ich schaffe es einfach nicht mich von ihm zu trennen...

  • Zitat von RenateO


    (...)
    Die Alkoholiker bekommen soweit ich weiß Medikamente während der Entgiftung zur Erleichterung und wir (wohl überwiegend Frauen ) brauchen das Gespräch.
    Ich bin auch nicht dafür sich hier unendlich auszuheulen um den gewonnenen gefühlsmäßigen Platz/Kraft dann in die nächste Runde mit Xy zu stecken.
    Hier sollen doch Wege aus dieser Situation heraus gefunden werden.

    Ein Mensch ist keine Insel,wir leben in einem Gefüge aus vielen Unwissenden!!!!

    Hallo RenateO,
    vollkommen einverstanden. Und du hast es ja richtig gemacht ohne es dir leicht zu machen. Du hast Recht, diese nachrückenden "Helferlein" sind dumm und unwissend.

    LG Jonas

  • Hallo Nys
    Ich sehe das als ein großes Ganzes.
    Ob ich Co bin ......... mh hab ich mich oft gefragt.

    Jeder Mensch springt doch auf einen Typ an bei der Partnerwahl(unbewußt),sind die alle krank?
    Der Fußballer mit der 6ten viel jüngeren
    Der auf Blondinen steht ,oder knabenhafte Frauen.
    Die ,auf ,,Dicke ,Dünne,Schwache, Starke, Erfolgreiche,Chefs, Arbeiter,Mutige,Feiglinge...... ach was weiß ich......................
    Jeder sucht doch unbewußt etwas,sogar die Evotution gibt das vor bei der Auswahl zum Kinderwunsch(unbewußt)
    Es gab vor vielen Jahren mal eine Welle von Trennungen /Scheidungen in USA,da das so auffällig war ging jemand her und untersuchte das .
    Heraus kam man hatte ein bestimmtes (weit verbreitetes) Parfum aus der Herstellung genommen und das war der Grund.
    Es gibt noch so vieles was unerforscht ist ,aber maßgeblich im menschlichen Miteinander!!.
    LG R..

  • Hallo Nys

    Zitat:Ein Lösen der Verbindung ist also nicht nur für den XY ein Tiefpunkt sondern auch für den Co ein Eingeständnis, diese Beziehung nicht aus selbstloser Liebe aufrechterhalten zu haben.


    Ist deine Beziehung zu deinem jetzigen Ehemann völlig ,,selbstlos,,????

    Ich bezweifle das es völlig selbstlose Liebe (auf Erden)gibt, unbewußt ist da immer ein Wunsch /eine Hoffnung dahinter ,sonst würde man nicht nach einen anderen Menschen suchen /sich sehnen.
    Meine Meinung.
    Die Gründe sind vielfältig von nicht gerne allein sein wollen über gepflegten S..x,gemeinsame Interessen, Kinderwunsch und was sonst noch alles.
    Ich kenne keinen Menschen der sich einen Partner sucht nur um diesen bedingungslos zu lieben ,sprich ohne sich auch nicht irgendwas davon zu erhoffen /wünschen.
    Sonst könnten wir doch auch xy mit seiner Sucht uneingeschränkt lieben und ihm beim sterben zusehen
    Weil ich meinen xy geliebt habe ,kann ich gerade DAS nicht!!

    LG R..

  • Hallo Angy

    einen Gedanken möchte ich noch bei Dir lassen.
    Weil Du schreibst, Du willst ihn nicht im Stich lassen - er hat sonst nur Mutter und Bruder.

    Zum einen: Es ist auffallend, daß die meisten Alkoholiker immer (z.T. nur ihrer Meinung nach)
    "sonst niemand haben". Mein XY hat das ständig betont und ich kenne es von anderen Alkoholikern, die ich erlebt habe. Oft hat sich das Umfeld einfach zurückgezogen, weil der Alkoholiker sich nur um sich selber dreht und nicht jeder macht das mit. Oft wird aber auch übersehen, daß viele schon helfen wollten - aber die Hilfe abgelehnt wurde, wenn sie mit der Aufforderung nicht mehr zu trinken einherging. Also wenn er niemand hat liegt es vllt. auch an seinem eingenen Verhalten. MeinXY hat das immer so dargestellt, daß er allen egal sei. Was nie und nimmer gestimmt hat! Vllt. hat er es selbst geglaubt.

    Als Kind habe ich mal ein Vogel-Küken im Gras gefunden. Ich wollte es retten und hab es mit nach Hause genommen. Ich konnte es nicht richtig versorgen und es ist gestorben. Später hat man mir erklärt, daß man diese Winzlinge liegen lassen soll. Wenn es eine Chance hat, werden die Eltern es versorgen. Es fiel mir danach immer schwer, wenn ich so ein wehrloses Tierchen hilflos am Boden sah. Aber ich wußte, es hat bei mir keine Chance. Manchmal muß man wirklich in Liebe loslassen, um zu helfen oder wenigstens dem Leben die Chance zu geben.

    Bei meinem XY ist mir klar, daß auch der allertiefste
    Tiefpunkt ihm nicht helfen wird. Er hat es nie gelernt allein klarzukommen und will gar kein selbstbestimmtes Leben haben. Das wäre für ihn sinnloser, als sich zu Tode saufen. Also kann es auch sein wie Aurora sagt, daß durch Dein Verlassen der Trinker weiter trinkt. Aber wenigstens Dein Leben und das Deiner Kinder ist dann gerettet.

    LG Nys

  • hallo,

    heut wieder so ne situation..
    seit unserem streit vorige woche, wo dann bis sonntag abend funkstille war, telefoniern wir am abend.
    gestern hab ich versucht ihn anzurufen, ihm ne sms geschrieben und keine reaktion auf nix.erst nach 21 uhr hat er angerufen und gesagt er hat sein handy in der jacke im vorzimmer vergessen und meine anrufe nicht mitbekommen...
    ok,er versicherte mir das er mich heute anruft...tja es is 21.41 und weit und breit nix von ihm zu lesen oder zu hören.

    nun habe ich wieder meine gedankengänge...warum er sich nicht meldet?
    handy wieder vergessen?mag er einfach nicht reden?
    bin ich ihm schon sch...egal??

    verstehe nicht warum er überhaupt kein bedürfnis hat meine stimme zu hören.
    das war ihm immer so wichtig das wenn wir uns nicht sehen konnten, wir wenigstens telefonkontakt haben.

    fragen fragen fragen...

    aber ich versuche mir auch einzureden das es einfach die krankheit ist und er deshalb sich so verhaltet und ihm auch alles rundherum egal ist...

