Er ist wohl doch alkoholabhängig...


  • Bei mir ist es zumindest so, dass die erste Beratungsstunde oft gratis ist.

    Ich meine, in der Gegend, in der ich wohne, bieten Rechtsberater oft eine 1. gratis Beratungsstund an.
    Habe mich etwas ungeschickt ausgedrückt.

  • Hallo Emmaleah, wir kennen uns ja schon etwas aus dem Vorstellungsbereich.

    Auch hier im Offenen Bereich liest sich Deine Geschichte weiterhin erschütternd.
    Ich für meinen Teil halte ich nur noch eines für wichtig:
    Das Du da SCHNELLSTMÖGLICH rauskommst !
    Was hält Dich denn noch, wenn ich fragen darf?

    Zitat

    Ich solle endlich anfangen was zu retten(S**, meint er)... Oder meine Sachen packen und verschwinden


    Ist das denn nicht deutlich genug??
    Mir bräuchte jemand auch OHNE ALKOHOLPROBLEM sowas nur genau 1x zu sagen, und ich wäre schon an packen.
    Von Liebe kann doch schon lange keine Rede mehr sein, oder?
    Mal davon abgesehen, das ein alkoholkranker Mensch höchstens nur noch sehr eingeschränkt liebesfähig und NULL beziehungsfähig ist.

    Ich würde mal die Fragen, wer hier was bekommt, ganz außen vor lassen.
    Und sowas kümmern sich Anwälte und letztendlich auch Gerichte.
    Das ist ihr Job, dazu sind sie da und auch fähig.
    Eine anwaltliche Beratung kannst Du kurzfristig vereinbaren, und danach wirst Du Dich auch viel besser fühlen, weil sicherer.
    Außerdem hast Du dann auch jemanden an Deiner Seite, was außerdem zusätzlichen Mut machen kann.
    Sieh am besten zu, das Du irgendwo unterkommst, evtl. ne Wohnung mietest.
    Denn bis die Sachen da geklärt sind, kann sich das noch ne ganze Weile hinziehen.
    Werden diese Sachen nicht sogar erst nach dem Trennungsjahr geklärt?
    Ich weiß es nicht genau, Du brauchst da einfach fachlichen Rat.

    Eins kann ich Dir aber voraussagen:
    Je länger Du in dieser unerträglichen Situation bleibst, um so mehr Schaden werdet ihr alle nehmen.
    NUR DU ALLEIN kannst das jetzt ändern.
    Und da sind auch noch die Kinder, die da ganz dringend raus müssen !
    Auch dafür hast Du allein die Verantwortung, denn so ein kranker Mensch wie Dein Mann kann die wohl kaum noch tragen.
    Und ER wird dem ganzen Drama auch kein Ende bereiten.

    Liebe Emmaleah, unterschätze bitte nicht, was er Euch antut. Auch bei den Kindern ist das nicht zu unterschätzen.
    Ich erlebe ähnliches gerade selbst im engen Familienkreis mit, wenn auch in unserem Fall nicht mit einer Alkoholproblematik.
    Die Kinder leiden immer am meissten... das ist nicht nur ein Spruch, das ist die ganz bittere Wahrheit, ich kann das leider nur
    zu 100% bestätigen.
    Die Kinder haben nur Dich, die sie da rausholen kann.
    Bitte handele, das Du Dir selbst keine Vorwürfe machen musst, noch die später von Deinen Kindern serviert bekommst.
    Wenn Du Dich traust, lese mal in EKA-Bereich, dort schreiben erwachsene Kinder von Alkoholikern.
    Es ist oft erschütternd, dort zu lesen... aber leider Realität.
    Also tu was... warte nicht noch, eh es noch schlimmer wird.
    Dein Mann scheint ja schon regelrecht besessen von der Se*x-Sache, mir schwant da echt nix Gutes....

    Kurzum, bringt Euch bitte so schnell wie möglich in Sicherheit, raus aus seiner Schusslinie... alles andere kann später geklärt werden !

