Am Ende der Straße: Rechts oder links abbiegen?

  • Zitat

    Es gibt sicher Leute hier, denen das Forum eine grosse Stütze ist. Welche darauf angewiesen sind, da sie auf Grund der sozialen Deprivation, welche mit jahrelangem Vollsuff in der Birne einher gehen könnte.


    .....darauf angewiesen sind. (Teilsatz ging vergessen, sorry)


    .

  • Ich finde die Grundaggressivität und der geschriebene Inhalt spiegeln die nassen Gedanken eines Alkoholikers wider. Null Einsicht, Aggression, Ausreden, wiederholende rhetorische Fragen, Anderen gehts noch schlechter, ich bin die schillernde Ausnahme, der Verstand ist stärker als das Suchtgedächtnis, etc.

    Belustigend und eigentlich traurig zu gleich. Auf jeden Fall eine interessante Abwechslung.

  • Ich denke mal, Kamarasow, Du hast rein garnichts von mir gelesen. Wo habe ich denn Ausreden gebraucht? Wo denn null Einsicht gezeigt, und was hätte ich denn hier einsehen sollen???

    Konkret was und wo?

    Mach es nun wie die anderen, auf ganz konkrete Fragen nicht antworten...

  • „Hochmut kommt vor dem Fall...“ DAS wünsche ich Dir NICHT. Leider ist es der Satz, der mir beim Lesen immer wieder durch den Kopf ging.

    Du hast in 1,5 Monaten etliche Krisen überwunden. Bravo.

    Es gibt etliche Alkoholiker, die ohne Rückfall durchs Leben gehen und nach JAHREN schlägt das Suchtgedächtnis zu.

    Weißt Du... Ich teile sehr viele Deiner Ansichten und bin mindestens genau so entschlossen, trocken zu bleiben, wie Du. Ich beschäftige mich bereits Jahre damit, wie es am besten funktioniert. In der Theorie sozusagen nahezu perfekt, das kann man sein.

    Die Praxis sieht jedoch anders aus. Und ich glaub, da sollte man sich nach 1,5 Monaten nicht dermaßen weit aus dem Fenster hängen.

    Ich wünsche Dir, dass Du es packst. Und Deine Willensstärke wird Dir dabei zu Gute kommen. Für mein Empfinden bist Du allerdings eine Spur ZU optimistisch. Verstehe mich nicht falsch. Ein gesunder Optimismus ist goldwert. Schlecht wird es, wenn der Optimismus den Realismus zu sehr in den Hintergrund drängt...

    Ich bin jetzt ERST seit dem 04.09. letzten Jahren nüchtern (das Wort „trocken“ geht mit noch nicht so leicht über die Finger nach diesen noch nicht einmal fast 5 Monaten). Ich kann Dir sagen, dass es mir SEHR gut damit geht und mir zur Zeit noch leicht fällt. Vielleicht bleibt das ja so, ich wäre sehr dankbar, denn es klappt wirklich gut!

    Aaaaber: Die Zeiten können sich ändern! Dessen bin ich mir bewusst und das könnte mich einmal vor einem Rückfall schützen.

    Ich bin oftmals zu bescheiden. Das ist nicht gut, ein gesundes Selbstbewusstsein ist oftmals hilfreich.

    Wenn ich uns beide jedoch vergleiche...... Mmmmh. Dann bin ich in dem Punkt lieber bescheiden, anstatt ZU selbstbewusst. DAS könnte mir nämlich vielleicht auch einmal zu Gute kommen!!!

    Vielleicht lässt Du Dich ja mal „herab“, um über die Worte nachzudenken...
    Ich denke allerdings eher nicht. Ich kenne solche Charakterzüge, das lese ich sofort raus.
    Es gibt eine Beschreibung für solch einen Typ Mensch, aber ich maße mir nicht an, das zu behaupten.

    Doch ich denke, Deine Meinung ist: alles was Du denkst, ist richtig und alle anderen sind die Vollpfosten, die keine Ahnung haben. Wenn ich richtig liege, dann ist im Grunde jedes weitere Wort Zeitverschwendung.