  • Hallo Angy!

    Zitat

    nun habe ich wieder meine gedankengänge...warum er sich nicht meldet?
    handy wieder vergessen?mag er einfach nicht reden?
    bin ich ihm schon sch...egal??

    .... ist er wieder betrunken?
    .... hat erAngst dass du ihn darauf ansprichst?
    .... macht die Sucht ihn total unzuverlässig?
    .... ist ihm alles sch**** egal?

    usw.

    Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen, jetzt mal eine Frage an dich, was empfindest du wenn deine Gedanken wieder nur bei ihm hängen?

    Was gedenkst du in Zukunft zu tun wenn er dich wieder nicht anruft oder seine Versprechen nicht hält?

    Zitat

    aber ich versuche mir auch einzureden das es einfach die krankheit ist und er deshalb sich so verhaltet und ihm auch alles rundherum egal ist...

    Das kann gut sein dass es die Krankheit dass er sich so verhält aber das ist typisch und wird nicht besser sondern immer schlimmer. Er merkt auch dass er trotzdem bei dir landen kann.

    Aber möchtest du wirklich einen Partner dem du vollkommen egal bist? Den es nicht die Bohne interessiert was du empfindest?

    Was hast du heute für dich getan ausser dir den Kopf zu zerbrechen über ihn?

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Was willst du denn nun machen?
    Soll alles bleiben, wie es ist und du brauchst nur eine Ecke zum Ausheulen, oder willst du "anpacken"?

    Zitat von Angy38


    er hat nur noch seine mutter und seinen bruder..

    Eine Mutter reicht. Er hat seine und deine Kinder brauchen ihre, die den Fokus wiederum auf sie richtet. So sollte die Aufteilung sein. Es geht ja nicht nur darum, dass sie erleben, wie er sich verhält.. Sondern auch darum, dass sie darunter leiden, wenn du nur um den XY kreist, auch wenn er nicht da ist. Und dann eben nicht gedanklich bei ihnen bist.

  • Liebe Angy,

    siehst du, das ist das Fatale an solchen Beziehungen. Du denkst ununterbrochen an ihn und seine Befindlichkeiten. Das ist wichtig für dich. Und du beziehst alles auf dich. Denkst, du wärst ihm egal und so. Also, es geht nur um ihn.

    Und du? Wo bist du in dem Spiel? Sitzt in der Ecke, einen Finger im Mund (sinnbildlich gesehen) und redest dir alles Mögliche ein, was sein könnte. Bist verunsichert, völlig fixiert darauf, ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen, ein Gutsi sozusagen, einen Bonbon. Das würde dich für eine kurze Zeit wieder aufrichten und glücklich und hoffnungsvoll sein lassen.

    Bist du dir wirklich nicht mehr wert? Meinst du nicht, das Leben ist schön und bunt und spannend und hält noch viele gute Dinge für dich bereit? Dinge, die er dir anscheinend gerade nicht geben kann.

    Du hast es in der Hand, für dich. Du bist erwachsen. Du kannst entscheiden, ob und wie lange du noch verharren willst und auf seine Bonbons warten willst. Warum überlässt du ihm die Entscheidung darüber, indirekt, wie es dir geht?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Angy,
    auch ich bin EKA wie Du. Daher wundert es mich, dass Du deinen Thread nicht bei den EKAs eröffnet hast.
    Alles was hier im Bereich der Coahängigen geschrieben wurde ist sicher richtig.
    Ich stimme zu, dass die Liebe zu einem Alkoholiker ( oder auch zu irgendeinem anderen Menschen) in der regel keine selbstlose Liebe ist, dass diese Art von selbstloser Liebe in kaum ( oder gar keiner) einer Beziehung zu finden ist, vielleicht bei Eltern-Kind-Beziehungen?. Die Menschen ( auch ich) stecken voller Erwartungen und werden dementsprechend auch immer wieder enttäuscht.
    Das zu erkennen ist schonmal ein wichtiger Punkt, finde ich.
    Zu selbstloser Liebe zu finden ist sicher noch schwieriger als die Coabhängigkeit zu überwinden.

    Du nennst hier Gründe, warum Du Dich nicht trennen kannst, was Dir heir so im Kopf herum schwirrt.
    1. Er hat dann niemanden

    Frage ist auch: braucht er überhaupt jemanden? Du beschreibst ( und viele andere in ihren threads auch), dass
    der XY immer wieder auszeiten hat, wo er sich nicht meldet.
    Vielelicht können die ALkoholiker ja mal schrieben, was der Abhängige in diesen Auszeiten macht. Leidet er, denkt er an seine Frau/ Familie, voller Sehnsucht, betrübt... oder trinkt er einfach in Ruhe und genießt dieses gefühl ungestört, unkritisiert seiner Sucht nachzugehen?

    Du hast Angst davor, dass er sich ne andere sucht. besonders , wenn er in Therapie geht und dort eine kennenlernt.
    Muß er sich dafür eine andere suchen? Denkst Du nicht, dass er nicht aus seiner Sicht besser ohne ist und in Ruhe trinken möchte?
    Überlege mal, was 'seine Bedürfnisse' als Alkoholiker sind und was 'Deine Bedürfnisse' sind.
    Glaubst Du mir, wenn ich behaupte, dass diese Bedürfnisse sich zur Zeit nicht decken?
    Ich vermute (meine These), dass es ihm auch reichen würde Dich alle 14 Tage mal zu sehen.
    Würde Dir das reichen und ist es dann noch eine Beziehung, wie Du sie Dir vorstellst?
    Wenn es so ist, dann kannst Du es ja so machen, dass Du ihn alle 14 Tage bei ihm und nüchtern triffst. Deine Kinder würden nichts mitbekommen.
    Ist es dann noch eine Beziehung, wie Du sie Dir vorstellst?
    Du möchtest aber sicher mehr und versuchst ihn in diese Richtung zu drängen, zu überreden. Das wird ihm sicher nicht passen und so entsteht immer wieder dieses Hin und Her. Alles, weil DU Erwartungen an eine Beziehung hast. Sei Dir dessen bewußt. Dein Leid entsteht doch quasi aus diesen unerfüllten, von dir Gewünschten Erwartungen, die ER aber nicht erfüllen kann. Es könnte funktionieren, wenn Du also Deine Erwartungen auf fast Null zurückschraubst, Deine Leben lebst und ihn machen( trinken) läßt. bedenke, dass er auch ein Recht darauf hat. Auch er kann bestimmen, wie und wie oft er Dir seine Liebe ( vorausgestzt , dass er DIch liebt) zeigt und wieviel zeit er mit anderen Freunden ( alkohol) verbringen möchte. Die andere, vor der Du so Angst hast ist bereits da, die andere ( alkohol) gibt ihm im Moment so ziemlich alles was ER braucht. Glaubst Du er denkt so viel an Dich, wie Du an ihn denkst. Glaubst Du mir, wenn ich behaupte, dass er jeden Moment so sehr an die andere denkt, wie DU täglich an ihn denkst?
    Ist das die Beziehung, wie Du sie Dir vorstellst?

