Diesmal mach ich es richtig!

  • Hallo Forum,

    ich habe ja leider wieder lange Zeit nichts mehr von mir hören lassen.

    Da ich ja nicht hier bin um mir und euch was vorzulügen; ich bin
    wieder rückfällig geworden.

    Seit Samstag 26.07. hab ich keinen Tropfen mehr angerührt und war auch täglich morgens bei meinem Hausarzt zur Kontrolle.

    Montag den 28.07. war ich dann direkt auch bei der Fachstelle Sucht, da ich erkannt habe, ich muss jetzt wirklich richtig was tun.Aufnahmegespräch geführt ( die kennen mich ja auch schon seit Jahren, nur hab ich meine Gespräche immer wieder abgebrochen) Antragsunterlagen für ambulante Therapie mitgenommen(müssen ausgefüllt beim Rentenversicherungsträger eingereicht werden) und direkt neuen Gesprächstermin vereinbart.

    War letzte Woche auch 2 mal abends bei der SHG der Fachstelle.

    Heute war ich wieder bei meinem Hausarzt der auch Internist ist, um Blut und Leberwerte durchchecken zu lassen.
    Leberwerte will die Fachstelle wissen unter anderem für Beantragung der ambulanten Therapie und natürlich auch ich.
    Ich hoffe das auch meine Blutwerte halbwegs in Ordnung sind.

    Nächsten Montag muss ich zur Frau XY, sie ist der ''TÜV'' für die ambulante Therapie, sie entscheidet ob ich dafür geeignet bin oder nicht.
    Mein Therapeut meint, ich hätte ganz gute Chancen:-)
    Nächsten Donnerstag habe ich dann frühmorgens auch wieder einen Termin bei ihm um dann meine ausgefüllten Antragsunterlagen abzugeben. Ebenfalls auch einen ausgefüllten Fachbogen von meinem Hausarzt. Desweiteren muss ich dann einen Lebenslauf und Suchtverlauf in Aufsatzform bei ihm abgeben.
    DAS wird mich auch noch mal einige Kraft kosten, denn ich werde hier schonungslos, offen und ehrlich meine ''Suchtkarriere'' schildern.

    Die Zeit der Selbstlügen, Ausflüchte, Verharmlosen und Sichselbstschönreden muss nun endlich vorbei sein.
    Die WAHRHEIT muss auf den Tisch, diesmal mach ich es richtig!

    Ich werde nächsten Monat 45, bin verheiratet und werde nächstes Jahr im März vorraussichtlich Vater.
    Ich hatte keine schöne Kindheit und will deshalb auf jeden Fall das mein Kind eine tolle Kindheit und keinen versoffenen Quartalstrinker als Vater hat.

    Meine Frau ist in der 11 Woche schwanger und bis jetzt sieht Gottseidank alles gut aus. Frauenarzt meint alles ist okay.
    Heute morgen habe ich wieder den Herzschlag gehört und wieder fast geheult...

    Ich will dieses unbeschreibliche Gefühl jetzt TROCKEN geniessen.

    Ich möchte meine Frau nicht wegen der Sauferei verlieren und auch nicht meine Arbeit.
    In meiner Firma bin ich in letzter Zeit leider auch negativ durch meine gelegentlichen Saufexesse aufgefallen.

    Heute abend gehe ich wieder in die SHG. DAS ist mir wichtig.
    Meine Frau unterstützt mich, das bedeutet mir sehr viel.

    Sie vermutete schon immer, das ich ein Alkoholproblem habe und ist deswegen froh, das ich jetzt endlich was mache.
    Ich werde in Zukunft auch nicht mehr mit ''alkoholfreiem'' oder besser gesagt alkoholarmen Bier rumexperementieren, denn das hat mir bis jetzt immer wieder das Genick gebrochen, obwohl ich wusste, kastriertes Bier ist schei**e!!!

    Werd mich heut abend nach der Gruppe nochmal melden, über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen;-)

    Liebe Grüsse
    Frank (vielleicht hier auch noch als Frankyfresh bekannt)


  • Hallo Frank,
    irgendwie bist Du mir unter beiden Nicks bekannt :wink:
    Geschrieben habe ich allerdings noch nichts bei Dir, wenn ich recht erinnere.

    Ich finde es immer schade, wenn jemand hier nicht mehr schreibt, weil er rückfällikg wurde. Braucht man nicht gerade dann wieder Hilfe?

