If nothing goes right, go left.

  • Hallo failuredistribution.....
    der Name scheint programm.......
    Wenn ich Deinen Text lese, schwingt da ganz viel aufgestauter Groll und Vorwurf mit. Ob berechtigt oder nicht, sei mal dahingestellt.

    Kurzfassung: "ich bringe reichlich Geld nach Hause, habe meiner Familie ein schoenes Haus hingestellt ....und nun verdammt noch mal, soll meine Frau es reinlich erhalten und dabei froh und dankbar sein. Aber nein, anstatt dessen verspielt sie die Penunzen im Casino und trinkt Bier."

    Ist jetzt ein bisschen ueberspitzt ausgedrueckt, aber so ungefaehr.

    Was fuer mich nicht so wirklich dabei raus kommt, ist, der zwischenmenschliche Teil. Gibt es den ueberhaupt noch? Und ich meine jetzt nicht nur die "Funkstille".

    Gibt es noch eine Gemeinsamkeit? Oder beschraenkt sich das Zusammenleben auf die Verteilung der Aufgaben (wie auch immer, das ist wieder ein anderes Problem) und deren lala-Erfuellung durch einen Part.

    Ich kann es sogar recht gut nachvollziehen, wie Deine Frau den Haushalt "schmeisst". Wuerde ich genauso machen, ich HASSE Hausarbeit, mache das auch so rationell und so wenig wie irgend moeglich!
    Und .....siehst Du denn dafuer den Grund allein im Biertrinken? Oder ist das vielleicht eher die Folge des "sich unzufrieden fuehlens"?

    Ich habe den Eindruck, dass ihr schon lange nicht mehr wirklich miteinander redet....abgesehen von der "failuredistribution".....kann das sein?
    Gruesse, Lindi

  • Hallo failure.....
    also....wenn eine Ehe scheitert, dann ist es im Allgemeinen nicht Einzig und Allein die Schuld von Einem....sondern da gehoeren zwei dazu. Und sei es auch nur, dass "Einer" zu lang zuguckt, schweigend mitmacht, toleriert......wobei ich Dir das nicht unterstellen will.

    Es kommt halt su rueber (wir kennen ja nur das, was Du schreibst), als seist Du der "Ritter ohne Fehl und Tadel" .....der alles versucht und immer wieder am Blocken der Ehefrau scheitert.....

    Andersrum gesagt......hat denn Deine Frau die Moeglichkeit, wirklich zu artikulieren, was sie WILL? Ohne dass Du ihr wie ein Uebervater "Loesungen" nahelegst á la: "Such Dir ein Hobby oder engagier Dich im oertlichen Haekelclub...." Von was traeumt sie, wie will sie ihr Leben leben?

    Kann natuerlich sein, dass die Antwort darauf ganz und gar nicht in Deinen Plan passt. Deshalb stellt Du die Frage eventuell so nicht.....und schlaegst ihr lieber "Loesungen" vor, die Dich akkomodieren wuerden.
    (alles nur Vermutungen meinerseits).
    -----

    Davon abgesehen ...... natuerlich will ich nicht kleinreden, dass "Spielsucht" und "Alkoholmissbrauch" definitv ernste Probleme sind.....aber sie deuten, wie Magna Mater schon sagt, eher darauf hin, dass Deine Frau versucht eine "Existenzielle Leere" zu fuellen. Auf eine sehr riskante und destruktive Art, schon klar.....
    Wuerde sie denn eventuell in eine Therapie einwilligen, in der es erst mal nur um sie geht? Ihre Motive, das zu tun, was sie tut ...... und dann in zweiter Linie schauen, ob eure Ehe dann auf dieser Basis neu aufleben kann....oder vielleicht auch nicht. Das ist das Risiko, wenn Du die Kaefigtuer aufmachen wuerdest. Kann sein, dass der Kanarienvogel einfach nur wegfliegt.....
    ----

    Du musst Dich hier nicht angegriffen fuehlen oder "verteidigen"..... es sollen eher Anregungen sein, fuer Dich selbst ein bisschen auseinanderzusortieren, was gehoert wo hin. Da sind Freunde oft nicht so geeignet, weil sie selbst zu nah dran stehen, Beide Parteinen "kennen".

    Wir koennen Dir nur spiegeln, wie es WIRKT was Du sagst.....wie es wirklich ist, wissen wir nicht, denn Deine Schilderung ist naturgemaess subjektiv eingefaerbt.

    Gruesse, Lindi

  • Also dann......

    Neubeginn.