    Was wäre, wenn er in einer Therapie eine andere kennenlernt? Frage Dich mal, ob Du es wirklich willst, dass er eine Therapie macht. Denn auch, wenn er sich 'Dir zu Liebe' drauf einläßt kann er in einer Therapie eine andere kennenlernen, die ebenfalls betroffen ist und ihn besser versteht, mit der er mehr Gemeinsamkeiten hat.
    Frage Dich, ob Dir seine Gesundheit wirklich an erster Stelle steht oder soll er gesund werden, um Deine Bedürfnisse nach Liebe befriedigen zu können.
    Alles Fragen, die Du einfach mal durch deinen Kopf gehen lassen solltest und für DICH ehrlich beantworten solltest.

    Er ist gefangen in seiner Sucht. Aber auch Du bist gefangen in Deinen Gefühlen zu ihm, Deinen Bedürfnis nach Liebe, dass Deiner Meinung nach nur er erfüllen kann, aber offenbar nicht tut.

    Und jetzt setzt ich noch ein drauf. Als EKA ist mir hier beim Lesen der EKA threads bewußt geworden, dass wir noch dazu ich nenne es mal 'geblendet' sind. Wir kennen das chaotische Leben, die Auf und Abs, Schriereine, Prügeleien usw.
    Wir verabscheuen es - aber es war für uns in einer wichtigen Phase, wo wir geprägt wurden eine Normalität.
    SO sah für uns Familie aus. So fühlten wir uns zuhause.
    Ich denke, dass wir EKAs eine noch gefährlichere höhere Toleranz gegenüber dieser Misere haben als Coabhängige, die in solche eine Beziehung hineingeschlittert sind.
    Darum wundert es mich nicht, wenn Du hier noch mehr 'rumeierst' als es vielleicht andere tun.
    Das auch mal zum Verständnis der anderen hier.
    Dieser ganze Mist, den man in allen Threads hier liest war unser( EKA) Leben und wir haben uns leider dran gewöhnt und sind schon von daher beziehunggestört.
    Das erschwert alles um so mehr und ich denke, dass es sehr schwer ist ohne eine Therapie da auf die Schnelle raus zu kommen.

    Übrigens wenn in diesem Zusammenhang gefragt wird, ob man lieber zuschauen möchte, wie der Partner zum Pflegefall wird, ob man ihn noch pflegen möchte und beim Sterben zusehen möchte, frage ich mich,was das für eine Sinn haben soll. Diese Situation hätte man auch, wenn man einen krebskranken Partner an seiner Seite hat. Diese Einstellung wäre schon gewissermaßen selbstlose Liebe.
    Diese Einstellung hätte nichts mit coabhängikeit zu tun. Es wäre sicher schwer, aber wäre nicht schlimm, solange der Partner nicht darunter 'leidet', oder? Soll jemand also nur motiviert werden eine beziehung zu beenden, weil der Partner krank ist und in absehbarer Zeit zum Pflegefall wird?

    Ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass Trennung nicht immer die Lösung zum Erfolg ist. Es gibt auch Paare, die es gemeinsam durchstehen und noch zusmamen sind.

    Es sollte daher nicht auf Trennung gedrängt werden, sondern an der Coabhängikeit gearbeitet werden. Die ist nach einer Trennung auch nicht weg, da wird dann unter Umständen auch weiter 'geeiert' , zB unbewußt mit einem neuen Partner.
    Wenn man begriffen hat wie der andere tickt und wie wenig Chancen die Beziehung hat, wenn man enttäuscht genug ist, dann kommt sicher irgendwann die Trennung von selbst.
    Auch Coabhängige brauchen ihren Tiefpunkt. Und ich glaube, dass der von EKAs auf Grund dieser Familiensituation ( Gewöhnung/ Normalität) noch schwieriger zu erreichen ist.

    Dass Du allein mit Deinen Kindern lebst ist schon mal eine gute Grundsituation und auch eine typische für EKAs. Darin zeigt sich auch, dass wir von vornherein vorsichtiger sind und uns davor schützen wollen, dass uns das Erlebte selbst widerfährt. Das ist die Vernunftsebene.
    Leider haben wir auf der anderen Seite auch die Gefühlsebene, die uns dieses oben schon beschriebene Gefühl der Normalität von Alkohol und all seinen Konsequenzen vermittelt hat. Man steckt also voller Widersprüche.
    Darum erhoffe ich mir auch immer von den Coabhängigen , dass sie an ihre Kinder denken, sich trennen, damit diese GENAU SO nicht werden.
    Und vielleicht hilft es Dir, Angie auch mal darüber nachzudenken, ob Du Dich darin wiedererkennst und Du möchtest, dass Deine Kinder auch so werden.
    Es stimmt doch, dass die Kinder mitbekommen, wenn Du immer darüber nachgrübelst warum er wohl so oder so ist. Wenn Du dich ärgerst, wenn er nicht anruft, sich tagelang nicht meldet. Sie haben dann eine traurige Mutter vor sich. Das belastet sie sehr. Und Du überforderst Deine Kinder auch damit.
    Was ich denke, was Dir noch fehlt ist die Einsicht, dass es sich bei Deinem Partner um eine Krankheit handelt, an der auch er momentan nichts ändern kann.
    Das bedeutet, dass Du nur die Wahl hast die Beziehung zu beenden, wenn Du so nicht leben kannst und willst. oder aber MIT dieser Krankheit zu leben, mit all seinen Konsequenzen. Konsequenzen wären, dass Du akzeptierst, dass er launisch ist, sich nicht meldet, unberechenbar ist, aggressiv wird, zum Pflegefall wird, irgendwann Halluzinationen haben wird, Du also den gesamten verlauf seiner Krankheit ( die immer schlimmer wird) an seiner Seite sein möchtest. Du liebst einen kranken süchtigen Mann.
    Das was Du Dir wünscht kann er Dir nur noch hin und wieder geben, reicht Dir das?

