• Hallo Lindi,

    danke.

    Zitat

    Genau das war naemlich passiert. Jeder hat "seine" Versión gelesen und be-urteilt. Vieles davon hat Mariechen ueberhaupt nicht geschrieben!

    Genauso hat sich Mariechen nicht ausgedacht nirgends mehr hinzugehen, das war bei der Paartherapie vereinbart worden.

    Woher sollte Mariechen es denn besser wissen wenn der "Fachmann" die einzige Anlaufstelle war ?

    LG Martin

  • Zitat

    P.S.: das sozial isolierte Kind, das angeblich nicht auf Dorffeste und Familienfeiern gehen darf ist ein 1-Jaehriger Windelkacker!

    Auch für einen 1-jährigen Windelkacker sind andere Kinder bzw. die Familie (soziale Kontakte) wichtig. Der Windelkacker nimmt seine Umwelt schon gut wahr und wird dadurch geprägt.

    Er wächst heran und muss dann einen äusserst dominanten Vater und eine ängstliche Mutter erleben die ein schlechtes Gewissen hat weil sie ein Stück Torte gegessen hat.

    Das entnehme ich dem was sie geschrieben hat und es ist nicht angeblich sondern stand so da.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo zusammen,

    hier wie auch in Mariechens Thread finden sich ja die abenteuerlichsten Interpretationen und Bewertungen der Posts bzw. deren Schreibern.

    Da erfährt man ja ganz neue Dinge über sich....

    Ich halte es wie Speranza es beschreibt:
    Ich schreibe das, was ich denke und was meiner Überzeugung entspricht.
    (Was sollte ich auch sonst tun?)

    Wem das nicht passt, darf gerne weiterblättern. :wink:

    Susanne

  • Hallo,

    Der gesperrte Mariechen-Faden wird hier jetzt einfach weitergeführt. Idealerweise würde man doch allgemeiner auf die Eingangsfrage eingehen können. Da weder alle vollständigen Informationen vorliegen, noch Mariechen an ihrer eigenen Diskussion mehr beteiligt ist, würde man sich doch sicher keinen Ast abbrechen, wenn man seine Entrüstung über ihr Leben auch mal langsam für sich abschliessen könnte.

    Gruß, Bruce

  • Hallo,

    Bruce, genau, das wollte ich auch gerade schreiben!

    Mariechen ist nun weg, was ich schade finde. Wird sie den Mut haben, sich anderswo hinzuwenden? Was wird nun aus dem Kleinen? Geholfen haben ihr die harten Worte erst mal nicht.

    Hier kommen jetzt sehr viele Dinge zusammen in den einzelnen Beiträgen. Ich denke, das Thema wird immer wieder das Thema sein. Einfach, weil Menschen unterschiedlich sind und ja ihre eigenen Päckchen auch mitbringen.

    Fakt ist, so wie Girasole das beschreibt, sind wir hier keine ausgebildeten Therapeuten. Ich persönlich habe zwar eine Fortbildung zur Suchtkrankenhelferin bei meiner ehemaligen realen SHG gemacht, aber damit bin ich noch lange keine "Gelernte".

    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass klare Worte hilfreich sind. Aber dass der Ton, auch geschrieben, die Musik macht. Ja, der Beitrag von Girasole trifft es meiner Meinung nach für mich auf den Punkt.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Martin und Alle
    Zitat:
    Woher sollte Mariechen es denn besser wissen wenn der "Fachmann" die einzige Anlaufstelle war ?


    Mariechen schreibt aber auch von ihrem Vater der was dazu gesagt hat(betreff Familienfeiern) und sie hatte sich doch schonmal aus den Fängen ihres Mannes frei gemacht bevor sie schwanger wurde.
    Das Kind ist 2 Jahre alt und nicht wie Lindi schreibt 1 Jahr und ich finde ein Kind braucht sehr wohl Außenkontakte um sich gesund zu entwickeln.
    Ihre und die Isolation des Kindes sind doch eindeutig der falsche Weg und bringen Sie in noch größere Abhängigkeit.
    LG R..