    Ich werde es an Deiner Reaktion erkennen und wenn Du hier nichts mehr von mir liest, dann habe ich mich bestätigt gefühlt und Zeit werde ich dann nicht mehr verschwendet haben...

  • Ausrede:

    Zitat

    Zuhören würde ich ja gerne, wenn denn mal was substantielles kommen würde.

    null Einsicht:

    Zitat

    Ab wann ist man LZT? Sind wir hier im Kindergarten?

    Zitat

    und was hätte ich denn hier einsehen sollen???


    Fangen wir damit an, dass man nach 1,5 Monaten noch nicht trocken ist. Man ist abstinent. Jeder Quartalssäufer schafft das was du gerade machst.
    Oder gehen wir zu dem Punkt über, dass die Alkoholsucht, also das irreversibel umprogrammierte Suchtgedächtnis, nicht ausschließlich rational und mit dem Verstand zu erklären ist.

    Es wäre außerdem schön, wenn du nicht beleidigen würdest und andere als blöd hinstellst. Deine Aggression ist Teil deiner Krankheit.

    Viele Grüße
    Karamasow

  • Kamarasow, der Quartalssäufer hat aber keine Entgiftung gemacht, sondern lügt sich von einer Sauforgie zur nächsten, deshalb hinkt der Vergleich... Der Quartalssäufer heißt eben genau deshalb Quartalssäufer, von Schaffen kann da keine Rede sein..

    Ich warte halt noch immer auf echte substantielle Infos und Tipps, was ich denn ändern soll, denn meine Vorgehensweise habe ich ja eingehend beschrieben. Ob ich Antworten auf die Frage, was ich mir denn konkret von den LZT abgucken kann wie "musst Du selber wissen" als substantiell empfinde, kann ich glaube ich beurteilen.

    Ab wann ist man denn Deiner Meinung nach trocken und wer außer Dir definiert denn diesen Zeitpunkt? Wie definierst Du trocken? Rein nach Zeitraum oder auch nach Verhaltensweisen, Gedanken, Umgang mit dem Teufelszeug etc.???

    Aggression? Dann lies mal, was Sunshine so von sich gegeben hat.

    Und total Off-Topic, aber wichtig: Bist Du jetzt kamarasow oder Kasamarow?

  • Ich maße mir nicht an alles zu wissen. So wie ich den Begriff Quartalssäufer verstehe, sind bei ihm längere Trinkpausen ohne Probleme möglich. Die Aussicht auf den Abschuss besänftigt das Suchtgedächtnis.
    Die körperliche Entgiftung würde ich nicht so hoch hängen. Die ist meines Wissens nach recht schnell abgeschlossen. Die psychische Abhängigkeit ist der weitaus schlimmere Part. Der dauert dein ganzes Leben.
    Zu deiner wiederholten Aufforderung nach Substanz. Also ich lese da Substanz im Geschriebenen der LZT. Nimm dir Zeit. Lies hier viel - insbesondere in den Lebensgeschichten. Die Tips fallen nicht vom Himmel, man erkennt sie wenn sie einem angeboten werden.
    Zur Frage ab wann man trocken ist, verhält es sich ähnlich. Wenn du es wirklich bist, dann weißt du es. Der Alk rückt in den Hintergrund. Das braucht Zeit. Schätzungweise mindestens 1 bis 2 Jahre.
    Zur Aggression: Ja, das bist du. Das zeigen auf andere hilft dir auch nicht weiter.
    Zum Namen: Egal. Das ist nicht wichtig.

