• Hallo,

    die von euch beschriebenen Ängste kenne ich nur zu gut. Bei mir war's ja nicht nur mein Alkoholismus, sondern auch eine Beziehung in der ich 'ne co-abhängige Rolle gespielt habe. Auch wenn auf der anderen Seite keine stoffliche Sucht im Spiel war.

    Diese Ängste gegen Vertrauen eintauschen schien mir immer unmöglich. Irgendwann musste ich mir aber eingestehen, dass ich mich tatsächlich selbst an meine Ängste klammer um eben nicht weiter nach vorne zu gehen. Auch wenn ich's anders gefühlt habe, war es tatsächlich so, daß nicht meine Ängste mich blockiert haben, sondern daß ich meine Ängste benutzt habe um mich zu blockieren. Alles immer eine Art Klammern an Vergangenem.

    In gewisser Weise hab ich das regelrecht gepflegt. Auch wenn das mehr automatisch und unterbewusst war, war's dennoch da und real.

    Tatsächlich reale Ängste, also die den Alltag betreffen, mein Leben, das Jetzt und Hier, das Heute - da siehts ehrlich gesagt mau aus und die sind so albern winzig, daß ich mich gar nicht dahinter verstecken könnte. Ich hab die aber künstlich aufgebläht. Immer mit dem Zweck um mir irgendwie sagen zu können - DAS kann ich nicht. DAS schaff ich nicht.

    Das bedeutet nun nicht, daß meine Ängste eingebildet gewesen wären. Die waren real. So wie alles was man fühlt real ist. Was nicht real war, war, daß ich handlungsunfähig oder blockiert wäre wegen meiner Ängste sondern, daß ich Ängste erzeugt um blockiert zu bleiben.

    Das Schwierigste war für mich den Zugang dazu zu finden.

    Ich war auch immer mal wieder an der Stelle an der ich das alles gehen lassen konnte, meine Vergangenheit, meine Verletzungen, eben den ganzn Krimskrams den ich unbedingt mit mir rumschleppen wollte. Aber irgendwie hab ich's dann auch immer mal wieder verloren. Zu stark war die Versuchung und auch die Gewohnheit doch noch mal das Vergangene zum Millionsten Mal durchzukauen. Doch noch mal zu versuchen die Vergangenheit zu reparieren.

    Jedes Mal ging's mir dann wieder schlechter.

    Wenn ich ehrlich bin, ist mir das heute auch viel zu anstrengend.

    Ich hab vor kurzem irgendwo was gelesen, das fand ich absolut genial.

    Wenn man versucht ein Problem zu analysieren - dann weil man's nicht lösen will. Denn die Lösung liegt immer genau vor einem. Man braucht sie nur annehmen.

    Funktioniert. Und ist super energiesparend. Energie, die ich dann für's Leben habe :)

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Heute ist es soweit. Da dieser Geburtstag aufgrund einiger Dinge die ich für mich erreicht habe ein sehr, sehr besonderer ist muss ich hier dringend mal was loswerden:

    Danke Karsten für die Gründung und den jahrelangen Betrieb des Forums. Auch wenn ich heute nicht mehr wirklich aktiv bin und nur alle paar Monate mal vorbei schaue, ohne das Forum wäre mir damals wahrscheinlich vieles etwas schwerer gefallen. Ich glaube die wichtigste Zeit war sogar noch vor meiner Anmeldung als ich noch gesoffen habe und trotzdem hier gelsen habe. Ich glaube das hat dazu beigetragen, daß ich mir irgendwann meinen Alkoholismus eingestehen konnte. Ich bin mir sogar fast sicher, daß ich ohne das Forum den Schritt in die Trockenheit vielleicht nie gemacht hätte. Ich weiss nicht wieviel Menschen Du auf diese Art schon das Popöchen gerettet hast, wahrscheinlich kann man's nicht zählen.

    Und Danke auch an Hartmut der als zäher Knochen immer im richtigen Moment den Finger in die Wunde gelegt hat und einer der wichtigsten Stützpfeiler des Forums ist.

    Und natürlich Danke auch an alle Anderen die mich in meiner Anfangszeit hier unterstützt haben.

    So, jetzt ist's aber genug von dem Rumgeschleime hier. Nachher rutscht noch Jemand aus.