    LG Sunshine

  • Hallo Emmaleah!
    Schön, dass du hier angekommen bist, und dich auch so fühlst! Sich alles "ab"- zu schreiben tut einfach nur gut, und dann Reflexion zu bekommen noch besser!
    Es ist immer schwer, einen Schlussstrich zu ziehen, den ersten Schritt zu gehen, den Mut aufzubringen. Ich habe sehr viele Jahre dazu gebraucht, und bin da kein gutes Beispiel, aber raten kann ich nur, es früher zu tun!
    Alles, alles! ist besser, als neben einem Alkoholiker zu leben! Und glaube mir, es geht auch alles weiter.
    Ich habe mein Elternhaus mit großem Garten und Garage aufgegeben. Meine alten Eltern mussten ins Heim. Klingt furchtbar, war es auch, aber gerade diese machten mir zuletzt bewusst, dass meine Entscheidung das einzig Richtige war. Eltern wollen das Beste für ihre Kinder. Tu es für deine! Nur in "Freiheit" können sie sich richtig entwickeln, so wie du selbst.
    Ein Anwalt ist unumgänglich. Hole dir Rat! Egal was es kostet, denn zuletzt bekommst du genug zum Leben! Bestimmt! Ich weiß, dass das eine große Angst ist, bevor man sich traut, zu gehen. Ich wollte unseren "Luxus" auch nicht aufgeben. Damals wusste ich nicht, was wirklicher LUXUS ist, nämlich heimzukommen, und keiner labert dich angetrunken voll, macht dir Vorwürfe, will was von dir, obwohl er dich anekelt, du nichts wert bist....
    Du bist sehr viel wert! Deine Kinder sind sehr viel wert! Alles Gute für euch !!!!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Emmaleah,
    ich stelle mir vor, dass es nun in dir weiter arbeitet, was evtl nächste Schritte betrifft.

    Diese Anstrengung, ins Handeln zu kommen und sich zu überwinden, ist ähnlich wie die Schritte mit Entgiftung zu beginnen.
    Daran wird für mich am deutlichsten, dass jeder Mensch sich nur selber für Veränderung entscheiden kann.

    Ich wünsche dir, dass du dich u die Kinder aus der Gewaltspirale herausholen kannst.
    Es gibt viele Profis bei der Unterstützung.
    Toitoitoi.

  • Guten Abend alle zusammen!
    Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde. In meinem Kopf ist absolutes Chaos. Vor drei Tagen versprach er mir, dass wenn wir endlich mal wieder Sex haben und zwar sofort(nachmittags, die Kinder waren zu Hause) , er nur noch die Kiste in der Garage leer macht und dann aufhört, so viel zu trinken. Ich habe nicht nachgegeben. Ich habe ihm gesagt, dass ich das so nicht kann aufgrund der ganzen Beschimpfungen und der verbalen Angriffe. Danach war er zwei Tage ganz ruhig und wir konnten uns normal unterhalten. Getrunken hat er abends trotzdem, Kiste war am besagten Tag dann abends leer. Ich wollte aber keine Nähe zu lassen, weil ich erstmal schauen wollte, ob er sich trotzdem an sein Versprechen hält. Hat er natürlich nicht! Ich habe ihn vorhin darauf angesprochen. Jetzt streitet er natürlich ab, so etwas gesagt zu haben. Sehe ich das richtig, dass er versucht hat, mich zu erpressen? Heute gab es dementsprechend wieder eine gewisse Lautstärke hier... Es fielen wieder tolle Schimpfwörter und er meinte, ich wäre bescheuert, einem Selbsthilfeforum zu glauben...

    Ich bin es so leid... Ich wollte ihm und uns seit Jahren nur helfen, aber er sieht es nicht ein, dass er ein Problem hat. Nun bin ich soweit, dass ich ihm die ganzen Beschimpfungen nicht mehr verzeihen kann. Er hat sich auch noch nie für irgendeine Beleidigung bei mir entschuldigt. Das finde ich noch viel schlimmer...

