Brauche bitte euren Rat

  • Noch eine Idee. Tut mir leid, dass ich so in einzelnen Stücken schreibe, aber vielleicht werden meine Gedanken ja so klarer ;).

    Wie ich oben schrieb, denke ich bei der Frage einer eventuellen gemeinsamen Zukunft im Moment mehr an charakterliche Eigenschaften als an das Thema Alkohol. Auch, weil ich, wenn ich länger nichts negatives höre, das vielleicht an den Rand schiebe. Und es irgendwie "besser" fände, wenn das nicht der Grund für eine Trennung wäre sondern Anderes.

    Ist da vielleicht der Fehler? Sollte ich mehr in die Richtung denken, ok, ich weiss es gibt zumindest ein Problem mit Alkohol, wie weit das genau geht, kann ich zwar nicht einschätzen, aber es hat mich gestört, also wird es mich mit großer Wahrscheinlichkeit auch in (gemeinsamer) Zukunft wieder irgendwann stören (oder mehr), also reicht allein das, dass ich sage, bis hierher und weiter nicht? Wäre das konsequenter?

  • ...und als Antwort auf deine Fragen, Aiko: Ja, ich liebe ihn und fühle mich geliebt. Wir passen gut zueinander. Aber da bin ich bestimmt nicht die einzige, die sowas sagt :/.

    Nur, was auch richtig ist: Seitdem ich das Thema Alkohol das erste Mal überhaupt angesprochen hab, ist seine (zumindest gezeigte) Liebe stark zurüfkgegangen, hat er mich gleichgültig behandelt. Und bei der Trennung war es unschön. Jetzt könnte man sagen, klar, da mag er sich angegriffen gefühlt haben. Allerdings, wann passiert das wieder? Diesesmal hab ichs so ja auch nicht erwartet? Und das Verhalten am Tag der Trennung hat mich auch an ihm insgesamt zweifeln lassen. Und in einer kühlen Beziehung mag ich nicht leben und mit so jemandem sogar noch Pläne haben ...

  • Uff, liebe Maggy. Mir dreht sich der Kopf.

    Ich bin auch jemand der viel grübelt und alles mit dem Verstand zerpflückt, vermutlich keinen Deut weniger als Du. Aber wenn ich das hier von außen betrachte, würde ich sagen: Versuch mal das Gedankenkarussell abzuschalten! Hast Du ein Idee wie das gehen könnte?

    Versuch mal runter zu kommen, Du drehst Dich im Kreis. Die Grübelei führt Dich zu keiner Lösung, versuch mal die Gefühle auszuhalten ...

    Alles Liebe, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Maggy, Du fragtest:

    Zitat

    Hat vielleicht jemand noch eine Idee/Meinung/... oder haben euch meine letzten, zu allgemein gefassten Worte abgeschreckt?

    und ich schrieb:

    Zitat

    Hier können Dir nur Betroffene aus ihren eigenen Erfahrungen schreiben.
    Oder auch mal einen Rat geben.
    Davon kannst Du Dir was mitnehmen oder es auch sein lassen.
    Wenn aber der andere keinen Rat und keine Erfahung annehmen möchte und so viele "ja aber" hat, dann macht es auch keinen Sinn,
    weiter zu schreiben.
    Man will doch auch dem anderen nicht etwas aufdrängen, ich zumindest nicht.

    Ich meinte das auch so ganz allgemein, nicht explizit, das Du keinerlei Rat annehmen möchtest.
    Du fragtest, ob noch jemand ne anderen Meinung hat?
    Ja, manchmal ist das so und dann kommt sicher auch noch ne Antwort.
    Manchmal ist aber auch von den anderen bereits alles gesagt zum Thema :wink:
    Und dann macht es auch keinen Sinn, alles wieder und wieder gebetsmühlenartig zu wiederholen.
    Darum kommt dann manchmal wahrscheinlich auch kein Feedback mehr.
    Denn wer mag schon immer das Gleiche erzählen/schreiben?
    Verstehst Du, wie ich das meine?