    Lieber failuredistribution,
    Nein, Niemand will Dir hier "Schuldvorwuerfe" machen, Jeder und Jede, die hier schreibt, hat aehnliches wie Du durchgemacht. Das ist mal ganz sicher. Insofern koennen wir schon verstehen ("wir" soll heissen, ich ganz bestimmt, die Anderen muessen fuer sich selbst sprechen), wie Du Dich fuehlst.
    Jeder hier hat hilflos mitansehen muessen, wie Lebenstraeume, materielle Existenz, Familie, Psyche der Familienmitglieder, Lebensfreude....den Bach runter gingen. Bei einigen sogar die eigene Gesundheit...
    Und so sehr wir versucht haben, der grausigen Entwicklung Einhalt zu gebieten....so sehr haben wir einsehen muessen, dass es einfach NICHTS gibt, was von Aussen getan werden kann. NICHTS und wieder NICHTS wird einen Suechtigen dazu bringen, seine Sucht aufzugeben.....Kein Reden, keine Einsicht, keine Ruecksicht, keine Partnerschaft, in vielen Faellen noch nicht mal die Verantwortung fuer das eigene Kind.

    -----

    Das ist die bittere Pille, die Jeder, der mit einem Suchtkranken lebt, frueher oder spaeter schlucken muss.

    Was dann daraus fuer Erkenntnisse gezogen werden, Bleiben und resignieren, oder Gehen und zumindest versuchen das eigene Leben, die eigene Lebensfreude wiederzuerlangen, das ist in jedem einzelnen Fall wiederum unterschielich.

    -----
    Eins ist ganz klar, nichts von dem, was Du tust oder nicht tust, wird eine positive Verhaltensaenderung Deiner Frau bewirken. Im Gegenteil. Je mehr Verantwortung Du abnimmst, desto groesser wird der "Freiraum" der fuer die Sucht bleibt.......und dieser Prozess scheint bei euch schon ins Rollen gekommen zu sein.

    ------

    Vielleicht war Dein Auftakt-Post etwas ungluecklich formuliert.....da ging es erst mal lange um den "Haushaltskram", die Arbeit oder Nicht-Arbeit, die Nebenjobs....und irgendwie hinten kam dann der Nebensatz..."Achja, und ueberigens trinken und zocken tut sie auch".....da ist es doch nachvollziehbar, dass wir angenommen haben, Dein Hauptproblem sei in erster Linie die ungleiche Rollenverteilung, die ungerechte Verteilung der Last.....

    Ja, die Lasten sind ungleich verteilt, bei euch. Das ist keine Frage. Ja, das ist nicht partnerschaftlich. Das ist noch nicht mal "fair".

    Aber "sie" wird daran gewiss nichts aendern (wollen/koennen). Warum sollte sie auch? Ist doch prima, wie es fuer sie laeuft....materiell gesichert, kaum Pflichten, die wenigen, die sie hat und wahrnimmt....sind schnell "gemacht"....und dann..... und den unzufriedenen Ehemann, den kann man dann mit ein paar Vorwuerfen mundtot machen. A la "Wenn Du nicht so ...... (bitte einfuegen) ..... waerst, dann muesste ich nicht.....".
    "Wenn Du nicht so anspruchsvoll waerst, dann brauchte ich nicht....."
    "Wenn Du nicht so schwierig waerst, dann haette ich mehr Kraft/Lust/Lebenswillen"
    "Wenn Du nicht so .......(bitte einfuegen) waerst, dann braeuchte ich nicht Trinken, um mich besser zu fuehlen...."

    Ist es das, was bei Dir dieses permanente "Schuld"-Gefuehl ausloest und was Du auch sofort in ganz neutralen Posts hier zu hoeren meinst?

    Grusse, Lindi

  • Grüß dich, failuredistribution!

    Als ich deinen Bericht gelesen habe, hat mich einiges an meine eigene Situation erinnert.


    Nähe & Gemeinsamkeit

    Irgendwie fehlt das ............


    Einen lieben Gruß,
    Sagara

  • Hallo failure,

    hast du schon mal überlegt zu einer Beratungsstelle zu gehen und Dich dort hinsichtlich Deiner Beobachtungen zum Alkoholkonsum und zum Verhalten Deiner Frau beraten zu lassen?

    Dort kann man Dir aus professioneller Sicht besser sagen, wie der Alkoholkonsum einzuschätzen ist und wie das von Dir geschilderte Verhalten Deiner Frau durch den Alkoholkonsum bedingt sein kann.

    Eine solcheh Beratung hatte mir damals sehr geholfen, nachdem ich mich zuvor mit der Thematik, wieviel Grundalkoholmengen in Gramm in welchen Getränkemengen steckt, wie sich das zusammenaddiert und welche Kategorien des Suchtausmaßes es dann gibt.