  • Hallo Emma,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Dein xy spielt das perfide Spiel der nassen Alkoholiker, Wenn du.... dann mach ich. Vergiss es, das wird nie eintreffen.
    Er wird immer Wege finden um dich als angeblich schuldige darstehen zu lassen.
    Natürlich muß er auf das Forum schimpfen, denn es ja eine Gefahr für ihn, du spurst nicht mehr, wie er es will, und wir alle, die dir "einreden", das du deinen Weg gehen mußt, und ihm nicht helfen kannst, sind die bösen.
    Solche Verhaltensweisen kenne ich auch sehr gut, und die Versprechungen eines nassen Alkoholiker kannst du allesamt vergessen.
    Du kannst ihm nicht helfen, du kannst nur dir helfen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Emmaleah!

    Das hat mein Mann auch immer gesagt:"Wenn du dies oder das tust trinke ich nicht mehr". Damals wusste ich es nicht besser und habe mich verbogen und immer mehr angepasst. Natürlich trat nie ein was er versprochen hatte er fand immer wieder etwas Neues und natürlich war ich an seiner Trinkerei schuld.

    Eines Tages habe ich den Spiess umgedreht und gesagt:"Wenn du nichts gegen deine Sucht machst bin ich weg". Nach einem halben Jahr in denen er halbherzige Versuche unternommen hatte aufzuhören war ich weg. Ich hatte in den Monaten zuvor meinen Auszug geplant und auch konsequent durchgezogen.

    Ich fing wieder an zu leben und es war ein langer Weg bis ich auch innerlich frei und ohne schlechtes Gewissen war. Er hat sich sogar um mich bemüht aber zurückzugehen wäre nie mehr in Frage gekommen. Heute geht es mir gut und ich mache viele Dinge die damals mit ihm nicht möglich waren. Er ist vor über einem Jahr an seiner Sucht verstorben und ich bin froh dass ich vorher den Absprung geschafft habe.

    Ich wünsche dir viel Glück, geh deinen Weg alles ist besser als so ein Leben.

    LG Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Ich habe ihm heute morgen einen Brief geschrieben und auf den Schreibtisch gelegt. Darin habe ich nochmal seine Versprechen erwähnt und das ich immer wieder so war, wie er es wollte... Ich habe geschrieben, dass ich nun aufgebe, weil er sich für mich eh nicht ändern will. Hab ihn darin gefragt, wie er sich fühlen würde, wenn ich ihn so beschimpfen würde und mich noch nicht mal entschuldige. Keine Reaktion von ihm! War mir aber schon klar eigentlich, trotzdem bin ich enttäuscht... Ist das normal?

    Speranza, ich habe deinen Thread gelesen... Wahnsinn, Hut ab! Auch ihr anderen, ich habe überall quergelesen... Das macht mir doch Mut für die Zukunft.

  • Hallo Emmaleah,

    Natürlich ist es normal das Du enttäuscht bist. Du hattest Dir ja wohl eine andere Reaktion gewünscht, die ist jedoch leider ausgeblieben.

    Ich habe damals auch immer wieder Briefe geschrieben, in der Hoffnung das irgendwas bei ihm ankommt. Auch, weil ein normales Gespräch einfach nicht mehr möglich war.

    Und soll ich Dir was sagen? Es hat nichts gebracht... ihn auf jeden Fall nicht zur Einsicht und mir nicht die erhofften Änderungen. Einen Brief habe ich weiterhin immer in meinem Nachttisch, ab und zu hole ich ihn hervor. Für mich, um mir immer wieder bewusst zu werden, wie verzweifelt ich war und wie schlecht es mir damals ging. Und wo ich nie wieder hin will. Die ganzen Sorgen, die Existenzängste, alles steht dort nieder geschrieben.

