Freundin trinkt zu viel

  • Hallo schmerzhafte Erkenntnis,

    viele die hier schon schreiben haben diese Art von Gesprächen schon hinter sich. Die wenigsten erreichen das was du Gespräch mit erfolgreichen Ende nennst. Erfolgreich = einsicht das ein Problem vorliegt und nachfolgende Beratung in einer Suchtberatungsstelle.
    Gerade wenn eine Sucht vorliegt - diese ist ja schon gegeben wenn eine gewisse Regelmässigkeit an der Tagesordnung ist - werden oft versprechen getätigt. Diese fallen dann in etwa so aus ... z.B. ja ich weiß das ich ein Problem habe und will weniger trinken, ja aber ich kann jederzeit die Menge kontrollieren od. ja ich habe ein Problem und brauche deine Hilfe um davon wegzukommen oder nein ich habe gar kein Problem ... du hast eins.
    Diese und ähnliche Gespräche habe ich ca. ein halbes Jahr geführt. Bei vielen anderen schaut es hier nicht viel besser aus. Die Antworten wirst du sicherlich auch von den anderen Mitstreitern hier noch erhalten.
    Die meisten Suchtkranken sind leider eher uneinsichtig und oft klappt es erst bei Verlust des Arbeitsplatzes, des Partners oder gar den kompletten körperlichen Zusammenbruch mit der gewünschten Einsicht.
    Ich will dir hier nicht die Hoffnung nehmen aber meist ist das einfach vergebliche Liebesmüh wenn er der betreffende Suchtkranke nicht von sich aus ernsthaft was ändern möchte.

    Wie findest du nun raus wieviel sie trinkt ... !? Zur Zeit weißt du das es schon im erhöhten Bereich ist. Da es meist mit der Ehrlichkeit nicht weit her ist würde ich da die eine oder andere flasche noch mit rauflegen.

    Anders gesagt und da bin ich jetzt vielleicht etwas unsensibel ... sag ihr das du ihren Alkholkonsum grenzwertig findest und schau wie sie reagiert, ist sie bereit zur Beratung zu gehen und macht es auch ist es ok.
    Tut sie es nicht und spielt es runter nimm die Beine in die Hand und beende die Beziehung konsequent.

    Aber das ist nur meine Sicht der Dinge.
    Heute würde ich mich auf meinen Partner nicht mehr einlassen und habe mittlerweile wie viele andere hier schon die Trennung eingeleitet. Es liegt ein halbes Jahr von Versprechungen und verbalen Ausfällen seinerseits hinter mir.
    Vielleicht bekommst du aber auch noch andere Ratschläge hier.
    Was immer wichtig ist - kümmere dich um dich.

    LG

    S

  • Hallo schmerzhafte Erkenntnis,

    vielleicht wäre es auch wichtig das du dir darüber klar wirst warum du immer solche Partnerinnen hast.
    Meist gibt es dafür eine Ursache und es ist wichtig das man diese erkennt.

    Die Trennung von einen Partner tut immer weh gerade wenn man nicht aus mangelnder Liebe geht sondern weil die Umstände keinen anderen Schritt mehr zulassen.

    Wünsche dir noch viel kraft und hier einen weiteren interessanten Austausch.

    LG

    S.

  • Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Ich weiß, man muss bei so etwas sensibel vorgehen. Ich habe gelernt, dass ich zunächst über meine Gefühle sprechen muss. Anschließend kann ich versuchen mit offenen Fragen, die weder wertend noch kritisierend sind, herauszufinden, wie es um ihren Alkoholkonsum klingt. Das klingt einfach, ist aber sicherlich sehr sehr schwer.

    Vielleicht ist jemand hier, der solche Gespräche auch schon geführt hat -vielleicht sogar erfolgreich?- und dadurch die Lage besser einschätzen konnte.

    Für zahlreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.

    Hallo Unbekannter!

    Deinen Text können wir hier nicht alle sehen, deswegen könntest du ihn einkopieren, wenn du magst.