  • Hallo,

    ich denke, das Thema "Mariechen" wurde nun ausreichend von allen diskutiert.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo girasole und Alle
    Zitat:

    Denn ansonsten ist es ja "Beratung"- und dazu hat hier wohl fast niemand die entsprechende Ausbildung!!
    ----------------------------------------------------
    Auch eine entsprechende Ausbildung schützt nicht davor ,,falsch/fehlerhaft,, zu beraten wie bei Mariechens über den Paartherapeut zu lesen ist und ich habe auch schlechte Erfahrungen mit einer Therapeutin in der Suchtklinik gemacht (habe damals darüber berichtet)
    Außerdem ist jeder Therapeut auch nur ein Mensch und nicht selten sind Therapeuten selbst in irgendeiner Form,,Betroffene,, und sind deshalb in einem ,,Helferberuf gelandet,auch das gilt es zu bedenken.


    LG R..

  • Hallo Aurora!

    Zitat

    Fakt ist, so wie Girasole das beschreibt, sind wir hier keine ausgebildeten Therapeuten. Ich persönlich habe zwar eine Fortbildung zur Suchtkrankenhelferin bei meiner ehemaligen realen SHG gemacht, aber damit bin ich noch lange keine "Gelernte".

    Es stimmt wir sind keine Therapeuten, ich persönlich bin zwar Fachkrankenschwester für Psychiatrie aber muss man um hier schreiben zu können Therapeut sein?

    Ich denke mir dass manchmal Berichte oder Ratschläge von betroffenen Personen oft wichtiger sind als jedes therapeutische Gespräch. Ich gebe hier meine Erfahrungen weiter und lese anderer Leute Erfahrungen.

    Ich fühle mich hier verstanden weil andere ähnliches erlebt haben. Ich muss mir aber in Klaren sein dass Antworten sehr verschieden ausfallen können und dass mir keiner böses will auch wenn seine Ausdrucksweise vielleicht etwas herb ist.

    Wie Renate schreibt können sich auch Therapeuten irren es sind Menschen die auch eine Geschichte haben.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo und guten Abend,

    interessantes Thema, zu dem ich auch gerne etwas schreiben möchte, auf diesem Weg kann ich nämlich auch gleich noch DANKE sagen!

    Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit hilfesuchend an das Forum gewandt, da ich lange Zeit mit einem alkoholkranken Partner verheiratet bin und auch darunter gelitten habe. Ich hatte zuvor auch schon recht lange Zeit ausgiebig im Forum gelesen. Und irgendwie hatte ich mich auch erstmal schwer getan, mich ernsthaft hier anzumelden und offen mit zu teilen.
    Und natürlich habe ich das gemacht, weil ich mir Hilfe und Rat davon versprochen habe.

    Ich wurde nícht enttäuscht. Ich konnte wahnsinnig viel von den Meinungen und vor allem auch von den Erfahrungen vieler Teilnehmer hier mit nehmen und bin überzeugt, dass die Beiträge in meinem Thread einen nicht unwesentlichen Teil zu meinen Schritten in eine neue Zukunft beigetragen haben.

    Auch bei mir gab es einige nicht allzu kuschelige, auch harte Worte, bei denen ich auch gerne erstmal die Decke über den Kopf gezogen hätte. Aber ich denke, auch wenn einiges vielleicht erstmal weh getan hat, vieles hat mich auch wach gerüttelt und mir echt zum Denken gegeben.

    Das schöne in so einem Forum ist, man kann vieles besser oder auch leichter schreiben, als sagen. Und, man kann die Beiträge in Ruhe lesen, oder in Etappen, sie mehrmals lesen, wiederholt lesen, wenn man sie nicht verstanden hat, und man ist nicht gezwungen gleich oder überhaupt zu antworten, wie bei einem realen Gespräch.

    Manche Dinge, die bei mir geschrieben wurden, waren so bedeutungsvoll für mich, dass ich gerade dabei bin, diese Dinge für mich heraus zu schreiben und sie irgendwo hin zu pinnen, dass ich sie immer lesen kann.

