren.
Freitag Abend als er zu mir kam hatte er getrunken, es war das erste Mal das ich ihn betrunken gesehen habe und es war ein ziemlicher Schock für mich! Ich war auch wütend.... es war doch etwas Schönes das wir gemeinsam wegfahren wollten.... wieso hatte er dann einen schlechten Tag und musste trinken?
In dem Moment ist mir aber auch klar geworden das ich seine Krankheit nicht mittragen kann... habe mit meiner eigenen ja auch noch genug zu tun.
Habe ihn nach Hause gefahren und ihm Samstag Morgen geschrieben – wollte nicht mit ihm telefonieren, weil ich genau weiß das ich dann wieder schwach werden würde – das er erst seine Therapie machen soll und wir dann ja vielleicht noch mal eine Chance hätten.
Aber es fällt mir verdammt schwer mich erst mal nicht bei ihm zu melden.... ihm nicht zu schreiben wie sehr ich ihn vermisse.... wir traurig ich bin....
Habe hier gelesen das man keinen Druck aufbauen soll.... wie verhalte ich mich dann am Besten? Würde es für ihn Druck bedeuten wenn ich ihm schreibe wie ich mich fühle oder wäre es für ihn vielleicht sogar Antrieb etwas zu tun?
So viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum.....
Sind seine Gefühle echt oder passe ich nur in das Schema das hier beschrieben wird bei der Frage „Kann ich eine Partnerschaft mit einem Alkoholsüchtigen eingehen“ und er hat mich deswegen ausgesucht?
Gruß Ela