    Sarawen hat schon einiges dazu geschrieben.
    Wichtig ist, dass du dich auf dich konzentrierst und nicht beginnst, für sie die Verantwortung zu übernehmen. Es zählt allein, wie du dich fühlst und wie ihre Erkrankung auf dich wirkt.
    Es ist ein schmaler Grad von der anfänglichen Unterstützung bis zur Selbstaufgabe.
    Wenn du körperliche Beschwerden verspürst wie schlechter Schlaf oder Angst, würd ich für mich eine Grenze ziehen, wie weit ich nocht (mit)gehen würde. Solche Probleme treten immer auf, wenn man sich zu sehr in die Co-Abhängigkeit begibt- in der Steigerung kommen irgendwann Aggressionen, Wut, Depressionen und Panikattacken hinzu. Irgendwann "kann man nicht mehr".
    Auf der anderen Seite ist es so, dass man erfahrungsgemäß auch als Co tief unten sein muss, um zu begreifen, dass es so nicht mehr weitergeht.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Seit einigen Wochen bin ich mir sicher, dass sie ein Alkoholproblem hat. Das hat mich zunächst sehr aus der Bahn geworfen, aber ich habe dann sofort angefangen mich zu informieren und auch das Gespräch mit ihr zu suchen.


    Richtig gehandelt. Mir hat es ungemein geholfen zu wissen, was Alkoholismus ist, dass man als Angehöriger keinen Einfluss hat und vor allem, dass man auf sich selbst achten muss. Lies dir hier die Erfahrungsberichte durch; du wirst dich und deine Partnerin in vielen wiedererkennen und auch diese typischen Anworten (=Ausreden).

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Leider war ich dabei etwas unsensibel und ich wurde daraus nicht wirklich schlauer.

    Wieso nimmst du die Schuld auf dich? Wenn es dich beruhigt: Ich habe nirgendwo hier im Forum gelesen, dass ehrliche, tiefe und aufrichtige Gespräche über Alkoholismus möglich sind, solange der Erkrankte sich die Probleme nicht wirklich eingestanden hat. Da wird gelogen, verdrängt und beschönigt ohne Ende. Und die Angehörigen klammern sich an diese unehrlichen Strohhalme.
    Ich habe ein paar Gespräche mit meiner Mutter hinter mir, auch mit einer damaligen Freundin. Dazu muss ich sagen, dass ich ein Studium im Bereich Pädagogik absolviere. Ich kenne als die ganzen Tipps zur Gesprächsführung, wie man über Konflikte redet etc zu genüge. NICHTS, gar nichts hat bei diesen Gesprächen geholfen. Die Damen haben direkt dicht gemacht; mir wurd die Schuld zugeschoben (Du hast ein Problem, weil du zu sensibel bist. Ich habe kein Problem. Es ist nur eine Phase/normal/kontrollierbar. Ich kann machen, was ich will, lass mich in Ruhe. Oder es gab kein Gespräch, weil Mutter einfach weggegangen ist.). Wunder dich nicht, wenn die Gespräche keine Erfolge mit sich bringen- es liegt nicht an dir.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Fazit des Gesprächs zwischen ihr und mir war eigentlich, dass sie etwas weniger trinken wollte, was aber bisher nicht der Fall ist.


    Sie hält dich hin. Kann man hier im Forum zu genüge nachlesen- in solchen Gesprächen wird dann, um das Gespräch schnell zum Ende zu bringen, das gesagt, was der Partner hören möchte. Und da diese Inhalte nur Mittel zum Zweck sind und nicht das Ergebnis einer wirklichen Einsicht und Überzeugung, ändert sich danach auch nix. Lass dich nicht veräppeln!
    Fakt ist, dass Alkoholiker ihren Konsum auch nicht kontrollieren können. Es ist eine Sucht- und Süchte sind nicht kontrollierbar. Entweder - oder heißt es dort. Entweder ganz aufhören, oder wie gewöhnlich weitertrinken mit langsam steigender Trinkmenge.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Mein Problem ist, dass ich mir über ihren "Status" nicht sicher bin. Meine Einschätzung ist, dass ihr Alkoholkonsum definitv im Risikobereich liegt.


    Wieso musst du dir da sicher sein? Fakt ist doch, dass es dir schlecht geht. Du kannst nicht schlafen, du grübelst, du machst dir Sorgen, bist appetitlos und unausgeglichen. Dich bedrückt ihr Zustand. Das sollte Grund genug sein, dass du etwas für dich änderst, damit es dir wieder besser geht.
    Aus eigener Erfahrung: In der ersten Risikophase eines Alkoholikers merkt niemand etwas, der Konsum kann immer noch als "normal" verkauft werden und Angehörige, die doch schon was ahnen, schaffen es erfolgreich, sich alles schönzureden und als normal zu argumentieren. Wenn der Angehörige dann wirklich stutzig wird und den Zustand nicht mehr schönreden kann, ist da gewaltig was im Busch. Die Aussagen, dass deine Freundin zur Entspannung trinke, dass du schon sicher bist, dass ihr Konsum nicht mehr normal ist, dass sie zu Gesprächen nicht wirklich bereit ist, dir als "Lösung" (nein, es ist keine Lösung!) anbietet, weniger zu trinken und dann doch normal weitermacht- das erweckt für mich den Anschein, dass sie nicht nur eine Person im Risikobereich ist, sondern das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Das klingt nach Suchtverhalten.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Ich kenne aber ihre Motive für das Trinken nicht. Ist es nur Gewohnheit oder kann sie nicht anders?