    Ich bin auch wahnsinnig überrascht, was es hier für gefühlvolle, kluge und interessante Menschen gibt und wünsche mir auch bei manchem, sie mal "real" kennenzulernen. Und jeder hier hat in seinem Leben ein oder mehrere große oder noch größere Päckchen zu tragen und ich finde es toll, dass es so vielen gelingt, trotzdem (wieder) ein gesundes Leben zu führen und sogar anderen damit zu helfen. Jeder auf seine Art und Weise. Kuschelig oder hart, aber immer mit viel Mühe und Herz!
    Ich konnte für mich die wichtigsten Dinge heraus nehmen. Anderes konnte ich einfach überlesen...

    Manche, und da schließe ich mich mit ein, sind gebeutelt nach langer harter Zeit mit schlechten Erfahrungen und sind somit in diese Co-Abhängigkeit, ich sage jetzt provokant, in eine Opferrolle gerutscht. Und natürlich ist es für Leute wie uns, (und auch für Personen, die von sich aus an ihren Namen ein "chen" hängen) sehr hart, Kritiken auszuhalten. Weil immer gleich eine Schuld, ein schlechtes Gewissen aufkommt, sobald man Gegenwind bekommt. Das kann aber auch passieren, wenn dieser Gegenwind kuschelig ist. Gegenwind ist nicht das, was wir wollen, sondern wir wollen, dass alle gut von uns denken, dass wir es allen recht machen. Kritik - bloß nicht!

    Mir hat der Gegenwind geholfen, weil ich auch nach ihm verlangt habe. Ich wurde an den Schultern gepackt und gerüttelt und geschüttelt bis es klick gemacht hat. Hätte ich das nicht wollen, wäre ich wahrscheinlich sehr bald hier ausgestiegen.
    Also nochmals vielen Dank für eure Mühe und die vielen tollen Beiträge, die mich teilweise ganz tief getroffen (im guten) und weiter geholfen haben!

    Viele Liebe Grüße
    Neuweg

  • Hallo Speranza,

    nein, hier muss niemand Therapeut sein, um schreiben zu können. So habe ich das auch nicht gemeint. Sondern eben genau so, dass wir eben hier alles keine Therapeuten sind. Sondern Menschen, die Erfahrungen mit einer bestimmten Thematik gemacht haben.

    Ja, ich gebe hier auch meine Erfahrungen weiter. Deshalb finde ich Selbsthilfe so wichtig, als wichtigen Stützpfeiler. Weil dort jeder weiß, wovon du redest. Ich hoffe auch, dass ich hier verstanden werde, bisher habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

    Und mir hat eben gut geholfen, dass ich auch meine Streicheleinheiten bekommen habe. Harte Worte gab es nie, aber klare Worte. Ich habe mich nie klein gemacht gefühlt. Oder sagen wir mal so, es gab schon mal ab und an Situationen, da war und bin ich aber jetzt schon in der Lage, mich zu wehren oder zu erklären. Am Anfang hätte ich das nicht gekonnt.

    Da hat mir, ca 2 Jahre vor meiner Trennung, meine Lieblingsfreundin mal knallhart was an den Kopf geworfen. Ich kenne die Frau schon seit fast 30 Jahren. Die durfte das, aber ich war auch stinkesauer auf sie. Von jemand Fremden hätte ich das nicht annehmen können.

    Aber so ticke ich eben. Andere ticken eben anders. Aber bin ich deswegen schlechter, weil ich es lieber sachlich klar mag? Weil ich versuche, mein Gegenüber nicht zu verletzen, sondern aufmerksam zu machen? Denn genau so habe ich es letztendlich erfahren in der Selbsthilfe hier.

    Ich glaube aber, es wird immer ein Für und Wider sein. Und vielleicht werden beide Seiten auch gebraucht, die Co-Kuschler genau so wie die Harten?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Neuweg
    Danke für deinen tollen Beitrag,er zeigt das die Zeit und Gedanken die ich mir für und über die Schreiber mache auch ankommt/weiterhilft ,denn das ist mein Wunsch .
    Ich lese es gerne, wenn es Menschen die in einer Kriese stecken wieder besser geht und wenn ich etwas dazu beitragen konnte macht mich das froh.
    Ich habe nicht vergessen wie ich hier ankam und ich muß sagen die Mischung der Antworten ,mal verständnisvoll ,mal Fragen und auch harte Worte ,das hat mich wachgeschüttelt .