    Kommen wir zu wichtigen Teil:


    4 Jahrääääääääääääääääää

  • Hallo Tocco,

    Zitat

    Aengste, Vertrauen, Vergangenheit, ein ganz wichtiges und schwieriges Lebensfeld.

    Aengste, Vertrauen, Vergangenheit, ein ganz wichtiges Lebensfeld.

    Hab mal eben ein Problem gelöst. :D

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Kaleu.....

    meist bin ich in der geschlossenen Abteilung unterwegs - doch zu diesem schönen Anlass komm ich dich in deinen Wänden besuchen ;) ......

    herzlichen Glückwunsch zu den 4 Jahren Trockenheit.....!

    toll!

    viele liebe Grüße
    Dusti

  • Hallo Kalau,

    herzlichen Glückwunsch zu 4 Jahren in Trockenheit.

    Weiter so :!:

    LG Martin

  • Hallo Kaleu,
    unbekannterweise Glückwunsch zu 4Jahren Trockenheit.

    Vertrauen ist gerade bei mir ein riesen Thema.Minütlich kämpfe ich eigentlich dafür das ich es hinkriege zu vertrauen.
    Was gehen lassen dafür..........ja da ist wohl was dran.
    Aber manches kann man nicht gehen lassen,es hat sich im Gehirn wohl festgetackert,

    LG Mäuki

  • Hallo Kaleu

    jetzt bin ich also hier auf Seite 66+4 in Deiner Geschichte angekommen

    und will mal auch noch nen herzlichen Glückwunsch nachreichen.


    Ja - Du bist ein sehr emotionaler Mensch und manchmal reißt es das Schifflein ganz schön mit auf den Wellen. Aber gut, daß Du als erfahrener Seemann dann auch wieder auf Kurs kommst, sobald der Seegang nachläßt und man wieder steuern kann.

    Gut auch, daß Du Deinen eigenen Kurs fährst und Dich nicht danach richtest, was chick aussieht.

    Du bist Deine ganz eigene Marke ;)
    wie ich übrigens auch :)

    Den von Renate genannten "Rückblick" auf Deine nasse Zeit habe ich nicht gefunden. Hätte ich auch gern gelesen.

    Deine "Gespräche" mit Martha66 waren auch für mich bereichernd. Vieles von dieser krank-machenden "Treue"
    die man nich so einfach abschütteln kann, weil Gefühle sind Gefühle, sind Gefühle.... leben ihr Eigenlegen... das kenne ich soooooooooooo gut.

    Ich probier es gerade mit Integrieren.
    Wenn es weh tut oder auch dann wenn ich an Momente denke in denen es einfach nichts besseres gab, als mit XY glücklich zu sein. Ich schneide die positiven Momente aus und mach mir ne Postkarte: So viel Glück hat mir das Leben gegeben.
    Dann denk ich mal an die Enttäuschungen. Daran, wie er mich eiskalt im Regen stehen ließ und es ihn einen Sch** zu interessieren schien, wie ich das überlebe... nur um morgen zu sagen: Warte auf mich, ich liebe Dich immernoch.... und dann wieder von heute auf morgen "weg" ... dann wieder: Ich habe mich nicht getraut anzurufen.

    Und weißt Du was - irgendwie tut das garnicht mehr weh. Weil ich es nichtmehr mit meinem Wert in Verbindung bringe.

    Vermissen tue ich das, was warm und schön und glückselige Zweisamkeit war. Manchmal war es wie im Märchen. Draußen in der Natur rumblödeln wie zwei Schulkinder. Aber ich glaube die letzten Tränen darüber habe ich mal einen Tag lang in der Therapie geweint. Da dachte ich noch, ich bräuchte diese Geborgenheit zum Überleben.

    Jetzt bin ich manchmal einsam, manchmal kurz davor den nächstbesten Mann zu vergewaltigen (Spaß!!!) .... und integriere es -- als Ausdruck dessen, daß ich am Leben bin.

    Formwandeln klappt nicht immer. Und manchmal muß sogar das Forum herhalten, um mir eine Flucht zu ermöglichen.
    Das sind meine Wellengänge. Erst in der Flaute, wenn die Energie verpufft wird mir klar, daß ich damit auch wieder ein Stück mein eigenes Leben umschippere. Wobei das gerade richtig gut ist. .... Aber es ist die alte Angewohnheit die Bodenhaftung zu verlieren und sich mit den Wolken aufzulösen, weil es so schön schwerelos ist.