    Liebe Emmaleah, er kann Dir noch tausendmal etwas versprechen um Dich wieder rum zu kriegen, er wird es - wenn er nicht wirklich etwas gegen seine Krankheit unternimmt - nicht schaffen. Kann er auch gar nicht und er hat ja, wie Du geschrieben hast, nicht mal die Einsicht das er ein Problem hat.

  • Liebe Emmaleah,
    natürlich bist du enttäuscht. Das ist nur mennschlich. Es ist alles noch frisch, noch hast du die Hoffnung nicht aufgegeben. Er wird sich aber nicht ändern. Selbst wenn er seine Krankheit besiegt, es gibt einfach Wesenszüge, die nicht vom Alkohol kommen. Ich habe über ein Jahr gebraucht, um das zu begreifen.
    Ich habe ein Tagebuch (aus Papier) in dem ich niedergeschrieben habe, was er mir angetan hat. Und immer wenn Hoffnung, Wehmut oder so etwas durch kommt, dann lese ich darin. Und lese hier meine Tagebucher. Das hilft.
    Wie gesagt, ich habe lange gebraucht, lange gehadert, war zwischen Wut, Enttäuschung und Hoffnung gefangen. Bis es endlich "klick" machte und ich endlich begriffen hatte, dass viele Dinge einfach sein Wesen sind und nicht der Alkohol. Ich habe alles erneut revue passieren lassen und dabei festgestellt, dass gut 80% der verletzenden Characterzüge nicht durch den Alkohol gekommen sein können.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, für dich und deine Kinder!
    Liebe Grüße
    Eule89

  • Eigentlich hat er Urlaub. Kurz nach dem Mittagessen ist er in den Supermarkt abgerauscht um zu arbeiten. Er geht jeglichen, möglichen Gesprächen aus dem Weg.

    Hab heute wieder viel gelesen hier im Forum. Ich erkenne viele Muster wieder. Streit provozieren, um trinken zu können, ist ein absolut passender Punkt bei ihm.

    Eigentlich hat es schon klick gemacht bei mir. Aber ich will es noch nicht wahr haben. Verbal aggressiv wird er mir gegenüber seit Monaten ständig, egal ob er nüchtern ist oder schon drei Bier hatte. Für ihn geht es nur um das Sexuelle. Er wäre noch nicht alt, ich soll locker sein... Mal außergewöhnlich blablabla... Sobald ich mich verweigert habe, ging es los... Immer lauter, immer aggressiver. Er hackt auf Sachen rum, die gar nichts damit zu tun hatten.
    Bester Spruch ist immer gewesen : "Sei froh, wenn du nachmittags mit mir schläfst, hast du deine Ruhe und kannst abends lesen"

    In den letzten 6 Jahren waren wir höchstens 5 Mal vor dem Schlafen aktiv. Sonst war es immer nur so, wie er es wollte. Er meint aber tatsächlich, dass es immer nur nach mir ging. Ich habe mich die letzten Male schon überwinden müssen und hinterher hab ich mich nur benutzt gefühlt.

    Ich habe seit fast zwei Wochen Kopfschmerzen und bin so groggy.

    Ich denke, ich fahre mit meinen Kindern am Wochenende einfach mal meinen Bruder und seine Familie besuchen. Da war ich schon lange nicht mehr. Einfach keine Kraft!

    Ich danke euch allen für eure lieben und aufbauenden Worte, ganz ehrlich!

  • Hallo nochmal,

    mein Post ist ja etwas untergangen...bei dir war ja so viel in Wallung...deswegen ziehe ich ihn nochmal hier rein:


    Hallo Emmaleah,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Meinen Unmut über das Verhalten deines Mannes tu ich noch am Rande kund...besser als alle Anderen hier kann ich ihn eh nicht ausdrücken. Es ist richtig und wichtig, daß du hier gelandet bist. Du bekommst hier Sichtweisen und Erklärungen, die dir sicherlich dabei helfen, dich selbst wieder zu finden bevor du dich endgültig in der Krankheit deines Mannes verlierst.
    Ich möchte eigentlich kurz auf das S e x -Thema zurückkommen. Das kam mir doch sehr bekannt vor, wobei mein Mann nicht so eklig mit seinen Andeutungen war. Nein, er beschwerte sich nur immer öfter, daß unser S e x-Leben nicht mehr so war wie am Anfang ( vor 6 Jahren ). Natürlich nicht...er stank, er sah sche isse aus und küsste dann auch irgendwie anders..irgendwie widerlich. Also lief im Bett nichts mehr wenn er gesoffen hatte...gen Ende soff er jeden Tag. Will sagen: mein Mann war sich seiner Widerlichkeit nicht bewusst. Er verstand nicht, weswegen ich seine Fahne nicht riechen wollte...er selbst hielt sich doch für den Oberhirsch. Da kannste reden wie ein Buch...am Ende hat er sich eine trockene Alkoholikerin genommen...die sieht das bestimmt nicht so eng ( wobei er seit Kurzem trocken ist ).
    Daß ich Schuld an seinen Sauf-Exzessen war, wollte er mir auch immer suggerieren...aber ich weiß es jetzt...auch dank diesem Forum...besser.

    Manchmal hilft eine Für-und Wider-Liste: was gibt er dir...was ist Sch eisse oder welche Vorteile hätte das Alleinsein mit den Kindern...welche Nachteile...also im Bezug auf deinen Mann. Deine Kinder sind ja nicht mehr soooo klein...mein Großer ist auch 17 und im Notfall eine große Hilfe bei meinem 4jährigen.

    Denk an die Freiheit...keine Beleidigungen mehr...keine Tränen....kein Gestank....und soooo viel mehr :)

    Liebe Grüße von Yvonne

    Was du schreibst ist für mich so unglaublich furchtbar....sich hinzugeben, um seine Ruhe zu haben...wenn du jetzt noch nicht nicht zerbrochen bist, aber DARAN wirst du kaputt gehen. Wo ist deine Selbstachtung geblieben? Wo ist dein Stolz...dein Selbsterhaltungstrieb?
    Ich verstehe dein Dilemma, wirklich und ehrlich...aber frage dich selbst, worauf du wartest!

  • Guten Morgen Yvonne,

    irgendwie ging es vor 6 Jahren so los, dass sich sein Bierkonsum von drei mal wöchentlich schleichend auf täglich und immer mehr gesteigert hat... Durchs Baby damals bin ich abends gegen 22 Uhr meistens zu Bett gegangen. Er mit der Ausrede, er braucht nicht so viel Schlaf, dann halt wach geblieben. Irgendwann gab es schon mal ein Gespräch über unser Intimleben. Ruhig und entspannt. Da war noch alles in Ordnung soweit. Ich habe ihm gesagt, dass ich es gerne hätte, dass er abends mal mit kommt. Hat er auch zwischendurch mal gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass ich es ekelig finde, wenn er nach Bier riecht und er dann komische Anwandlungen hat. Es war tatsächlich irgendwann soweit, ich schätze, vor knapp 3 Jahren, dass er die Ausrede nutzte, dass ich abends zu langweilig bin und das er deshalb nicht mehr mitkommt. Somit verlagerte sich alles auf tagsüber, was mir nicht immer passte. Ich fragte ihn oft, warum ich ihm den tagsüber reiche. Ich habe es nicht verstanden. Es gab immer öfter Streit deswegen. Er wurde von mal zu mal aggressiver. Fing an, Dinge kaputt zu machen, mich zu beleidigen... Ich weiß genau, dass es keinen Sinn mehr hat, weil er nur von mir Veränderung verlangt und selber seine Versprechungen nicht einhält... Es ist trotzdem nicht einfach.... Mal bin ich voller Tatendrang und dann wieder am Boden zerstört... Einem letzten klärenden Gespräch geht er erfolgreich aus dem Weg. Ich war gestern schon im Bett, als er trotz Urlaub, nach Hause kam.