    Als ich hier ankam wünschte ich mir ,,die Pille/ das Wundermittel,, damit meine Welt ohne große Anstrengung wieder heile wird.
    Das ist aber Wunschdenken und je eher man das merkt um so eher macht man sich auf den Weg und vergeudet nicht weiter wertvolle Lebenszeit im Wolkenkuckucksheim,in einem Leben wo man ständig relativiert und sich selbst beschneidet,die Grenzen immer wieder zu eigenen Schaden verschiebt.
    Heute ist mein Leben stressfreier und gerne gebe ich mein Erlebtes weiter (auch die unangenehmen Stellen)
    LG R..

  • Hallo,

    ich finde die Ausführungen von Neuweg, Auora und Renate sehr schön.
    Ich komme aus der Ecke der Alkoholiker und ich finde es sehr toll wie ihr mit diesen Menschen umgeht, ich würde das niemals schaffen.

    Es zeigt mir aber auch auf, dass es ein Weg des Lernens ist.

    Ich hatte bereits den Vorschlag in diesem Thread gemacht aber es wurde sich lieber weiterhin gestritten, bei manchen Leuten habe ich den Eindruck es hat sich ein mächtiges Ego gebildet das nun im Weg steht.

    Ich greife das noch mal auf, es sollte einen gewissen Leitfaden geben wie die Menschen in dem Co-Bereich empfangen werden.
    Es hat keinen großen Mehrwert wenn diese Menschen mit Beiträgen erschlagen werden was sie doch alles falsch machen.

    Bei uns Alkoholikern wird doch auch nach einem gewissen Schema vorgegangen. Wir werden begrüßt, es wird gefragt welchen Weg wir beschreiten wollen und ob wir es schon eingesehen haben Alkoholiker zu sein, es wird als erstes angeraten den Hausarzt zu besuchen.
    Bei Jemanden der schwerster Alkoholiker ist und schon über 30 Jahre trinkt sagen wir ja auch nicht, nun wird es aber aller höchste Zeit den Alk wegzustellen und dann aber fix in die Langzeittherapie.

    Es sollte jedem Menschen hier in beiden Bereichen die Möglichkeit geben werden sich Schritt für Schritt entwickeln zu können ohne gleich am Anfang erschlagen zu werden.


    Gruß Olli

  • Moin,

    ich bin ja nun auch einer, der das Wort Co-Kuscheln ab und an aus der Tastatur gelassen hat. Aus meiner Sicht hat er aber nur zum Teil damit zu tun, wie ein User auf die Posts eines anderen Users reagiert.

    Der grundlegende Unterschied zwischen dem Alkoholiker- und dem Co-Bereich ist einfach der, daß man hier als nasser Alkoholiker rausfliegt und erst wieder aufgenommen wird, wenn man abstinent ist, d.h. eine gewisse Basis bereits geschaffen hat, um überhaupt hier schreiben zu dürfen.
    Im Co-Bereich sieht das etwas anders aus. In meiner Anfangszeit hier hat mich das irritiert, das muß ich ehrlich zugeben. Da waren doch einge Threads dabei, in denen ich den Eindruck hatte, daß sich einige monatelang im Kreis drehen, ohne erkennbaren Fortschritt. In der Form ist das bei den Alkoholikern nicht denkbar.
    Inzwischen hab ich aber erkannt, daß ich das anders bewerten muß, getrennt voneinander bewerten muß. Als Co-Abhängiger kommt man eben sozusagen nass hier an, das geht gar nicht anders. Die Voraussetzungen sind eben ganz andere. Ein Quervergleich kann eigentlich nur scheitern.

    Im Übrigen find ich es ganz gut, diese Thematik am Thread von Mariechen festzumachen, denn da waren quasi sämtliche, klassische Verhaltensweisen hier im Forum quasi exemplarisch zu bestaunen.

    Und nun endlich zum Thema selber:

    Für mich hat Girasole hier den wichtigsten Ansatz geliefert, allerdings in einem anderen Thread. Den Betreffenden dort mitnehmen, wo er tatsächlich ist, so hat sie sich, denk ich, ausgedrückt. Und das ist gerade dort in diesem Thread nicht passiert.

