Lange war es still um mich....

  • Hallo Hesse!

    Nach der ganzen heftigen Kritik, gibt es von mir ein paar aufmunternde Worte:

    Ich glaube nicht, dass Sprüche wie "Dir geht es noch nicht dreckig genug" irgendwie hilfreich sind. An der Stelle, an der Du jetzt stehst, stand ich vor 11 Monaten. Damals hätte ich solche Sprüche an mir abprallen lassen und mir meinen Teil gedacht. Es ist nicht Dein Fehler, dass Du noch nicht so tief gesunken bist, wie einige andere hier im Forum mal waren.

    Hätte ich seinerzeit eine klinische Entgiftung gemacht, hätte ich mich auch nach w-lan, Handyempfang etc. erkundigt, jedoch nicht hier, sondern direkt bei der betreffenden Klinik.

    Es macht halt einen wesentlichen Unterschied, ob man die Klinik aufrechten Ganges und noch halbwegs bei Verstand betritt oder auf der Bahre angeliefert wird, nachdem zuvor schon der Sensemann Einlass begehrt hatte.

    Also wende dich doch erst mal an die Klinik selbst. Wir hier im Forum können keine verbindlichen und verlässlichen Erklärungen abgeben, ob und ggf. welches Gepäck und welche Geräte dort verboten sind.

    Dann drücke ich die Daumen, dass die Prozedur zügig abgewickelt wird. Kleiner Tipp am Rande: Druck die Grundbausteine dieses Forums aus und pauke sie täglich in der Klinik. Da steht viel Wichtiges und Richtiges drin.

    Und nach der Entgiftung halt Dich an die Grundbausteine, die quasi deine persönliche Betriebsanleitung ist und höre auf die Ratschläge von Langzeittrockenen, deines Therapeuten, sofern Du einen hast und geh zu Deiner "realen" SHG.

    Und lies Dich hier gründlich ein, ggf. schon in der Klinik.

    Ansonsten nimm noch 2 Bücher mit: "Alk" von Borowiak und Lindenmeyer "Lieber schlau, als blau".

    Wann soll es denn losgehen?

    Gruß Carl Friedrich

  • Allo Hesse79

    Ich (fast 13 Jahre trocken) schliesse mich Karsten (17 Jahre trocken) und
    Sunshine_33 (fast 14 Jahre trocken) inhaltlich an.
    Nicht anschliessen kann ich mich jemandem, der schreibt

    Zitat

    Hätte ich seinerzeit eine klinische Entgiftung gemacht, hätte ich [...]


    "Hätte" (sogar 2 Mal) klingt, wie ich finde, nicht nach Erfahrung, oder?

    Zitat

    Es macht halt einen wesentlichen Unterschied, ob man die Klinik aufrechten Ganges und noch halbwegs bei Verstand betritt oder auf der Bahre angeliefert wird, nachdem zuvor schon der Sensemann Einlass begehrt hatte.


    Und das ist natürlich Unfug. Glaubst Du nicht? Wenn das stimmten würde,
    wüssten wir ja jetzt schon, wer mal die langzeittrockenen Alkoholiker sein
    werden, richtig? Siehste!