    Mich schockt es sehr, wie die Erfahrungen sich hier gleichen. Bin grad im Büro arbeiten, melde mich später nochmal

  • Hallo Emmaleah,

    ich habe diese s.exuellen Dinge leider auch ähnlich erlebt. Ich meine, es ist ja auch eine normale und angenehme Sache, sag ich mal. Bei mir war es dann aber auch so, dass ich das nicht mehr wollte. Weil durch den Stress des Alltags, den Suff eben, dem Ekel vor ihm, den Dingen, die er mir auch antat usw., also unser ganzes Zusammenleben einfach nicht mehr hingehauen hat. Und ich hatte keine Lust. Er hat mich nicht mehr gereizt. Ich habe keine Liebe mehr gehabt. Ich fühlte mich von ihm benutzt, schon im Alltag und auch eben dann wegen seiner Befriedigung. Denn darum ging es irgendwann nur noch. Um ihn und seinen Drang.

    Es war so entwürdigend für mich. Und ich fühlte mich nur noch auf "das Eine" reduziert. Ich beschreibe jetzt hier nicht, was da gerade in den letzten Wochen unseres Zusammenlebens passiert ist. Aber unser erwachsener Sohn hat da auch genug mitbekommen, wie schlimm das für mich war. Von meinem Sohn und seinen Gefühlen mal zu schweigen. Er redet darüber auch nicht...

    Und das ist auch Gewalt! Das ist Gewalt und Gewalt! Das ist schlimmer bald noch als Schläge! Ich habe mich so beschmutzt gefühlt, so missbraucht (hat er ja auch). Mir war oft so übel, ich kann es nicht beschreiben. Mein Exmann hatte sich dann regelrecht in einen Wahn gestürzt. Ich habe mich nicht mehr getraut nach Hause zu kommen. Aber ich musste ja, ich hatte ja kein anderes zu der Zeit. Ich habe mich in einem Zimmer dann verbarrikadiert zum Schlafen. All sowas.

    Und für mich war das dann auch mein tiefster Tiefpunkt. Ich bin dann gegangen, habe mich getrennt. Ich habe mein kleinstes Fitzelchen Würde genommen was ich noch hatte. Mein kleinstes bisschen Selbstachtung, was noch da war.

    Zitat


    Eigentlich hat es schon klick gemacht bei mir. Aber ich will es noch nicht wahr haben.

    Ich bin immer dafür, langsam seinen Weg zu machen. Nichts geht von heute auf morgen. Es hat "klick" gemacht, schreibst du. Nun hab den Mut und schau da hin! Ein langsamer Weg kann das nicht mehr sein in deinem Fall. Wo ist deine Selbstachtung, deine Würde? Du hast es nicht nötig, dich wie eine Prostituierte behandeln zu lassen! Und was anderes ist das ja nicht. Du bist kein Gegenstand, du bist ein Mensch! Du hast das nicht verdient!

    Und vor allem: denk auch an deine Kinder! Sie sind noch klein aber sie bekommen so viel mehr mit als du glaubst! Mein Sohn war damals erwachsen, meine Tochter lebte schon nicht mehr zuhause. Ich habe heute noch Schuldgefühle, was ich gerade ihm da zugemutet habe! Kinder sollten so etwas nicht erleben müssen!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Worauf ich warte? Lange hab ich gehofft, dass alles in Ordnung kommt. Jedesmal, wenn es schlimm wurde, hat er seinen Konsum ein bisschen runtergefahren. Hielt immer nur ein paar Tage an... Ich verlange nicht, dass er nie wieder trinkt. Aber bitte nicht jeden Abend! Er sieht es nicht ein und damit war es das dann halt...

    Aurora, richtig, ich fühle mich auch nur noch auf das eine reduziert... Schon sehr lange! Immer diese dämlichen Anspielungen, sogar vor den Kindern...

  • Emmaleah...ein Alkoholiker darf nie wieder trinken, wenn er einmal trocken war, aber davon ist dein Mann ja weit entfernt.