    Ich sehe es auch so, das Du gerade in einem Gedankenkarussel steckst.
    Und dann drehen sich tatsächlich die Dinge immer im Kreis.
    Das ist ja nicht nur in Beziehungsfragen so, ich kenne das bei anderen Sorgen auch so.
    Man grübelt und grübelt und sucht nach Lösugen und findet keinen Weg mehr aus dem Karussell.
    Manchmal ist es dann auch einfach gut, Dinge mal unerledigt/unbearbeitet (im Kopf) ruhen zu lassen.
    Auch hier gilt dann: Zur Ruhe kommen und versuchen, Abstand zu gewinnen.
    Ich glaube, man nennt sowas auch, etwas "von der Metaebene aus zu betrachten", um es kurz zu machen :wink:

    Darum raten hier doch auch so viele, erstmal selbst zur Ruhe zu kommen.
    Und Abstand herzustellen.
    Und dann weiter sehen, wenn mehr Klarheit herrscht (auch im eigenen Kopf).
    Du wirst sehen, dann kann man sich wirklich auch Fragen irgendwann selbst beantworten.
    Oder aber die Zeit hat die Probleme längst gelöst.
    Auch das gibt es ja, das sich manche Probleme einfach auch mal von selbst lösen.
    Ich habe das jedenfalls schon öfters so erlebt :wink:

    LG Sunshine

  • Danke! Ja, jetzt verstehe ich es glaube ich richtig, so wie du es meintest.

    Ja, ihr habt schon recht, ich merke ja selber, wie ich mich im Kreis drehe.

    Wahrscheinlich ist wirklich das beste Mittel Zeit und Abstand (Abstand, Sunshine, hast du aber auch im Sinne von Zeit ohne Kontakt gemeint, oder?).

    Und dann darf ich mich, auch gedanklich eben nicht davon beeinflussen lassen, was mein Exfreund möchte. zB, dass ich mit auf ein (für ihn wichtiges Fest) in eineinhalb Monaten soll ... einfach nein sagen (nicht, ich überlege es mir), heisst das wohl und abwarten ...

  • Liebe Maggy,
    in vielem, was ich von dir lese erkenne ich meine damaligen Gedanken und Überlegungen wieder. Gedanken, mit denen ich mir damals das Hirn zermartert habe und die sich dann - wie bei dir - vermutlich auch immer wieder im Kreis gedreht haben.

    Ich wollte damals das Richtige tun. Wenn es so etwas überhaupt gibt. Ich dachte, wenn er Alkoholiker ist, dann muss es doch möglich sein, ihn davon wegzubringen. Alles wäre doch so einfach, wenn er nur nicht mehr trinkt. Dann wäre alles gut zwischen uns. Ich habe mich auch ständig damit herumgequält, ob er denn überhaupt abhängig ist, ob ich ihm nur einfach Unrecht zufüge. Ob ich vielleicht einfach zu pingelig wäre.

    Rückblickend jetzt und mit einigem Abstand kann ich dazu nur für mich sagen, dass das eigentlich eine Frage ist, auf die es gar nicht - für mich - ankommt. Nämlich die, ob er jetzt abhängig ist oder nicht. Fakt war und ist: Mich hat es genervt, wenn er regelmäßig und oft betrunken war, es hat mich genervt, neben dieser Fahne einzuschlafen und wach zu werden. Es hat mich genervt, dass offensichtlich viele Dinge neben mir gelaufen sind, von denen ich nichts mitbekommen sollte. Es hat mich genervt, wenn er auf Parties oder dann, wenn wir ausgegangen sind, dermaßen dicht war.

    Als wir uns dann nach einer Frage von mir wegen seines Konsums mal wieder getrennt haben, war es mir danach dann eigentlich schon fast egal. Weil ich mit diesen Sachen ohnehin auf längere Sicht nicht mehr gekonnt hätte. Ich hatte es aber auch einfach, denn letztendlich hat er hingeschmissen. Aber ich habe auch nicht mehr versucht, noch etwas zu retten. Aber ich wollte es dann auch nicht mehr. Denn eigentlich war ich ja in der Beziehung das Problem - wenn man so will. Er macht ja letztendlich nichts verbotenes. Wenn er sich betrinken will so oft er will und kann, dann darf er das. Die Gesellschaft hat ja offensichtlich nicht einmal groß etwas dagegen. Ich allerdings schon. Aber das war und ist mein Problem.