    Zu dem Thema Haushalt: Deine Schilderung läßt meiner Ansicht nach erkennen, dass Du eine klare Aufgabenverteilung bei euch siehst. Ist denn diese Aufgabenverteilung abgesprochen zwischen euch?

    Da hier nun vornehmlich Frauen in diesem Unterforum unterwegs sind könnte ich mir vorstellen, dass der eine oder Beitrag in Reaktion auf Deine Beiträge etwas unter dem Aspekt zu katalysieren sind, dass der einen oder anderen Schreiberin die von Dir beschriebene Aufgabenverteilung und Rollenzuteilung nicht paßt. Gut, darüber kann sich unterhalten, daher auch meine Frage oben, ob diese Aufteilung denn so zwischen euch beiden abgesprochen war.

    Lindi schreibt:" Davon abgesehen ...... natuerlich will ich nicht kleinreden, dass "Spielsucht" und "Alkoholmissbrauch" definitv ernste Probleme sind.....aber sie deuten, wie Magna Mater schon sagt, eher darauf hin, dass Deine Frau versucht eine "Existenzielle Leere" zu fuellen. Auf eine sehr riskante und destruktive Art, schon klar..... "

    Diesen Ansatz finde ich hier im Co Abhängigen Forum fehl am Platze und für den Co Abhängigen nicht hilfreich. Vielmehr Verstärkt es ein mögliches Schuldgefühl, an der Alkoholsucht des Partners Schuld zu sein.

    Ist das denn überhaupt möglich?

    Rhein

  • Hallo failuredistribution, hallo alle,

    oft ist es so, wenn sich hier im Co-Bereich ein Mann anmeldet, daß die Frauen, um es mal so zu formulieren, zu Höchstform auflaufen. Da wird analysiert uns spekuliert und jeder Satz auseinandergenommen bis zum letzten Komma. (Ich übertreibe mal ein bißchen. :wink: ) Keine Ahnung, warum das so ist. Wenn ich dann sooo vielen Antworten lese, die mit "deine Frau ist", "deine Frau hat" usw. anfangen, dann ist das für mich weit weg von den ich-Botschaften, wie ich mir einen Erfahrungsaustausch vorstelle. Wir sind hier keine Beratungsstelle und keine Therapiestunde. Zumal in dem Fall failuredistributions Frau analysiert wird. Kein Mensch hier weiß letztlich, wie ein Dritter ist und was er hat und was er soll und wie er wird. Geht uns auch nix an, denn es sollte um einen SELBST gehen und nicht um Dritte.

    Warum schreibt ihr nicht von EUCH, wie ihr euch aus der Co-Abhängigkeit löst oder gelöst habt, statt failuredistribution Tipps zu geben, die ihn m. E. noch tiefer in die Co-Abhängkeit reinlotsen könnten. Und das passiert vielleicht, wenn er immer wieder aufgefordert wird, seine Frau zu analysieren.

    Wenn sein Eingangsbeitrag von einer Frau geschrieben worden wäre, dann wären glaube ich gaaanz andere Kommentare gekommen im Sinne von: bleib bei dir, kümmere dich um dich, schau daß du dich abgrenzt, höre auf dir zu überlegen warum er trinkt, halte dein Geld zusammen usw. usw. :wink:

    Dann denke ich noch, daß wenn man hier lange, lange Analysen für andere Forenuser schreibt, ob das vielleicht ein bissel Co sein könnte...?

    Bitte analysiert nun nicht mich. :shock::wink:

    Viele Grüße, Linde :)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

    3 Mal editiert, zuletzt von Linde66 (24. Juli 2013 um 13:20)

  • Hallo Andreas,

    nun bin ich ja nicht so irrsinnig wild auf Wiederholungen, deshalb:

    Ob Deine Frau nun süchtig ist oder nicht, wird wohl nur sie allein beurteilen können und ob Du Co-Abhängig bist oder nicht, bleibt wohl die Frage für Dich.

    Mir fallen auf Anhieb mehr als eine Handvoll Frauen ein, die mit den Eltern des Partners in großer räumlicher Nähe zusammen lebten, diese – je nach Bedürftigkeit - unterstützten und letztlich das Trinken anfingen, da sie sich gefangen fühlten in dieser Rüstung aus Verpflichtung und dem Gefühl, nicht ablehnen zu können.
    (Das sollte zumindest zu 25% als Ich-Aussage durchgehen können und ist auf keinen Fall als Tipp gemeint oder als Analyseversuch zu verstehen, aber Überlegungen tun ja nicht weh, während man anfängt, sich um sich selbst zu kümmern).

