Mir ist ein Licht aufgegangen

  • Hallo Miela,

    bei Konzert- oder Theaterbesuchen usw. wird immer explizit auf Nicht-Trinker Rücksicht genommen. So wie ich es kenne, werden entweder unmittelbar nach dem Einlass Sekt- oder Saftgläser usw. verteilt oder es befindet sich nach dem Einlass ein Tisch mit Sekt- und Saftgläsern usw., an dem sich jeder bedienen kann, bis nach ca. 20 Minuten, die für lockere Gespräche genutzt werden, die Vorstellung beginnt. Mir ist es noch nie passiert, dass ich gegen meinen Willen ein Glas mit Alkohol aufgedrückt bekommen hätte. Dies wäre eher ein Problem in Kaschemmen und sonstigen Bierbankveranstaltungen, die ich aber im Prinzip vollständig meide.

    Grüße

  • Hallo MieLa!

    Das liest sich ausgesprochen positiv, vor allem, dass Du die Augen offen hälst und dich auf Gefahrensituationen einstellst.

    Und was die von Hull angeführten Gläser anbelangt: Ich schnappe mir immer ein Glas Wasser. Dann bin ich ausreichend bestückt und habe kein Bedürfnis, mir was anderes anbieten zu lassen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Miela,

    schön, das es dir gut geht.

    Dankbarkeit, das hat sich bei mir auch als stetig vorhandenes Gefühl herauskristallisiert. Ich schrieb wohl auch schon das ein oder andere Mal davon. Auch gerne in Kauf nehmend, dass ich mich wiederhole. Weil ich es halt immer wieder so fühle.

    Ich finde deine Methode der Visualisierung und des „Überschreibens“ der Bilder im Kopf, bevor du in die Situation hineingehst, eine richtig gute Idee. Danke dafür.

    Viele Grüße und dir ein schönes Wochenende.

    Thalia

  • Liebe Mila,
    das mit der Dankbarkeit es bei mir auch so. Sie hilft mir sicher. Das war nach zehn Monaten so, und jetzt nach fast neun Jahren Trockenheit ist es immer noch da. Dieses angenehme Gefühl, etwas wichtiges fürs Leben gelernt und umgesetzt zu haben, das nachhaltig und dauerhaft ist und das mich weiter trägt.
    Schön, dass es dir gut geht!

    LG Viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Hallo zusammen,

    den Beitrag mit der Dankbarkeit habe ich offenbar verpasst. Wie ist das gemeint? Dankbarkeit wem oder was gegenüber? Sich selbst? Einer höheren Macht?

    Grüße

  • Hallo Hull,

    du hast natürlich recht, was du über den Griff nach dem angebotenen Wasserglas schreibst. Aber das ist nicht das, was mich beschäftigte. Ich lasse mir kein Glas Alkohol in die Hand drücken und fühle mich auch nicht auf solchen Veranstaltungen gefährdet.

    Mein Anliegen ist aber, die Versuchung möglichst klein zu halten. Dann brauche ich auch nicht so viel Energie, um gegen das Verlangen anzukämpfen. Ich möchte mich ja mit dem Theaterstück beschäftigen und nicht mit dem Alkohol.

    Ich war auch noch gar nicht wieder in diesem Theater. Aber als ich hörte, dass es wieder eröffnet hat und ich mich auf den ersten Besuch dort freute, hatte ich Bilder von meinen letzten Besuchen im Kopf und dazu gehörte das Glas Alkohol vor der Vorstellung und in der Pause. Ich hatte auch sofort das leicht angeschickerte Gefühl im Gedächtnis, dass solche Abende immer begleitet hat (bis ich zu Hause dann die Flasche Rotwein am Wickel hatte).

    Ich bin in den letzten 10 Monaten gut damit gefahren, mir Situationen vorzustellen, bevor ich mich in sie begebe und sie in Gedanken schon einmal zu trocknen. Dann bin ich gut vorbereitet. Gelingt mir das Trocknen der Situation nicht, begebe ich mich nicht hinein.

    Lieben Gruß,
    MieLa

  • Liebe Thalia, liebe Viola,

    das mit der Dankbarkeit ist mir erst in den letzten Wochen sehr bewusst geworden. Es ist ein schönes und hilfreiches Gefühl. Dass ihr es als Langzeit-Trockene immer noch fühlt und es euch trägt, freut mich :lol:

    Lieber Hull,

    du hast geschrieben: "den Beitrag mit der Dankbarkeit habe ich offenbar verpasst. Wie ist das gemeint? Dankbarkeit wem oder was gegenüber? Sich selbst? Einer höheren Macht?"