    Du hast Dir ja nun viel Hilfe geholt, das finde ich klasse.
    Ja, was sollte man auch ne Suchtkarriere schönen, das macht ja keinen Sinn.
    Als ich damals ins KH eingeliefert wurde in die Notaufnahmen, habe ich dort
    auch das erste Mal alles erzählt, wie viel ich wirklich gesoffen habe.

    Ich lese bei Dir allerdings heraus, das Du für die Familie trocken werden willst, für die Frau, für das ungeborene Kind...und auch für den Job.
    Für andere trocken zu werden wird meist nix.
    Willst Du denn auch für Dich ganz persönlich trocken werden?
    Das sollte eigentlich der größte Wunsch sein, denke ich.
    Und dann auch absolute Prio 1 haben.
    Der Rest ergibt sich ja dann daraus.
    Oder vieles zumindest.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf diesem neuen Weg.
    Und natürlich auch alles Gute für Deine Frau und das Baby.

    LG Sunhine

  • Hallo Frank,

    erst mal Gratulation zur Hochzeit und zur Schwangerschaft :)

    Irgendwie stelle ich mir das trocken werden für einen Quartalstrinker etwas schwieriger vor.

    Wahrscheinlich ist dein Körper weniger kaputt als der von Spiegeltrinker etc. und vielleicht ist es innerhalb der Gesellschaft auch länger und besser zu verheimlichen ?

    Wusste deine Frau nicht, dass du Alki bist als ihr heiratet und ein Kind zeugtet ? ! :shock:

    Was ist mit deinem Arbeitgeber ?

    Hast du ihn vor dem erneuten Rückfall auch nicht informiert ?

    Immerhin weißt du ja schon lange, dass du Alkoholiker bist.

    Warum meldest du dich erst wieder hier, jetzt wo du rückfällig geworden bist ?

    Warum hast du dich nicht weiterhin ausgetauscht ?

    Ist dir klar, dass auch ein trinkender Erzeuger für Schädigungen des Ungeborenen verantwortlich sein kann ?

    Ich finde es gut, dass du dich nun auch mit deiner Kindheit auseinandersetzten möchtest, zumindest habe ich das so verstanden.

    Denn mit einem bin ich mir ziemlich sicher:

    Machst du das nicht, WIRD dein Kind mit einem Alkoholiker als Vater und womöglich mit einer Co-abhängigen Mutter aufwachsen.

    (Wenn das Kind Glück hat nimmt die Mutter vielleicht euer Kind und hält es fern von dir.)

    Ich glaube nicht, dass ein Quartalstrinker als Vater besser ist als ein ganz "normaler Säufer", der Abstieg geht nur vielleicht langsamer aber die Unberechenbarkeit und die Nöte sind für das Kind und die Frau dieselben.


    Und..... der über Generationen bestehende Kreislauf wäre wieder einmal nicht unterbrochen !

    Viel Glück, Dranbleiben, Offenheit und Kraft !

    Slowly

  • Hallo Frank!

    Es wurde ja von meinem Vorredner schon geschrieben:

    Dranbleiben!!!

    Mach kleine Schritte; kleine, langsame, vorsichtige Schritte und versuch nicht, auf einen Schlag alles ändern zu wollen. Das war einer meiner großen Fehler der Vergangenheit!

    Und wichtig:
    Mach dir einen "Notfall-Plan" für den Fall, daß es dich wieder erwischt und der Saufdruck dich überrumpelt.
    In der Klinik während der Entgiftung habe ich mir einen kleinen, simplen, aber effektiven Notfallplan ausgetüftelt:
    - 2 Telefonnummern, wenn es gar nicht anders mehr geht; sind gute Freunde, die meine Situation kennen.
    - wenns ganz eng wird, in die Klinik (wo ich entgiftet habe). Dort habe ich das Angebot bekommen, im akuten Fall jederzeit (und sei es nur für ein Gespräch) willkommen zu sein.

    Gut, daß Du wieder da bist!!

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo Frank,

    gut, dass Du es erneut anpackst! So wie Du schreibst, hast Du ja schon einiges Unternommen und hast Unterstützung geordert.

    Ja das Eingeständnis, dass es da kein Hadern und Beschwichtigen mehr gibt, kein Wanken und Schwanken(sowieso nicht :lol: ),kein zagen, kein klagen und kein "hach sooo schlimm is es ja doch nicht....", ist schwer. Ich muss mir das ständig wieder vergegenwärtigen, mir fast täglich sagen: ich bin Alkoholikerin!!!