    Ich sehe, dass Du sehr stark auch von verlustängsten geplagt bist. In Deiner Fantasie malst Du Dir aus oder befürchtest Du, dass eine andere Deine Stelle einnehmen würde. Der anderen würde es nicht anders gehen als Dir. Auch sie würde sicher leiden wie Du jetzt. Wenn es so käme und Du erstmal über den trennungsschmerz weg bist würdest Du nicht mehr mit ihr tauschen wollen.

    Selbst wenn er trocken werden würde müßte 'die andere' immer mit der Angst leben , dass es einen Rückfall gibt. Vielleicht (nein, mit Sicherheit) ist er, wenn er trocken ist auch ein ganz anderer Mensch. Weißt Du jetzt überhaupt, ob Du ihn dann noch so haben willst? Und wie ich es sehe, gibt es doch gar kiene Anzeichen dafür, dass er in absehbarer zeit trocken wird. Selbst Du bist ja scheinbar weit davon entfernt.

    Was kannst Du jetzt überhaupt tun?
    Fange an umzudenken. Sorge als erstes dafür, dass Deine Kinder in Sicherheit sind, dass sie nicht seinen Launen ausgesetzt sind. ich denke, da hast Du recht gut für gesorgt udn ich hoffe es bleibt auch so. Und dann kommst Du.
    Fange an auch für Dich gut zu sorgen. Erwarte von ihm NICHTS. Alles was Du brauchst soll von Dir selber erfüllt werden. Du mußt Dich um Dich selbst kümmern. Ich wette, dass Du das als EKA auch schonmal lernen mußtest und genau so mußt Du es jetzt auch tun. Gib die Verantwortung für Dein Wohlergehen nicht an andere ab, so sehr Du es Dir auch wünscht. Gib diesem ( niemals zu erfüllenden) Wunsch nicht nach. Es ist eine Illusion zu glauben, dass ein Alkoholiker Dich glücklich machen kann und er braucht es auch nicht. Akzeptiere, dass ER alles hat um glücklich zu sein. Leider ist es so, dass er Dich gerade nicht so braucht wie Du es meinst ihn zu brauchen. Das tut sicher weh, es so zu sehen. Aber das ist Realität. So sieht die Sucht aus.

    Da Du ja alleine mit Deinen Kindern lebst nehme ich an, dass Du die üblichen Dinge der Coabhängikeit nicht einmal bedienst wie: Für ihn Dinge übernehmen, die er wegen des ALkoholkonsums nicht mehr alleine schafft, für ihn zu lügen, immer für ihn da sein, auch wenn es dir nicht in den Kram paßt. Sei Dir bewußt, dass Du Dich unterscheidest in Deinem verhalten von vielen Coabhängigen hier, denn Du bist ja ein EKA. Das macht es aber nicht einfacher für Dich.
    Aber sei Dir bewußt, dass Du beides kennst. Du hast sowohl Alkoholabhängigkeit als auch Coabhängigkeit erlebt. Du hast irgendwo Anteile davon in Dir, auch sicher Abscheu dagegen.
    Vielleicht würde es Dir weiterhelfen Dich damit auseinanderzusetzen, wie EKAs ticken, wie kompliziert es ist und wie widersprüchlich.
    Ich erkenne mich in vielem wieder. In deiner Art zu denken. Darin, dass ich vieles unnötigerweise auf mich beziehe. Bis heute fühle ich mich noch verletzt von den beschimpfungen meines Vaters. Obwohl ich jetzt erwachsen bin und vieles gelesen habe und verziehen habe, mir bewußt bin, dass er krank ist. Die Gefühle des 'gekränkten Kindes' haben sich so sehr manifestiert, dass ich Schwierigkeiten habe mit meinem vernünftigen Denken das kaum ausgleichen kann.
    Und es kann sein, dass dieses gekränkte Kind, was sicher auch in Dir schlummert, es sich immer wieder versucht zu beweisen, dass es doch wert ist geliebt zu werden, besonders von einem süchtigen Menschen ( der ein ja in der Kindheit enttäuscht hat und einem das Selbstwertgefühl genommen hat ). Das ist ein erbärmlicher Kampf um Liebe, Zuneigung, Anerkennung. Vor allem ist es ein Kampf, den man ja nicht gewinnen kann, da man ihn ja mit ienem Süchtigen aufgenommen hat, der das garnicht erfüllen kann ( ebenso wenig wie der damals süchtige Elternteil). So ungefähr stelle ich mir unser Innenleben als EKA vor. Ich denke, wir müssen lernen zu akzeptieren , was möglich ist und was Illusion ist. Vor allem aber, dass WIR nichts damit zu tun haben. Die Sucht eines anderen, auch eines geliebten Menschen, ist die Abhängigkeit von einem Stoff = alkohol, ist aber völlig unabhängig von UNS. Also all dessen Tun ( oder auch Nicht tun) und Handeln hat mit uns nichts zu tun.
    Ich habe auch eine Idee warum wir das nicht so einfach akzeptieren wollen. als Kind waren wir dieser Sitaution hilkflos ausgeliefert. Wir waren ohnmächtig und konnten nichts dagegen tun.
    Wenn wir aber nun irgendetwas hätten, was wir verändern könnten haben wir ja ein wenig Handlungsspielraum.
    Wir können also in uns Gründe suchen, die das trinken rechtfertigen, bekomnen ja auch gerne mal etwas vorgeworfen. Wenn wir also anfangen besser zu sein, gut zu sein, besser als alle anderen zu sein müßte er doch aufhören zu trinken. Das kann halt deswegen nicht funktionieren, weil wir ja garcicht schlecht sind, sondern wir in unserer Sucht uns ja selbst niedermachen und Gründe suchen für die Sucht des anderen. Genauso macht der Alkoholbahängige es auch. er sucht nach Gründen. Vielleicht sogar bei uns.
    Das verletzt uns aufs neue, erweckt aber in uns wieder die Illusion, dass wir ja was ändern können an der sucht des anderen, fühlen uns also nicht mehr ohnmächtig wie vorher, fangen wieder an alles mögliche zu tun, um seine Gunst zu erhalten, damit er sich als Belohung dann für uns ändert.