    Was ich damit sagen will ist, dass es eigentlich nicht darauf ankommt, ob er jetzt abhängig ist, oder nicht. Sondern es kommt darauf an, was dich eigentlich an seinem Verhalten stört. Wenn du jetzt zu dem Ergebnis kommst, dass es doch eigentlich für dich gar nicht so schlimm ist oder war und du nur um seiner Willen wolltest, dass er seinen Konsum einschränkt oder aufgibt - naja, dann ist das doch eigentlich kein Problem. Aber das glaube ich nämlich nicht. Jetzt wirklich mal unabhängig davon, ob er zuviel trinkt oder nicht - nerven dich diese Auftritte, wenn er dicht ist - ja oder nein? Ist er fies oder ungerecht, wenn er getrunken hat - ja oder nein? Hast du das Gefühl, hinter deinem Rücken läuft irgendetwas heimliches ab und stört dich das - ja oder nein?

    Ich gehe mal davon aus, dass diese Fragen bisher mit "ja" beantwortet wurden und ich denke auch, dass er bisherige Diskussionen zu diesen Themen eher abgeblockt oder abgewunken hat. Naja, dann bleibt die Frage, was hat sich denn jetzt geändert? Hat sich etwas geändert? Werden deine Fragen und Bedenken jetzt ernst genommen?

    Meiner Meinung nach hast du mit der Trennung eine Vernunftentscheidung getroffen, hinter der in erster Linie dein Kopf steht. Du denkst, er ist abhängig und deswegen hat eine Beziehung - möglicherweise - keine Zukunft. Andererseits zermarterst du dir das Hirn, was wäre, wenn er das gar nicht ist und gar nicht alles so schlimm ist. Das aber kann dir auch hier niemand beantworten. Ob eine mögliche Beziehung aber die ideale ist, wenn der eine Partner ständig vom Verhalten des anderen irritiert ist (günstigstenfalls) oder darunter leidet, das ist die andere Frage.

    Maggy, niemand kann dir hier wirklich den goldenen Rat erteilen, den du so suchst. Auch nicht wie sich eine Kontaktsperre gestalten soll oder nicht. Meines Erachtens hat das keinen Zweck, besonders, wenn du - meiner Einschätzung nach - nicht mit dem Herzen dahinter stehst. Aber versuch' doch zumindest dich mit der Frage "ist er oder nicht" nicht mehr rumzuquälen.

    Offensichtlich nervt und stört es dich, wie er sich in der Beziehung verhält oder verhalten hat. Reicht das denn nicht aus, um irgendwann zu sagen, OK, jetzt reicht es? Insbesondere dann, wenn auch noch eine Eheschließung im Raum steht? Sollte man sich die vorher nicht besonders gut überlegen?

    Das sind meine Fragen, die ich dazu hätte. Versuche dir doch diese fragen einmal in Ruhe zu beantworten. Und dann guck mal in Ruhe weiter....

    Alle lieben Grüße und alles Gute
    HM

  • Hallo,

    ich bins mal wieder! Hab in den letzten Tagen (neben allem anderen, das gerade ansteht, ist viel zu tun!) auch viel nachgedacht. Ausgelöst wurde das bestimmt auch dadurch, dass mir mein Expartner gesagt hat, dass er bei einer Beratungsstelle war und jetzt, bestärkt durch die Beratung, folgenden Plan hat, um nicht mehr in alte Trinkgewohnheiten zu rutschen (das Wort Abhängigkeit vermeide ich hier bewusst, weil ich ja nach wie vor denke, dass er noch nicht abhängig ist und das letztlich ja auch nicht der entscheidende Punkt ist).
    Also, in Punkto Alkohol unmittelbar will er "bloß" genügend Willen aufbringen um immer (also zuhause, unterwegs mit Freunden, auf Feiern ... )keinen Tropfen zu trinken und Angebotenes abzulehnen. Erdenkt, er schafft das. Ich zweifle, halte es aber nicht für ganz ausgeschlossen. Eigentlich denkt er, dass das schon fast reicht. Um aber sicher zu sein, dass er auch die Gründe des Trinkens "behebt" will er ab Start in ca zwei Wochen 1x pro Woche zu einem Psychotherapeuten gehen und mit ihm seine Vergangenheit aufarbeiten (da er dort unverarbeitetes als Grund ansieht). Bin mir auch hier unschlüssig, ob das reicht, aber finde diese Schritte natürlich erstmal gut.