    Es gibt keine klassischen Motive. Suchtkranke finden zig Gründe, warum sie trinken dürfen. Weil Freitag, Samstag oder Sonntag ist, weil sie sich freuen oder ärgern, zur Entspannung, als Belohnung, weil sie verdrängen wollen und und und. Obermotiv ist: weil sie süchtig sind. Du kannst da gar nichts ändern. Wir haben als Kinder versucht, unserer Mutter keine Gründe zu liefern und sind wie auf Eierschalen rumgelaufen, total angepasst, haben krampfhaft versucht, jegliche "Fehler" zu vermeiden. Aber sie fand immer einen Pseudo-Grund. Wenns auch nur der Wochentag oder Urlaub war.
    Alkoholiker können nicht mehr anders.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    weiß aber nicht, ob sie das nur sagte, um mich zu beruhigen oder ob sie das tatsächlich denkt.


    Solange, wie sie das Versproche nicht ansatzweise in die Tat umsetzt, ists doch völlig egal, was sie denkt.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis

    ... zweites Gespräch... Das ist für mich wichtig, weil ich daraus auch ableiten werde, ob es eine Zukunft für uns gibt.


    Das ist ein guter Ansatz. Aber was soll sich bei einem zweiten Gespräch ändern? Wieso sollte sie plötzlich aufrichtig sein? Mein Tipp: Ich finde ein weiteres Gespräch gut. So hab ich es bei meiner Mutter auch gehandhabt, um abschließen zu können. Mach dir aber vorher Gedanken, wieviel du investieren möchtest, wo deine Grenze liegt und welche Konsequenzen du ziehst, wenn es wieder unbefriedigend endet. Bei meiner Mutter war mir klar, dass es das letzte Gespräch darüber sein wird. Ich habe ihr nochmal Unterstützung angeboten, gesagt, was ich denke und fühle. Dann war das Gespräch auch beendet, weil sie weggelaufen ist. Für mich war die Konsequenz, dass der Kontakt stark eingeschränkt wird und ich keine Energien mehr investieren werde. Wäre sie nicht meine Mutter, sondern eine Freundin oder mein Partner, wäre die Sache beendet. Die Freundschaft zu der alkoholkranken Freundin (oben erwähnt) habe ich beendet.
    Du solltest aber konsequent sein und Konsequenzen, die du ihr ankündigst, auch durchziehen. Sonst wirst du unglaubwürdig und diese "Schwäche" hemmungslos ausgenutzt.

    Zitat von schmerzhafte_Erkenntnis


    Ich weiß, man muss bei so etwas sensibel vorgehen. Ich habe gelernt, dass ich zunächst über meine Gefühle sprechen muss. Anschließend kann ich versuchen mit offenen Fragen, die weder wertend noch kritisierend sind, herauszufinden, wie es um ihren Alkoholkonsum klingt. Das klingt einfach, ist aber sicherlich sehr sehr schwer.

    Vielleicht ist jemand hier, der solche Gespräche auch schon geführt hat -vielleicht sogar erfolgreich?- und dadurch die Lage besser einschätzen konnte.


    So habe ich alle Gespräche aufgebaut. Meine Gefühle in Ich-Botschaften wurden als Vorwürfe und Kritik aufgefasst, offene Fragen waren schon zuviel des Guten für meine Mutter. Das waren mehrere Gespräche mit meiner Mutter und der Freundin. Mein Fazit: Ohne Einsicht des Kranken, wenn er nicht von sich aus Gespräche beginnt, bringt sowas gar nichts. Nutze dieses Gespräch, um für dich Klarheit über die Zukunft zu finden.
    Außerdem solltest du eure Beziehung nicht von ihrem Alkoholkonsum abhängig machen, sondern davon, wie du dich in der Beziehung fühlst und was du für sie fühlst. Gib dem Alk nicht soviel Macht!
    Beende die Beziehung, wenn sie dir nicht gut tut.

