Tag 4 nach Entscheidung

  • Hallo mal wieder im offenen:-)
    ich empfinde mein Leben gerade als sehr anstrengend. Vieles raubt mir so viel Energie. Ich merke das daran, dass cih oft müde bin, mich zu vielem nicht aufraffen lan und eben auch, dass ich nicht so viel Zeit hier verbringe, wie ich das mal getan habe.
    Aber die Huaptsache: ich trinke nicht und ich habe keinen Zweifel daran, dass ich ein trockenes Leben leben will.
    Alles andere mache ich so, wie ich kann. Wenn ich wieder mehr kann, werde ich auch wieder öfter hier draußen sein.
    Viele Grüße
    Calida

  • Die letzten Tage ging's besser. Es ist ein Auf und ein Ab. Doch an die Abs und das Untensein mag ich mich einfach nicht gewöhnen. Wenn es mir gut geht, bin ich immer erstaunt, wie deprimiert ich überhaupt werden kann. Und jedes Mal passiert es mir wieder. Ich weiß auch nicht.....
    Schönes Wochenende
    Calida

  • Hallo draußen!
    Ich bin noch da:-) Nur in letzter Zeit mehr in der Villa als draußen unterwegs.
    Es ist jetzt der dritte Sommer für mich ohne Alkohol. Und ich stelle fest: diese allgemeinen Verlockungen, die vor zwei Jahren definitiv welche für mich waren, wie Feste und allerlei - das spielt für mich überhaupt keine Rolle mehr. Es interessiert mich nicht und ich habe inzwischen so viele andere Interessen, so dass ich nicht mal auf die Idee komme, zu so etwas hinzugehen.
    Allerdings eines hat mir noch zu schaffen gemacht: der Stress vor den Sommerferien. An vielen Tagen war mir alles viel zu viel. Und ich habe gemerkt, dass es nicht reicht, alles automatisch zu machen, sondern ich für mich muss ganz bewusst Stopp sagen und mir ganz bewusst Zeit für mich nehmen - um runterzukommen. Denn da sehe ich so für mich die Gefahr, dass ich nicht genügend auf mich achte und meine persönlichen Grenzen respektiere. Genau das war ja früher auch einer der Gründe zu trinken. Überlastung und die Unfähigkeit, das anders als durch die Flasche zu regeln.
    Ich wünsche Euch noch einen schönen und alkoholfreien Sommer!
    Viele Grüße
    Calida

  • Liebe Calida,
    ich freue mich, das so zu lesen:

    Zitat

    Es ist jetzt der dritte Sommer für mich ohne Alkohol. Und ich stelle fest: diese allgemeinen Verlockungen, die vor zwei Jahren definitiv welche für mich waren, wie Feste und allerlei - das spielt für mich überhaupt keine Rolle mehr. Es interessiert mich nicht und ich habe inzwischen so viele andere Interessen, so dass ich nicht mal auf die Idee komme, zu so etwas hinzugehen.

    Vieles ist einfach auch ne Entwicklungssache.
    Nur leider wollen sich viele hier einfach nicht drauf einlassen, unsere Grundbausteine einzuhalten, weil sie sie als Einschränkung empfinden.
    Und das finde ich dann immer recht dumm... denn was hat man denn noch zu verlieren?
    Hier meldet sich doch keiner an, der das Alk-Trinken noch lustig findet und so weitermachen möchte.
    Das Leiden ist doch längst da.
    Warum also nicht mal das tun, was anderen zu einer erfolgreichen Trockenheit verholfen hat?

    Bei mir war es ebenso... Partys etc. spielten für mich auch keine Rolle mehr.
    Ich hatte gar kein Bedürfnis mehr danach, war allerdings auch noch nie ein großer Partygänger.
    Ich führe ein sehr zufriedenes, trockenes Leben ohne an Saufgelagen teilzunehmen.
    Wie käme ich dazu, mit sowas noch meine Zeit verbrennen zu wollen?
    Da habe ich heute doch viel besseres zu tun.