    So, jetzt hab ich, während ich das erfahren hab (und natürlich hatte auch er direkt diesen Wunsch) gemerkt, dass ich sehr schnell sowas dachte wie "ja, dann können wir ja bald wieder zusammen kommen, wenn meine Angst, dass alles gemeinsame den Bach runtergeht, weil er unkontrolliert trinkt ja jetzt nicht mehr gegeben ist" Allerdings nach der ersten Euphorie stellt sich jetzt Ernüchterung ein (sry, soll kein Wortspiel sein), weil im Moment ja noch keiner wissen kann, wie es sich entwickelt, ob zb er alles bald zu anstrengend findet und abbricht oder es durchzieht und ob es Erfolg hat oder nicht ....

    So, genug von ihm berichtet. Jetzt meine Frage - und, ja, das überschneidet sich teilweise mit Früherem, trotzdem wäre ich euch danhbar, wenn ich mir Feedback geben könntet! - ist es zu früh um sich zu freuen und auf eine Wiederaufnahme der Beziehung hinzusteuern, und sei es nur gedanklich? Sollte ich eurer Meinung nach wie vor erstmal in Ruhe abwarten und das mindestens ein paar Monate? Hinzu kommt, dass er mich ja gebeten hat, ihn in zwei Wochen auf ein Fest zu begleiten, was ihm sehr wichtig ist. Bisher hab ich gesagt, das entscheide ich später. Aber irgendwann muss ich es ja machen, und, obwohl ich gerne mitwill vom Gefühl her, warnt mich mein Verstand, dass das an ihn das falsche Signal wäre (auch wenn er sagt, er würde sich da keine Signale ableiten). Wie seht ihr das?

    Ach, eigentlich sehe ich glaube ich selber, was gut wäre: Abwarten und keinen Kontakt inkl kein Fest mit ihm. Warum fällt mir das bloß so schwer? (Und sagt jetzt bitte nicht, das sei mein Suchtmittel. Kann es mir denn nicht auch zB schwer fallen, weil ich ihn gern hab und ihm keine Abfuhr erteilen mag?

    Danke fürs lange Lesen und hoffentlich die eine oder andere Meinung!

    Liebe Grüße
    Maggy

  • Hallo Maggy,


    Zitat von Maggy09

    Warum fällt mir das bloß so schwer? (Und sagt jetzt bitte nicht, das sei mein Suchtmittel. Kann es mir denn nicht auch zB schwer fallen, weil ich ihn gern hab und ihm keine Abfuhr erteilen mag?

    Kein anderer als du selbst, kann dir diese Frage beantworten.
    Es kann dir hier auch niemand die Entscheidung abnehmen, was du tun sollst.

    Was ist deine Antwort? Fällt es dir schwer, weil er dein Suchtmittel ist? Oder weil du ihn gern hast? Oder weil du ihm keine Abfuhr erteilen willst?

    Hör doch mal in dich hinein und vertraue auf deine Kompetenz für dich selbst eine gute Entscheidung treffen zu können!

    Viel Glück und herzliche Grüße

    Ahoi

  • Hallo Maggy,

    ich habe Deinen Thread mit großem Interesse fast komplett gelesen,
    ich kann Dir als ganz frischer keinen Ratschlag geben, aber Du hast
    sehr richtige Ratschläge von erfahrenen Usern hier schon erhalten, was klasse ist.

