muss Krug wirklich so lange zum Brunnen gehen bis er bricht?

  • glück auf frank

    Zitat von Frank P.

    das ich Alkoholiker bin, weiss ich schon lange, aber das in vollem Umfang annehmen, damit hatte ich bis jetzt immer noch so meine Probleme.

    woran liegt s?

    Aber es heisst ja nicht umsonst das der Alkohol auch den Geist vernebelt... [/quote]halt ich in deinem fall für ne ausrede. du hast (zwischen den einzelnen saufanfällen) immer genug zeit klare gedanken zu fassen.

    viele grüne häckchen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Huhu Frank,

    ich kenn Dich noch, auch wenn`s umgekehrt wahrscheinlich nicht so ist ... bin ja selten schreibend im offenen unterwegs.

    Ich heisse Dich hier ganz herzlich willkommen zurück!
    Es wurde schon von jemand nachgefragt, ob Du nicht in den geschützten Bereich herüberwechseln möchtest. Dort findet der Austausch halt schon viel intensiver statt ... . Ich würde mir das mal genau überlegen.

    Ich wünsche Dir für Deinen Restart alles Gute!

    gruss liv

    Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden ...

  • Hallo Frank (bissel komisch das zu schreiben wenn man selbst so heißt),

    ich freue mich daß du hier wieder schreibst. Ich las dich immer gern. Mit dem "Quartalstrinkerdasein" kenne ich mich nicht so aus, denn ich trank jeden jeden jeden Tag. Ich kann mir aber vorstellen daß das ein Trinkschema ist das schwierig ist weil plötzlicher Suchtdruck wie aus dem Nichts kommt wenn man an sich keine Probleme hat wochen- und monatelang nüchtern zu leben.

    Du schreibst: " Wenn ich es ohne Wenn und aber in vollem Umfang annehme, dann ist die Gefahr auch relativ gering, das ich rückfällig werde."

    Ist das so, vor dem Hintergrund? Brauchst du nicht eine ganz spezielle Art "Notfallkoffer"? Das Annehmen ist sehr wichtig - aber der Saufdruck kommt ja weil unsre Gehirne dauerhaft anders ticken; egal was wir in nüchternem Zustand alles annehmen können, das kann ja schnell ausgehebelt sein (kenn ich nur zu gut)...

    1000 grüne Häkchen und Gratulation auch zum Nikotinverzicht, manchmal glaub ich das schaff ich nie :(

    LG Frank

  • Guten Morgen Forum,

    bin vor einer guten Stunde wieder aus Hamburg zurückgekommen.

    War anstrengend aber ich bin zufrieden.

    Ich muss immer wieder feststellen, das gerade auf Geschäftsessen gerne und viel gesoffen wird. Das allerdings war für mich noch nie ein Problem, da ich gerade hier nie auffallen wollte :roll:

    Matthias du hast recht...das Alkohol den Geist vernebelt, ist in meinem Fall eventuell wirklich eine faule Ausrede....ich glaube, das ich(Idiot) mit meiner Quartalssauferei mich immer für einen ''besonderen'' Alkoholiker gehalten habe, frei nach dem Motto: ich kann ja jederzeit wieder aufhören :?

    Ver*rscht hab ich mich damit natürlich selbst am meisten!

    Liv, natürlich erinnere ich mich noch an Dich :wink: stimmt, du hast nie viel im Offenen geschrieben, aber wenn, hat es mich immer angesprochen.

    Frank, über deinen Beitrag hab ich mich gerade auch sehr gefreut.

    Ja, du hast recht...ich brauche einen besondere Art von Notfallkoffer.
    Ich sollte eigentlich jedesmal, wenn in meinem Kopp rumspukt normal trinken zu können, einen kurzen aber heftigen elektrischen Schlag kriegen...damit's mich mal richtig durchschüttelt: das wäre in der Vergangenheit nicht unnötig gewesen.

    Ich muss mich noch intensiver mit meiner Trockenheit und Genesung befassen: eine richtige ''Trockenhygiene''betreiben...darin liegt meiner Meinung nach meine realistische Chance :idea:

    Hier lesen und sich austauschen, das ist das A und O.

    Mit diesem Wissen falle ich jetzt redlich müde ins Bett und werden mich heute abend wieder melden.

