Hallo zusammen,
so langsam bin ich am Ende meiner Kräfte und ich sehe, wenn ich es realistisch anschaue, keinen anderen Weg mehr als die Trennung, da ich sonst daran kaputt gehe. Nachdem mein Mann 18 Jahre trocken war kam in 2015 der Rückfall bis er im September 2016 zur Entgiftung ging. Danach hat er noch eine ambulante Therapie gemacht, die meiner Meinung nach überhaupt nichts gebracht hat, aber er war bis Januar 2018 wieder trocken. Ende Januar kam es wieder zum Rückfall. Es hat sich alles wieder schnell gesteigert und es ist wieder mal unerträglich. Sobald das Thema Alkohol angesprochen wird, wird er aggressiv. Beschimpfungen und Vorwürfe, dass ich Ihn mit meiner Art zum Alkohol treibe, nur weil ich sofort merke wenn er was getrunken hat. Ich habe den Eindruck, dass er immer noch nicht kapiert hat, dass er Suchtkrank ist. Er ist der Meinung er trinkt um von den Problemen abzuschalten. Seine Probleme hat er aber nur durch den Alkohol, aber das sieht er nicht. Er lebt in seiner Alkohol-Phantasiewelt und man kommt mit Worten überhaupt nicht an ihn ran. Für mich ist das unerträglich und ich habe auf nicht mehr Lust, weder Sport noch Kochen und würde mich am liebsten zu Hause verkriechen und einschließen, dass mich bloß niemand darauf anspricht. Das Schamgefühl ist ganz schlimm, denn wir leben in einem kleinen Ort wo uns jeder kennt. Man hat ständig das Gefühl, die Leute wissen Bescheid und gucken mich komisch an, aber direkt ansprechen tut es natürlich keiner. Das Problem ist nur, dass mein Mann selbstständig ist und er mit seinem Verhalten alles zerstört und ich nicht gegensteuern kann.
Ich muss mich mit dem Gedanken tragen, dass ich die Trennung in die Wege leite, bevor ich mich zerstöre. Aber das ist leider sehr schwer, denn wir sind 39 Jahre verheiratet und wenn er nichts getrunken hat ist er der beste Mensch. Es hängt auch sehr viel finanzielles dran, denn in den vielen Jahren hat man auch viel gemeinsames aufgebaut.
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen, vielleicht ist ja jemand in der gleichen Situation und kann mich ein wenig bestärken.
Sandra P