    Räumlich bist Du ja bereits von ihm getrennt, bzw hast Dich garnicht erst auf diese Art der Nähe eingelassen. ( vernünftiger Selbstschutz?) Emotional hängst Du aber tief drin. Ich denke, Du kannst zu innerem Seelenfrieden kommen, wenn Du all Deine Gedanken nochmal überprüfst und nicht alles auf Dich beziehst, wenn Du ihn einfach machen läßt, ihn sein läßt wie er ist als Süchtiger. Lass die Was-wäre-wenn-Gedanken sein und stelle Dich der Realität.
    Als Kind warst Du ohnmächitg, aber jetzt bist Du erwachsen und kannst handeln. Du kannst weggehen, wenn es Dir nicht paßt. Du kannst Dir eine eigenen Meinung über Dich machen. Du kannst und darfst Dich anderen Menschen zuwenden, die Dir geben was Du brauchst und er Dir nicht geben kann.
    Ob Du es glaubst oder nicht: Heute hast DU es in der Hand.

  • Hallo Angy

    Zitat

    aber ich versuche mir auch einzureden das es einfach die krankheit ist und er deshalb sich so verhaltet und ihm auch alles rundherum egal ist...

    und was ist wenn nicht?

    Wenn er eben so egoistisch ist wie es scheint? XY konnte bei mir alles, was er seiner Familie nicht geben (konnte?) - wenn einem Suchtkranken was wichtig ist, kann er. Kriegt dann auch den Hintern hoch. Es kann ein Fehler sein, alles auf die Krankheit zu schieben. Damit wirst Du immer verstehen, verstehen, verstehen und entschuldigen, entschuldigen. Vllt. macht die Krankheit besonders egoistisch. Aber es bleibt Egoismus und Lieblosigkeit, wenn er Dich hängen läßt. Wenn er es tut um saufen zu können ist es Egoismus und wenn er es tut, weil ihr gestritten habt ist es auch Egoismus. Wo ist Dein Egoismus?