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean
    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Ich habe lange darüber nachgedacht ob, und wenn ja, ich auf die letzten Kommentare hier reagiere. Ich habe mehrmals geschrieben, das ich mich an die Handy / W-Lan verbote halten werde, sofern es diese gibt. Warum dann noch auf dem Punkt rumreiten? DAS verstehe ich wiederum nicht.... Zum andren wurde ich gefragt, ob ich das hier nicht als SHG ansehe.... Ich dachte eigentlich schon das das hier eine SHG ist, aber nach den letzten Kommentaren hier bin ich mir nichtmehr ganz so sicher.... Klar, brauchts auch mal klare, harte Worte, aber geht es nicht letztenendes auch um Unterstützung? Ich bin nicht trocken, aber versuche es zu werden.... Ihr alten Hasen habt das ja auch nicht beim ersten anlauf geschafft... und dann nachdem ihr jetzt langjährig trocken seid, kann man auf einem unerfahrenen "rumhacken"? So kommt mir manches hier vor.... ( so vonwegen kein Verständnis für manche sachen und mir ginge es noch nicht dreckig genug). Unterstützung sieht für mich anders aus. Aufmunternde Worte, wie schön, das du dich endlich aufraffst.. oder das is der erste kleine Schritt von vielen.... Jeder Mensch ist verschieden, jeder Mensch hat andere Priorotäten. Das ich, wenn es nicht verboten ist, Kontakt zu einem Familienmitglied halten möchte, welches nichtmehr lange lebt und ich evtl aufgrund eines Klinikaufenthaltes nichtmehr sehen werde, das wollte ich nicht so schreiben.... aber nungut, vielleicht könnt ihr dann die Frage nach dem W-Lan verstehen. Dann zu dem Punkt, mir gehts noch nicht dreckig genug. Auch hier gilt Jeder Mensch ist verschieden. Wenns dem einen erst dreckig genug geht um etwas zu ändern, wenn er auf der Straße sitzt, ok. Wieder jemand wacht auf, wenn seine Frau geht. Und mir gehts eben jetzt dreckig genug, das ich mich endlich aufraffen möchte etwas zu tun. Aber solche Aussagen wie "dir gehts nicht dreckig genug" sind in der Hinsicht dann doch Contraproduktiv: So nach dem Motto du musst erst alles verloren haben, dann darfst du bei uns "mitspielen". Damit komme ich zu meinem letzten Kritikpunkt: Manches Kommentar scheint mir so als ob das Trocken bleiben ein Wettstreit wäre... Ich bin aber länger trocken als du! Ich dachte wirklich, das wäre eine SHG und man findet hier Unterstützung... Im Moment bin ich aber eher irritiert und verunsichert.... Liege ich so falsch mit meiner Auffassung von einer SHG?

  • Zitat von Hesse79

    Aber solche Aussagen wie "dir gehts nicht dreckig genug" sind in der Hinsicht dann doch Contraproduktiv: So nach dem Motto du musst erst alles verloren haben, dann darfst du bei uns "mitspielen".

    Da hast du aber irgendwas gründlich falsch verstanden. Es geht nicht darum, ob du mitspielen darfst oder nicht. Es geht um die Ansprüche (Gut, das hast du ja nun erklärt, warum.) die du an die Klinik stellst, um überhaupt erst mal bereit zu sein, eine Entgiftung dort in Anspruch zu nehmen. Wenn es dir richtig dreckig geht, denkst du nicht mehr darüber nach, ob es dort W-LAN gibt oder nicht und wo die Klinik ist oder ob die Wände gelb oder grün gestrichen sind - da willst du einfach nur Hilfe.

    Und zum Schluss: Es macht überhaupt keinen Unterschied ob du klar denken kannst oder nicht wenn du zur Entgiftung gehst - Alkoholiker bleibt Alkoholiker. Alles andere Denken entspringt einer unsäglichen Eitelkeit (besserer und schlechterer Alkoholiker). Ein sehr beliebter Spruch aus der Schublade ist: Ich bin ganz allein zur Entgiftung gegangen, ich musste nicht eingeliefert werden. Den hab ich auch mal drauf gehabt - kotz.

  • Allo Hesse79

    Zitat von Hesse79

    Manches Kommentar scheint mir so als ob das Trocken bleiben ein Wettstreit wäre... Ich bin aber länger trocken als du!


    Die Alkoholkrankheit ist leider weder einfach zu erkennen (im Sinne von
    für sich selbst akzeptieren) noch sie einfach zu stoppen. Da kann einem
    die eigene Intiution durchaus auf einen längeren Weg führen als es nötig
    wäre. Mein Hinweis auf die Dauer meiner Trockenheit kann Dir helfen zu
    entscheiden, ob das, was ich schreibe, auch für Dich zum Erfolg (Deiner
    eigenen Trockenheit) führen könnte. Und da ist immer viel "könnte". Du
    entscheidest natürlich, was Du alles ausprobieren möchtest, auf Deinem
    individuellen Weg zur Trockenheit. Ich bin nur 2 Mal gegen die Wand, da
    haben andere hier deutlich öfter ihre Runde gedreht und wieder von vorn
    angefangen.

    Zitat

    Kontakt zu einem Familienmitglied...


    Sprich mit den Ärzten in der Klinik. Wenn es so ist wie Du schilderst, wirst
    Du womöglich nicht nur den Kontakt, sondern auch sonst Unterstützung
    seitens der Leute dort benötigen.
    Ich empfehle für Entgiftungen: schonungslose Offenheit bei allem.