    Schön mit Eurem Nachwuchs! Ein einzigartiges Geschenk!!! Alles Gute für Euch!

    Und Joschi hat es bereits geschrieben, Schritt-für-Schritt, GUT DING BRAUCHT WEIL ....

    Gruß Eni

  • Hallo Frank,

    tja, dann sag ich mal "Herzlich Willkommen zurück". So langsam wird es allerdings auch Zeit, daß Du mal wieder in die Pötte kommst. Noch besser wäre gewesen, Du wärst gleich drangeblieben.

    Dann hoff ich mal, daß Du die Sache diesmal ernsthaft angehst und wünsch Dir alles Gute auf Deinem Weg.

    Schönen Gruß und schöne Zeit

    Andreas

  • Hallo Frank

    täglich grüßt das Murmeltier und zum x mal kommst du hier an und erzählst haargenau den selben Mist. Was war denn nun der Grund das du deine Trinkpause beendet hattest ? Wer hat dich denn nun wieder dazu gebracht aufzuhören? Frau , Schwangerschaft oder aus einer Laune heraus.

    Ich weiß das es verdammt nicht leicht ist trocken zu werden . Aber du willst es ja nicht. Nun mag das hart klingen aber ich kenne dich ja schon Jahre .

    Du musst nur deine alten Threads rauskramen , da steht alles drinnen was du benötigst, um deine immer wieder kommende Verhaltensweisen zu analysieren.

    Weißt du Frank, es ist eine Krankheit und es gibt auch die Drehtürpatienten . Ich weiß auch nicht mehr was ich raten sagen oder dir mit auf den Weg geben könnte.

    Außer eines! Du bist nun Dran

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Frank,

    auch ich kenne Dich noch aus meinen Anfängen hier. Jetzt hast Du gerade von Hartmut ne Ansage bekommen. Ich bin sehr gespannt auf Deine Reaktion. Es geht hier nicht drum DIch fertig zu machen, wie denn auch. Ausser dem geschriebenen kennt Dich ja auch keiner.

    Es wird mit der Zeit aber leicht Gedankenfehler im Geschreibsel zu lokalisieren und darauf wirst Du dann hingewiesen. Mach nicht den Fehler in Trotz oder Ablehnung überzugehen. Dass das nicht angenehm ist wissen alle hier anwesenden.

    Hau mal raus Deinen Plan und dann halte DIch auch dran. Dieses Hin und Her macht doch nur mürbe und bringt DIch kein Stück weiter.
    Realistische Ziele setzen und auch dran halten! Das fängt mit dem Arzt Besuch an und dann geht es an regelmässigen Austausch.

    Trotzdem ist es doch erstmal schön und positiv, dass da wieder Einsicht ist. Nicht für mich, Hartmut oder das Forum, auch nicht für Deine Frau oder das Kind (Glückwunsch übrigens) DU musst es wollen.
    Schwüre bringen alle nichts wenn Du Dich nicht an die ersten Schritte wirklich ernsthaft dran hängst.

    Ich wünsche Dir was. Ich bin gespannt ehrlich gesagt.

    Bete nicht für ein einfaches Leben, sondern um die Kraft ein schweres Leben meistern zu können!

  • Morgen Forum,

    dankeschön für die Rückmeldungen.

    Von Hartmut hab ich genau die Reaktion erwartet, klasse!!!

    Er redet unverblümt Klartext und ich verstehe das und kann auch damit umgehen. Es ist noch niemand trocken gestreichelt worden...

    Ich will in allererster Linie für MICH trocken werden und auch für Mich nicht mehr trinken.
    Nur dann kann es funktionieren, für andere aufzuhören ist zum Scheitern verurteilt.
    Natürlich möchte ich trotzdem nicht meine Frau und meinen Arbeitsplatz verlieren.

    Was mir grade wahnsinnig zu schaffen macht, sind meine Schlafstörungen.
    Ich bin hundemüde, finde aber einfach nicht in den Schlaf.

    Aber auch das kenne ich ja schon;-)

    Ich hoffe wirklich das meine Blut und Leberwerte nicht allzuschlecht sind.
    Mittwochmittag darf ich anrufen und mich erkundigen.

    Ich habe mal gehört, das grösste LEID fügt sich der Mensch selbst zu.
    Das trifft definitiv auf mich zu.

