Hallo,
ich bin 45 Jahre alt und habe beschlossen mein Leben fortan ohne Alkohol zu bestreiten. Wen es interessiert, hier der link zu meiner Vorstellung im Forum:
https://alkoholiker-forum.de/viewtopic.php?f=44&t=36477
Heute ist Tag 12 ohne. Irgendwie doof die Tage zu zählen, das macht ja irgendwie nur Sinn, wenn man vorhat das bis zu einem bestimmten Tag x durch zuziehen und dann wieder anzufangen. Aber tatsächlich wünschte ich es wären nicht nur 12 Tage sondern schon 3 Monate oder noch länger, das gäbe mir irgendwie das Gefühl von Sicherheit. Warum brauche ich diese Sicherheit? Im Moment habe ich ja wirklich keinerlei Verlangen, ich habe nur Angst irgendwie, das mich jeder Tag länger, in einer trügerischen Sicherheit wiegt, andererseits wünsche ich mir schon einen längeren Zeitraum geschafft zu haben. Das widerspricht sich gerade nicht war? Verstehe es selbst nicht so recht, ich äußere gerade nur was mir durch den Kopf geht.
Als erstes möchte ich auf die Beiträge im Vorstellungsthema noch antworten:
Cadda : oh......ja, ich werde auch immer noch nachträglich rot wenn ich daran denke. Ich bin auch guten Mutes, aber hin und wieder habe ich trotzdem Angst, es nicht zu schaffen. Nicht weil es mir gerade schwer fällt, sondern eher darum weil ich weiß das eine Sucht sehr stark ist.
Carl Friedrich : Also Veranstaltungen habe ich bisher nicht besucht, das wird aber in Zukunft auch eher nicht der Fall sein, weil ich einfach kein Mensch bin der regelmäßig auf Partys geht. Nur wie soll ich denn den Alkohol zu Hause umgehen. Ich habe beschlossen nichts mehr zu trinken, soll jetzt mein Partner ebenfalls damit aufhören, weil ich sonst gefährdet wäre? Nun das fände ich zwar besser, andererseits, das ist mein Entschluss für mich, ich kann ihn ja nicht dazu zwingen. Das muss ja jeder für sich selbst entscheiden. Und bisher hatte ich null Ambitionen mitzutrinken. Ob sich das ändert weiß ich natürlich nicht, sollte es so sein, würde ich es ihm auf jeden Fall sagen, wie er dann entscheidet muss man sehen.
Hope : doch, die Kontrolle habe ich zum Schluss immer öfter verloren, aber halt nur auf den Abend bezogen wo ich angefangen habe. Aufgrund des extremen Katers danach, hatte ich gar nicht das Bedürfnis am nächsten Tag weiter zu trinken. Meistens lagen bei mir zwei bis 3 Tage dazwischen und dann führte auch nicht jeder Trinkabend zu einem Absturz, aber eben tendenziell häufiger. Und eigentlich ist jedes Mal einmal zu viel, das will ich nie wieder so erleben.
Ja, ich habe "nur" Bier getrunken. Andere Formen in denen Alkohol verpackt war nur ganz selten und dann unter "Gruppenzwang". Das aber wirklich nur ein oder zweimal im Jahr auf Events. Ich weiß das Bier in Verbindung mit Kurzen keine gute Idee ist, das habe ich schon als Teenager gelernt und dann die Finger davon gelassen. Mischgetränke in jeglicher Form oder Sekt und Wein, mochte ich noch nie. Leider das Bier dann irgendwann schon, wobei es nie der Geschmack war, ich habe tatsächlich getrunken um eine Wirkung zu erzielen. Ich habe Problem schön getrunken und manchmal auch zur Belohnung nach großen Anstrengungen, den Erfolg damit "noch schöner" gemacht.
Was den alkoholfreien Rückzugsort anbelangt. Ich habe es oben schon bei meiner Antwort an Carl Friedrich geschrieben. Wie soll ich das denn jetzt anstellen bzw. steht es mir denn zu, dass von meinem Partner einzufordern auf sein Feierabendbier zu verzichten? Der Vorschlag mit der Kneipe funktioniert insofern nicht, weil wir am Arsch der Welt wohnen und man hier nicht fußläufig in eine Kneipe gehen kann. Ich habe diese Entscheidung für mich getroffen, aber ob und wie er damit umgeht ist doch seine Entscheidung. Wir wissen alle das es zudem auch nichts bringt, jemanden zu verbieten zu trinken. Da muss man schon selbst drauf kommen. Ich sehe das Dilemma in dem ich da stecke durchaus, ich weiß nur nicht wie ich das lösen soll.