Guten Abend,
bin neu hier und weiß nicht, ob es richtig ist, einen neuen Faden anzufangen… (falls nicht, verschiebt mich einfach woanders hin…)
Sitze auf meinem Balkon und schaue in den Sternenhimmel… und danke wem auch immer für mein neues Leben… es hat am 02.09.18 begonnen, als ich mich entschlossen habe, meinen selbstgebauten Kerker zu verlassen. Danach hat sich schlagartig alles geändert, als wenn jemand einen dunklen Schleier weggezogen hätte… die Welt ist plötzlich wieder BUNT und LEBENSWERT!
Ich war am Ende einfach nur noch lebensmüde… keine Kraft mehr für irgendwas, keine Interessen, an nichts mehr Freude… nur noch an den ersten Gläsern Wein…
Ende 2013 muss mir mein Alkoholkonsum spanisch vorgekommen sein, denn da hab ich angefangen Buch zu führen (in Form eines Outlook-Kalenders)… Tage ohne Alkohol, mit wenig (=1 Glas Wein oder Sekt oder 0,5l Hefe), mit mittelviel (=2 Glas oder 1l Hefe) oder zuviel (=alles darüber); harte Sachen hab ich nur ganz selten mal angerührt…
… jedenfalls habe ich daraus eine Statistik erstellt und das Ergebnis hat mich umgehauen:
Von insgesamt 1765 Tagen (=knapp 5 Jahre) war ich
- 316 Tage nüchtern, habe an
- 143 Tagen wenig oder mittelviel getrunken und an
- 967 Tagen zuviel… 1 Flasche… 2 Flaschen… 3 Flaschen…
(339 Tage sind nicht dokumentiert, aber die werden kaum nüchtern gewesen sein, weil ich das eigentlich immer notiert habe… war ja stolz darauf).
Seitdem ich nicht mehr trinke, geht es mir eigentlich durchweg nur gut. Ich beschäftige mich gedanklich schon noch oft mit dem Thema Alk, aber nicht im Sinne von Suchtdruck, sondern wie er mein Leben beeinflusst hat und wie die Zukunft werden wird…
Wie manch Anderer vielleicht auch, stell ich mir die Frage, ob ich es schaffen kann, irgendwann mal zu einem besonderen Anlass ein Glas von meinem Lieblingswein zu genießen und danach wieder in ein abstinentes Leben zurückzukehren…
Was habt ihr damit für Erfahrungen gemacht?
Und wie habt ihr die Anfangszeit der Abstinenz erlebt? War es eher schwierig oder ist so ein Höhenflug wie bei mir „normal“…?
Nächtliche Grüße von der Feldmaus