    Ich werde dieses Mal weniger jammern oder eingeschnappt reagieren.
    Das alles besser wissen werde ich mir auch schenken...

    Ich will an mir arbeiten, für MICH. Deswegen bin ich hier. Punkt.

    Grüsse

    Frank

  • Guten Morgen Frank,

    ich hoffe sehr für Dich,
    dass Du dieses Mal einen anderen Weg nimmst.
    Die bisherigen haben sich arg geähnelt und nie funktioniert.

    Horch vielleicht mal ein paar Tage in Dich rein.
    Dort in Dir drin müsste nämlich die Antwort stecken.
    Wir können Dich hier "nur" begleiten.
    Den Weg gehen musst Du selbst.

    Viele Grüße von
    Correns
    (Wegbegleiter in Teilzeit)

  • Moin Frank,

    es ist ja immer easy, mit dem Finger auf Andere zu pieken, aber ich habe oft gehört und gelesen, dass es für Quartalstrinker sehr viel schwieriger ist, dauerhaft abstinent zu leben.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass man dann wegen der großen zeitlichen Abstände viel schneller der Illusion unterliegt, man hätte das Trinkverhalten unter Kontrolle und müsste sich ja schließlich nicht jeden Tag komatös besaufen.
    So denken auch viele Alkoholiker, die täglich getrunken haben und dann ein paar Wochen abstinent sind. Böse Falle.

    Wenn ich in Deinen Stiefeln stecken würde und immer wieder gegen dieselbe Wand renne, würde ich mir auch einen neuen Plan basteln: Den Besuch einer realen SHG halte ich in dieser Situation für unerlässlich, damit man auch in einer „trockenen Phase“ immer am Thema bleibt.
    Zusätzlich würde ich versuchen, mir in allen Details meine bisherigen Rückfälle vor Augen zu führen und sie schriftlich festzuhalten. Ich würde notieren, aus welchem Anlass ich getrunken habe, mein Trinkverhalten analysieren (Steigerung des Konsums, etc..) und vor allem, welche Konsequenzen es für mich hatte und wie ich mich danach gefühlt habe.

    Ich denke, in Deinem Fall ist es besonders wichtig, sich zu erinnern, wohin der Rückfall geführt und was er Dir letzten Endes gebracht hat (Verzweiflung, das Gefühl des Versagens, Verlust des Selbstwertes, Angst vor der Zukunft und um die Partnerschaft, etc..).

    Da Menschen oftmals zur Verdrängung neigen – manchmal einfach auch nur, damit sie wieder aufstehen und weiterlaufen können, sind schriftliche Notizen vielleicht hilfreich als Teil des Notfallplans, denn dann müsste man sich schon ganz bewusst ein Brett vor die Augen halten um weiterhin zu ignorieren oder zu verdrängen, eine weitere Hemmschwelle.

    Dir alles Gute und vor allem Stetigkeit bei der Umsetzung Deines neuen Planes, wie immer der aussehen mag.

    Viele Grüße
    Katha

    PS: Schlafstörungen hatte ich über Monate. Da half kein Sport, kein Tee, keine frische Luft. Da habe ich es annehmen können und ausgehalten, auch das geht irgendwann vorbei. Versprochen! ;)

  • Hallo Frank

    ob nun Quartalstrinker, es schwieriger haben oder nicht , ist wurscht . Das Ende ist das Selbe . Es ist höchstens, ein behutsamen, kontrolliertes verecken . Ich halte es sogar für eine Rechtfertigung , wieder Saufen zu können . Aber was rede ich von mir.

    Es geht ja um dich und nicht um meine hypothetische Annahmen .


    Zitat

    Ich habe mal gehört, das grösste LEID fügt sich der Mensch selbst zu.
    Das trifft definitiv auf mich zu.

    Wenn du dich darin wohl fühlst , dann wird es auch so sein . Natürlich ist es eine Sucht aber wenn ich immer wieder eine Chance bekomme ,dann ist mir die Aufmerksamkeit sicher.

    Nun hilft dir deine Frau ? (hattest du nicht mal eine Freundin die es auch versucht hatte? Kann mich täuschen) SHG wie gehabt und das Forum als Sicherheit wieder einmal alles gemacht zu haben . Frank , ich würde erst wieder trocken werden wollen, wenn ich alleine dazu bereit bin .

    Zitat

    Ich will an mir arbeiten, für MICH. Deswegen bin ich hier. Punkt.