    Gruß
    Katha

  • Hallo MM

    Wenn ich dich richtig verstehe gibst du failuredistribution,die Schuld dafür das seine ,,arme ,, Frau aus Verzweiflung ,,saufen,, muß ,das kann doch nicht dein Ernst sein?
    LG R..

  • Hallo Andreas

    also äh - auch wenn ich mich jetzt hier in alle Brennesseln setze:

    Ich versteh irgendwie, daß Dich die Arbeitseinstellung Deiner Frau stört.

    Habe dabei nur zwei Fragen an Dich:
    War sie schon immer so?
    Liebst Du sie noch?

    Ansonsten würd ich von mir ausgehend sagen: Lieber zugeben, daß was nix ist, als sich arrangieren und so tun, als würd es noch was werden.

    War ein weiter Weg bei mir zur Erkenntnis, daß es manchmal einfach nix mehr wird.

    Also bei Analyse-Dingen vllt. da ansetzen, ob sich der ganze Aufwand eine heile Welt wieder herzustellen auf die heile Welt stützt (die erhalten werden soll) oder ob es ein Fundament in Eurer Beziehung gibt, das noch irgendwie tragfähig wäre.
    Liebe zum Beispiel - --wenn es nur das Kind ist wird es schon schwieriger - aber da muß ich mich raushalten, da ich selbst keine Kinder habe.

    LG Nys

  • Hallo zusammen
    Das ,,Erste,, was wir Angehörigen doch hier lernen und begreifen sollten ist doch ,das jeder für sich selbst verantwortlich ist ,auf sich selbst schauen soll(muß) und nicht am xy rumdoktern,analisieren und das ganze drum und dran.
    Warum wird denn bei failuredistribution alles auf den Kopf gestellt?
    Seine Lebensituation auseinander genommen?
    Jeder Suchtkranke ist zuständig (möchte das Wort Schuld ungerne benutzen) für sein Saufen (Kiffen /Pillen usw)

    Hier fragt jemand um Rat und bekommt eine Diskussion geboten ob die familiere Aufteilung der Aufgaben Zeitgemäß ist und ob das ,,arme Frauchen wohl aus Frust Saufen muß,das ist doch wohl nicht euer ernst???
    Was ist denn hier inzwischen los?

    Lg R..

  • Zu Lindi
    Zitat:
    Davon abgesehen ...... natuerlich will ich nicht kleinreden, dass "Spielsucht" und "Alkoholmissbrauch" definitv ernste Probleme sind.....aber sie deuten, wie Magna Mater schon sagt, eher darauf hin, dass Deine Frau versucht eine "Existenzielle Leere" zu fuellen. Auf eine sehr riskante und destruktive Art, schon klar..... "


    Mein Rückschluß am dich und Magna Mater wäre dann ,eure xy haben eine Existenzielle Leere" (von euch geschaffene ?) mit Alkophol gefüllt???
    Gefällt euch dieser Gedanke?
    Wohin soll der führen?
    Ob das hilfreich und ein guter Ansatz ist??
    Oh man .....

    R...

  • Existenzielle Leere heisst existenzielle Leere.....und liegt in Jedem Selbst. Das hat Niemand "geschaffen" und es kann es auch Niemand "wegschaffen".
    Das sind Dinge, Empfindungen, die nichts mit den aeusseren Lebensumstaenden zu tun haben.
    Und auch nicht mit dem Partner.
    Lindi

  • Hallo MM
    du schreibst weiter :
    Du willst ... Dich nicht länger ärgern? Dann frage Dich, was genau Dich ärgert und ändere es. Wenn es das Putzen ist, dann tu es eben selbst oder engagiere eine Haushaltshilfe.


    Mein Umkehrschluß : Beispiel,, ein Mann geht nichtmehr arbeiten weil er lieber säuft,, würdest du der Frau raten .geh du das Geld verdienen (erledige es selbst!)

    Ich habe in deinem Faden noch nicht gelesen weiß also nicht wohin du gehörst (trocken oder Co)
    aber da gibt es doch nichts mißzuverstehen ,was du da zusammenschreibst.
    Willst du provozieren oder was soll das werden?
    R.

  • MM
    Dein Eintrag ist für Akademiker?
    OK Punkt für dich.
    Ein Neuling der hier ankommt und Rat /Hilfe/Orientierung sucht muß das nicht zwangsläufig verstehen können .
    Das kommt ziemlich krass rüber ,finde ich .
    Gruß R.

  • Hallo failuredistribution
    Entschuldige bitte das ich zuerst etwas zu den anderen geschrieben habe.