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hallo Frank

    Zitat


    Ich muss immer wieder feststellen, das gerade auf Geschäftsessen gerne und viel gesoffen wird. Das allerdings war für mich noch nie ein Problem, da ich gerade hier nie auffallen wollte

    Woran machst du das fest? Woher weist du das es nicht nachhaltig und zu deinem Nachteil wirkt?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • halllo frank

    ich kann mir gut vorstellen das ein quartaslsäufer etwas andere schritte machen muß als jemand der täglich gesoffen hat. aber nichts des do trotz sind die grundbausteine für alle wichtig. ich kann mir vorstellen das dich die saufende gesellschaft nicht sofort triggert, aber ich kann mir auch vorstellen das sich das alles unbewußt aufstaut, und wenn dann das quartal rum ist und der damm bricht du die ganze aufgestaute energie um so heftiger um die ohren kriegst. ich fürchte das du die eigendynamik des suchtgedächtniss extrem unterschätzt. sicher ist es sehr wichtig nicht mehr zu wollen, aber das allein reicht eben nicht aus. wenn das so einfach wäre gäbe es nicht so viele rückfälle.

    in deinen notfallkoffer gehört ganz oben rein erinnerungen an das peinlichste und mieseste was du im suff gerissen hast. und immer wenn du merkst das du anfängst zu verharmlosen dann ruf dir das ins gedächtniss. wenn du schon zu solchen geschäftsessen mußt, dann nimm sie zum anlass für dich zu lernen, schau dir die menschen genau an, sieh dir bewußt an wie aus eloquenten intelligenten menschen innerhalb kurzer zeit agressive dummschwätzer werden. erlebe bewußt was der alkohol aus menschen macht.

    ich habe auch durch solches beobachten so einen ekel gegen alkohol aufgebaut das ich mich heute recht sicher fühle. ich weiß aber genau das ich nie sicher bin. ein grund warum ich auch nach 12 jahren abstinenz immer noch hier bin. ich unterschätze meine krankheit nicht auch wenn sie in meinem alltag nicht mehr ständig präsent ist.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Karsten,Hartmut, Dorothea & Forum,

    auf Geschäftsessen sehe ich immer wieder leitende Kollegen, die gerne trinken.
    Ich dagegen handhabe das so: an dem wirklichen Teil des Geschäftsessens in dem über geschäftliches gesprochen und dabei gegessen wird, nehme ich teil, weil ich das auch muss.
    An dem geselligen Teil, wenn meine Kollegen noch etwas um die Häuser ziehen, nehme ich nicht mehr teil, da ich nicht unnötig mein Suchtgedächtnis aktivieren will, ich achte also auf mich.
    Ich wollte das Thema Geschäftsessen also auf keinen Fall verharmlosen.

    Ich ziehe mich an diesen Abenden rechtzeitig zurück und bin deswegen bei den meisten Kollegen schon als ''Spielverderber'' bekannt, was mir aber vollkommen egal ist. Ich muss auf mich achten!

    Heute abend kam mir mal kurz der Gedanke, was zu trinken.
    Ich habe diesen Gedanken zugelassen aber nicht ausgeführt.
    Stattdessen hab ich mir was Schönes gekocht und hinterher ein gutes Buch gelesen. Jetzt werde ich noch ein bissel fernsehen und morgen stehe ich frisch und ohne dicken Kopf auf. Darauf freu ich mich :D

    Das gefährlichste bei meinem Alkoholismus ist, das ich bis jetzt meine Sauferei immer wieder verharmlost habe.
    Ist ja gar nicht so schlimm, du kannst ja wieder aufhören...dieser Mist muss aus meinem Kopf.
    Ich möchte an mir arbeiten, denn ehrlich gesagt fühle ich mich ohne Alkohol immer noch am wohlsten!

    Ich möchte hier niemanden mit meinen Gedanken provozieren, ich möchte hier aber auch ehrlich schreiben dürfen.
    Für Rückmeldungen bin ich jederzeit offen und dankbar, ebenfalls für konstruktive Kritik.
    Gerade die Rückfragen von Hartmut schätze ich :wink:

    Wünsch euch allen morgen einen trockenen und schönen Feiertag!