    Lieben Gruß
    Ghiuirgean
    >> Sorgen Sie dafür, daß es Ihnen gut geht. <<

  • Hallo Hesse,

    so verschieden die SHGs in der realen Welt sind, so verschieden sind auch die User hier. Aber für jeden ist etwas dabei. Für dich wurden ganz bestimmt auch schon wichtige Anregungen geschrieben, die du für dich und für deinen Weg mitnehmen kannst. In einigen Aussagen von dir erkenne ich mich wieder und kann mich in dich hineinversetzen.
    Rattenschwanz schreibt

    Zitat

    Und zum Schluss: Es macht überhaupt keinen Unterschied ob du klar denken kannst oder nicht wenn du zur Entgiftung gehst - Alkoholiker bleibt Alkoholiker. Alles andere Denken entspringt einer unsäglichen Eitelkeit (besserer und schlechterer Alkoholiker). Ein sehr beliebter Spruch aus der Schublade ist: Ich bin ganz allein zur Entgiftung gegangen, ich musste nicht eingeliefert werden. Den hab ich auch mal drauf gehabt - kotz.

    Für mich ist das nicht Eitelkeit, sondern eine gewisse Würde, die ich mir immer erhalten wollte. Ich hatte das Glück, vor der Straße den Absprung geschafft zu haben.
    Jeder hat seinen eigenen Tiefpunkt. Aber dann muss es auch losgehen!
    Alles Gute dabei!

    Seidenraupe

    Seidenraupe

  • Lieber Rattenschwanz, und alle andren hier, mir scheint, so mancher liest nicht richtig, sondern überfliegt nur... denn ich habe mehrfach geschrieben, das ich mich dem Fügen würde, sollte es dort ein Handy / Internetverbot geben. Ich habe nirgends geschrieben, das wenn ich da nicht Kontakt zur Außenwelt habe, ich auch nicht die Entgiftung antrete, oder? (Mal ganz davon abgesehen, das sollte es dort kein W-Lan geben ich auch mein Tablet zuhause lasse. Wenn ichs nicht nutze, will ichs nicht unnötig mit mir rumschleppen, könnte ja kaputtgehen oder geklaut werden. Punkt.)

    Ghiuirgean, sicher ist langjährige Trockenheit ein Indiz dafür, das etwas richtig gemacht wurde. Aber in meinen Augen braucht man das dann nicht hervorheben und gleichzeitig jemand anderen, der es Eben nicht so lange geschafft hat bisher als "nicht erfahren genug" hinstellen... darauf wollte ich mit dem Wettstreitvergleich hinaus. Zumal man auch aus Fehlern (den eigenen und den der anderen lernen kann) Ich lese hier viel, erkenne mich teilweise bei dem einen oder anderen wieder, oder ziehe für mich im ersten Blick nützliches aus dem gelesenen und dabei ists mir egal, ob dieser Mensch erst 1 Jahr trocken ist, oder schon 11 oder 21 Jahre nichts getrunken hat. Was den Punkt Offenheit und Ehrlichkeit in der Entgiftung angeht, so ist mir das klar. Das werde ich auch sein, weil sonst brauch ich das garnicht erst anfangen.

    So und nun erstmal Gutenmorgen.

  • Zitat von Seidenraupe

    Für mich ist das nicht Eitelkeit, sondern eine gewisse Würde, die ich mir immer erhalten wollte.

    Würdevoll gesoffen, im Gegensatz zu den anderen Alkoholikern --> Unterschied

    Nöö, das hat überhaupt nichts mit Eitelkeit zu tun.

  • Zitat von Hesse79

    Lieber Rattenschwanz, und alle andren hier, mir scheint, so mancher liest nicht richtig, sondern überfliegt nur...

    Ich hab das schon verstanden und ich hab auch verstanden, dass du hier Niemanden nach W-LAN in der Klinik fragst, sondern in deiner realen SHG. Ich finde das auch in Ordnung, dass du dich erkundigst, sei froh darüber, dass das noch geht.

    Mir ging's darum den Irrtum aufzuklären, dass dir hier jemand wünschen würde, dass es dir noch dreckiger geht. Das ist nämlich nicht so.

  • Nach dem Besuch meiner SHG gestern abend, habe ich alles was ich wissen wollte beantwortet bekommen. Mein Entschluss steht fest. Mein nächster Schritt wird sein, das ich mir eine Einweisung von meinem Arzt besorge und mir dann einen Termin in der Klinik geben lasse. Es kann allerdings sein, das ich dann auf eine Warteliste komme. Aber ich muss eh vorher noch einiges Regeln (Behördengänge, wichtige Überweisungen etc).