    Tun muss man tun und das ist besser als " getan " zu werden.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Forum,

    dankeschön für die Rückmeldungen.

    Correns, als ich deinen Beitrag las, hab ich mal kurz meinen
    Moralischen bekommen.
    Es wurde mir nämlich bewusst, das du seit Januar 2010 auf Kurs bist
    und stetig an Dir gearbeitet hast.
    Ich dagegen bin gestrauchelt, hingefallen und wieder aufgestanden; gestrauchelt, hingefallen und wieder aufgestanden u.s.w.
    Du hast deine Zeit genutzt, ich hab sie vergeudet.
    Manchmal ist die Wahrheit schmerzhaft, aber vermutlich ist das gut so!
    Jammern hilft jetzt nichts, sondern genau hingucken und sich nicht wegducken!!!

    Hartmut, mit der Rechtfertigung als Quartalstrinker wieder saufen zu könnnen, hast du absolut recht.
    Ich habe mir immer wieder vorgegaukelt, meine Sucht im Griff zu haben,
    denn ich konnte ja immer wieder Tage und Wochen, manchmal sogar Monate ohne Alkohol sein.
    Ein furchtbarer Trugschluss: denn dann wenn ich wieder angefangen habe zu saufen, habe ich alles nachgeholt, richtig exessiv.

    Ich fühle mich nicht wohl im Leid, nur manchmal waren meine Saufexesse regelrechte Hinrichtungen.
    Ich wollte mich zerstören und deswegen habe ich Unmengen Alkohol in mich reingeleert. Furchtbar aber wahr.

    Meine Frau unterstützt mich in meinem Vorhaben nicht zu trinken.
    Ich bin bereit dazu wirklich trocken werden zu wollen, es ist mein aufrichtiger Wunsch und ich mache das für mich.

    Ich bin auch gerade dabei so einiges über meine (Sucht) Vergangenheit
    aufzuschreiben, unter anderem auch als Gedankenstütze für meinen Lebenslaufaufsatz für die Fachstelle Sucht.

    Ich kann euch nicht genau sagen warum, aber ich habe irgendwie ein gutes Gefühl diesmal: ich werde es packen!

    Und mit diesem guten Gefühl verabschiede ich mich jetzt ins Bett...wahrscheinlich kann ich eh wieder nicht pennen aber ein Versuch ist's wert, ich bin platt.

    Müde Grüsse von

    Frank

  • Hallo Frank, hallo Namensbruder...

    Ich lese dich schon lange auch wenn ich glaub ich nix bei dir geschrieben hab, ich war also Zeuge diverser Rückfälle und Neuanfänge...

    Ich war nicht überrascht diesmal. Das liegt daran, daß ich das Gefühl hatte daß du alles was du hast auf deine neue Liebe setzt.

    Du warst total euphorisch. Aber dich selbst hast du dabei aus den Augen verloren. Ich kenn das gut (als ich hier anfing zu schreiben war ich auch voll verliebt, aber auf die destruktive Art, ich hätt die ersten Postings auch gut und gern im Co-Bereich machen können)...

    Es wird darauf ankommen daß du dich voll auf dich selbst besinnst. Nicht ganz einfach wenn man werdender Vater ist und Jung verheiratet, klar (ich hab drei Kids und kenn Das ganz gut); aber anders wird es nicht gehen.

    Was deine Sucht angeht ist deine Liebste ebenso egal wie dein Kind Das da heranwächst. Nur du bist wichtig... und da wird's Bereiche geben die du nur ahnst wenn überhaupt. Mal über ne stationäre LZT nachgedacht? Ambulant hat für mich irgendwie immer sowas wie "Sooo kaputt bin ich ja garnicht, ganz radikal brauch ich nicht"...

    Denk drüber nach. Bis zur Geburt hast du genug Zeit wirklich ernst zu machen und wieder da zu sein. Als Vater.

    Ansonsten guck dir an was Katharsis schrieb. Jedes Wort ist Gold wert. Vor allem was sie über ne reale SHG sagt. Dies Forum kann das nicht ersetzen, so klasse es ist, das ist meine Erfahrung - einer der Gründe warum ich seltener hier bin. Internetschreiben ist ok, reden ist aber wirkliches Leben.

    Ich find deinen Mut Klasse immer und immer wieder Rückschläge zuzugestehen. Aber nun komm in die Hufe und Tu was. Das kannst du!