    Liebe Grüsse


    Frank

  • Hallo Frank

    Zitat

    Ich dagegen handhabe das so: an dem wirklichen Teil des Geschäftsessens in dem über geschäftliches gesprochen und dabei gegessen wird, nehme ich teil, weil ich das auch muss.

    Wissen denn deine Geschäfts- Kollegen von deinem Alkoholproblem ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    meine Kollegen wissen, das ich aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol trinken darf.
    Das ich Alkoholiker bin, habe ich so nicht gesagt, weil dann würden sofort Schubladen aufgehen und ein weiteres berufliches Aufsteigen wäre unmöglich.
    Ich habe schon zuviel blöde Witze über Alkoholiker gerade an diesen Tischen gehört :x

    Gruss

    Frank

  • Hallo Frank

    ich kann es nachvollziehen und ich hatte damals einen anderen Weg gewählt oder wählen müssen Ich ging in die Selbstständigkeit.

    Zitat

    Das ich Alkoholiker bin, habe ich so nicht gesagt, weil dann würden sofort Schubladen aufgehen und ein weiteres berufliches Aufsteigen wäre unmöglich.

    wenn ich so was lese, frage ich mich meist, wer denn diese Schublade aufgemacht hat? Das ist doch erstmals dein Denken das andere so reagieren könnten .

    Du wirst auch nicht drum herum kommen, blöde Sprüche anzuhören aber die Mehrzahl der Menschen , denen ich es gesagt habe, reagierten positiv . Am Anfang musste ich mir auch erst ein selbstsicheres Auftreten aneignen.

    Lass es nicht zu das andere dich in Gefahr bringen .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Forum,

    nun ist der Feiertag wieder rum. Hab es mir gutgehen lassen, schön
    ausgeschlafen, mittags gekocht, spazieren gewesen und meinen Nachbarn besucht.
    Kein dicker Kopf wegen Alkohol am Vorabend, herrlich!

    Ich passe auf mich auf und lenke mich ab, wenn meine Suchtstimme mir wieder einreden will, ich könnte ja mal wieder einen trinken.
    Ich höre allerdings auch genau hin :wink:

    Jetzt werd ich bald ins Bett gehen, morgen wartet wieder ein stressiger und arbeitsreicher Tag.

    Gute Nacht!

    Gruss

    Frank

  • Guten Morgen Forum,

    hab heute einen schönen Tag verbracht, endlich wieder mal sonniges Wetter.
    Da blüht doch gleich mal die Seele auf und man bekommt gute Laune.
    Heute hab ich meinen freien Tag, den werd ich sinnvoll nutzen und auch viel hier im Forum lesen.

    Mir geht es momentan so durchwachsen, Gedanken an Alkohol kommen hier und da wieder, ich versuch mich dann abzulenken und nicht auf meine Suchtstimme zu hören, die mir immer mal wieder zuflüstert: trink doch mal wieder einen :twisted:

    Saufdruck hab ich glücklicherweise keinen, da bin ich sehr froh, denn das ist alles andere als angenehm.

    Wünsch euch allen eine gute, neue Woche!

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hallo Frank
    wenn mir ein Stimme ab und zu mal sagen wuerde, trink doch mal einen, wuerde ich das als ganz gefährlichen Suchtdruck sehen und wäre in höchster Alarmbereitschaft!

    Gruss Claro- Frank

  • Hallo Frank,

    ich sehe das wie Claro, denn die Stimme, die zunächst nur ganz leise flüstert, wird ziemlich schnell lauter.

    Du solltest ihr besser zuhören als Dich abzulenken und genau schauen, in welchen Situationen sie Dir zuflüstert, dass Du doch mal wieder einen trinken könntest?

    Wie fest sind die Ritzen eventueller Hintertürchen denn bei Dir verschlossen?

    Dir eine trockene und zufriedene Woche,
    Samsara

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Guten Morgen Forum,

    ich kenne meine Suchtstimme und auch das Flüstern.

    Ich bin wachsam, denn genau diese Suchtstimme hat mich schon oft genug wieder rückfällig werden lassen.
    Ablenken ist für mich allerdings auch wichtig, denn ich muss aus dieser Situation raus, denn dann wird die Stimme auch wieder leiser und hört auf.