    Warum ich Dir als frischer Neuer mir erlaube, Dir hier dennoch zu antworten ist folgendes.
    An sehr vielen Stellen in denen Du das Verhalten Deines (EX)-Partners beschreibst und dazu über Deine Ängste berichtest, erkannte ich mich
    selbst wieder......
    Denn mein Verhalten in meiner Beziehung in den letzten 5 Jahren war teilweise sehr analog im Verhalten zu Deinem EX.
    Alles immer nur Ausreden meinerseits, nach einem Streit erst mal Ball flach halten und beschwichtigen.....bis Gras drüber gewachsen ist, und wieder Ruhe war! Dazu natürlich immer neue Versprechen!

    Nach einer Zeit der Ruhe, aber wieder langsam Konsum steigern bis zum alten Konsumverhalten, und wieder PENG!
    Ausreden gab es doch in der Vergangenheit jede Menge....
    Ich habe meine Partnerin zu Recht verloren, da sie auch sehr oft unter meinem Verhalten gelitten hat(te).

    LG

  • Hallo zusammen,

    ich bins mal wieder. Wollte mal kurz über Aktuelles berichten.

    In den letzten Wochen hab ich weniger über all das nachgedacht, mehr für mich getan und auch - besonders gut und notwendig :) - mehr gearbeitet.

    Darüber hinaus ist es natürlich nach wie vor so, dass mein Expartner mich zurück haben möchte, dass ich zweifle, ob das mit uns was werden kann und kein "Risiko" eingehen möchte (obwohl man das ja immer tut) obwohl ich überlege, weil ich ihn gern hab. Bin also konsequent, was ich auch für das Richtige halte.

    So, nun möchte ich allerdings auch etwas langsfristiger mal eine feste Meinung, wie und ob oder ob nicht es weiter gehen könnte, für mich gewinnen. Klar, kann ich das auch durch Warten und mir dann hoffentlich klar werden. Aber vielleicht kann ich es ja auch durch einen Termin bei einer Beratungsstelle für Angehörige machen. Jedenfalls hab ich gerade einen für nächsten Dienstag ausgemacht.

    Was meint ihr? Kann mir das was bringen?
    Und bin ich auch sonst auf dem richtigen Weg? Mit erstmal Abstand und nicht wieder, beim kleinsten positiven Zeichen, direkt eine Rückmeldung im Sinne von evtl wieder auf einander zu bewegen zu geben? Sondern in Ruhe abwarten?

    Würde mich über eure Meinungen seh freuen!

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    ich bin neu hier und gerade in fast der selben Situation wie du...wir sind im selben Alter und auch bei mir würden bald Heirat und Kinder etc. anstehen. Allerdings wohne ich bereits mit meinem XY zusammen, was das Ganze ein bisschen komplizierter macht, aber ich bin einstweilen woanders untergekommen bis ich eine entgültige Entscheidung getroffen habe.

    Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen... ich hab selbst eine ganze Weile gebraucht, bis ich erkannt habe, dass mein Partner ein Alkoholiker ist. Er selbst hat ja alles dafür getan, dies anders darzustellen :wink: Deshalb ist man wohl auch so verwirrt.

    Ich wünsche dir (oder uns :) ) viel Kraft für die nächste Zeit, ganz bei sich selbst zu bleiben. Mir hilft der Gedanke aus dem Buch: Wege aus der Abhängigkeit - stell dir vor, du sitzt in einem Eisenofen und nichts kann von Außen zu dir dringen. (und dich dadurch manipulieren...) Nur deine eigenen Gefühle haben darin Platz. Versuche eine Zeit lang (eine Std. oder wie du magst) mental darin zu verweilen und lebe ansonsten den Tag ganz normal weiter. Vllt hilft es dir ja, dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse mehr zu spüren.

    Liebe Grüße, up and down

  • Hallo Maggy,

    ich war auch bei der Suchtberatung, und habe mir dort vieles mitnehmen können.