    Hiergeblieben! Das muß ich mir immer noch und immer wieder eintrichtern. Muß darauf achten, das zu (er-)leben, was bis zum Friedhof noch möglich ist. UND ich werde es mit HUMOR tun. Denn ich habe nicht nur schlechtes geerbt von meinen Eltern!

    Liebe Grüße
    Nys

  • Wenn Du schon meinen alten Tröt hochholst.

    Irgendwie passt das gerade.

    Was machst Du eigentlich, wenn Du plötzlich da bist wo Du hin wolltest und erwischt Dich dass Du dort bist und merkst, dass es dieses hier gar nicht gibt weil es von dort kein dorthin mehr gibt?

    Bisher gab's immer eine Treppe die es noch hochzusteigen galt, eine Wand die es hinter mir zu lassen galt, eine Grenze die es zu überwinden galt, ein Problem was es noch zu lösen galt.

    Ja und dann?

    Dann stehste ganz schön blöde da und rollst die Augen weil's auf einmal keinen Halt mehr gibt, keine Orientierungspunkte, keine Stützräder, kein Geländer, kein - da geht's weiter.

    Genau da wollt ich hin - wie ich da war, war's doof, plötzlich musst ich ja wirklich von Grund auf alles lernen. Wie lebst Du wenn Dein Leben plötzlich nicht mehr dem erreichen von Zielen, dem erreichen von irgendwas, dem lösen von Problemen gewidmet ist sondern dem Leben selbst?

    Kritische Masse.

    Plötzlich lebst Du und weisst nicht wie das geht weil es kein "Und dann?" mehr gibt.

    Wenn Du Dir Sorgen und Pläne machen gewöhnt bist ist keine Sorgen und Pläne zu haben die schwierigste Aufgabe von allen. Hätte mir ja auch mal Jemand sagen können dass glücklich sein gar nicht so leicht auszuhalten ist. Vor allem wenn die alten Stimmen kommen und Dich wissen lassen - "Du kannst doch aber nicht..." - "Du darfst doch aber nicht so einfach..."

    Da muss ich mich dann schon erinnern.

    Doch - Du kannst. Und Du darfst.

    Und wie Du kannst!

    Nur tanzen. So einfach.

  • Hallo Kaleu,

    ich habe zuletzt wieder vermehrt gelesen und fand es waren viele wirklich lesenswerte Beiträge dabei.

    Aber bei so manchem habe ich mich gefragt, welche Botschaft möchtest du eigentlich verkünden und ist es ein Kampf? Was ist der Grund, auf dem du stehst? Daher mache ich das mal hier.

    Du schreibst bei Jürgen:

    Zitat von Kaleu

    Ich bin zwar ganz gut im Abgrenzen geworden, aber so gut, dass ich mir gewisse Sachen öfter geben könnte ohne dass sie mir dann doch zu nahe gehen, dann doch auch wieder nicht. Das ist ja auch eher eine Lebensaufgabe.

    Abgrenzen finde ich generell ganz gut und ist auch notwendig & wird auch für mich persönlich immer ein Thema bleiben. In der Form, dass ich erkenne, wo ist es hilfreich mich abzugrenzen, zu meinem Schutz und wo ist es besser, mich zu öffnen, so dass ich mich nicht verschließe - ausgrenze. Eine Abgrenzung, dass mich einiges nicht mehr erreichen oder nahe gehen kann, strebe ich nicht an.

    Für mich wird es eine Lebensaufgabe bleiben ein "gesundes" Mittelmaß zu finden. Das stelle ich immer mal wieder fest, dass mir das nicht immer gleich gut gelingt. Erkläre mir das so, dass das auch irgendwie nahe liegen kann, als Alkoholikerin, die ich ja bin & für die es zumindest in einer Sache ganz oder gar nicht heißt.

    Zitat von Kaleu

    Trotzdem ist der wichtigste Indikator dafür ob mir etwas gut tut und ob ich's kann oder nicht - ich selbst.

    Und da gehen gerade die Alarmglocken an

    Was mir als Summe deiner viele Beiträge auch in Erinnerung kommt ist, dass du mit einer Wucht oder überschwänglichen Energie (?) dabei bist. Also so, als würdest du unheimlich viel hier reinpowern aber auch gleichzeitig gegenhalten irgendwie :-?. Kann's nicht besser erklären.