    Ich wünschte, hier würden einige Kritiker der Grundbausteine sie einfach mal ausprobieren, anstatt sie von vornherein zu verwerfen.
    So wird ja bestimmten Entwicklungen nicht mal ne Chance gegeben.

    Ich freue mich mit Dir über den dritten Sommer ohne Alkohol.
    Und das ich Dich auf Deinem Weg begleiten durfte.
    Kinder, wie die Zeit vergeht... :lol:

    LG Sunshine

  • Danke Calida!

    Wir sind beide im dritten Sommer.

    Wie die Ansichten sich mit der Zeit verändern, ist schon erstaunlich. Ein Biergarten z.B. ist mir heute völlig "schnuppe".

    Du hast es auch richtig erkannt, sich selbst Grenzen zu setzen und nicht mehr für alles zur Verfügung zu stehen und zu fast allem "Ja und Amen" zu sagen. Ich nenne es "Entschleunigung" meines Lebens. So gefällt es mir.

    Es grüßt Carl Friedrich

  • Guten Morgen Calida,

    irgendwie hatte ich bei dir von Anfang an das Gefühl, dass du hier länger bleiben wirst. ;)

    Das liegt vielleicht an der Art und Weise wie "ernst-" und "gewissenhaft" du mit vielen Themen umgehst.

    Toll, dass es dir so gut geht ohne Alkohol.

    Als ich eine längere Zeit trocken war und dann von Langzeittrockenen las, dass auch nach langer Trockenheit immer noch viel positive Entwicklung passiert, habe ich mich gefreut und gespannt darauf gewartet, ob es bei mir auch so sein wird.

    Und tatsächlich.......

    Das was früher mit dem Alkohol vermeintlich "spannend" war, bekomme ich jetzt auf vielen anderen Gebieten zurück.

    Oft sind es nur "kleine" Dinge, unbemerkt für die Augen der meisten Mitmenschen aber für mich bedeuten sie irgendwie "alles" und sind die beste Rückfallprävention.

    Ich freue mich auf weitere trockene Jahre mit Dir hier im Forum.

    Liebe Grüße

    Slowly

  • Liebe Slowly,

    ja - wenn ich die Sackgasse betrachte, in der ich war und mit dem interessanten Weg vergleiche, den ich jetzt gehe. Ich bin selbst so erstaunt und froh, wie ich mich entwickelt habe. Und Prävention ist für mich auch, wenn ich daran denke, dass ich das alles stoppen würde, wenn ich wieder trinken würde. Ich bin so vielen interssanten Menschen begegnet, habe endlich Freundschaften geschlossen, bin mir selbst ein guter Freund geworden - das alles hatte ich nicht vorher. Klar ist nicht immer alles toll. Aber ich hab gelernt es zu nehmen wie es ist und ich weiß, ich kann mein bestes tun und Aufs und Abs sind normal. Manchmal gehts mir nicht gut, aber ich weiß immer: es wird auch wieder anders, nichts bleibt wie es ist. Das ist toll und spannend - und ich würde es nie wieder anders haben wollen. JA - und oft sind es die kleinen Dinge, die Du schreibst. Sie mögen klein sein, aber ich kann sie wahrnehmen, was ich nass nicht konnte.