    Alles Liebe,
    Natalie

  • Hallo,

    ich finde es schön, daß es zimttee so gut aus der Sicht eines "geheilten Co-Abhängigen" beschrieben hat.
    Aus der Sicht eines "geheilten Alkoholikers" ( meine Wenigkeit ) stellt sich dies genau so dar.

    Du solltest mehr Ihr Tun und Nichttun als Ihre Worte beachten.
    Sollte sie wirklich stark trinken, kannst Du auf Ihre Hilfe bei Deiner Meinungsfindung "eher nicht rechnen" - um es mal nett auszudrücken.

    LG Jürgen

  • Meine Antworten helfen auch mir selbst wieder, indem ich nochmal die Beziehung zu meiner Mutter reflektieren kann oder mir immer wieder vor Augen führe, warum und dass es gut ist, den Kontakt eingeschränkt zu haben.
    Manchmal hilft es auch, anderen zu ihrer Situation zu schreiben und nachher dann festzustellen, dass sie auch zur eigenen passt ;)

    Es gibt auch süchtige Alkoholiker, die irgendwann ganz tief unten angekommen sind, ihre Sucht nicht mehr abstreiten und an sich arbeiten wollen. Da sollen aufrichtige Gespräche möglich sein. Das hab ich allerdings noch nicht zu Hause erlebt, sondern nur im Forum gelesen.

    Nach dem Gespräch mit der Freundin und ihrer heftigen Abwehrhaltung habe ich für mich den Schluss gezogen, dass meine Reaktion ganz anders ausgefallen wäre, sollte jemand mit einem vergleichbaren Anliegen zu mir kommen. Von daher zeigte mir ihre Reaktion, dass ich mit meiner Vermutung schon richtig liege und habe daher die Konsequenzen gezogen, diese Freundschaft zu beenden.
    Die Gespräche habe ich immer unangekündigt geführt. Die Freundin kam sogar auf mich zu und wollte etwas anderes klären- daher hab ich das gleich mit angesprochen. Über mein Fehlverhalten konnte sie auch bereitwillig reden, aber als ich dann meine Gründe anbrachte, warum ich auf Distanz gehe, war die Redebereitschaft nicht mehr so konstruktiv.
    Bei meiner Mutter habe ich darauf geachtet, einen "guten Moment" zu erwischen.. Also nicht betrunken, nicht genervt oder gestresst.

  • Danke Jürgen.
    Dass ich nun geheilt bin, würd ich nicht so sagen.
    Mir geht es nun gut, ich bin auf mich selbst fokussiert (meistens) und habe Distanz aufgebaut. Aber ich merke schon, dass Besuche zu Hause mir immer noch nicht wirklich gut tun (bis auf wenige Ausnahmen) und man ganz fix wieder in die volle Co-Abhängigkeit rutschen kann, wenn man seine eigenen Grenzen nicht achtet.

  • Hallo Erkenntnis

    Ich bin Co und seit fast 6 Monaten von meinem xy getrennt.
    Jetzt zu Dir
    Zitat: Der Grund ist, dass es mir schlecht geht mit ihrem Konsum. Ich mache mir massiv Sorgen. In letzter Zeit schlafe ich deshalb schlecht, habe wenig Appetit und ich bin unausgeglichen.

    Mein Rat hör auf deinen Körper /innere Stimme,führe noch dieses eine Gespräch aber achte unbedingt darauf das daß was sie sagt und wie sie handelt stimmig ist.
    Wenn du erst mit ihr verhandelst/ihre Gründe entschuldigst etc bist du mit dem ersten Schritt von dir weg ...auf sie zu und möglicherweise beginnt dann ein sehr schmerzhafter Weg für dich ,denn ein nasser uneinsichtiger Alkoholiker wird dich so einlullen ,belügen , täuschen das du irgendwann deinen eigenen Wahrnehmungen nichtmehr traust,diesen Krieg kannst du nicht gewinnen.
    Pass auf dich auf und halte deine Grenzen ,ist mein Rat für dich.

    Viel Glück R...

  • Guten Morgen Erkenntnis,

    vielleicht ist ein Brief sogar besser. Du kannst ihn schreiben, schläfst dann nochmal drüber und liest ihn dir dann nochmal durch. Wenn du dann ganz sicher bist alles geschrieben zu haben kannst du ihr den Brief geben.

    LG

    S.

  • Hallo Erkenntnis,

    willkommen im Forum, erstmal!