    Ich war beim Durchlesen zunächst auch schockiert, aber noch mehr schockiert hat mich ehrlich gesagt die Art und Weise, wie Mariechen dann mehrfach abgewatscht wurde. Ich funk ja nun auch gerne mal dazwischen, setze mal ein Ausrufezeichen, provoziere etwas, um mal nen ganz anderen Ansatzpunkt zu liefern. Aber was da vorgefallen ist, hat mich zutiefst an jemanden erinnert, der eh schon in einem Sack steckt und ordentlich mit Knüppeln bearbeitet wird. Und so, fürchte ich, ist sich Mariechen vermutlich auch vorgekommen.

    Umgekehrtes ist übrigens im Thread von Lynette passiert...und da waren es vorwiegend Alkoholiker, die über die Maßen gestreichelt haben. Warum das so war, dürfte jeder mit etwas Abstand und etwas Selbstreflexion selber rausfinden können.

    Etwas mehr Neutralität und etwas mehr persönliche Emotionen täten hier vielleicht ganz gut. Mir selbst gelingt das auch nicht immer, das geb ich gerne zu. Aber ich arbeite dran.

    Insgesamt finde ich den Thread von Aurora hier sehr wichtig und ich hoffe, daß sich soviele Alkoholiker und Co`s hier beteiligen und ihre Sicht der Dinge darstellen. Denn Aurora hat da eine ganz wichtige Sache angesprochen, die sich wie ein roter Faden hier durchs Forum zieht.

    Wünsche allen eine schöne Zeit

    Schönen Gruß

    Andreas

  • Hallo alle miteinander,

    auch ich finde diesen Thread wichtig, auch wenn ich nicht sicher bin, ob man die Problematik wirklich zufriedenstellend lösen kann - denn wir sind hier ja alle Menschen.

    Was du angesprochen hast, Andreas, finde ich sehr wichtig - dass sich in manchen Threads eine Eigendynamik entwickelt in Richtung "Streicheln" (uneingeschränktes Verständnis) oder "Watschen" (uneingeschränktes und wertendes Unverständnis), die von außen sehr seltsam anmutet.

    Kaleu hat neulich bei Nys etwas geschrieben, was aus meiner Sicht eine Erklärung ist: man bringt ja notgedrungen sich selbst und damit auch die eigenen Themen in einen Thread mit ein - eben auch mit den Emotionen, die man da gerade "abarbeitet", auch wenn es einem zu dem Zeitpunkt des Schreibens gar nicht bewusst sein muss. Da lässt dann halt der "Ton" darauf schließen, dass es um mehr geht als den Austausch mit einem (neuen) Forenmitglied.

    Vielleicht wäre das ein Punkt zum Nachhaken für die Mods?

    Ich glaube, wie gesagt, nicht, dass sich das ganz verhindern lässt. Dazu müssten wir alle über die Maßen selbstreflektiert sein und uns bis in den letzten Winkel unseres Unbewussten kennen.
    Schwierig.

    Jemanden da abholen, wo er steht, wie Girasole geschrieben hat, finde ich auch schwierig.
    Wir begegnen uns ja hier, und das auch "nur" virtuell. Und abholen meint ja auch abgeholt werden - also etwas Passives.

    Wichtig ist aber, gerade für uns COs, denke ich, Selbstsorge zu lernen, Grenzen zu ziehen usw.
    Kann man das jemandem "beibringen"? Keine Ahnung.

    Ich hatte selbst mal ein ähnlich gelagertes Problem "oben" bei den Trockenen: gibt es Sachen, die ich schreiben könnte, die andere triggern - und muss ich jetzt jedes Wort dreimal umwenden oder jemanden fragen, ob ich das schreiben darf?

    Kurz gesagt: Kann ich es jemals ausschließen, dass jemand ein Problem hat mit dem, was ich schreibe - und ist es sinnvoll, das ausschließen zu wollen? Oder wird es an diesen Stellen nicht gerade spannend, wenn dann ein wirklicher Austausch stattfindet, also beide - Threadsteller und "Poster" - ihren eigenen "Filmen" auf die Spur kommen?