  • Hallo Hesse,

    Zitat


    Mein nächster Schritt wird sein, das ich mir eine Einweisung von meinem Arzt besorge und mir dann einen Termin in der Klinik geben lasse. Es kann allerdings sein, das ich dann auf eine Warteliste komme.

    Das hört sich doch schonmal gut an.
    Dann los ! :wink:

    Zitat


    Aber ich muss eh vorher noch einiges Regeln (Behördengänge, wichtige Überweisungen etc).

    Ich werde hier nicht detailliert über meine eigene Entgiftung schreiben.
    Nur soviel:
    Ich wurde an Himmelfahrt vor knapp 15 Jahren vom RTW abgeholt.
    Ich hatte nur ein Nachthemd an, landete direkt nach der Notaufnahme auf der Intensiv und es war fraglich, ob ich meine Entgiftung überhaupt überlebe.
    Von daher reagiere ich etwas allergisch, wenn jemand nach W-Lan fragt oder noch Behördengänge oder Überweisungen machen "muss".
    Verstehe es bitte nicht falsch, aber ich bekomme dann das Gefühl, das doch noch vieles wichtiger ist als die eigene Gesundheit, als der Wunsch, die Sucht zu stoppen.

    Für mich gab es ab meiner Entgiftung nur noch eine Prio1:
    Meine Trockenheit.
    Ich hätte dafür ALLES getan !
    Weil alles folgende nur darauf aufbauen konnte.
    Ich habe auch keine weitere Runde mehr drehen müssen, und wenn, würde ich heute hier sicher nicht mehr schreiben.
    Weil ich das gar nicht überlebt hätte.
    Ich konnte mir aussuchen, ob ich lieber sterben will, sprich, mich totsaufen oder weiterleben möchte.
    Ich habe mich für letzteres entschieden, es war wirklich eine Entscheidung.

    Ich wünsche niemanden, das es ihm besonders dreckig gehen soll.
    Aber ich kann Dir sagen, das es mir persönlich wohl geholfen hat, das ich weit unten war.
    Denn so mußte ich nie mehr drüber nachdenken, bin ich denn nun echt Alkoholikerin oder eher doch nicht.
    Und für mich war sonnenklar, das ich überhaupt nur weiterleben kann, wenn ich meine Sucht stoppen kann.
    Denn darauf läuft es im Endeffekt immer raus... totsaufen oder trocken leben.
    Gibt nix dazwischen für Alkoholiker.

    Ich wünsche jedem, möglichst früh aus der Sucht aussteigen zu können.
    Ehe Folgeschäden eintreten.
    Der Körper macht vieles mit, ne Leber normalerweise auch, aber irgendwo ist ein Punkt, wo Ende im Gelände ist.
    Ich habe Folgeschäden von unserer Krankheit. Und ich wünsche niemanden ähnliches.

    Im Übrigen ist es völlig schnuppe, wie jemand eingeliefert wird.
    Ob stehend oder liegend oder besoffen im Teppich eingerollt... alles schon gesehen :wink:

    Und falls hier jemand denkt, ich hab damals wie n Penner unter ner Brücke gelebt, mich um nix mehr gekümmert und mich nicht mehr gepflegt, irrt sich gewaltig.
    Ich bin bis zum letzten Tag arbeiten gegangen, habe meinen wirklichen Konsum vor meinen engsten Angehörigen verheimlichen können, und meine Freunde waren geschockt, als ich ins KH eingliefert wurde.
    Sie ahnten das Ausmaß bei weitem nicht.
    Ich hatte außerdem noch meinen Partner, eine liebe Tochter, ein Haus mit Garten eigenes Auto, und alles was man sich so wünscht.
    Dieses Leben aufrecht zu erhalten war allerdings ein sehr großer Kraftaufwand.
    Ich will damit nur sagen, man kann auch ganz unten sein, auch wenn man das jemanden nicht schon von weitem ansieht. :wink:

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine, mir ist klar, das es dabei um mich geht. Um mein Leben. Aber kann man nicht verstehen, das trotzdem auch Ängste um die Existenz ( Wohnung, Job, drohendes Scheitern der Privatinsolvenz, etc) einhergehen? Im übrigen habe ich eben den Termin beim Doc gemacht...