    Du möchtest einen Brief schreiben? Warum nicht. Ich würde es wichtig finden, wenn du in solchem Brief von deinen Gefühlen und Empfindungen sprichst, von dem, was dir weh tut an ihrem Verhalten.

    Bei einem Gespräch ist es wichtig es zu führen, wenn sie nüchtern ist. In volltrunkenem Zustand bringen solche Gespräche wenig. Du kannst deine Empfindungen schildern, so wie in einem Brief eben auch. Und du solltest vorsichtig sein mit Androhungen oder so, wenn du nicht genau weißt, dass du durchhalten kannst, was du androhst.

    Sie mit Vorwürfen zu bombardieren wird wenig bringen und sie noch weiter zu machen lassen. Das führt dann, aus eigener Erfahrung, nur zu gegenseitigen Schuldzuweisungen und Kränkungen.

    Ich drück dir die Daumen, dass du einen für dich guten Weg da findest.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    in den offenen Forenbereichen ist es nicht möglich, sich untereinander PN zu schicken.

    Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo sE,

    kann es sein, daß ihr in der Partnerschaft Kommunikationsprobleme habt? und daß Deine Partnerin Dich irgendwie dominiert? daß Du etwas Furcht hast ihr zu sagen was Du ihr sagen willst?

    wenn es so ist, willst Du in einer solchen Partnerschaft leben, abgesehen von dem Alkoholproblem?

    Du wirst es ihr nicht recht machen können, egal ob Brief oder Gespräch, Du wirst immer denken, daß Du es nie perfekt rüberbringen wirst. Dabei geht es doch nur um ein paar klare Sätze, siehe ganz am Anfang dieses Threads.

    Du wirst sie nicht retten können aber Dich.

    Gruß
    Rhein

  • Hallo
    Falls sie ein Alkoholproblem hat(so sieht es ja aus) wirst du ihr nicht helfen können,da ist loslassen die einzige Hilfe ...ist leider so ,anders wäre es mir auch lieber gewesen,hängst du im Mitleid oder Helfenwollen erst fest gehts für dich bergab.
    Les dazu unbedingt mal bei den Trockenen,die bringen es auf den Punkt.
    Ich weiß zwar nicht wie alt du bist ,verstehe aber deine Bedenken wegen dem Alleinsein, erneuter Versuch mit nächter Frau etc.
    Ich bin 55 jahre alt,noch Fragen?
    Ich möchte auch nicht alleine sein ,wer will das schon ,aber die Alternative (ein nasser Alkoholiker) nein danke,das hatte ich jetzt fast 7 jahre und zuletzt war es nichtmehr kuschelig,es war Stress und schränkte mich ein ,immer mehr.Ich würde sogar behaupten wollen ,das es mir zuletzt schlechter ging als dem der trank.(vermutlich)denn ich mußte nüchtern ertragen das der Alkohol mir meinen ,,Mann,, und immer mehr Lebensqualität nahm.Er hatte doch kein Problem!!!!

    LG R..

  • Hallo Erkenntnis,

    die Gefühle, die du bei dem Gedanken, sie zu verlassen, hast, sind nachvollziehbar. Ich hatte sie auch. Und das sind schon Co-Gedanken.

    Du fühlst dich schlecht mit dem Gedanken, sie zurück zu lassen. Warum eigentlich? Ist sie nicht erwachsen? Ich sag das mal so salopp. Ich habe auch immer gedacht, ich kann doch meinen Ex nicht verlassen, was wird denn dann aus ihm? Er geht doch ohne mich total den Bach runter... Ja, so in etwa dachte ich. Und heute weiß ich, ich habe doch keine Verantwortung dafür gehabt, für sein Leben und was er daraus macht. So mächtig bin ich ja nicht, dass ich da was aufhalten könnte...

    Und wobei hast du versagt? Weißt du, ja, ich dachte auch immer, ich hätte versagt. Weil ich es nicht schaffte, meinen Exmann davon zu überzeugen, dass er Alkoholiker wäre und sich totsaufen würde. Ich ackerte und machte, um ihn zu überzeugen und da raus zu zerren. Aber - mein Exmann wollte garnicht da rausgezerrt werden... Er wollte einfach nur in Ruhe sein Leben leben, und das war für ihn eben ein Leben, in dem der Alkohol die Hauptrolle spielte. Irgendwann war mir klar, es ist ja sein gutes Recht, so zu leben, wie er es will...