  • Hallo Vollwaise,

    Dein Thread hat mich so angesprochen, dass ich mich
    nach rd. einem Jahr Forumsabstinenz wieder schreibberechtigt freischalten liess. Dazu beigetragen hat auch, dass Hartmut wieder Moderator ist und nach meinem Gefühl wieder mehr Leben in die "Bude" bringt.
    Ich bin vor rd. sechs Jahren (nach damals 5monatiger Alkoholabstinenz) zum Forum gestossen und habe im geschlossenen Bereich mich einige Jahre ausgetauscht.
    Anfänglich habe ich dort einige "Fehden" mit den LZT ausgetragen. Auch mir wurde damals eine gewisse Arroganz und Unbelehrbarkeit vorgehalten, weil ich nicht zu allen Vorschlägen ja und Amen gesagt habe.
    Du scheinst, einen sehr festen Entschluss gefasst zu haben. Ich damals auch.
    Ich denke, wenn ich Dich lese, Du hast eine gute Chance Dein Vorhaben zu verwirklichen .. mit DEINEM Weg.
    Ich ging auch MEINEN Weg ... und bin nach fast sechs Jahren immer noch trocken.
    Ich halte Dir beide Daumen!

    Trotz eigenem Weg: Das Forum ist eine gute Sache und hat zu meiner Festigung beigetragen.

    Carl

  • Hallo Vollwaise
    Ich kann mich den Gedanken von Carl57 nur anschließen.Schreibe Momentan auch nur sporadisch aber als ich Deinen Thread las Wow 7 Seiten seit Anmeldung vor 2 Tagen, nicht schlecht endlich mal was los in der offenen Abteilung.Ich denke mal wenn man die Grundbausteine beachtet kann man seinen Weg aus der Alkoholsucht doch etwas individuell gestalten, wie gesagt das ist meine Meinung.Bei mir lief es bis jetzt auch ganz gut und ich bin glaube ich auch in der 6 trockenen Woche.Aber wie gesagt das ist ein Fliegenschiß zu den LZT.Ich hoffe für uns das wir das schaffen.Der Weg kann Steinig werden.Letzendlich sind wir hier alle um Trocken zu werden oder zu bleiben.Ich hoffe wir werden hier noch einige Beiträge von Dir lesen.
    Schönen Abend noch
    LG Sven

  • Hallo Thomas,

    von den ganzen Hahnenkampf Verhalten abgesehen hätte ich eine Frage.

    Zitat

    Zuhören würde ich ja gerne, wenn denn mal was substantielles kommen würde. Auf konkrete Nachfragen von mir kommt dann "musst Du selber wissen" etc.

    Nun ist das hier ein Erfahrungsaustausch.
    Wenn zu deinen Fragen gerade kein User da ist, der die Erfahrung gemacht hat. Oder nicht jeder den Bock hat bei dir zu antworten, um eine übergebraten zu bekommen oder mit deiner Art nicht zurechtkommt, soll dann eine Empfehlung ausgesprochen werden, nur damit du eine Antwort hast? Das Forum ist voll mit Berichten. Die Möglichkeit "Suchfunktion" kennst du? Dann mache von deiner Selbsthilfe Gebrauch und ich bin mir sicher das du Antworten findest.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo!

    Mit deinem Willen allein wirst Du den Weg aus der Sucht wahrscheinlich nicht finden. Warum? Das liegt am Suchtgedächtnis, das in einem Teil des Hirns angesiedelt ist, der vom Willen allenfalls teilweise gesteuert werden kann.

    Du fragtest nach Ratschlägen außerhalb der Grundbausteine: Lies dich mal gründlich in die Problematik "Suchtgedächtnis" ein. Es wird dich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft noch mehrfach piesacken.

    Und wenn es dich heimsucht, dann frage dich zuerst mal, ob Du dich in einer Situation befindest oder soeben durchgestanden hast, in der Du früher regelmäßig getrunken hast. Dann hast Du wahrscheinlich den konkreten Auslöser und kannst für die Zukunft Vorkehrungen treffen.

    Das Suchtgedächtnis kann man mit einer Software vergleichen, die sich nicht vollständig deinstallieren lässt. Diese Software muss überschrieben werden und zwar durch anderes Verhalten, als Trinken. Dennoch schlummert es immer weiter fort und kann sich noch nach vielen Jahren wieder melden, da es immer noch im Hirn vorhanden ist.