    Du beschreibst deine Lebensituation recht gut ,ich kann damit was anfangen.
    Da gab es offenbar irgendwann mal Absprachen wie Euer Leben verlaufen sollte ,wie die Rollenverteilung sein sollte,so ist es doch bei fast allen Paaren zu Beginn und jedes Paar hat das Recht sich seine Ziele zu stecken und Pläne zu verwirklichen.
    Dann kommt der Alltag,wer schaut im echten Leben schon jeden Tag drauf ob noch alles zufriedenstellend ist?
    Ich tat es auch nicht.
    Der Andere ist da, das Grundgefühl (die Liebe ) auch ,ok, wo ist schon immer eitel Sonnenschein,so dachte ich.
    Bis es aus welchen Gründen auch immer aus dem Ruder läuft.
    Dann wird man hellhörig,schaut genauer hin,ist es eine ,,normale,, Krise?
    mh
    Kommt dann ein Suchtmittel dazu wird es noch schwieriger und dann verwischen schnell die Grenzen.
    Bin ich ,,zuständig,, das es meinem Partner gutgeht?
    Wieweit kann (muß) ich da mitgehen?
    Aha ,,Alkoholismus,, ist eine ,,Krankheit,, da muß ich doch helfen /beistehen etc.
    und da liegt der Fehler, aus ,,Unwissenheit,, versucht man zu helfen statt Grenzen zu ziehen und leicht gerät man in einen Strudel,wird im schlimmsten Fall auch krank(coabhängig)
    Mir hat das Forum sehr geholfen und das ,,anlesen,, von Wissen über diese Krankheit und auch dann dauerte es noch bis ich mich lösen konnte.
    Mit dem Wissen von heute hätte ich mir viel Schmerz ersparen können ,aber hinterher ist man immer schlauer.
    Ich mußte mich erst Trennen um eine Basis zu schaffen wie sie heute da ist.
    Während der Trennung kam mein xy zu seinem Tiefpunkt .
    Inzwischen ist er seit 4 Monaten Trocken .
    Er macht eine Therapie und zusätzlich gehen wir zu Paargesprächen,jetzt sehe ich wieder das Licht am Ende des Tunnels.
    LG R..

  • Hallo,
    Du hast Deine Lebenssituation jetzt hier schon fast zu ausführlich beschrieben. Aber hier geht es eigentlich nicht darum, - vorausgesetzt Deine Frau ist alkoholabhängig - aus welchem Grunde sie dazu kam, sei es aus innerere Leere und Unzufriedenheit oder zu viel Hausarbeit, sondern wie Du selber mit dieser Situation klar kommst und klar kommen willst.

    Dinge, die hier genannt wurden bezüglich Deiner Frau kann doch ebenso aus der Sucht heraus sich entwickelt haben und nicht ursächlich zur Sucht geführt haben. Das kann keiner, auch selbst Du als Ehemann beurteilen. Deswegen finde ich alles sehr anmaßend was hier 'spekuliert' wurde.