    Zitat

    Natürlich ist auch die Angst vorm Alleinsein. Wieder von vorn anfangen. Die liebgewonnenen Bahnen wieder verlassen zu müssen, sich neu orientieren,


    Jajaja! Oh wie gut ich das kenne. Diese Ängste. Und die lähmen dich schon ein Stück weit! Niemand verlässt gerne liebgewonnene Bahnen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, ist einfach so. Niemand verändert gerne was. Es ist ja auch unbequem und ungewiss. Da wird lieber das unzufriedene, unglückliche, bestehende Leben hingenommen, als was zu machen, um ein zufriedenes Leben zu leben.

    Aber - was ist besser? Dass es unbequem ist und ungewiss, oder dass es weh tut und dich krank macht, unglücklich... dass es dich immer gefühlloser macht, besorgter, dass du nur noch an sie und ihre Dinge denken kannst, irgendwann, dich selbst vergisst...

    Fakt ist doch, so lese ich es bei dir hier raus, dass du unzufrieden bist, unsicher, mit ihrem Alkoholkonsum. Es stört dich. Es stört dich ziemlich, sonst wärst du nicht hier, denke ich jetzt einfach mal.

    Du kannst nur eines dagegen tun, soweit ist dir bestimmt schon ein Stück weit klar geworden. Du wirst sie nicht ändern können. Wenn sie trinken will, darf sie das. Niemand hat das Recht, es ihr zu verbieten, denn sie ist mündig. Für sich selbst verantwortlich. Und du bist das auch! Du kannst deine Sorgen und Ängste ansprechen, bzw. ihr den Brief schreiben. Und sehen, wie sie reagiert. Und dann kannst du daraus deine Schlüsse ziehen, wie es für dich weiter gehen soll.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,
    grundsätzlich ist es doch so, dass man jemanden so lieben und nehmen soll wie er/ sie ist. Sobald man versucht an einer Person herumzudoktorn veruscht man sich den Idealmenschen zu schaffen. Das kann nicht klappen.
    Man kann kritisieren. Wenn der andere es einsieht gut. Wenn nicht ist es eben auch sein Recht. Es gibt Dinge, die man ausdiskutieren kann, wo man Kompromisse finden kann. Bei einer Sucht geht das nicht. Daher vermutlich auch dieses Verhalten des Süchtigen, dass er/sie garnicht darüber bereit sind zu reden. Für mich gäbe es auch Dinge, die ich mit mir allein ausmachen wollte. Auch wenn sie unschön für den Partner sind.
    Jeder hat das recht so viel zu trinken und zu essen wie er es möchte. Du hast das Recht und auch nur die Möglichkeit zu entscheiden, ob Du mit den Konsequenzen umgehn möchtest.
    Was ich eben lange Zeit nicht bedacht hatte: Ich bin diejenige die leidet. Ich habe lange Zeit nach Gründen gesucht, warum mein Partner wohl trinkt, was er wohl nur hat. Er hat nichts. Ich wollte ihn bemitleiden und da ist er ne zeitlang schön drin aufgegangen.
    Du mußt also schon recht plausible Gründe hervorbringen, warum Dir diese Beziehung nicht mehr recht ist. Dann nämlich kann sie entscheiden, ob sie um dich kämpft oder auch nicht.
    also nach dem motto: du darfst trinken so viel Du willst, ich steige aus. Nur. Das Problem ist dann, dass sie womöglich versucht sich auf Kompromisse einzulassen und versucht kontrolliert zu trinken. In diesem Moment ist sie vielelicht noch im Glauben, dass es funktionieren könnte. Dann hast Du nichts mehr in der Hand. Denn solange sie selber nicht eingesehen hat, dass sie süchtig ist und Du selber es ja auch nicht weißt ist das alles zwecklos.
    Du schreibst ja: meine Partnerin trinkt zu viel. Wer bestimmt denn was zu viel ist?
    Die Sucht ist ein schleichender Prozeß.
    Vielleicht ist sie noch kurz davor.
    Wie also sehen Deine Argumente aus? Wünscht Du Dir, dass sie weniger trinkt oder dass sie nie mehr trinkt?
    Vielleicht kann sie ne Weile weniger trinken und dann trinkt sie vielleicht heimlich weiter. Du hast keinerlei Kontrolle.
    Und im Grunde steht es Dir auch nicht zu zu kontrollieren.
    So bitter es ist kannst Du nur die Beziehung jetzt beenden oder später, wenn Du Dir sicher bist, dass sie süchtig ist und es sich auch zeigt durch Wesensveränderungen, Ausfällen usw. . Der Vorteil sich jetzt zu trennen wäre: Du würdest sehen, ob es ihr etwas ausmacht, ob sie um Dich kämpfen würde, ob sie selber Fehler bei sich sucht usw.