    LG Nys

  • Liebe Angy,
    willkommen hier im Forum. Grundsätzlich hast Du hier ja schon ein paar ganz gute Denkansätze bekommen.
    Du hast aber auch schon entscheidende Schritte getan, die andere Coabhängige sich erst hart erkämpfen ( bzw wagen) müssen. Du lebst getrennt von ihm. Auch ich war zu dem Punkt gekommen, dass es mit meinem Ex nicht so weiter gehen kann. Auch ich konnte mich nicht trennen. Und so habe ich erstmal diesen schritt gewagt. ich bin ausgezogen. ich wollte meine Kinder schützen. Auch das hast Du gut erkannt. Soweit sind viele andere noch nicht. Du setzt Deinem XY Grenzen. Er darf nicht betrunken in Deien Wohung kommen, Du wirfst ihn dann raus. Das ist ganz wichtig, dass Du ihn hier eine Konsequenz zeigst. So habe ich das acuh gehandhabt.
    Nun sitzt Du aber in Deiner Wohung und die Gedanken kreisen um ihn. Ich empfehle Dir nun Dich damit intensiv auseinander zu setzen. Das muß man richtig trainieren, also umdenken lernen. Grundvoraussetzung ist, dass Du es 100% anerkennst, dass er süchtig ist und momentan auch nichts an seiner Sucht tun kann. weder er noch DU. Denn er hat momentan keinen Tiefpunkt. Und ein süchtiger Mensch hat gewisse Eigenarten, die zur Sucht gehören. Die sind übel, aber auch die mußt Du akzeptieren. Wenn Du zu diesem Punkt gekommen bist wirst Du Dich nicht mehr mit ihm anlegen wollen, denn dann wirst Du wissen, dass es keine Zweck hat. Dann wirst Du auch wissen, dass keine andere dahinter steckt, wenn er sich nicht bei Dir meldet.
    Dann wirst Du wissen, dass es auch nicht an Liebe oder nicht Liebe liegt. Alles liegt an der Sucht.
    Alles Leid, was Du im Moment hast ist insofern selbstgemachtes Leid, weil Du Erwartungen hast, dei immerzu enttäuscht werden. Aber an einen Süchtigen darf man eben keine Erwartungen haben.
    ich bin irgendwann an diesen Punkt gekommen und seitdem ist bei mir eine innere Ruhe eingekehrt. ich habe einfach etwas eingesehen und aufgehört gegenan zu kämpfen, weil ich den Kampf gegen die Sucht niemals gewinnen kann.
    ich hatte schon früh darüber i Forum gelsen, dass man gegen den ALkohol nur kapitulieren kann und hatte das anfangs aber noch nicht verstanden, wie das gemeint war.
    Aber irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und ich habe verstanden: Das ist nicht meine Baustelle. Klar hat es mich weiterhin traurig gemacht, dass es so ist, dass unsere Ehe dadurch kaputt geht. Es war aber keine Wut mehr da, kein Kampfgeist, keine Selbstverletzung, indem ich mir den schuh angezogen habe. Er ist erwachsen und er muß es selber wissen und verantworten, was er da tut. Und nur er allein kann überhaupt dagegen was unternehmen, wenn er denn soweit ist.
    Ab dem zeitpunkt, wo ich das eingesehen habe stellte sich für mich die Frage: Wie lange will ich noch in diesem Zustand leben? ist diese Ehe noch eine Ehe, wie ich sie mir vorgestellt habe? Will ich jetzt noch mehrere Jahre so ausharren und abwarten bis er was tut? Ist das für mich Lebensqualität? Geht es hier noch um Liebe und wenn das Liebe ist, wird die dann auch so ausgelebt? Lebe ich nicht nur noch in Hoffnung und Illusion?
    Das waren nun die Gedanken, die täglich in meinem Kopf herum schwirrten und die Gedanken an ihn ersetzten.
    natürlich ist dabei einiges an zeit gekommen bis ich zu diesen Punkten gekommen bin. Darum lasse Dir auch ruhig diese Zeit um Dein Umdenken zu lernen und lies viel hier im Forum.
    Nach und nach begriff ich auch, dass eine Trennung nicht das Wichtigste ist. Das Umdenken, das Aufhören zu leiden ist das oberste Ziel. Denn: Getrennt war ich längst ohne es zu merken. Der Alkohol hatte doch bereits mehr und mehr meinen Platz eingenommen.
    Alles traurige Erkenntnisse. Also mußte ich wirklich über Monate Trauerarbeit leisten. ich denke, es ist auch wichitg diese Gefühle zuzulassen und nicht zu unterdrücken. Das ist nicht einfach so, als ob man einen alten feudel in den Müll steckt. Es hängen eine Menge schöne Erinnerungen dran. Das tut weh. Das ist so, als ob jemand, den man einst kannte nicht mehr existiert, so nach und nach ausgeblendet wird. Und je mehr ich mich gedanklich von ihm distanzierte desto mehr hatte ich auch das bedürfniss allein zu sein, um alles zu verarbeiten und merkte dann mehr und mehr, dass es mir wohl tat alleine zu sein udn eine Distanz zu ihm zu haben. Denn die Begegnungen zwischendurch haben mich immer wieder runter gezogen. natürlich bemerkte auc er, dass ich mich veränderte, dass er mir egal wurde, ich mehr an mich dachte als an ihn. Das paßte ihm auch nicht so, aber er konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Ebenso wenig, wie ich seins nachvollziehen konnte. Er war nicht mehr der Mittelpunkt. Es gab nicht mehr diesen Streit, der ihn ja auch im Mittelpunkt stehen ließ. Das war ihm glaube ich erstmal unheimlich, so als ob ich was im schilde führte gegen ihn. Er wurde etwas mißtrauisch. Auch trotzig, indem er sich dann eben auch nicht mehr meldete. Denn ab nun bestimmte ich, wann ich ihn sehen wollte und wann nicht. So gabe es auch mal Tage, wo er nüchtern war und er dennoch nicht vorbei kommen durfte, weil ICH, Ja ICH ein eigenes Programm hatte und zwar ohne ihn. Und wenn wir verabredet waren und er mal wieder alles vergessen hatte, betrunkne war oder einfach cnith ans Telefon ging? Dann gabs ab nun einen Plan B für MICH. Ich mußte nicht wütend, traurig, stinkig zuhause sitzen und mir die Augen ausweinen. Es gab noch andere spontane Menschen, mit denen ich was unternehmen konnte. Und diese spontanen Menschen nahmen so langsam seinen Platz ein. Und ich machte gar keine Pläne mehr mit ihm, da diese eh zu 90% nicht realisiert wurden. Und wenn wir uns dann doch mal trafen- wars einfach nur nett.
    Und dann?
    Kam die letzte Phase: Mir genügten diese wenigen Zufallsbegegnungen nicht mehr, nicht mehr als Ehe.
    das waren ja Zustände, wie man sie man gerade bei einer flüchtigen Affaire hatte. Mehr bedeutete es auch nicht mehr für mich. Wenns paßte hatten wir schöne Stunden miteinander. Wenn nicht dann eben nicht.
    Ehe, Zukunft, gemeinsame Kindererziehung, Pläne... all sowas waren doch nur noch Hirngespinste.
    Ich wurde entgültig 'enttäuscht'.
    Und was noch eintraf. Die traurigkeit wandelte sich langsam in eine Egalhaltung. Und ich wurde wieder ein fröhlicher Mensch. Ich konnte wieder lachen und Spaß haben am Leben. Das paßte ihn in seiner ewigen Jammerei-Nummer überhaupt nicht. Ihm fehlte das Bemitleidetwerden, das Bemuttern mehr und mehr. ich ließ ihn einfach alleine mit all seinen Sorgen. Und siehe da, der Herr wußte sich plötzlich selbst zu helfen. Er interpretierte es nun so, dass ich ihn ja nicht mehr lieben würde und reagierte mit Trotz. Er zeigte mir bewußt, dass er mich ja eh nicht brauchte und er schon alleien zurecht kommen würde und außerdem da auch andere wären, und ich mir nur nichts einbilden bräuchte. Schon interessant was da alles auf den Tisch kam. Aber ich wollte es auch wissen. ich wollte auch wissen, wie sehr er im Ernstfall um mich kämpfen würde. Tatsächlich kämpfte er ein bißchen und wollte nun ein gespräch. Dabei ging es ihm nicht um seinen Alkohol, sondern um unsere Ehe. Immerhin hatte er was bemerkt. Aber nach diesem gespräch änderte sich nicht viel. Denn nachdem er mich fragte, was mich denn störte kam ich ganricht zu Wort. Er verlies den Raum, hörte garnciht zu. Er wollte es garnciht hören. Also beließ ich es dabei. Es würde sich ncihts ändern. Und bis heute hat sich auch nichts geändert. ich lebe mein Leben. Er trinkt munter weiter und macht sein Ding. Wir haben uns sozusagen auseinander gelebt. Die Trennung hat sich eben auf diesem Wege eingeschlichen. Ich bin bei meinem Standpunkt geblieben und den kennt er. Aber er hat keinen Tiefpuntk dadurch. So sehr stört ihn die Trennung ist, er hats akzeptiert und sieht eher darin die Freiheit noch besser zu trinken und ihn nervt keiner. Na dann Prost, denke ich mir mittlerweile. Er darf alle zwei Wochen die Kinder sehen , sofern er es will und nüchtern kommt.

  • hallo,

    zuerst mal danke für eure antworten!
    lese sie mir sehr oft durch...

    tja am valentinstag hab ich mit xy telefoniert und da sagte er mir er wolle unbedingt zu mir fahren...
    ich natürlich hab mich gefreut, hab ihm aber auch gleich gesagt er soll nur dann kommen wenn er nüchtern ist.
    er meint ja das passt eh.

    ok, es vergeht 1,2,3 stunden...dann ein anruf:ich soll ihm bitte holen kommen da er am parkplatz bei nem supermarkt steht..
    ich dachte mir gleich ojeee was hats da schon wieder.

    ich zieh mich an mit gemischten gefühlen, was wird mich da jetzt erwarten?