    Das ist jetzt ein sehr einfacher, aber zumindest für mich plausibler und transparenter Vergleich.

    Gruß
    Carl Friedrich.

  • Hi,
    erstmal willkommen von mir.Es ist erstmal positiv das mal etwas Frischluft hier wieder im offenen Bereich weht.Ob du mit deiner Offenheit und Ungestürmtheit auf die Dauer Erfolg hast kann ich nicht beurteilen,aber ich wünsche es dir von Herzen.Wichtig ist das du und ich selbstverständlich auch erkannt haben,das Alk keine Option mehr für uns ist.Jede Option mit alkfreien Bier,Sekt oder KT finde ich von Anfang an zum scheitern verurteilt.Da sind wir einer Meinung.Eine ärtzlich überwachte Entgiftung ob ambulant oder noch besser stadionär ist für mich der beste Einstieg in ein alkfreies Leben.Ob danach eine LZT oder wöchendliche SHG nötig ist,sollte jeder für sich selbst entscheiden.Ich lese hier im Forum und bin in einen Alk- Chat .Das reicht mir zur zeit.Wird es zu eng gibt es immer noch die Suchtberatung für mich.
    Ich hoffe weiterhin auf einen guten Austausch.
    atze

  • Tach Vollwaise,

    Substantielles?

    Zitat

    So wie ich den Begriff Quartalssäufer verstehe, sind bei ihm längere Trinkpausen ohne Probleme möglich. Die Aussicht auf den Abschuss besänftigt das Suchtgedächtnis.


    Da verstehst du den guten und funktionierenden Quartalssäufer wohl nich so ganz.
    Ich werde dir garantiert jetzt keine Abhandlung darüber liefern, was mich als Quartalssäuferin ausgemacht hat, aber in diesem Forum, gerade im offenen Bereich, gibt es sehr gute Beispiele dafür, wie sehr sich Säufer in Trinkpausen selbst die Taschen vollhauen und nach fast genau drei Monaten (Quartal!) wieder aufhören hier zu schreiben, um zu saufen. Und das Ganze vollzieht mancher jahre(!)lang.
    Ich (!) gehe nicht davon aus, dass sie das tun, weil sie zu blöd sind, ihre Alkoholkrankeit zu verstehen.
    Ich weiß auch (weil ich hier fleißig mitgelesen habe!), dass viele zu Beginn ihrer Trinkpause einen ähnlichen Sermon lieferten, wie du das hier gerade tust.
    Ich soff zwar nicht mit Begleitung dieses Forums, aber auch quartalsweise exzessiv.
    Am Ende meiner nassen Weisheit landete ich dort, wo ich ganz schlicht einfach nur Alkoholikerin war, ohne Quartalssäufer-Diplom oder andere Alleinstellungsmerkmale.
    Rat von mir: Geh davon aus, dass es immer etwas gibt, was du (ich, wir, sie) noch nicht weißt!
    Andere nennen das Demut.
    Und wenn du Unterstützung brauchst bei deiner ganz eigenen Trockenheit wird dir sicher kein trockener Alkoholiker seine Unterstützung verwehren.

    Ich lese regelmäßig im Forum und halte gar nix von diesem LZT-Kram. Genausowenig halte ich inzwischen etwas davon, bei einem so wichtigen Thema wie dem Alkoholismus um die goldene Banane der Weisheit zu streiten.
    Trockensein genügt vollkommen. Der eine will dabei noch zufrieden sein, der andere offenbar nicht.
    Ich gehöre zu den ersten.
    War das jetzt substantiell? Für mich schon.

    Schönen Tag und alles Gute allerseits.
    Penta

  • Penta . Das zitierte ist von mir verfasst. Nicht dass es noch zu ungewünschten Steilvorlagen für den Threadverfasser kommt.
    Unabhängig davon wollte ich mit dem Zitierten das ausdrücken, was du erläutert hast. Das war wohl missverständlich.