    Liebe Grüße
    Calida

  • Ich bin nochmal in meine Anfänge, meine ersten Versuche zur Trockenheit zurückgegangen, weil ich wissen wollte, was für mich damals die größte Hürde war.
    Es war tatsächlich die Angst. Schon bevor ich hier im Forum war, hatte ich einige Versuche, nichts mehr zu trinken. Oft habe ich mir morgens vorgenommen: Ich trinke nie wieder - und nach Feierabend bin ich dann doch in den Supermarkt und habe mich bedient. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, einen Abend mit allem Familienchaos - wie es nunmal ist - "durchzustehen" einfach so, nüchtern. Ich schreibe das jetzt, weil ich mir vorstellen kann, dass es sehr vielen so geht, die hier mitlesen und nicht genau wissen, wie sie es angehen sollen.
    Als ich es dann wirklich angegangen bin, brauchte ich vor allem eines: Mut, mich darauf einzulassen. Erstmal Mut nur für einen Abend ohne Alkohol. Und für mich war es damals überraschend, es war gar nicht so, dass ich ununterbrochen daran denken musste, ob ich das aushalte. Als irgendwann 20 Uhr durch war, war für mich klar: ich habe diesen Tag ohne Alkohol geschafft. Und selbst am allerersten Tag hatte ich schon Freude. Freude, dass ich nüchtern war und meinen Kindern etwas vorgelesen habe und nicht schon nach dem nächsten Schluck gegiert habe, während ich las. Und am zweiten Tag wurde der Mut, den ich brauchte, schon ein Stück kleiner und es fiel mir leichter, nicht mehr einkaufen zu gehen, als am ersten Tag. Ich möchte nicht behaupten, dass das alles war. Ganz wichtig war auch, dass ich beim Arzt war. Ich habe mich abgesichert, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen. Und ich wäre sicher nicht nur mit Mut, der immer kleiner wird, trocken geworden. Aber das war der Anfang, die erste Hürde. Und allein darurch, dass ich sie genommen habe, hat das andere Dinge ausgelöst, die mir geholfen haben, mich und mein Leben zu verändern.
    Das ist mir die Tage nochmal bewusst geworden. Und ich möchte gerne allen trinkenden Menschen, die gerne aufhören möchten, aber nicht wissen, wie, Mut machen - und zu einem Arzt zu gehen - und dann nur einen Tag den Mut aufbringen und zu schauen, wie sich das anfühlt, wenn man nüchtern ist. Du kannst ja am zweiten wieder trinken, wenn Du das möchtest. Bei mir genau war dieser eine Tag der Anstoß. Und ohne den ersten hätte es keine weiteren gegeben.

    Liebe Grüße
    Calida

  • Hallo Calida!

    Du hast es genauso beschrieben, wie es mir damals ging. Jeden Tag und jeden Tag nahm ich mir vor: Heute trinkst Du nichts mehr.

    Meine Kraft hielt immer nur bis zum späten Nachmittag! Es war eine Spirale, die mich einfach nicht los lies.

    Und dann kam der Tag, an dem ich einfach nicht mehr konnte...

    Heute geht es mir so viel besser! Auch ich möchte allen, die noch trinken, aber nicht wissen, wie sie aus der Spirale herauskommen,
    Mut zusprechen!

    Holt Euch Hilfe, denn auch Ihr könnt es schaffen!

    Auch Du kannst es schaffen, ein besseres Leben zu führen!

    Elly

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Grüße mal wieder außerhalb der Villa!
    Ich bin stabil. Es geht mir nicht immer gut, aber ich habe endlich die Gelassenheit erreicht, nach der ich mich so gesehnt habe. Wenn ich spüre, es geht mir nicht so gut oder ich fühle mich traurig, dann kann ich das so annehmen und mit dem Wissen, dass es ein Gefühl ist und ich auch wieder anders fühlen werde, kann ich mich ganz gut entspannen.
    Meditation hilft mir dabei sehr. Ich mache das seit einigen Wochen täglich. Und ich glaube, das ist auch für meine Trockenheit ein wichtiger Schritt, der mir noch gefehlt hat.
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida,

    lange nichts mehr geschrieben bei dir :lol:

    Zitat

    Es ist nicht alles gut, aber ich bin trocken, und das zählt gerade.

    Mal etwas überspitzt gefragt. Machst du denn das von deiner Trockenheit abhängig? Oder warum bringst du " gut und schlecht" mit dem Trocken sein in Verbindung? Drückt da etwas das Sucht Gedächtbnis?