    Zitat von Kaleu

    Nein, es ist mehr, dass Du nie weisst wo Du beim mitlesen reinstolperst

    Na ja... es tauschen sich hier Mädels und Jungs ja auch aus über einen sehr langen Zeitraum teilweise und nicht nur sporadisch. Und unter Umständen kann das passieren, dass sie sich an einem Entwicklungsschritt befinden, den jemand beim sporadischen Mitlesen, nicht so mitbekommen hat... der dann seinerseits mit seinem Geschriebenem reinpoltert...;-)

    Lieben Gruß
    Maria

  • Zitat

    Aber bei so manchem habe ich mich gefragt, welche Botschaft möchtest du eigentlich verkünden und ist es ein Kampf?

    Kampf? Nein. Ich wüsste nichtmal wo. Und ich hab auch keine Botschaft zu verkünden.

    Trotzdem finde ich es ganz gut, dass Du das Wort Kampf erwähnst, es würde zu einem führen. Einen den ich früher mit mir geführt habe und der dazu geführt hat, dass ich irgendwann gesoffen habe.

    Ich bin ein Mensch der gerade im Bereich der Selbsthilfe Dinge die mir auffallen offen anspricht. Ich weiss aber, dass ich Dinge die mir hier im Forum auffallen verschweigen muss, weil sie nicht erwünscht sind, nicht gehört werden wollen, und schlimmstenfalls zu irgend einer Art sinnlosem Geplänkel führen, bestenfalls noch schlicht und ergreifend gelöscht werden.

    Was mich persönlich betrifft, führt das, wenn ich es über einen längeren Zeitraum praktiziere, zu eben dem inneren kampf, dass ich Dinge die ich gerne ansprechen würde aber immer wieder runterzuschlucken gezwungen bin.

    Das würde mir jetzt nichts weiter ausmachen, wenn ich irgend einen Nutzen hätte der das aufwiegen würde, nur hab ich den nicht.

    Ich merk beim Schreiben gerade wie es innerlich brodelt, weil ich Dir gerne eine Antwort schreiben mag - aber mir jedes Wort überlegen muss. Und genau das möchte ich nicht, es ist mir unangenehm und mir geht's nicht gut damit.

    Genau das meine ich mit meinen inneren Alarmglocken. Ich merke, ich fühl mich beim Schreiben hier und auch während des Lesens enorm unwohl und dem möchte ich mich nicht aussetzen, weil es einfach keinen Gegenwert für mich gibt.

    Zitat

    Was mir als Summe deiner viele Beiträge auch in Erinnerung kommt ist, dass du mit einer Wucht oder überschwänglichen Energie (?) dabei bist.

    Absolut. Und da bin ich total stolz drauf. Die ist einer ganz enormen Lebensfreude geschuldet. Ich hab in den letzten Jahren all die Ketten um mich herum, mit denen ich mich gezwungen und eingesperrt habe, um so zu sein, wie andere es gerne möchten oder hören möchten oder wie ich sein soll, wie es vermeintlich in Augen anderer richtig ist usw., mühevoll und unter viel Anstrengung entledigt.

    Seitdem merke ich zum ersten mal, dass ich am Leben bin, ich feiere das Leben in all seinen Facetten, feiere jede Gefühlsregung, bin überschwänglich, fröhlich, unschuldig, durchaus wuchtig, leidenschaftlich, dankbar, glücklich, ganz und gar, totales sein.

    Dahinter verbirgt sich aber keinerlei Wut, die ist heute nicht mehr da, sondern die wuchs früher aus dem wegsperren von mir selbst. Und dieses wegsperren, kommt für mich nicht mehr in frage, denn es wachsen Gefühle wie Zorn und Wut die ich heute nicht mehr haben möchte, da ich mich in diesem Forum aber nicht frei fühle, möchte ich mich dem einfach nicht aussetzen. Ich habe keinen Nutzen davon.

    Ich würde es nicht als Lernen sondern als Rückschritt, als sehr unangenehmen und schlimmen Rückschritt empfinden, anderen zu Liebe das wegsperren von mir selbst wieder zu erlernen.

    Das hat für mich nichts mit gesundem Miteinander zu tun sondern mit gegenseitiger Erziehung. Ich weiss heute aus eigenem Erleben was Erziehung Menschen schreckliches antut.