    Zitat

    Mit erstmal Abstand und nicht wieder, beim kleinsten positiven Zeichen, direkt eine Rückmeldung im Sinne von evtl wieder auf einander zu bewegen zu geben? Sondern in Ruhe abwarten?


    das finde ich richtig, denn nur so kannst du zur Ruhe kommen und auf dich schauen. und mußt nicht dauernd auf die Veränderungen deines XY warten.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo,

    " was in der Zwischenzeit geschah": gestern Abend haben wir uns zum Essen getroffen. War soweit ein netter Abend und, um die Situation, wie sie bisher war (also ich überlege mir, ob es grundsätzlich einen Neuanfang nach seinem Wunsch geben kann für mich, und für einige Wochen hatten wir erstmal vorübergehend sehr wenig Kontakt) zu klären, haben wir auch darüber gesprochen. Ich bin in dem, was ich gesagt hab, weiterhin meiner Vernunft-Seite gefolgt und hab gemeint, dass ich es mir anders wünschen würde, aber so von jetzt auf gleich und beginnend jetzt mir nicht vorstellen kann, dass wir uns wieder in Richtung Beziehung aufeinander zu bewegen. Weil es mir zu unsicher ist, weil er (klar, es ist ja auch einfach noch wenig Zeit vergangen) noch kaum was unternommen hat/unternehmen konnte, in der Richtung regelmäßig zu einem Therapeuten zu gehen. Weil ich nicht mir der Sorge leben mag, was passiert als nächstes und hält er den anvisierten Weg durch und was ist, wenn nicht. Hab ihm auch gesagt, dass mir das alles sehr schwer fällt, aber ich es lieber für die nächsten Monate (6-12) aus der Ferne betrachten will und wir dann ggf. weiter sehen können, wenn wir es dann beide wollen. Er konnte das nicht so richtig verstehen, weil er sagt, er packt das an und dann ist es quasi erledigt und weil er denkt, wenn wir keinen Kontakt mehr haben und uns nicht mehr austauschen, dann wird es eh nix mehr werden.
    Zum Schluss war seine Aussage, ich solle mich melden, wenn der Zeitraum verstrichen ist, den ich für angemessen halte.

    Tue mich jetzt sehr schwer damit. Wohl auch, weil ich das alles für eine vernünftige Entscheidung von mir halte, aber es gar nicht wirklich "will". Oder vergesse ich da schon wieder, wie es war? Komme mir auch so hart vor, wenn ich mir überlege, dass ich das Risiko von Rükfällen und einem Leben in Sorge ausschließen will und deshalb mich - jetzt "wirklich" - von ihm trenne...weil, wer sagt mir denn, das es nicht doch klappt und er es in den Griff kriegt? Oder ist das Wunschdenken?

    Außerdem wurde mir hier mehrmals gesagt, ihr verliert ja nichts, wenn ihr erstmal Abstand herstellt und wenn eure Liebe groß ist, könnt ihr auch in einiger Zeit wieder aufeinander zu gehen. Ich unterschreibe das absolut!
    Allerdings, sehe ich es falsch, wenn ich aus seinen Aussage oben schließe, dass er sich das gar nicht (mehr) vorstellen kann?

    Liebe, traurige Grüße

  • Irgendwie hab ich den Eindruck dieser (und einige andere threads) sind seit einiger zeit etwas verwaist ... oder liegt es daran, dass wir nicht mehr auf Seite 1 oder 2 sind?

    Liebe Grüße

  • Hallo Maggy,

    ja, es ist zwischendurch schon auch ruhig hier im Co-Bereich im offenen Forum.

    Das kommt immer wieder vor. Es ist ja recht unverbindlich hier und oft wird sich nur sehr kurzfristig ausgetauscht und dann ist der-/diejenige auch schon wieder verschwunden. Das ist schon schade.

    Aber hab einfach Geduld. Ich habe auch schon oft mehrere Beiträge geschrieben und kein Feedback bekommen. Oft ist es einfach so, dass die Anderen nichts zu sagen wissen zum Thema, keine Zeit gerade haben oder so. Schreib doch einfach deine Gedanken weiter hier. Und vielleicht magst du auch ab und an in anderen Fädchen was schreiben.

    Zu deiner letzten Frage zum Beispiel fällt mir gerade nichts ein, was ich dir Schlaues schreiben könnte. Ich habe nur schon manches Mal beim Lesen deiner Beiträge gedacht, warum du dir nicht selbst vertraust in deinen Entscheidungen. Du holst dir immer Rückversicherungen hier. Hab doch einfach Mut, du bist doch auf einem guten Weg. Vertrau dir und deinem Gefühl.