    Nein, nicht mir selbst gegenüber und auch nicht einer höheren Macht gegenüber.

    Ich hatte geschrieben:
    "Insgesamt geht es mir gut und neben dem Vertrauen in mich und den Weg, von dem ich beim letzten Mal geschrieben habe, ist noch ein weiteres Gefühl für mich sehr präsent und das ist Dankbarkeit. Dieses Gefühl hat langsam die Euphorie ersetzt, die ich am Anfang hatte. Ich bin allen Personen und allen Umständen dankbar, die mir beim Nüchternbleiben eine Hilfe waren und sind. Und das fühlt sich gut an."

    Die Dankbarkeit gegenüber Personen ist wohl selbsterklärend. Dazu gehören mein Lieblingsmensch, meine Freunde, die Menschen in diesem Forum, diejenigen, die die Bücher geschrieben haben, die mir geholfen haben, diejenigen, die mit einer Äußerung, einem Satz etwas in mir zum Klingen und zum Verstehen gebracht haben - vielleicht sogar ohne es zu merken.

    Die Umstände zu erklären ist etwas schwieriger. Damit meine ich meine (glücklichen) Lebensumstände (z.B. Beruf, Einkommen, Reflektionsfähigkeit und vieles mehr), die es mir ermöglichen, relativ komfortabel ein Leben ohne Alkohol zu lernen und zu führen. Ursache dafür sind nicht nur meine eigene Leistung und die Entscheidungen, die ich getroffen habe, sondern vor allem Menschen, die mir die Möglichkeit geboten haben, mich zu entwickeln und zu lernen.

    Liebe Gruß,
    MieLa

  • Guten Morgen MieLa,

    vielen Dank für deine letzten Beiträge hier.
    Ich lese gern bei dir.

    Zitat

    Ursache dafür sind nicht nur meine eigene Leistung und die Entscheidungen, die ich getroffen habe, sondern vor allem Menschen, die mir die Möglichkeit geboten haben, mich zu entwickeln und zu lernen.


    Ich sehe es fast ähnlich. :wink:
    Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, wie ich selbst auf das vermeintlich Unpassende gar nicht hätte verzichten können, denn es leistete seinen Beitrag. So kam ich nach und nach zu einem andauernden Sowohl-als-auch.
    Alles ist irgendwie Sowohl-als-auch. Mir fällt fast nix ein, das Entweder-oder ist. Außer das Saufen!
    Jedenfalls würde ich deinen obigen Satz etwas verändern und auf das "vor allem" verzichten. Denn die wichtigen Menschen sind wichtig. Aber nicht wichtiger als du. Ohne dich und deine Leistung und deine Entscheidungen wäre wohl vieles anders gekommen.
    Es ist ein wenig Pfennigfuchserei und vor allem Haarspalterei. Aber ich finde es wichtig.
    Ich wollte es nur mal anmerken.

    Viele Grüße und schönen Sonntag,
    Penta

  • Liebe Penta,
    vielen Dank für deine Anmerkung. Du hast Recht. Andere sind nicht wichtiger als ich. So sollte es auch nicht rüberkommen.
    Ich wünsche dir auch einen schönen Sonntag.
    Lieben Gruß,
    MieLa

  • ... noch zur Erklärung. Bei den anderen Menschen, die zu meinen günstigen Umständen beigetragen haben, fange ich bei meinen Eltern an, die mich verträumte Kind zu einer guten Schulbildung gedrängt und daran festgehalten haben, obwohl ich es ihnen nicht leicht gemacht habe. Dann haben sie mir ein Studium finanziert, in dem ich viel gelernt habe. Nicht nur Fachliches, sondern auch Abstraktion, Analyse etc.. Das heißt, sie haben sehr viel zu meinen günstigen Lebensumständen beigetragen. Aber natürlich habe ich das irgendwann angenommen und umgesetzt. Vielleicht hätte ich in einem anderen Elternhaus, das mir keine so guten oder gar sehr ungünstige Bedingungen geboten hätte, trotzdem die Fähigkeit erlernt, so über mich zu reflektieren. Vielleicht bin ich damit sogar auf die Welt gekommen. Das weiß ich nicht. Aber für mich fühlt es sich anders an.

    Vielleicht ist es jetzt etwas klarer geworden, was ich meine.

    Die Eltern und die Erziehung sind ein "großes" Beispiel. Jetzt kommt noch ein kleines. Meine Yogalehrerin fragte Anfang des Jahres, als ich gefühlt in einer Trinkpause war, wie wir uns in dem neuen Jahr fühlen wollen. Da war mir klar, dass ich nur ohne Alkohol fühlen will...