  • Hallo Vollwaise,
    falsch zitiert! :shock:
    Entschuldige bitte, Vollwaise, ich schrieb dir heute früh ein falsches Zitat zu!

    Am Inhalt ändert es aber nicht viel.
    Dass ich heute noch trocken bin, verdanke ich der Tatsache, dass ich einfach einige Jahre keinen Alkohol mehr trank.
    Das hätte allerdings nicht geklappt, wenn da nicht noch was Anderes gewesen wäre.
    Und das ist schwer greifbar.
    Eines davon beschrieb ich bereits: sowas Ähnliches wie Demut. Etwas Anderes war mein Wunsch neben trocken auch zufrieden sein zu wollen.
    Dafür gibt es keine "Grundbausteine" oder einen "Fahrplan" oder gar ein Patentrezept.
    Was willst du für dich?

    Gruß Penta

  • Guten Morgen,

    zunächst einmal bin ich beeindruckt, wie viel Resonanz auf meine Postings hier erfolgt ist.

    Ich wollte und will hier niemandem auf die Füße treten, wirklich nicht, und glaube auch nicht, dass ich den Königsweg gefunden habe, von dem Teufelszeug für immer wegzukommen. Den Königsweg gibt es aber auch nicht, denn jeder hier hat seine individuellen Gründe, warum er Alki geworden ist. Jeder hat sein eigenes Umfeld und seine eigene, individuelle Seele und reagiert auf Sache x so, Sache y so. Andere Alkis würde die Situation, die den einen ins Schwitzen bringt, kein Stück jucken und umgekehrt.

    Basis sind sicher die Grundbausteine und ich kann leider nicht nachvollziehen, wie manche aus meiner Gruppe eklatant dagegen verstoßen. Die Grundbausteine sind kein Hexenwerk und fast nur gesunder Menschenverstand. Vielleicht bin ich da aber auch ungerecht denjenigen gegenüber.

    Möglicherweise ist mein Fehler, dass ich jeden Rückfall aus meine Umfeld (und es gab leider mehr Rückfällige als Leute, die bei der Stange geblieben sind) als Wackerstein in meinen Sack packe und durch die jeden Tag negativer werdende Statistik denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass es mich auch erwischt. Dies ist natürlich Unsinn, aber evtl. habe ich diese Gedanken, muss mal drüber nachdenken...

    Umgekehrt freue ich mich über Anerkennung aus meiner Gruppe, wenn mir da jemand sagt, wie locker ich bislang die Sache durchziehe. Die waren am Dienstag alle fassungslos, als ich erzählte, dass ich Mittwoch die Hardcore-Nummer mit dem Zahnarzt durchziehe. Und die Sache hat super funktioniert, ich habe keine Schmerzen, muss gleich zur Wundkontrolle, was aber nur ne Formsache ist...

    Der Wunsch nach Anerkennung wird auch die LZT hier umtreiben, was aber absolut legitim ist und es ist ausdrücklich aller Ehren wert, jahrelang die Finger von der Pulle zu lassen!

    Zurück zu meinem Zahnarztbesuch von gestern:

    Auch hier hatte ich im Vorfeld einige Angst, was denn passiert, wenn die Sache schiefgeht, wie ich denn auf die Betäubung reagiere. Was ich denn tue, wenn ich hier abends mit Höllenschmerzen sitze etc.

    Nichts von dem ist passiert, ich hatte keine Schmerzen und es war nichts bedrohliches, alles super gelaufen.

    Eventuell bin ich ja ein wenig verwundet, früher war ich immer bei allem optimistisch. Kommt aber durch die kleinen Siege wieder.

    Was ich auch merke ist, dass sich meine Fähigkeit, mich in andere Menschen zu versetzen, neu entwickeln bzw. steigern muss. Dies ist einerseits aktiv gemeint, wenn ich hier etwas schreibe (Wieso fühlt der sich wieder auf die Füsse getreten, hab doch nix gesagt??) wie auch passiv (Was will der Blödmann jetzt von mir?).