    Wenn du das aus seinen Aussagen schließt, dass er sich eine Beziehung später mit dir nicht mehr vorstellen kann, dann ist dein Gefühl doch nicht falsch. Das ist dann traurig und tut weh. Trennungen tun weh, immer.

    Was hast du denn für dich die letzten Tage so gemacht? Also an Wohlfühldingen.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

    Ja, da hast du wohl recht, dass hier manchmal für eine Zeit Ebbe sein kann ... sollte ich deshalb mal überlegen, auch im geschlossenen Bereich zu schreiben? Was meinst du?

    Und der Punkt der Rückversicherungen stimmt wohl absolut. Ich denke das liegt daran, dass ich zwar miit de mVerstand weiss, was gut ist, es aber vom Gefühl her nicht recht untersützte. Muss ich wohl noch lernen. Außerdem war es schon immer so, dass ich (meine eigenen) "wichtigen" Entscheidungen hinterfrage und unsicher dabei bin ... auch dann, wenn sie sich hinterher als richtig erwiesen haben.

    Viel bei anderen zu schreiben, traue ich mich nur bedingt, jedenfalls, ob meiner Neuheit hier, nicht im Sinne von qualifizierten Ratschlägen. Aber ja, ich werde, und habe schon begonnen, mich auch schriftlich mehr umzusehen :)

    Danke!

  • Hallo Maggy,

    ja, solche Unsicherheiten kenne ich auch ganz gut von früher.
    Mangelndes Selbstvertrauen, würde ich mal sagen, oder?
    Was meinst du, warum kannst du dir nicht selbst vertrauen, wovor hast du da Angst?

    Zitat

    sollte ich deshalb mal überlegen, auch im geschlossenen Bereich zu schreiben? Was meinst du?

    Was ich dazu meine. Hm, das ist ja zweitrangig. Wichtig ist doch, was du dazu meinst :wink: . Geschlossener Bereich, was heißt das...ich sag's dir mal.

    Das heißt, dort ist ein intensiverer Austausch als hier, weil die Leute offener über ihre Dinge schreiben. Es kann ja dort nicht jeder Mensch im ganzen Universum mit lesen. Es geht ernsthaft zur Sache und kann äußerst hilfreich sein. Ich habe für mich sehr viel positive Dinge dort herausziehen können und ich habe auch Freunde dort gefunden. Manchmal treffen sich auch Leute und unternehmen was gemeinsam. Es ist im Grunde genommen da so als ob du in eine reale Gruppe gehst. Nur eben auf anderer Ebene, denn man sitzt sich ja nicht gegenüber. Es gibt dort auch lustige Sachen, Fotos, Musiktipps-Fädchen und was weiß ich. Es kostet einen monatlichen Beitrag.

    Nun kannst du ganz alleine entscheiden, ob das was für dich wäre. Ob du bereit wärst, dafür monatlich einen Beitrag zu bezahlen. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass du dich dort wohl fühlst und Leute persönlich kennen lernst. Ganz klar. Aber wer nicht wagt, der kann auch nix gewinnen.
    Und du darfst ja auch jederzeit da wieder aussteigen, wenn es dir nicht passt. Was kann dir da passieren?

    Ich finde es gut, wenn du bei anderen was schreibst, denn du hast durchaus eine Menge zu sagen und weiter zu geben. Und sei es nur das du sagen kannst, "ich weiß, wie es sich anfühlt." Das lässt andere, neue, unsichere Menschen sich auch angenommen und verstanden fühlen. Oder?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    liebe Aurora, vielen Dank! Warum ich mir selbst nicht vertraue? Hm, eigentlich hab ich schon Vertrauen in meine Kompetenzen ... vielleicht lasse ich mich durch die weitreichenden Konsequenzen bei wichtigen Entscheidungen "lähmen"? Und durch die Tatsache, dass ich sowieso nicht alles "richtig, vernünftig" abwägen kann? Vielleicht spiel da auch eine Rolle, dass ich mich (meinem eigenen Gefühl nach) in der Vergangenheit schon einmal übereilt getrennt hab und das nicht wiederholen möchte?
    Und vor allem wohl: Vertrau deinem Gefühl ist genau der richtige Ratschlag für mich :). Nur fange ich dabei direkt wieder an zu zweifeln, weil Vernunft und Gefühl sich beim aktuellen Thema ja so gar nicht einig sind. Weiss noch nicht, wie ich da hin komme ...?