  • Hallo Feldmaus,

    es handelt sich um modische Deko aus drei Holzlatten, ca. 70 cm hoch und 30 cm breit. Im Hintergrund sind eine gemalte Weinflasche und ein Glas zu sehen. Darauf steht der Spruch: There's always time for a Glas of wine

    Lieben Gruß,
    MieLa

  • ich hab gelesen, dass Alkohol wie ein Faustschlag aufs Gehirn (nicht Schädel! sondern wirklich das weich-wabbernde Gehirn) wirkt. ----> in diesem sinne...there is always time to punch the brain ;)

  • Hallo ihr Lieben,
    ja, an die line Koks oder einen Schuss Heroin habe ich auch gedacht. Kommt auf das Gleiche raus.
    Das Schild passt zum Ferienort. Hier sitzen so viele in und vor Lokalen und saufen. Das ist echt auffällig. Scheint zum Urlaubsvergnügen zu gehören.
    Vielleicht hänge ich es tatsächlich ab.
    Lieben Gruß,
    MieLa

  • Liebe Mitstreiter,

    die gestern bekannt gegebene Forumsänderung kann ich nachvollziehen und finde sie richtig. Da ich nicht die Fäden von Carl Friedrich oder Rattenschwanz damit füllen möchte, schreibe ich meine Gedanken hierzu in meinem Faden.

    Vier Punkte finde ich wesentlich:

    1. Das Betreiben des Forums kostet Geld (Server, technischer Support etc.) und das fällt nicht vom Himmel.

    Ich bin noch wegen eines Hobbys in einem anderen Forum. Dort werden die anfallenden Kosten von einer Firma gesponsert, die die Produkte vertreibt, mit denen sich das Forum beschäftigt. Als vor einiger Zeit eine Firma ausfiel und es zunächst im Bereich des Möglichen war, dass kein anderer Sponsor gefunden wird, haben sich alle auf einen Forums-Mitgliedsbeitrag eingestellt.

    Diese Möglichkeit ist für unser Forum nicht gegeben. Der Verband deutscher Bierbrauer wird sich kaum für ein entsprechendes Sponsoring interessieren.

    Wohlgemerkt: Die Firma bei meinem Hobby-Forum gibt nur Geld. Die ganze Arbeit rund um das Forum macht eine größere Anzahl der Mitglieder.

    2. Bei uns macht die Arbeit der Forenbetreiber. Er ist insoweit Unternehmer und erbringt eine Dienstleistung, von der er seinen Lebensunterhalt finanzieren möchte. Ich finde es nachvollziehbar, dass die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung nicht kostenlos ist. Eigentlich merkwürdig, dass ich mich bemüßigt fühle, eine solche Selbstverständlichkeit aufzuschreiben. Ich selbst sitze gerade im Büro und möchte auch von der Arbeit, die ich hier erbringe, meinen Lebensunterhalt bestreiten können.

    3. Die bisher eingeschlagenen Wege der Finanzierung sind nicht ausreichend.

    Denn zu wenige Mitglieder sind im geschlossenen Bereich.

    Die Aufrufe zur Forenunterstützung bewirken zu wenig. Der letzte ist fast ungehört verhallt (war aber auch im Faden „Sonderkonditionen für Erstanträge“ nicht leicht zu finden).

    Ob hier überhaupt jemand bei seinen Amazon-Bestellungen den Forumslink (zu finden unter dem Reiter „Werbeplätze/Spenden“) nutzt, um dem Forum anteilig ein paar Cent zukommen zu lassen, weiß ich nicht.

    Werbung ist im Forum zu sehen, bringt aber nur Geld, wenn sie von den Nutzern aktiv bemerkt wird, wenn also draufgeklickt wird. So habe ich Karsten jedenfalls verstanden.

    4. Ich finde den Forumsbeitrag auch nicht überteuert. Er beträgt pro Jahr € 119.-. Das sind 0,33 Cent pro Kalendertag. Wenn ich das in Relation setze zu dem Geld, das ich früher pro Tag versoffen habe …

    Soviel zu meiner persönlichen Einschätzung der Änderung. Natürlich werden jetzt einige gehen. Das hat sich ja gestern schon angedeutet. Aber ich glaube, dass sich auch etliche bewusst werden, dass das Forum in kostenloser Form eben nicht selbstverständlich erwartet werden kann. Und jeder wird sich fragen, welchen Wert diese Selbsthilfegruppe für ihn hat und ob ihm dies der Mitgliedsbeitrag wert ist.

    Ob dann mehr geschrieben und weniger „nur“ konsumiert wird, wird sich zeigen.

    Den Probemonat finde ich fair.

    Lieben Gruß,
    MieLa

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