    Offenbar ist Deine Frau süchtig und an daran wirst Du nichts ändern können solange sie selbst das nicht einsieht.
    Leider ist es so, dass die Ehen im Endeffekt darn kaputt gehen. Lies Dich ienmal hier durch und Du wirst kaum einen Thread finden, wo Du ein Happy End für die Ehe findest. Das sind wohl eher die Ausnahmen.
    Was Du haufenweise hier findest sind Berichte, dass Süchtige ihr ursprüngliches Verhalten im Laufe der Zeit geändert haben. Alkohol ist eine Droge, die das Wesen des Menschen verändert. Ich denke, dass es völlig normal ist erstmal nach logischen Gründen, nach Erklärungen im Alltag zu suchen. Bis man dann irgendwann verstanden hat : Der Süchtige tickt anders. Man kann nicht mehr 'normal' reden. Einem Süchtigen werden mit der Zeit andere Dinge im Leben wichtig. Der Alkohol erhält immer mehr an Bedeutung. Gleichzeitig steuert der den Süchtigen auch immer mehr. Oft bemerken wir Coabhängigen nicht einmal wie weit fortgeschritten die Sucht schon ist. Sie entsteht ja nicht einfach so von heute auf morgen. In Deinem Falle ist es ja wohl auch so, dass Du oft nicht zuhause warst und dann auch einiges nicht mitbekommen haben konntest. Aber auch anderen Coabhängigen ging es da nicht anders. Denn Süchtige sind gute Schauspieler, wenn es darum geht die Sucht zu verheimlichen.
    Du solltest in diesem thread also nicht den Gemütszustand Deienr frau mit den anderen ausdiskutieren und analysieren, schon gar keine schuldfragen klären. Es ist ok, wenn Du damit Deine eigene Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht hast und Deine Alltagssituation dargestellt hast , damit man sich ein Bild machen kann.
    Die Reaktionen auf Deine Darstellungen sollten aber in eine andere Richtung zusteuern. Denn es geht hier ja um Dich. Du stellst ja ganz klar dar, dass Du Dir sehr viel gedanken machst um das Wohlergehen Deiner Frau, um das warum und wieso und wieso nicht etc.
    Was von uns Coabhängiggen wohl immer vergssen wird: Unsere Partner/innen sind mündige, erwachsene Menschen, die selber für sich denken , entscheiden und sich auch selber Hilfe suchen können, wenn sie es denn wollen. Und: Sie dürfen, sie haben sogar auch das Recht sich die Birne täglich zuzuknallen. Ich drücke das jetzt mal so krass aus, damit Du versthest, dass DU derjenige bist, der das Problem hat. Das war für mich auch erstmal nicht ganz klar, als ich mich heir angemeldet hatte. Mein Mann ist doch der Alkoholiker und ich wollte doch nur herausfinden, wie ich alles wieder gut machen kann, wie ich unsere Ehe retten kann, wie ich alles wieder in unseren urzustand herrichten kann. ich wollte mir doch nur Tipps holen, empfand mich doch selber als völlig gesund und normal.
    Dass man selber schon in eine eigenen scuht hineingeschlittert ist wird einem da nicht mal bewußt, sieht nur noch das gegenüber. Und genau ist das problem. Unser Problem. Wenn der Partner sich entschieden aht zu trinken und dann nicht mehr fähig ist partnerschaftlich zu 'handeln', wie auch imemr sich das äußert, dann ist es unsere eigenen Aufgabe auszusteigen aus dieser Beziehung. Denn wir sind die unzufriedenen.
    Der Süchtige ist erstmal nicht derjenige, der leidet. Auch wenn wir das gerne so sehen wollen oder interpretieren wollen, weil es anch außen hin erstmal so aussieht. Wenn der Süchtige leidet, dann kann er trotz Sucht oder gerade wegen der sucht sich selber Hilfe suchen. Zum beispiel hier.
    Das gleiche gilt also auch für Deine Frau. Aus meiner Erfahrung heraus kannst Du Dir eine Paartherapie oder ähnliches sparen. Da gibts nichts zu therapieren solange der Kopf nicht klar ist. Da wird jeder Therapeut gegen die Wand reden. Und auch ich sehe, dass Dir nur der Kopf platzen wird, wenn Du so weiter machst. Ich will Dir noch einen ganz heißen Tipp ans Herz legen. Denk in erster Linie an Dein Kind. Lies mal bei den erwachsenen Kindern von Alkoholikern. Willst Du Deinem Kind das antun?
    Du solltest jetzt so schenll wie möglich Nägel mit Köpfen machen, denn es geht hier nicht in erster Linie darum ob eine Ehe zerbricht , eine Familie zerrüttet. Das ist schon längst passiert, fast unbemerkt hat es sich schon eingeschlichen. Ein Süchtiger wird auch nicht aufhören zu trinken, wenn er sein Leben mit einem Ehrenamt wieder zur Erfüllung bringt. Auch das wird erst mit klarem Kopf passieren können.
    Für mich gibt und gab es nur Entzug oder Trennung. Ein Entzug muß aber freiwillig stattfinden.Zu gernen möchte man den Partner damit unter Druck setzen, gut zureden und bekehren. Auch für mich alles Zeit verschwendung. All diese Stadien habe ich durchgemacht, genau wie Du gerade dabei bist. Und durch das lesen heir habe ich täglich mehr und mehr das wesen der sucht verstanden und eingesehen, dass die sucht bestimmt und nicht ich. Ich denke das ist das , was unter Kapitulation verstanden wird, Die Sucht ist immer stärker als alles andere. Du kannst da nicht gegenan kämpfen. Du mußt diesen Kampf aufgeben.
    ich habe ufgegeben , ich bin gegangen. Mein Mann trinkt noch bis heute. aber meine Kinder leben jetzt gut , zwar ohne Vater, dafür aber auch ohne Stress, ohne Streitereien etc. Sie können Freunde mit nach hause brignen ohne sich zu schämen. Du mußt wirklich mal schauen, was das Leben mit einem Alkoholiker für Konsequenzen hat im Lben der Kinder. Mir hat das sehr viel Kraft gegeben die Trennung durchzuzeihen- für meine Kindern ( wenn schon nicht für mich). Auch habe ich mich selbst erstmal 'angeschwindelt', dass wir uns erstmal nur räumlich trennen. Aber mit der Zeit gefiel es mir und ich kann heute gerne auf ihn verzichten. also fast ohne Herzschmerz. Wenn man sich vor Augen hält, dass man ab nun einsam und verlassen ist, die Scheidung einreichen muß , keinen Partner mehr hat schafft man sich nur selber Steine in den Weg. wir Coabhängigen lieben ja die Hoffnung, scheuen die Konsequenz. So habe ich mich mit eigenen Waffen geschlagen. Ich würde es jedem empfehlen mit dieser Einstellung weiter zu handeln. Die Ehe kann ja tatsächlich weiter bestehen, es muß nicht das absolute 'Aus' sein, auch eine Fernbeziehung in der gleichen Stadt ist möglich.
    Ich empfehle Dir also dringendst eine räumliche Trennung. Du hast Dich ja gedanklich offenbar schon einmal damit auseinander gesetzt. Das ist alles zu machen. Es gibt auch viele alleinerziehende Frauen, die berufstätog sind. Für Kinder gibt es Tagesmütter, Haushaltshilfen mit Kinderbetreuung, Hort. Das sind keine 'tragsichen einrichtungen'. Ganz normale Menschen nehmen das in Anspruch. Tragisch ist es an der Seite einer besoffenen Mutter aufzuwachsen. Dein Gespräch sollte also nicht dahin gehen, wer welche Aufgaben im Haushalt in Zukunft übernimmt, sondern wo wer in Zukunft leben wird. Du solltest Deiner Frau klar ausdrücken, dass DU SO NICHT MEHR LEBEN MÖCHTEST. Punkt. Wenn sie nicht mit Deiner Einstellung überinstimmt , dass muß sie sich bewegen. Oder sie läßt es und trinkt weiter. rechne eher mit dem letzteren. Denn die typisch süchtige Reaktion wäre: Fein, dann kann ich ja jetzt in Ruhe weiter trinken, ohne dass mich jemand stört.
    Wünsche Dir erstmal viel Klarheit und viel Kraft.
    Paddy
    Wer sagt, dass Ehepartner unbedingt zusammen leben müssen.