    bei ihm angekommen, öffnete ich die autotür..er hatte sich ned bart wachsen lassen :shock:
    er versuchte auszusteigen und taumelte gleich gegen die autotür..konnte sich kaum auf den beinen halten aber dennoch lallte er nicht.
    ich sagte ihm er soll sich wieder ins auto setzen und ich setz mich mal zu ihm rein..ich war total erschrocken, er ist ein nervliches wrack.
    er hat seit gut ner woche kaum gegessen und ist total schwach...
    ich versuchte mit ihm zu reden.er weinte, sackte immer wieder kurz weg, im gleichen zug meint er, er hat so angst mich zu verlieren, er liebe mich usw usw.er hat so angstzustände und weiss nichtmal wie er hergekommen ist...ich wusste nicht was ich machen sollte, weil ich konnte ihn so nicht zu mir in die wohnung nehmen.punkt eins wegen der kids, punkt zwei weil ich ihn so nicht bei mir haben wollte und punt drei konnte ich den nie und nimmer stützen auf den weg zu mir..

    ich frage mich wie der ne strecke von ner halben stunde schnellstrasse mitn auto fahren konnte?

    hab ihm wieder versucht zu verdeutlichen das es doch so ned weitergehen kann, er soll sich mal anschaun,...

    naja, ich hab ihm dann vorgeschlagen das er mal im auto wartet und ich mal kurz heim geh..

    in meiner verzweiflung hab ich dann seinen besten freund angerufe der natürlich sofort kam..

    wir sind dann zu ihm ins auto und er hat sich mal nicht ausgekannt. sein freund hat ihm klipp und klar gesagt so gehts nicht weiter und in dem zustand kann er nicht zu mir und den kindern rauf.
    er hat ihm einiges richtig hart reingesagt und ihm den vorschlag gemacht das er ihn heimführt...er hat eingewilligt, aber im gleichen zug hat er gesagt, das ich jetzt single bin.
    ich wusste das er böse sein würde wenn ich mir hilfe hole.
    er hat sich ja geschämt.

    ich war danach als sie wegfuhren mit den nerven am ende..er hat mir so leid getan.gedanken gedanken, naja im laufe des abends wurde es besser.
    sein freund kam dann noch bei mir vorbei, erzählte mir das in seinem haus lauter leere weinflaschen standen, ..viel reden konnte man mit ihm nicht.

    er ist der meinung ich soll mich mal nicht melden damit er die konsequenzen sieht aber auch nicht komplett den kontakt abbrechen.

    gestern hat mich sein freund angerufen und mir erzählt das mein xy sich bei ihm gemeldet hat und sich entschuldigt hat, das er angst hat wenn er ne therapie macht und 8 wochen weg ist, ich weg bin...

    bei mir hat er sich bis dato nicht gemeldet und ich muss sagen das ich momentan einfach nur mitleid habe.
    so wie ich ihm gesehen hab, er ist ein nervliches wrack,total schrecklich.

    heut is der 2.tag und ich versuche mich nicht zu melden und es geht mir daweil relativ gut..

    wünsche euch ein schönes we

    lg angy

  • Hallo Angy
    Lass ihn los!!!!
    Nur so hilfst du ihm ,alles andere verschlimmert sein saufen und dein Leben,nun glaub es doch endlich.
    Dein Mitleid nützt ihm nichts ,Null 0,wenn du ihm immer wieder verzeihst ist das sein Freifahrtschein weiter zu machen wie bisher.
    Ich an deiner Stelle hätte sofort die Polizei geholt oder nen Rettungsdienst.
    Wenn der in diesem Zustand noch Auto gefahren ist (so scheint es ja) dann ist er nicht nur eine Gefahr für sich selbst sondern auch für unschildige andere Menschen.
    Stell dir doch mal vor, ein Mensch in diesem Zustand (wegnicken ,nicht wissen wie er da hin gekommen ist ,also mutmaßlich ,,voll,,) überfährt eins deiner Kinder,würdest du dann auch noch Mitleid haben?????
    Ich kann dein Tun und Handeln wirklich nichtmehr nachvollziehen.
    Was muß passieren das Du ihn losläßt?
    Erst ein Unglück?
    Er schämt sich vorm Freund und macht mit dir Schluss? Mädchen mach die Augen auf um deinetwillen und vor allem der Kinder wegen,so ein Leben darfst du ihnen nicht zumuten.
    LG R...

  • Nachtrag
    Dreh den Spies um und sag ihm wenn er keine Therapie macht bist du weg!!!!!
    So herum wird ein Lied daraus.Er hat nicht die Position Bedingungen zu stellen,drum gibt ihm dieses Recht erst garnicht.
    Nimm das Heft und dein Leben wieder in die Hand.
    Sonst wird das garantiert nicht besser,frag mal die anderen hier.
    LG R..

  • Hallo Angy,

    kein schönes Erlebnis.
    Du bist nicht schuldig, daß er das Alkoholproblem hat und da nicht rausfindet. Du darfst Dich von ihm verabschieden. Selbst seine Umwelt (Freund) würde Die ja nunmehr bestätigen, daß es so nicht weitergeht.
    Laß ihn gehen. Tu was für Dich.

    Wer sagt Dir, daß Du Dich um ihn kümmern mußt?

    Rhein

  • Hallo Angy,

    Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst, den ich habe das selbe durchgemacht, ich weiß auch das du noch einen langen Leidensweg vor dir hast. Du bist noch lange nicht an deinem Tiefpunkt angekommen, den wir Co´s, genauso wie die Süchtigen brauchen.
    Das was Paddy da mit dem "Umdenken lernen" geschrieben hat, finde ich sehr gut, solltest du dir wirklich zu Herzen nehmen, ich habe das in meiner Therapie gelernt, bzw. bin dabei es zu lernen, hätte vorher nie gedacht das es funktioniert, und es geht auch nicht von heute auf morgen aber es ist wirklich möglich.
    Ich hatte genauso Angst das mein Mann irgendwann trocken wird und dann eine Andere die Früchte meiner Arbeit, die ich in ihn all die Jahre gesteckt habe erntet. Diese Angst hat mich weitermachen, weiterleiden lassen. Irgendwann ist diese Angst von alleine verschwunden.