    Nun kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn Jemand mit der überschwänglichen Wucht von mir nichts anzufangen mag. Ich muss sogar lachen wenn ich mir vorstelle, wie das für den Einen- oder Anderen rüberkommen mag und welche vedutzten Augen da der Ein- oder Andere hatte. Dabei wünsche ich mir überhaupt nicht irgendwen von irgendwas zu überzeugen, sondern alles was ich tue ist mich ausdrücken, mir ist dabei sogar gleich ob's nun jemand liest und davon einen Nutzen hat oder nicht - wenn ja, toll, wenn nein, auch gut, mir macht das Schreiben, das ausdrücken, das Spiel mit Worten Freude, andere Menschen, deren Worte, deren Antworten, deren Ideen, deren Weg sich auszudrücken. Je ungezwungener um so angenehmer. Und ich wünsche mir, dass ich ihn vielleicht mit Energie, Lebensfreude und auch diesem totalen Sein etwas anstecken, ihm dadurch etwas schenken kann und vor allem, dass ich sein Lachen und er mein Lachen teilen kann. Austausch eben.

    Doch für mich kommt nur noch natürlich fliessender Austausch in Frage, keiner der zwangsweise in Korsett und Kanon gesperrt werden muss.

    So wie ich das Leben selbst feiere mag ich die Menschen feiern und ich wünsche mir nicht mehr für jeden einzelnen, dass er genauso ungezwungen und total sein kann - halt mich aber von Orten fern wo das unerwünscht ist.

    Ich müsste mich zu einem Menschen verändern der ich heute nicht mehr sein will oder die Anderen fühlen sich von mir genervt, ich will weder das Eine- noch das Andere. Es passt dann einfach nicht und das ist für mich okay.

    Zitat

    Also so, als würdest du unheimlich viel hier reinpowern aber auch gleichzeitig gegenhalten irgendwie

    Ich power nicht rein - im Sinne von aktivem reinpowern, ich lass beim Schreiben einfach fliessen. Diese Freude dabei, die Du als reinpowern empfindest, kommt von allein, von innen wenn ich ganz aufmache.

    Das Gegenhalten - stimmt - hab ich auch gemerkt, das hab ich ja oben schon geschrieben, ich merke ich versuch mich wieder einzusperren, anderen zu Liebe. No Go, lieber nicht.
    Mir sehr unangenehm.

    Zitat

    Na ja... es tauschen sich hier Mädels und Jungs ja auch aus über einen sehr langen Zeitraum teilweise und nicht nur sporadisch. Und unter Umständen kann das passieren, dass sie sich an einem Entwicklungsschritt befinden, den jemand beim sporadischen Mitlesen, nicht so mitbekommen hat... der dann seinerseits mit seinem Geschriebenem reinpoltert...

    Du meinst das jetzt auf mich bezogen mit dem Reinpoltern, gell? :D

    Ich muss gerade lachen. Überall wo ich reingepoltert bin und wo ich Gegenwind bekommen habe, völlig offen, das hat mir nichts ausgemacht, nichtmal ein bisschen. Ich fands toll. Wirklich toll.

    Das was ich unangenehm fand ist das - was verborgen ist. Subtil. Unter dem Deckmantel der Höflichkeit. Und das war zum größten Teil nichtmal in Threads in denen ich geschrieben hab, da hat mir das Lesen schon gereicht, dass ich gemerkt habe, nee, lass mal, hier passt Du nicht her.

  • Hallo Kaleu,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Zitat

    Du meinst das jetzt auf mich bezogen...

    Ich meine alles was ich hier geschrieben auf dich bezogen. Daher schreibe ich dir hier ja direkt in deinem Thread, weil ich dir meine Wahrnehmung (die keinen Anspruch darauf erhebt, dass ich "recht" habe) mitteilen wollte und mich der Bezug zu dich, als Austauschender hier, interessiert.

    Und verstehe jetzt ein bisschen besser und kann deine Beiträge etwas anders für mich einordnen.

    DANKE hierfür.

    Lieben Gruß
    Maria

  • Zitat

    die keinen Anspruch darauf erhebt, dass ich "recht" hab

    Warum sagst Du das?

    Genau das meine ich. Ist es wirklich so schlimm um das Forum oder vielleicht auch um die Gesellschaft bestellt, dass man sowas sagen muss?