  • Existenzielle Leere kann sehr wohl durch äußere Lebensumstände entstehen, verursacht durch einen anderen Menschen resp. den Partner. Ich wurde nach Jahren rückfällig, als ich keinerlei Chancen mehr sah, meine nicht Hausgemachte Situation auf irgendeine Weise und mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu beenden. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, aber dann ist das Ende der Fahnenstange auch tatsächlich erreicht. Dies aber nur am Rande.

    Fatal und kurzsichtig ist es, denke ich, wenn Jeder hier versucht ist, einem Hilfesuchenden die eigene Geschichte überzustülpen.
    Vielleicht ist es Alkoholmissbrauch, vielleicht Sucht. Vielleicht sind es weit verbreitete Beziehungsprobleme, die mit Sucht nicht wirklich etwas zu tun haben, sondern mit Charakter und Einstellung und der einfachen Tatsache, dass viele Menschen einfach nicht zusammen passen. Wenn sich allerdings ein Partner vehement jeglicher Auseinandersetzung entzieht und man ihn nicht erreichen kann, ist es letztendlich wurscht, wo die Ursachen liegen.

    Allen einen friedlichen Tag.

    Gruß
    Katha

  • Lieber FD
    trotz einiger Kritik hier im Thread geht es bei Dir gedanklich noch immer nur um Deine Frau. Warum trinkt sie? Woher kommt ihre innere Leere? Ist sie süchtig?
    Niemand hier im Forum und nicht einmal Du als Ehemann können wissen, warum Deine Frau trinkt. Das wären alles nur Mutmaßungen und Unterstellungen.
    So kommt es rüber als ginge es darum, ob und warum Deine Ehe noch funktioniert. In diesem Forum gehts aber um Sucht.
    Sucht bewirkt ein bestimmtes Verhalten wie Desinteresse und das Leben/ den Haushalt nicht mehruauf die Reihe bekommen. Genauso kann dieses Verhalten aber auch schon vorher, z.B aus innerer Leere und Unzufriedenheit in der Ehe entstanden seinn und dann zum trinken geführt haben, auch ohne dass Deine Frau süchtig ist. Es ist auch möglich, dass sie gerade auf dem Wege in die Sucht ist.
    Nur macht es keinen Unterschied, denn:
    1. ist für Dich die Situation nicht mehr tragbar
    2. möchte sie vermutlich nicht aufhören zu trinken und sich ändern.
    Damit möchte ich Dir klar machen, dass es eigentlich in Deiner Situation vollkommen egal ist, ob ihr Verhalten alkoholbedingt ist oder nicht.
    Mich persönlich würde es sehr angreifen, wenn mein Partner mich kritisiert und dann auch noch gleichzeitig ein drauf gibt und mir unterstellt 'woher' meine 'schlechte Laune', 'Trägheit', 'Langeweile' etc herrühren. Was, wenn ihr das alles einfach seit langem auf den Keks geht und sie auf alles einfach keine Lust mehr hat und sich nicht traut das zu sagen? Es gibt viele Möglichekeiten. Viele haben schon geschrieben, dass auch sie auf viele Dinge einfach keine Lust haben. Vielleicht ist sie noch in der Selbstfindungsphase.