  • Hallo SE!
    Ich war einmal in einer ähnlichen Situation wie Du. Ich hatte jemaden kennengelernt, der meiner Meinung nach zu viel trank und auch andere Drogen konsumierte.
    Einziger Unterschied: ich habe es sofort bemerkt. In seiner Küche waren Tüten von leeren Flaschen, die sicher nicht alle auf sein Konto gingen ( WG).
    Zumindest hatte ich den Vorteil, dass ich sofort handeln konnte und sagte ihm: Alkohol und Drogen sind gegen meine Prinzipien und wenn er mit mir zusammen sein möchte müßte er sich dran halten. keine Kompromisse.

    Er versuchte es tatsächlich. Aber er versuchte auch mich zu überlisten. Trank hin und wieder und versuchte es mit Kaugummi etc zu übertünchen. zwecklos. ich war sher konsequent und er durfte nicht zu mir kommen.
    Nach ca drei Monaten hat er wohl eingesehen wie ernst ich es meinte und hat seitdem nicht mehr konsumiert.
    Als Kind eiens Alkoholikers habe ich eine gut geschulte Nase und man kann mir nichts vormachen. ich muß aber auch sagen, dass dieser XYlang noch nicht in diesem Stadium war wie damals mein Vater. Vielleicht war er nicht einmal süchtig, trank aber eben in 'meinen Augen zu viel' und es hat mich angewidert. Nach zwei Jahren gab es dann eine Situation, wo er massiven Stress hatte und er sich ne Flasche Bier kaufte. Da ich dabei war zog ich ihm die gleich aus der Hand und goß sie aus. Er trank dann weiterhin auch nichts mehr. Nach einem weiteren Jahr trennten sich unsere Wege. Er sagte mir irgendwann später einmal, dass er mir dankbar ist, dass ich damals so konsequent gehandelt habe.
    Ich denke aber, dass so etwas nicht mehr funktionieren könnte, wenn jemand schon so tief in seiner Sucht steckt.
    Konsequentes Handeln durchzuhalten ist dabei das A und O.
    Kansnt Du das? Bedenke, dass Du genau das auch von Deiner Partnerin verlangst und wenn Du einknickst mit Deiner Konsequenz knickt auch sie ein. Also wirst Du derjenige sein der in erster Linie 'aushalten' muß.
    Daran siehst Du dann auch wie sehr abhängig Du selber bist.

  • Achso, was ich Dir noch sagen wollte. Ich würde es lassen mit dem Brief schreiben usw. Das klingt sehr logisch, nett, durchdacht. Aber ein Alkoholiker muß schon eine gewissen Druck verspüren, um aufhören können zu trinken.
    Es ist ja eine Sucht, keine logische Sache, die mit Einsicht zu tun hat. Dann wärs ja nur halb so schwer.
    Überlege wie Du ihr Druck machen kannst, wie Du sie gewissermaßen schockieren kannst.
    Ich würde es so machen:
    ich würde aus heiterem Himmel unvorbereitet und ohne große Erklärungen mit ihr Schluß machen oder mich einfach nicht mehr melden. Du kannst ihr auch sagen, dass ihr ja trotzdem Freunde bleiben könnt.
    Ich würde sie dazu bringen wollen, dass sie herausfinden will, was plötzlich los ist.
    Dann sagst Du ihr sinngemäß, dass Du nicht mehr so eine Freundschaft auf dieser bisherigen Basis haben möchtest sondern jetzt eine Frau für die Zukunft suchst, mit Kindern kriegen, richtige Familie, verantwortung etc.
    Sie soll Dich also nun fragen, wo das Problem ist.
    Der Unetrscheid ist: Du hast ihr schon gezeigt, dass Du es ernst meinst und Konsequenzen vorweggenommen.
    Sie selber muß nun ihre kräft mobilisieren um Dich zurück zu gewinnen. ansosnten sehe ich nciht, dass Du all zu viele Argumente in der Hand hast, dass Du nach einem Jahr plötzlich verlangst, dass sie nicht mehr trinkt. Ich sehe dann eher endlose Diskussionen auf Dich zukommen. Du mußt schon irgendwie versuchen ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen und auf absolute Alkoholfreiheit pochen, wenn du ernsthaft eine Zukunft mit ihr aufbauen möchtest.