    Ich wäre zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass Du diesen Anspruch erhebst und genausowenig hätte ich Dir diesen Anspruch zugestanden.

    Und umgekehrt wünsche ich mir, dass andere Menschen mit mir genau das gleiche tun. Mir weder unterstellen ich würde Recht haben wollen, noch mir einen Anspruch auf irgend eine Art Recht haben zu gewähren.

    Warum ist sowas - gerade in einer Selbsthilfegruppe - nötig?

    Ich stelle die Frage jetzt eher allgemein, vielleicht auch mir selbst, ich hab früher genau sowas geschrieben und das hat viel mit diesem selbst wegsperren zu tun.

    Sind die Menschen denn tatsächlich alle so degneriert, dass ein völlig freier, offener und eherlicher Gedankenaustausch, ohne irgendwelche Unterstellungen zu vermuten, zu erwarten oder abzuwehren nicht möglich ist, ja sogar als wünschenswert geschult wird?

    Und das Forum ist so, so voll davon, dass Menschen die sich einfach nur mitteilen wollen, abgewürgt werden, ihre Worte unterbunden, ihr Mitteilungsbedürfnis bewertet wird. Statt zu respektieren, dass ein anderer Mensch den Mut hat sich zu öffnen. Statt ihn darin zu bestärken und zu sagen - schreib Junge, schreib, hör nicht auf, lass es raus, was immer Dich bedrückt, mach's, tu's, sei total. Hier bist Du Willkommen, angenommen, Niemand bewertet Dich.

    Statt dessen wird bewertet, gelenkt, erzogen, abgewürgt.

    Und das nur logisch folgende Schweigen dann wieder kritisiert.

    Das ist es was mich gerade in einer Selbsthilfegruppe so erschreckt.

    Das sind hier alles Menschen - keine Krankheiten.

    Und jedem einzelnen ob Alkoholiker, EKA, Co, trocken oder nass, gebührt vor allem erstmal Dank und Respekt für jedes einzelne Wort, jede Gefühlsregung, jeden Gedanken indem er versucht sich auszudrücken. Sich zu öffnen. Sich mitzuteilen. Mit Anderen zu teilen. Einen Teil von sich selbt zu teilen.

    Zitat


    DANKE hierfür.

    So gerne. Danke für Deine Gedanken und Dein Interesse.

  • Hallo Kaleu,

    Zitat

    Warum sagst Du das?

    Weil das u. a. auch mein Empfinden war.

    Zitat

    Genau das meine ich.

    Und aufgrund deiner Antwort ja nun sehe, dass es nicht ganz richtig wahrgenommen ist. Oder vielleicht habe ich es auch doch richtig wahrgenommen, weil es mitschwingt in deinen Beiträgen. Vielleicht nicht so wie du möchtest, aber dennoch klingt es ja schon mit.

    Das meinte ich im Übrigen mit der Frage nach der Botschaft oder der Grund, der dich antreibt.

    Zitat

    Ist es wirklich so schlimm ... um die Gesellschaft bestellt, dass man sowas sagen muss?

    Mir geht's nicht um die Gesellschaft bzw. ist mir das zu groß.

    Hier geht's mir nur lediglich um dich und wie ich dich und dein Geschriebenes zu einigen Themen wahrgenommen habe.

    Lieben Gruß
    Maria

  • Zitat

    Das meinte ich im Übrigen mit der Frage nach der Botschaft oder der Grund, der dich antreibt.

    Ah, okay, jetzt weiss ich was Du meinst. Oh, jetzt schulde ich Dir aber richtig Dank, denn Du hast da was in mir angestossen und wenn ich in mich reinfühle, ja, da ist was, weisst was?

    Ich hab Lust rauszuschreien:

    Verdammte Sch**** - habt doch den Mut unschuldig zu sein!

    Ja, da ist schon 'n Antrieb.

    Danke für's drauf schubsen :)

  • Und jetzt wieder zurück zu mir - warum ist da wohl so'n Druck dahinter?

    Weil ich's immer noch nicht kapiert habe und mich selbst dann doch wieder einsperre und den Mut nicht habe wenn ich zu viel angeeckt bin. :D

    Lebensaufgabe. Wie so oft.

    Danke Maria, Du hast mir gerade sehr viel gegeben.

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