    Ansonsten, zum geschlossenen Bereich, das werde ich mir überlegen. Momentan tendiere ich dazu, es im Hinterkopf zu behalten, aber mich nicht stehenden Fußes zu registrieren. Nicht wegen des Beitrags, das ist ok, sondern wegen der Zeit. Schon hier, im offenen Bereich, verweile ich teilweise echt lange, lese viele Fäden usw ... dabei bin ich gerade in einer sehr arbeitsreichen Phase und hab eigentlich kaum Zeit dazu. Noch mehr Zeit hier zu verbringen wird also erstmal leider schwierig ...

    Liebe Grüße und Danke!

  • Liebe Maggy,

    na, du kannst das doch also, Entscheidungen treffen. Das siehst du doch daran, dass du dich entschieden hast, erstmal nicht dem geschlossenen Bereich bei zu treten. Das ist doch auch völlig ok so.

    Natürlich machen dir die Konsequenzen aus deinen Entscheidungen Kopfzerbrechen. Das geht wohl den meisten Leuten so, denke ich. Mir ja auch... Nur, in die Zukunft kann eben niemand schauen. Und darum ist es ratsam zu sehen, wie geht es mir jetzt?

    Da kann ich eine Entscheidung treffen, damit es mir wieder gut geht. Zum Beispiel, indem ich mich trenne. Zumal von einem Abhängigen, denn da ist die Zukunft schon ein wenig sichtbar, so lange er nicht aufhört... Aber gut, er könnte ja aufhören, oder doch nicht? Oder doch? Oder doch nicht?

    Ja, Entscheidungen... und vor allem, dann mit den Konsequenzen leben können. Das ist es doch. Sich zugestehen, auch Fehler zu machen, machen zu dürfen. Fehler sind menschlich. Fehler macht jeder mal. Wichtig ist es doch, das anzunehmen. Eine Entscheidung zu treffen und dann dahinter zu stehen. Zu sagen, ich habe mich heute so entschieden. Und das ist gut so. Und dazu stehe ich. Ich stehe auch dazu, sollte es sich als falsch erweisen. Aber warum sollte man immer gleich vom worst case ausgehen?

    Zitat

    Nur fange ich dabei direkt wieder an zu zweifeln, weil Vernunft und Gefühl sich beim aktuellen Thema ja so gar nicht einig sind. Weiss noch nicht, wie ich da hin komme ...?

    Da kommst du mit Geduld hin. Manche Dinge brauchen Zeit.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    ja, du hast natürlich recht. Die Zukunft kennt niemand. Und ein wenig kann man eine abhängige Entwicklung schon erahnen. Das ist ja auch der Grund warum ich (Kopf und Herz) mit sicher bin, dass ich mit einem uneinsichtigen Alkoholkonsumenten nicht zusammen sein möchte. Und damit meine ich nicht, dass ich hier irgendwen in eine Trockenheit hinein manipulieren mag, sondern einfach, dass mir klar ist, dass sich meine Zukunftsideen nicht an der Seite eines nicht-einsichtigen Alkohilkers/Missbräuchlers realisieren lassen. Anders sieht es aus, wenn ich mich frage: aber wenn er sich um Trockenheit bemüht, sehe ich da für uns eine Chance. Da werde ich unsicher. Zum einen, weil ich die "Versuche" (zB mehrmals zu einer "Erst"-Beratung als Einordnung gehen aber dann weitere Schritte, wie einen Therapeuten überhaupt zu suchen, dann wochen- bis monatelang nicht angehen, a la "mache ich wenn ... vorbei ist") als nicht ganz definitiv ansehe. Und auch, weil ich Dinge wie Heirat/Kinder nicht bald mit einem "frisch" trockenen Menschen angehen mag ... aber das Gefühl? Na, das wird sich entscheiden müssen ;) ... ewig Hampeln geht ja auch nicht.

    Liebe Grüße

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