    Ich habe mir immer auch vorgestellt das ich mit 2 Männern zusammen lebe, den einen liebe ich und den anderen hasse ich. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass der, den ich hasse verschwindet und uns in frieden weiter leben lässt. Doch ich musste feststellen das der, den ich hasste viel stärker war und den, den ich liebe immer mehr in den Hintergrund gedrengt hat. Was mir so wehtat, war das der liebenswürdige es hat mit sich machen lassen.
    Irgenwann hab ich meinen Mann doch dazu gezwungen das Trinken sein zu lassen, damals wusste ich nicht, das es für ihn nur eine Trinkpause war, so sicher und selbstbewusst und entschlossen kam er mir rüber.
    Aber in der Zeit habe ich gemerkt das, das garnicht so klasse ist wie ich es mir vorher ausgemalt habe. In den paar Wochen in denen mein Mann nicht getrunken hat, lebte ich mit der Angst er könnte wieder anfangen, ich konnte nicht vertrauen, das gleiche Spiel wie vorher mit dem Trinkenden habe ich mit dem Nüchternen durchgemacht. Ich habe wieder angefangen ihn zu kontrolieren obwohl ich wusste das mir das nicht gut tat.
    Ich habe mich bemüht alles Böse von ihm fernzuhalten, hab ihm seine Arbeit abgenommen, damit er ja nicht wieder unter Stress gerät und wieder anfängt zu trinken. Ich bin sogar für ihn zum Arzt gegangen um ihn Tablette verschreiben zu lasse.
    Hmm, was ist daraus geworden. Er hat wieder angefangen zu trinken und das schönste an der Geschichte ist, er hat mir vorgeworfen, dass ich mich nicht genug um ihn gekümmert habe, das ich nicht da war als er mich brauchte.
    Da wusste ich, bis hierher und nicht weiter. Da habe ich eingesehen, das ich NICHTS, wirklich GARNICHTS dagegen unternehmen kann.

    Und ich habe darurch auch gelert und was erkannt.

    Als erstes, bin ich nicht seine Ärztin, seine Therapeutin und auch nicht seine Mutti.
    Als zweites, bin ich eine Frau die auch Bedürfnisse hat (weiß nicht warum ich die früher nicht wahrgenommen habe) aber die sind da. Ich habe das recht als Frau behandelt zu werden, ich habe das recht dadrauf, das mich jemand bedienungslos liebt ohne das ich um diese Liebe betteln oder kämpfen muss. Ich habe das recht wieder vertrauen zu können, Ich habe das recht mal ein liebes Wort zu hören ohne es analysieren zu müssen, wie das jetzt gemeint war.
    Vorher habe ich gedacht das ich nur Pflichten habe, doch siehe da, ich habe auch Rechte. DIE HAST DU AUCH.

    Und ich habe auch gelernt das man einen Süchtigen zwar zum Aufhören zwingen kann, doch es wird nicht lange halten wenn er es nicht wirklich aus eigenem Willen macht.

    Ich hoffe du suchst dir was gutes aus meinen Sätzen raus, was du für dich verwenden kannst um wieder glücklich zu sein.

    LG Duza

  • Hallo Angy,

    vieles von dem was du hier schreibst kommt sicherlich den einen oder anderen sehr bekannt vor. Mir geht es zumindest so.
    Meine Trennung liegt nun bald 2 Monate zurück und noch immer fighte ich hin und wieder mit meinen Gewissen.
    Jedoch mal schlicht und einfach gefragt... Warum redest du mit einen Besoffenen? Zudem ziehst du seinen Freund mit in die Situation. Es ist nicht Sache von dir dafür zu sorgen das es ihm gut geht. Du bist ganz allein für dich verantwortlich.
    Tu dir das in Gottes Namen nicht mehr an. Du liest hier doch schon eine ganze Weile mit. Es gibt 2 % bei denen es mit dem Partner gut geht ... Einsicht, Entgiftung, Entzug bzw. Therapie. 98 % stellen jedoch fest das es sich bei ihren Partnern um uneinsichtige Säufer handelt. In welche Gruppe dein Partner eingruppiert werden kann vermag ich nicht zu sagen. Eines steht jedoch fest. Du verlierst dich bei jeden Kontakt aus dem Blick. Das ging mir eine ganze Weile nicht anders. Jeder Anruf ... jeder Kontakt warf mich zurück. Jedes mal setzte sich dann wieder ein Gedankenkarussel im Kopf in Gang.
    Jedesmal wenn er anrief und mir sagte wie schlecht es ihm geht .. hatte ich wiederum ein schlechtes Gewissen.
    Selbst jetzt mit 2 Monaten Abstand ist jeder Tag ohne Nachricht von ihm ein guter Tag. Ich schaffe es mittlerweile bei mir zu bleiben. Anrufe und SMS werfen mich mittlerweile nicht mehr komplett aus der Bahn.
    Mittleid habe ich für die kleinen Kinder die nichts zu essen haben oder für gequälte Tiere. Mein Ex hat alles selbst in der Hand. Er hätte alles machen können - so zerstört er nicht nur sich sondern letztendlich auch unsere gemeinsame Zukunft.
    Sieh es doch auch mal so ... er kann entscheiden ob er dich will... oder den Alk.
    Lass ihn fallen auch wenn es schmerzt aber nur so kann es für dich auch wieder glückliche Tage in der Zukunft geben... glaub mir...

    Wünsche dir in dieser schweren Zeit ein bischen Kraft. Du kannst alles schaffen was du willst..

    LG

    S.

  • Irgendwie dreht sich in deinem Beitrag wieder nur alles um ihn. Mein Eindruck ist, dass dein Partner gar nichts verstanden hat- du aber wiederum auch kein Stück mehr.

    Wie soll es denn nun weitergehen?

  • Hallo Angy!

    Zitat

    bei mir hat er sich bis dato nicht gemeldet und ich muss sagen das ich momentan einfach nur mitleid habe.
    so wie ich ihm gesehen hab, er ist ein nervliches wrack,total schrecklich.

    Warum hast du denn Mitleid,weil er ein nervliches Wrack ist? Nun keiner hat ihm den Alkohol mit Gewalt eingeflösst das war er selber. Mitleid mit Jemandem der sich dann ins Auto setzt obwohl er anscheinend nicht mal mehr laufen kann?

    Dein Freund hat eine Straftat begangen und es hätte schrecklich ausgehen können, ich hätte wahrscheinlich die Polizei informiert denn betrunken hat man das Recht ein Fahrzeug zu bedienen verwirkt.

    Er soll nicht rumjammern sondern seinen A**** hochkriegen und sich in Therapie begeben das solltest du ihm sagen - sonst wäre es aus und vorbei.

    Das wäre eine klare Ansage an ihn an die du dich auch halten solltest sonst geht das immer weiter so. Willst du denn weiterhin solche Szenen erleben was hat das mit Liebe zu tun?

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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