  • Hallo,

    Zitat

    Nun, wie es scheint, habe ich meinen Tiefpunkt wohl noch nicht erreicht.

    das ist schade für Dich.
    Schweigen ist falsch - damit staust Du nur Agressionen an.
    Werde ärgerlich oder trenne Dich - sonst wirst auch Du krank.

    LG Jürgen

  • Hallo schmerzhafte erkenntnis
    Was du beschreibst ist ja gerade der Werdegang ins Co sein.
    Es ist wie das Packeselchenspiel,kennst du das?
    da wird Hölzchen für Hölzchen aufgelegt (oder man läßt es sich auflegen) und kann so über einen längeren Zeitraum viel mehr tragen ,als es auf einmal möglich wäre.
    Eben so Schritt für Schritt,gedanklich hin zum anderen und immer weiter weg von sich selbst.
    Dem Leben fehlt dann irgendwann die Leichtigkeit,die Freude miteinander/aneinander,.so wie sich das Trinkverhalten steigert/verändert,so verändert sich der Co(oder noch normale Angehörige)mit.
    Verstehst du was ich meine.
    So wie kein Trinker mehr sagen kann ab wann es Sucht war,so kann ein Angehöriger hinterher auch kaum noch sagen ,ab wann sein eigenes Verhalten Co ist(war)
    Das schleichende daran ist die Gefahr,man beginnt seine Grenzen zu verschieben,übernimmt Verantwortung,all das macht was mit einem ,man wird ärgerlich ,wütend,kontrolliert den anderen uvm. und irgendwann ist man so weit weg von sich selbst und mitten im Leben des Anderen (Verantwortung)
    So wie du schreibst ist der Alkohol doch schon ein Thema und er wird wuchern ,er wird dir immer mehr Lebensqualität nehmen.
    Mir hat es sehr geholfen viel über diese ,,Krankheit ,,zu erfahren ich hab gelesen im Net, hab bei den ,,Trockenen,, gefragt etc..
    Hier ist Wissen und Erkennen ,,Macht,,
    Ihr den Alk zu nehmen ,sie kontrollieren ,streiten ,betteln und eben das volle Programm ,es wird sie nicht hindern zu trinken.
    Je eher du das verstehst und verinnerlichst um so besser für dich.
    Pass auf dich auf.
    LG R..

  • Hallo s. E.,

    es gibt nichts mehr zu analysieren, wenn sie bereits in Deinem Beisein heimlich trinkt.
    Du hast Deine Antwort bereits bekommen, doch Du willst sie nicht sehen, weil Du nicht loslassen willst.

    Du musst Dich durch ihr Verhalten auch nicht komplett verarscht fühlen oder für doof verkauft: Sie tut das nicht, um Dir weh zu tun, sondern weil sie längst nicht mehr anders kann.

    Sie hängt offensichtlich bereits in der Spirale und Du schleichst um sie herum und hoffst, dass sie Deine Gedanken lesen kann, vielleicht sogar von sich aus etwas ändert. Das ist schon von einem Menschen ohne massives Suchtproblem zuviel verlangt.

    Der Alkoholiker, der noch trinkt, wird all das sagen und tun, was die Anderen hier schon beschrieben haben: Schwüre leisten und Versprechen geben, vermeiden, leugnen oder abwiegeln, je nach Stadium.
    Und es ist absolut möglich, dass jeder dieser Schwüre dann ernst gemeint ist.
    Sie können nur nie eingehalten werden, solange der Süchtige nicht sieht, dass er süchtig ist und die Entscheidung trifft, mit dem Trinken aufzuhören. Weil er dazu längst nicht mehr in der Lage ist (!), egal, wie sehr er sich vielleicht eine Veränderung wünscht.

    Die Entscheidung kannst Du ihr nicht abnehmen und sie wird / kann Dir offensichtlich auch Deine nicht abnehmen.
    Ich frage mich, warum Du ihr keine Antwort gibst, wenn sie Dich schon auf Dein Verhalten anspricht.
    Du hast doch lang genug überlegt, wie Du sie dazu bringen kannst, mit Dir darüber zu reden.
    So bleibt ihr zusammen weiterhin im luftleeren Raum hängen.
    Ich würde so nicht gern leben müssen.

    Euch Beiden alles Gute, die Kraft und auch den Mut, Entscheidungen zu treffen.

    Gruß
    Mitchess

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