    Wenn Du so schreibst lese ich immer wieder, dass es bei Euch zu Vorwürfen kommt in den Diskussionen, dass Du dann Streit befürchtest, der aber nicht aggressiv ablaufen würde. Dennoch scheint es Muster in der Kommunikation zu geben, die zu nichts führen. Wenn es immer nur auf einen Schlagabtausch hinausläuft würde ich mir die Frage erstmal stellen: Haben beide Seiten überhaupt noch Interesse die Beziehung fortzusetzen? Ist es vielleicht nur noch ein Nebeneinander her leben, um dem Kind eine heile Familie vorzugaukeln?
    Im Gegensatz zu anderen Threads lese ich hier kein bißchen Liebe heraus. In anderen Threads liest man Äußerungen wie: Wenn er nicht betrunken ist ist er der liebste Mann der Welt etc. Daraus läßt sich erlesen, dass der Partner aus Liebe für ihn kämpfen möchte und auch der Alkoholiker sich offenbar irgendwie noch Mühe gibt, wenn er dann mal nüchtern ist.
    Aus eigener Erfahrung mit meinem Vater schätze ich die Situation Deiner Frau noch als ganz am Anfang einer Sucht ein. Du kannst Dir ja hier selber mal in der Übersicht über die Phasen der Sucht ein Bild verschaffen.
    Wenn sie in den Anfängen ist bedeutet das leider nicht, dass dann mehr Chancen bestehen sie zu bekehren. Ich glaube sogar, eher weniger. Ich glaube es ist wie mit der Schwangerschaft. Man kann nicht nur ein bißchen schwanger sein. entweder oder. Entweder ihr Körper ist schon abhängig oder nicht. Und zum Ausstieg braucht sie auch ihre Wehen, ihren eigenen Leidensdruck.

    Eine andere Sache ist auch, dass Alkoholiker nicht selten vor/ während/ nach ihrer Sucht unter Depressionen leiden, die auch ursächlich zur Sucht führen können. Depressionen können eben auch eine allgemeine Lustlosigkeit und Desintersse an allem hervorrufen. So kann ein Depressiver auch versuchen sich dieses 'Nichts mehr fühlen' mit Alkohol wegzutrinken. Aber auch ein Depressiver muß sich selber Hilfe suchen.

    Wichtig ist es , dass Du bei dir, bei Deinen Gefühlen bleibst und diese zum Ausdruck bringst. Da fällt mir ein immer wieder schön zu lesender Thread von Paddy ein. ich such ihn mal eben.

  • Hallo FD,

    zu deinem Worst Case Szenario kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, das Offenheit sehr entlastend sein kann.
    Du hast deine Frau doch sicher lange genug gedeckt.
    Ich weiß jetzt nicht, wie alt dein Sohn ist, aber auch rate ich zur altergemäßen Offenheit.
    Meine heute erwachsenen Kinder haben mir erzählt, seit wann sie spürten, das etwas "nicht richtig" sei.
    Ich habe versucht ihnen immer wieder ihre Eindrücke "auszureden". Heute ist mir bewußt, das ich genau das gemacht habe, worunter ich gelitten habe, das meine Wahrnehmungen nicht ernst genommen wurden.
    Bitte kündige nur das an, was du auch durchhalten kannst, sonst wirst du unglaubwürdig.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Lieber FD,
    als Kind eines alkoholikers schließe ich mich voll der meinung von Morgenrot an. Kinder bekommen sehr viel mehr mit als man glaubt. Und je mehr man das versucht vor ihnen zu verbergen und ihnen eine heile Welt vorzutäuschen desto mehr verliert man doch ihr Vertrauen und sie fühlen sich nicht ernst genommen und nehmen dich dann auch nicht mehr ernst.

    Hier als Anregung mal der Thread von paddy:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic22160.html

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