    @Carsten

    Mit der Suchtstimme die mir einreden will...trink doch mal wieder einen...
    damit komme ich klar, die hört auch wieder auf, ich muss natürlich wachsam bleiben.
    Suchtdruck ist grausam, damit kann ich nur sehr schwer umgehen, denn das Verlangen was zu trinken, überfährt mich in dem Moment wie ein ICE.
    In dem Moment ist alles egal, hauptsache wieder trinken, jegliche Vernunft wird ausgeschaltet.

    Die Suchtstimme wird mit der täglichen Trockenarbeit leiser, Suchtdruck oder Saufdruck hat etwas Unberechenbares!

    Momentan geht es mir ganz gut. Ich habe kein Verlangen nach Alkohol.
    Ich weiss aber, diese Ruhe kann trügerisch sein, ich muss auf mich aufpassen!

    Liebe Grüsse

    Frank

  • glück auf frank

    Zitat von Frank P.

    ich kenne meine Suchtstimme und auch das Flüstern.

    suchtstimme ???
    vor kurzem hat der hartmut was bei mir geschrieben - guckstduhier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=759101#759101

    Zitat von Hartmut

    je mehr Begriffe /Umschreibungen gesucht werden umso mehr Hiintertürchen werden geöffnet oder gar offen gelassen.

    is es bei dier tatsächlich ne "stimme" die du hörst oder is es ne "umschreibung" dafür, dass du dir was schöndenkst?

    Zitat von Frank P.

    ich muss auf mich aufpassen!

    stimmt - wie willst du s genau machen - was tust du, wenn du die "stimme hörst"? was is in deinem "notfallkoffer"

    viele grüne häckchen

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Matthias ,

    mit Suchtstimme meine ich, das meine innere Stimme in meinem Kopf sagt bzw denkt, ich könnte ja mal wieder einen trinken.
    Ich kann zwar und das ist das trügerische immer wieder aufhören, a b e r
    ich werfe auch mit jedem Mal wieder Anfangen mein eigenes Suchtkarusell wieder an.

    Das heissst, ich mache zwar Saufpausen,komme aber nie richtig zur Ruhe.
    Ganz zu schweigen von einer stabilen Trockenheit.

    Das Perverse ist, ich weiss viel über Alkoholismus, mir wird nachgesagt, das ich nicht unintelligent bin, warum also wurde ich bis jetzt leider immer wieder rückfällig???

    Wegen den Hintertürchen!!!weil ich immer noch dachte, so schlimm ist es ja nicht...du kannst ja wieder aufhören, trinkst ja nur ab und zu, wochen oder monatelang auch gar nicht, bla bla bla bla.....

    Mit diesem verkorksten Denken konnte ich nicht trocken werden, denn ich hielt mir ja immer noch eine Hintertüre auf.

    Heute abend gehen meine Kollegen essen und dann kegeln.
    Früher bin ich da immer noch mitgegangen, weil ich dachte, es gehört zum guten Ton, obwohl es ja freiwillig ist.
    Heute sage ich Nein und mache mir einen schönen Abend zuhause.

    Ich habe einfach keine Lust mehr, mir weiter etwas vorzumachen.

    Ich kann aus meinem Karusell auch aussteigen, wenn ich keine Lust mehr habe, mich weiter nur im Kreis zu drehen :idea:

    In meinem Notfallkoffer habe ich eine Telefonnummer von einem Freund, der schon viele Jahre trocken und stabil ist.
    Mit ihm telefoniere ich seit einiger zeit wieder und den könnte ich in einem Notfall Tag und Nacht anrufen.
    Ich weiss, das ich hier schreiben kann bevor ich wieder anfange zu trinken.
    Das Wichtigste ist, das ich meine Hintertürchen zuzementiere.

    Ich bin Frank und Alkoholiker und kann mit Alkohol nicht umgehen.
    Ich kann nicht normal trinken und ich muss aufhören, mir das immer wieder mal doch einreden zu wollen!