    Gruß Hartmut

    ps, Ein gutes Neues noch :D

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Calida,
    hier bei Dir hatte ich so ziemlich am Anfang „heimlich“ mitgelesen.
    Bei Dir habe ich so einige eigene Muster wieder erkannt und habe für mich festgestellt, ich bin alkoholkrank.
    Das ist mir schwer gefallen, anfangs.
    Das Eingeständnis hat mich stark gemacht.
    Danke für Deinen Impuls.

    Viele Grüße,
    Paul, der neue ... Mann

  • Zitat von Calida78

    IOft habe ich mir morgens vorgenommen: Ich trinke nie wieder - und nach Feierabend bin ich dann doch in den Supermarkt und habe mich bedient. Ich habe mir einfach nicht zugetraut, einen Abend mit allem Familienchaos - wie es nunmal ist - "durchzustehen" einfach so, nüchtern.

    Oh ja...das kenne ich... auf dem Weg nach Hause... die Vorstellung, sich jetzt mit seiner Familie abgeben zu müssen. Und das obwohl ich alle lieb habe... irgendwie traurig...

    Und auch das hier...

    Zitat von Calida78

    Und selbst am allerersten Tag hatte ich schon Freude. Freude, dass ich nüchtern war und meinen Kindern etwas vorgelesen habe und nicht schon nach dem nächsten Schluck gegiert habe, während ich las.

    ... heute hat's mich seit Längerem wieder WIRKLICH interessiert was sie beim Abendbrot erzählen.. ich musste nicht nur so tun, und durfte ganz entspannt das Abendessen geniessen... es wartete ja keine Flasche Wein auf mich. Irgendwie ist das äusserst befreiend. Jetzt schon. Frag mich zwar wie lange das anhält.... aber es fühlt sich überraschend gut an.

  • Hello:-)
    Ich melde mich mal aus der Villa und hole mich hier nach oben.
    Ich war in letzter Zeit nicht wirklich offen für die Welt. Ich bin sehr auf der Suche nach neuen Wegen. Habe gemerkt, dass Altes nicht mehr so passt, aber das Neue ist noch nicht in Sichtweite. Das hat mich sehr verunsichert. Ich habs noch nicht überwunden, denke ich, weil das Neue ist ja immer noch nicht da. Aber heute habe ich das Gefühl, ich kann mich ein bisschen in der Unwissenheit entspannen. Ich denke nur wenn das so bleibt, kann ich überhaupt Neues erkennen. Und deswegen wünsche ich mir jetzt weiter Entspannung. Das reicht mir schon fürs erste.
    Viele Grüße
    Calida

  • Neues braucht Zeit und Altes auch um langsam unterzugehen... Gibst du dir Zeit?

    Wenn ja klärt sich das (sonst wirst du viele Probleme bekommen)

    Versprochen (aus eigner Erfahrung)...

    Schön dich hier zu lesen, Calida.Ich freu mich drüber :)

    LG

  • Hallo garcia!
    Bist Du hier auch unter F.... Glaub schon, aber bin mir nicht sicher.
    Geduld ist nicht meine Stärke. Deshalb haben sich meine Probleme womöglich auch hingezogen. Und durch mangelnde Zuversicht. Jetzt lebe ich heute den dritten Tag in relativem Frieden und ich hab das Gefühl, ich kann wieder alles sein lassen. Ausgelöst wurde das durch ein spezielles Geschenk.😊
    Meditiert hab ich stetig, aber zeitweise hatte ich auch Angst davor. Dann hab ich mich gezwungen, was aber so nicht gut funktionieren kann. Hingabe ist alles, sagt der Mensch, der sich hingeben kann. Der, der es gerade nicht kann, weiß es auch, aber aus Unvermögen verflucht er die Hingabe. Das sind meine beiden Menschen in mir.
    Liebe Grüße
    Calida

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