    Mehr Fragen als Antworten, merke ich gerade.

    Liebe Grüße von
    Lea

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Apropos "Schubladendenken", was hier auch angesprochen wurde...
    Ich sehe es ebenso als Schublade, zu unterstellen, das jemand, der klare Worte benutzt, die nicht immer streichelnd sind, selbst n Problem hat.
    Das geschieht hier derart oft, das es mich einfach nur noch langweilt. *gääähn*

    Das in einem Selbsthilfeforum nicht nur ausgebildete Therapeuten sitzen, die dazu auch noch auf Suchterkrankungen spezialisiert sind, dürfte im Grunde klar sein. Das ist in jeder realen SHG auch nicht anders.
    Auch dort sitzen ganz normale Menschen, es sind zwar ein paar Suchthelfer dabei, aber das ist ja nu keine tiefenpsychologische Ausbildung, gelle?
    Von daher muss man das nicht extra hier erwähnen.
    Und das auch mal "tagesformabhängig" geschrieben wird, ist doch auch ganz klar, wir hier sind nun mal alle Menschen, und keine regungslosen Roboter.
    Deshalb muß derjenige aber noch lange kein mega-Problem haben, wie es hier immer wieder so gern schubladenmäßig abgeleiert wird.

    Hier wird immer so viel von Toleranz und blabla geschrieben, aber ich erlebe hier öfters was ganz anderes. Mit Toleranz anderen Schreibern gegenüber... den anderen auch einfach mal so sein lassen wie er/sie ist... das erlebe ich eher selten.
    Hier soll nun sogar geklärt werden, wie man zu schreiben hat, wie wäre es noch mit nen offiziellen Wortbaukasten ?
    Da sind dann nur Wörter drin, die inhaltlich überprüft und als unbedeklich eingestuft worden... dann kann man ja nix mehr "falsch machen", außer sie in der falschen Reihenfolge benutzten. Aber selbst das müßte dann hier sicher wieder lang und breit diskutiert werden.

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine,

    Zitat

    Hier soll nun sogar geklärt werden, wie man zu schreiben hat, wie wäre es noch mit nen offiziellen Wortbaukasten ?

    Woraus schließt du das? Ich selbst habe dieses Thema jedenfalls nicht so gemeint. Und so wie ich die Beiträge hier verstehe, meinen das die Mitglieder, die sich bisher beteiligt haben, auch nicht.

    Es wird mir nur klar (oder es war mir ja schon klar), dass es eben immer diejenigen gibt, die eher deftig zur Sache kommen, und eben die, die erst mal behutsamer sind. Ich finde beide Seiten berechtigt. Nur kommt es auf noch andere Faktoren an. So verstehe ich das. Nämlich, ob jemand gerade erst hier gelandet ist und noch völlig rumeiert. Oder ob erkennbar (soweit das möglich ist) ist, dass da schon einiges passiert ist und nur noch die letzten Schubse fehlen.

    Da du es erwähnst, ich habe solche Suchthelfer-Fortbildung ja gemacht. Und dabei auch so was gelernt. Also Kommunikation und Umgang mit Neulingen. Bestimmte Muster, wie es gut ist, jemanden zu empfangen und zu motivieren. Und dazu kommt noch meine eigene Persönlichkeit, ganz klar. Ich habe dabei auch gelernt, wo es für mich sinnvoll ist, mich raus zu ziehen, wenn es mich zu sehr triggert. Oder belastet. Ich finde es auch berechtigt, diese Erfahrungen auf meine Art hier anzuwenden, denn das hier ist meine SHG.

    Ich finde es gut, dass hier ein reger Austausch ist.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo und guten Morgen,

    also ich habe ( über die Jahre ) festgestellt, daß ich Menschen durch Worte nicht helfen KANN, wenn ich NICHT eigene gleichartige Erfahrungen habe.
    Und es geht doch darum, denen zu helfen, ODER ?

    Wäre ja auch so, als wenn ein Blinder von der Farbe redet.
    Also beiße ich bei Äußerungen im Co-Bereich immer wieder auf die Zähne und halte (fast immer) meinen Mund dazu.

    Gruß Jürgen

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