    Anfangsentschlossenheit ist super aber du wirst dicke Bretter bohren müssen, über lange Zeit immer dranbleiben müssen - grad weil du als Quartalssäufer immer vorschnell in Versuchung sein kannst übern Berg zu sein weil's ja wochenlang auch so geht.


    Jeden jeden jeden Tag was tun: Das ists. Und wenn du einen einzigen Tag nix getan hast weißte daß du den kommenden Rückfall vorbereitest!

    Tip: führ Tagebuch.


    Ganz viel Kraft, erstmal Respekt Frank,


    Von Frank :)

  • Lieben Dank, Frank :-). Ein Tagebuch zu führen war für mich auch immer hilfreich.

    Guten Morgen Frank,

    destruktive Saufexesse, die Du als regelrechte Hinrichtungen bezeichnest, sagen mir nur eines: Deine Schaltstellen sind mit einem negativen Programm besetzt. So etwas kann man ändern (lassen).

    Ich wollt nun ja doch nicht darüber schreiben, weil es blöd rüberkommen kann und mir das Thema nicht so wahnsinnig angenehm ist, aber vielleicht kurz zur Erläuterung: Als ich neulich diese Frau traf, die seit ca. 100 Jahren als Psychologin tätig ist, sagte sie zu mir: „Du bist eine sehr attraktive Frau“. Ich konnte (wie üblich) spüren, wie sich sofort eine meiner Augenbrauen hob und sich mein Mundwinkel spöttisch nach oben verzog :-). Da pfeift sie mich an: „Ich sage Dir das nicht zum Spaß, sondern weil ich es so meine!“
    Da hab´ ich schlucken müssen und war ziemlich betreten.
    Durch Konditionierung von außen ist bei mir sehr früh schon ein falsches Programm installiert worden, erklärte sie mir. Sie ist aber davon überzeugt, dass man dieses Programm auflösen kann und deshalb muss ich da wieder antreten. Also noch eine Baustelle, es bleibt spannend :-).

    Vielleicht kann Dir Jemand helfen, Dein eigenes Programm zu ändern, sonst drehst Du dich unter Umständen trotz aller guten Vorsätze weiterhin im Kreis.

    Viele Grüße
    Katha

  • Hallo Frank

    ich hatte dir schon mal den erweiterten Bereich angeboten . Da kannst du das in einem geschützten Rahmen machen und bekommst dann auch gleich Antworten

    Zitat

    Ich bin auch gerade dabei so einiges über meine (Sucht) Vergangenheit
    aufzuschreiben, unter anderem auch als Gedankenstütze für meinen Lebenslaufaufsatz für die Fachstelle Sucht.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen Forum,

    mir gehts momentan nicht so gut.

    Die letzten Tage in der Firma waren ziemlich stressig und ich war zeitweise auch anständig nervös.
    Der verdammte Alkohol über all die Jahre hat ganz eindeutig auch bei mir Spuren hinterlassen. Nicht unbedingt körperliche aber ganz klar psychische.

    Suchtdruck hab ich bis jetzt glücklicherweise keinen; hier und da Gedanken an Alkohol.
    Bin froh das meine Wohnung komplett alkoholfrei ist, ich brauche keine Experimente mehr.

    Meine Schlafstörungen die letzten Nächte waren einfach grauenhaft.
    Morgens gerädert zur Arbeit zu gehen ist nicht besonders prickelnd und der Tag will dann auch nicht vorüber gehen.

    Heute werde ich nochmal einen anstrengenden Tag haben, aber dann hab ich Sonntag und Montag frei.
    Dann werde ich mich auch für den erweiterten Forenzugang anmelden.

    Bin froh das ich heute wieder genau zwei Wochen komplett ohne Alkohol bin. Das ist nicht besonders viel, aber ein kleiner Anfang.
    Montag mittag bin ich wieder bei der Fachstelle Sucht und dann werde ich meine ambulante Therapie vorantreiben:-)

    Jetzt probier ich nochmals zu schlafen...

    Es grüsst euch

    Frank

  • Schlafstörungen kenn ich sehr wohl...

    Klingt komisch aber: kann man auch genießen. Für mich ist das einfach Zeit für mich selbst. Ok aufstehen ist dann übel... Aber es reguliert sich. Versprochen!

    Bleib einfach dran -- ist ja eh die einzige Alternative

    Träum süß oder denk was gutes, je nachdem

    LG zur Nacht

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