    Die Abwägung, was ich mit dem, was ich schreibe, bei dem einen oder anderen auslöse, auch wenn ich etwas anderes meine oder gar nichts böses wollte, muss ich dringend verbessern. Es zählt nicht, was man sagt oder schreibt und eben damit meint, sondern, wie es bei dem Gegenüber ankommt.

    Auf der passiven Seite muss wieder die Grundüberzeugung kommen, dass es mein Gegenüber bis zum Beweis (und eben nicht meiner Vermutung!) des Gegenteils gut mit mir meint und mir nix Böses will.

    Beides liegt wohl daran, dass ich ein wenig im Tunnel bin. was eventuell an Unsicherheit und Dünnhäutigkeit liegt. Ein wenig mehr Lockerheit würde mir gut tun, die fehlende Lockerheit liegt aber nicht an der Angst, heute oder morgen einen Rückfall zu erleiden. Ich hadere viel mehr sehr mit mir, wie ich denn so weit sinken konnte und verstehe das noch nicht...

    Dies alles bietet für den einen oder anderen sicherlich ganze Haarbüschel in meiner doch augenscheinlich so klaren Suppe, die ich koche, aber dann ist das eben so.

    So, ich muss nun los, erst zum Zahnarzt, dann zum ersten Kunden und dann zum zweiten... Ich fahre da einfach so hin, denn ich habe keinen Restalk im Körper, muss keine Angst haben, mich zu blamieren. Auf ein Pfefferminz kann ich verzichten, denn ich habe ja keine Fahne...

    Euch einen schönen Tag, macht, was Ihr wollt oder müsst oder beides.

    Aber sauft nicht, denn dass wollt Ihr weder, noch müsst Ihr es!

  • Dieser Beitrag liest sich um einiges besser, als die anderen zuvor.

    Deine Entschlossenheit ist geblieben und dass Du nicht lange um den heißen Brei redest, gut so! Mit klaren und direkten Worten kann ich gut umgehen.

    Deine Beiträge davor hatten jedoch etwas „von oben herab“ und kamen arrogant und unfreundlich rüber, zumindest teilweise. Daher meiner Meinung auch die hohe Resonanz. Es gibt hier durchaus Tagebücher von Leuten, die genau so entschlossen sind, wie Du. Aber negative Beiträge ziehen eben auch Antworten an, weil man einfach das Bedürfnis hat, seinen Senf dazu abzugeben, da man gewisse Dinge nicht so stehen lassen will. Genau DAS wird hier viele bewegt haben, zu schreiben...

    Wie dem auch sei, Dein letzter Beitrag kommt -zumindest bei mir- von der Art her besser an...

    Die Sache mit dem Zahnarztbesuch ist klasse. Dass Du so offen Bescheid gesagt hast, dass Du Alkoholiker bist, ist super. Auf die Frage bzw den Hinweis, dass Du das tun solltest, hast Du ja gerade zu empört reagiert. Weil es für Dich klar war. Das ist ein gutes Beispiel, was mir z.B. bislang nicht gefallen hat, an Deinen Beiträgen. Du hast empört reagiert und den Hinweis fast als völlig bescheuert hingestellt. Wie es bloß kommt, dass man Dir zutrauen könnte, das beim Zahnarzt zu verschweigen... Es war jedoch nur gut gemeint. Woher soll man denn wissen, wie Du tickst?! Und nur, weil jemand anderes diese Sache beim Zahnarzt verschwiegen hätte, aus Scham oder Naivität, heißt es ja nicht, dass er völlig verblödet ist. Hier wäre der Hinweis also hilfreich sein können.

    Geh Deinen Weg und bleib so euphorisch. Das will Dir keiner schlecht reden. Aber wenn ein Langzeittrockener den Rat gibt, trotzdem vorsichtig und auf der Hut zu sein, dann sollte man das ernst nehmen. Denn es gibt schon einen Unterschied zwischen den LZT und uns Anfängern: Gelebte Erfahrung. Nicht nur in der Theorie.

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