Guten Abend an alle, die meine Gedanken lesen wollen
ich bin ein absoluter Neuling, was Forenteilnahme betrifft. Ich übe also noch und bin gespannt, ob es klappt und wie es sich anfühlen wird.
Ich bin Alkoholiker! Das war der Satz, der bei mir vor 6 Tagen (nach einem Absturz den Tag zuvor), bei mir im Kopf angekommen ist. Der Bauch wusste dass schon länger... Heute bin ich den 6 Tag ohne Alkohol, nüchtern. Der körperliche Entzug sollte vorbei sein... der lange Weg zum trockenen Alkoholiker liegt jetzt vor mir.
Dazu kommt auch noch eine Tablettenabhängigkeit, die ich mir nach dem Besuch bei meinem Hausarzt vor 4 Tagen auch noch eingestehen lernen muss.
Ich möchte mich im offenen Bereich kurz bei Euch vorstellen und dann schauen, ob es mir gut tut.
Ich habe in den letzten Tagen ganz viel hier im Forum gelesen und bin mit vielen Infos "zugeschüttet". Jetzt möchte ich aktiv werden, na mal schauen wie sich das für mich abfühlen wird...
Nun aber doch zu meiner Person ein paar Details. Da ich weiß, dass hier im offenen Bereich alle mitlesen können, wird es natürlich sehr allgemein sein müssen. Ob ich das hinbekomme???
Ich habe eine ganz normale Kindheit und eine tolle Jugend mit viel Sport gehabt. Ich habe eine tolle Familie (Kinder,Schwestern, Tanten, Cousinen usw.) Ich habe eine gute Ausbildung (Abi, Ausbildung, Meisterabschluss). Ich wohne am Rande einer großen Stadt in einer wunderschönen Siedlung. Und last but not least einen Job, der mir ein gutes Einkommen sichert, mir Spaß macht und mich fordert (überfordert?). Mein soziales Umfeld ist intakt und es gibt wenige Freunde und einige Bekannte, die mir wichtig sind. Ich wohne seit einiger Zeit in einer Familien-WG. Und bin alleinerziehend seit über 17 Jahren.
Und trotzdem stehe ich heute hier und bin Alkoholiker!
Die Frage aller Fragen ist: Warum? Wie konnte das kommen? Was ist trotz eines rein äußerlich betrachteten normalen Leben, falsch gelaufen?
Natürlich kann ich heute und auch an dieser Stelle nicht alle Steine aufzählen über, die gestolpert und auch gestürzt bin. Das würde ein Roman ...
Heute stehe ich mit fast 50 Jahren an einem Punkt an dem ich mir Gedanken machen muss, was ich in diesem Leben noch möchte. Mich irgendwann tot saufen oder ein nüchternes trockenes Leben führen, dass bestimmt noch viel mit mir vor hat. Erstes ist keine Option! PUNKT!
Aber was hat das Leben noch mit mir vor. Oder sollte ich die Frage anders herum stellen? Was habe ich in meinem Leben noch vor?
Ich habe im Moment nichts als Fragen. Wie werden die Antworten aussehen?
Puh!!! Das hat jetzt angestrengt und lange gedauert, die richtigen Worte zu finden. Nach dem 10 mal durchlesen und 3 Zigaretten + 2 Tassen Tee ist es aber glaube erst mal genug für den Anfang.
Ach ja. Falls die Frage kommen sollt: Ich gehe in 10 Tagen zur stationären Entgiftung. Den Alkoholentzug habe ich ja erstmal schon gemacht rein körperlich. Ich weiß heute absolut noch nicht, was auf mich zu kommen wird. Vorgespräch in der Klinik ist erst nächste Woche.
So! geschafft! jetzt nur noch absenden...
Grüße
lalu