    Ich möchte dir etwas mit auf den Weg geben: du musst aufhören, deinen Mann ändern zu wollen...du musst dich selbst ändern. Du musst deine ganze Kraft mobilisieren und dich, sowie die Kinder inn Sicherheit bringen. Wenn man es auf den Punkt bringt, lässt du es sehenden Auges zu, daß dein Mann euch zerstört. Dein Mann wird es dir nie danken und deine Kinder nicht verzeihen können.

    Versuche doch mal spaßenshalber nur aus deiner Sicht zu schreiben...ohne deinen Mann zu erwähnen....die Ich-Perspektive...weeßt wie? Das war damals eine Forderung meiner Psychologin und es war wahnsinnig schwer, denn meine Gefühle waren nur noch davon abhängig, wie es meinem Mann ging und was er tat.

    Und noch was: ich habe als junge Frau auch mal in einer Beziehung nur hingehalten, damit mein Ex-Freund Ruhe gibt...es hat mich innerlich abgetötet und es hat lange gedauert, bis ein anderer Mann mir dieses Gefühl wieder nehmen konnte. Tu dir das nicht an....

  • Hallo,
    ich denke der Punkt zum Handeln ist noch lange nicht erreicht.
    Hier kommen Erfahrungen und Antworten,obwohl kaum/ keine Fragen gestellt wurden.
    Es besteht viel Mitgefühl und der Wunsch, ein Schicksal zB auch von den Kindern abzuwenden.

    Und es ist doch nie nie nie möglich, jemanden in eine Richtung zu ziehen.
    Ich bin auch drauf angesprungen, erkenne meine Helferdenke und lasse es jetzt auch wieder ganz schnell.
    Trotzdem wünsche ich alles Gute.

  • Taxi, aus meiner Sicht ist der Punkt zum Handeln schon erreicht. Was mich daran hindert? Die Angst vor Veränderung, das Alleinsein (obwohl ich es eigentlich schon bin). Ich war zulange in meinem Wunschdenken gefangen, dass er sich ändert. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt... Ich will nicht aus diesem Haus ausziehen...meine Kinder wollen auch nicht hier weg. Ich will das er geht!
    Ich bin im Moment viel unterwegs mit den Kindern, einfach weil ich seine Nähe nicht ertrage. Ich krieg automatisch schlechte Laune...
    Was soll ich groß fragen? Ich weiß ja, was ich tun muss. Ich brauche einfach ein bisschen mehr Mut :oops: und den geh ich jetzt mal suchen :D

  • Hallo Emmaleah,

    der Punkt zum Handeln ist nicht erreicht. Dann nimmt man nämlich auch Veränderungen gern in Kauf, auch wenn man etwas Angst davor hat.

    Ich denke, so lange Du noch nicht erkannt hast, dass Dein Mann nie wieder kontrolliert trinken können wird, wirst Du auch noch sehr, sehr lange weiter hoffen.

    Wenn Du Deine persönliche Schmerzgrenze noch nicht erreicht hast, ist das eine Sache. Aber ich hoffe, dass sie bald erreicht ist, denn Deine Kinder haben die Grenze bestimmt schon erreicht :(

    Du wirst Dich sicherlich freier fühlen, wenn Du gehst. Aber momentan geht es Dir glaub ich nur darum, Dir das Leid von der Seele zu schreiben. Ändern wird sich Dein Zustand und der Zustand der Kinder nur leider dadurch nicht.

    Ich hoffe für Euch, dass Du bald soweit bist, zu erkennen, dass weniger trinken nicht funktioniert.

    Und mal ehrlich, selbst WENN: Wer sich betrunken so widerlich verhält, wie Dein Mann, der kann nüchtern wohl auch nicht gerade der Knaller sein.

    Du bist mit Deinen Kindern mit Sicherheit allein besser dran. Ich wünsche Dir, dass Du das schaffst. Und den Kindern wünsche ich das!!!

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