  • Doch klar kann ich das verstehen.
    So isses ja nich. :wink:

    Es ist nur so, das bei mir alles anders war und all diese Dinge so unwichtig wurden.
    Meine Sichtweise ist darum auch anders.
    Das ist nicht wertend gemeint !
    Und noch was "lustiges"... (wenn auch durch die schlimme Situation ausgelöst)
    Ich kam als beinah angstfreier Mensch aus der Entgiftung zurück, denn mir wäre ja beinah das für mich schlimmste passiert.
    Hatte danach das Gefühl, was kann mir denn noch schlimmes passieren?
    Ich hätte beinah mein Leben verloren, dagegen war alles andere unwichtig geworden.

    Heute habe ich wieder einiges zu verlieren... und einige Ängste haben sich damit auch zurückgeschlichen.
    Nichts, womit sich nicht leben ließe... ich bemerke das nur die letzten Jahre.

    Ich wünsche Dir einen schnellen Entgiftungstermin !

    LG Sunshine

  • glück auf hesse

    Zitat von Ghiuirgean

    schonungslose Offenheit bei allem.

    der beste tip, den du bekommen kannst.

    ich würd das brett einfach mitnehmen - den leuten erklären, was ich will und warum. (wenns völlig unmöglich is heben die das teil für dich auf bis du wieder darfst :wink: ).

    und - sei ganz sicher, dass jede/r, die/der dir hier schreibt dir helfen will (auch bzw. grade wenns sich anders anfühlt).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Hesse,

    hier dann also auch der Senf von mir :lol:

    Vermutlich gibt es wenige von uns, die keine Existenzängste beim ersten Schritt/ Selbsterkenntnis als Alkoholiker und Arztgespräch/Entgiftung hatten. Und danach erleichtert waren, dass sie es gemacht haben. Also: nur Mut!

    Viele Grüße
    Brass

  • Aller Achtung Hesse,
    nun werden Nägel mit Köpfen gemacht.Ich habe Deinen Faden hier verfolgt und freue mich sehr für Dich,daß Du den Termin beim Doc gemacht hast und sobald als möglich in die Klinik willst.
    Es ist ein feiner Charakterzug von Dir dabei an das Weitergehn der familiären Abläufe zu denken,wenn Du nicht da bist-ich verstehe Dich da gut.
    Nun bist Du aber wichtig und solltest an Stelle Eins stehn,denn was nützt es wenns Dich umhaut,kannst Du den Anderen dann auch nicht mehr helfen.
    Bleib weiter dran,das ist das Wichtigste,nicht die falschen Prioritäten setzen.
    Ich weiss,das ist jetzt Alles bisschen viel auf einmal für Dich aber lohnt sich dran zu bleiben,glaube mir.
    LG schatzmeister

    Wer einmal sich selbst gefunden, kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.


    (Stefan Zweig)

  • Es ist halt nicht leicht für mich diesen Schritt zu machen (da ich ja scheinbar dazu noch CO-Abhängig bin), aber es geht halt nicht anders. Ich sehe das mit dem "vorher noch einiges Regeln" so: Die Entgiftung soll mir helfen, ich soll an mich denken und mich dort auf alles einlassen. Mich dort auf alles einlassen kann ich aber nur, wenn ich alles andre geklärt weiß. Ansonsten bin ich in der Entfigtung nicht bei mir sondern mit dem Kopf wo anders... Ich weiß, das werde ich auch wohl trotzdem sein, aber zumindest weiß ich das ich dann vorher die wichtigsten Anliegen geklärt habe und mir darum dann schonmal keine Gedanken mehr machen muss. Somit kann ich mich dann auch mehr auf mich konzentrieren.

  • Hallo Hesse!
    Ich kann Deine Ängste verstehen - und auch (noch?) falsch gesetzte Prioritäten. Letzten Sommer stand ich am Anfang. Da dachte ich, ich trinke eben nicht mehr und fertig. Dass ich das dauerhaft nur schaffen kann, wenn ich mein Leben ändere, habe ich erst nach und nach begriffen. z.B. dass ich bestimmte Leute nicht mehr treffen möchte oder dass ich nicht einfach so nach XY fahren kann und will..... Das war aber vielleicht auch gut, womöglich hätte ich mich sonst abschrecken lassen. Und ich bin mir sicher, da kommt auch noch einiges, was ich jetzt noch nicht weiß. Ich denke, Du musst nur eines wollen: trocken werden und dauerhaft trocken bleiben wollen. Dann wirst Du nach und nach sehen, was Du beibehalten kannst und was Deiner Trockenheit im Wege steht.
    Packs an! Ich wünsche Dir alles Gute!
    Gruß
    Calida

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