    Liebe Grüsse

    Frank

  • Hallo Frank,

    ich finde es gut, daß du auch mal etwas ganz konkret aus deinem Alltag schreibst, wie z. B. das mit deinen Kollegen und wie du das jetzt handhabst.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Frank,

    ich unterscheide auch zwischen „Suchtstimme“ und „Suchtdruck“ und finde es nicht ungewöhnlich.
    Beim Suchtdruck bin ich innerhalb von Sekundenbruchteilen die Wände hochgegangen vor Unruhe, es war, als würde meine Haut in Flammen stehen.
    Ich habe schon öfter erwähnt, dass ich es in diesen Situationen zunächst mit Schaumbädern und einer CD mit Delphingeräuschen versucht habe. Ich konnte aber nicht still liegen und das Geschnatter hat mich irre gemacht.
    Dann habe ich herausgefunden, dass mir Bewegung hilft und bin sofort aus der Tür gesprungen, ohne Geld und Auto, einfach laufen, laufen, laufen, bis die Ruhe sich wieder einstellte.
    Ein einziges Mal konnte ich es aushalten, habe mich am Sofa festgeklammert und den Zettel am Wohnzimmerschrank angestarrt mit der Strichliste für die trockenen Tage. Nach 20 Minuten war es vorbei und ich war schweißgebadet und total verkrampft.
    Der Suchtdruck nahm immer mehr ab und irgendwann war es vorbei damit.

    Die „Suchtstimme“ hingegen ist nicht so ehrlich und direkt. Sie gaukelt mir etwas vor und flüstert mir Dinge ein. Irgendwie hinterhältig :wink: . Ich schiebe ihr den Riegel indem ich eines nicht aus dem Bewusstsein verliere: Ich kann nicht auf Dauer nach einem Glas aufhören, weil es mich alles an Energie kostet, die ich zur Verfügung habe und zwangsläufig lande ich in derselben Schleife und will mehr. Für mein Leben würde nichts mehr übrig bleiben. Ich bin süchtig.

    Gefällt mir, dass Du mit alten Gewohnheiten brichst und nicht mit Deinen Kollegen zum Kegeln losgezogen bist. Ich halte es für einen wichtigen Schritt.

    Gruß
    Katharsis

  • Hallo Katharsis, Linde und Forum,

    gestern abend war ich anstatt kegeln mit meinen Kollegen; in einer neuen SHG.
    Kleine, aber feine Gruppe. Wir waren zu viert und ich kann sagen, da ging es anständig zur Sache.

    War durchaus ausgeglichen: Zwei waren schon so etliche Jahre zufrieden trocken :D und die andere Dame und ich, wir hingen noch an der Wäscheleine und tropften vor uns hin :roll: nee, wirklich ganz im Ernst jetzt wieder :arrow: war eine tolle Gruppe, mir hat es gutgetan!!!

    Zu spüren, das die beiden Männer schon so etliche Jahre zufrieden trocken sind, hat bei mir unwahrscheinlich was bewirkt :idea:
    Ich hab die zwei gehört, beobachtet und hab es ihnen total abgenommen.

    Da dachte ich bei mir: genau d a s will ich auch haben, zufrieden trocken sein :idea:

    Mir wird immer mehr bewusst, das ich 15 Jahre meines Lebens mit Kämpfen verschwendet habe. Denn seit diesem Zeitpunkt weiss ich für mich genau, das ich Alkoholiker bin und nichts anderes.
    Hat mich allerdings nicht vom Weiterzocken abgehalten :evil::twisted::evil:

    Ich bin froh, das ich gestern den Mut hatte, zu dieser Gruppe zu gehen und das ich dort auch offen und ehrlich war.
    Ist nicht einfach, vor seinem ureigenen Alkoholscherbenhaufen zu stehen, ihn anzugucken und darüber zu sprechen...aber nur so gehts!

    Ich werd nächste Woche wieder dahin gehen, ich freu mich sogar drauf :)

    Meine Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, aber meine Gegenwardt und meine Zukunft.

    Ich hab so viele Gefühle grad in mir, manche tun weh aber das ist gut so.

    Ich fühle, ich kann endlich anfangen an mir zu arbeiten und aufhören, zu kämpfen.

    Ich freue mich auf mein zukünftiges trockenes Leben, mit all seinen Höhen und Tiefen.

    Es grüsst euch ein nachdenklicher und auch positiver

    Frank

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