• gratuliere!

    und schließe mich Cadda an. niemand hier will dir was böses.
    Meiner Meinung nach, als Angehörige, du darfst ruhig egoistisch sein während du dich mit deiner Sucht beschäftigst. (natürlich nicht ewig :) )
    Weil, du mußt dich jetzt, und sollst dich, nur mit DIR selbst beschäftigen.
    Was ist DIR wichtig?

    Alles Gute weiter,

    lG, ideja

  • Vielen Dank euch!

    Tut mir echt leid. Ich bin momentan echt empfindlich. Durch die ganze Unsicherheit mit Corona, Job, Stress im Job... auch das Zuhausesein tut mir nicht gut, bin ich psychisch etwas labil momentan...

    Mir ist schon klar, dass ihr es sicher nicht böse gemeint habt!

    Ich müsste schon irgendwann mal mit meinem Mann reden. Schon weil es mich echt inzwischen fast ekelt, wenn er dann Wein trinkt und ich nicht...
    Aber es war bisher immer so, dass ich das dann gesagt hatte, wenn ich nichts mehr trinken will, und 2-3 Tage später war der Vorsatz dann dahin.
    Darum sage ich diesmal nichts.
    Ich traue mich nicht, weil ich Angst habe, damit meinen Vorsatz kaputt zu machen. Und ich will auch nicht mit ihm darüber diskutieren.
    Ich bin komisch, ich weiss... ;)

  • Hallo Jessica,

    du bist doch nicht komisch, man beschreitet nun mal meistens viele verschiedene Möglichkeiten trocken zu werden, das ist normal, Hauptsache man bleibt dran.
    Aber dein Mann wird doch merken, dass du nicht mehr trinkst, fragt er da nicht nach?
    4 Wochen sind doch schon mal ne Zeit.
    Bei mir hat vorgestern die 4.Woche begonnen, Gott sei dank bin ich stabil, Corona merk ich kaum.

    Ist dein Mann denn bereit auf Alkohol zu verzichten, wenn du anwesend bist?

    Meiner trinkt ja abends auch mal was, wenig allerdings, aber das stört mich Gott sei dank nicht, es würde mir schwer fallen von ihm zu verlangen das zu unterlassen, kann ja echt nix für meine Krankheit. Würde ja auch nicht auf Kuchen verzichten, wenn er Diabetes hätte.

    Muss aber jeder selber wissen, wie er damit umgeht.
    LG Lia

  • Nein, bisher hat mein Mann nicht gefragt.

    Eben, ich verzichte auch auf nichts. Nicht auf Fleisch trotz Vegetarier in der Familie, nicht auf Milch trotz Lactoseintoleranz in der Familie, warum sollten die dann wegen mir auf Alkohol verzichten?
    Aber ich zwinge sie nicht, das zu essen, und koche auch extra für sie was.

  • Hallo Jessica,
    eines kann ich schonmal vorweg nehmen, ich hätte auf die Art, wie Du es versuchst, mit aller Wahrscheinlichkeit nicht trocken bleiben können.
    Nur nicht mehr trinken reicht nämlich keinesfalls... aber das weiß und merkt man noch nicht nach ein paar Tagen oder Wochen Abstinenz... :wink:

    Ich möchte mir mal ein paar Sätze herauspicken aus Deinen Thread hier, habe allerdings eine andere Sichtweise auf die Dinge.
    Liegt aber sicher auch an meiner persönlichen Vorgeschichte bezüglich unserer Krankheit.

    Zitat


    Ich kann von meinem Mann nicht verlangen, nichts mehr zu trinken, nur weil ich nicht mehr will!!!
    Das wäre ja mal mega egoistisch!

    Aha. Ich dagegen finde es "mega egoistisch", wenn jemand neben mir weiter trinkt mit dem Wissen, das ich trockene Alkoholikerin bin.
    Da käme ich mir als Mensch und auch mit meiner Krankheit missachtet vor und das würde ich sicher nicht so mitmachen wollen.
    Und selbst wenn ich aus anderen Gründen den Entschluss gefasst hätte, nicht mehr trinken zu wollen, würde ich mir eine Art Solidarität wünschen von Freunden und erst recht von meinem Mann.

    Dazu kommt, das niemand ein Problem hat, ein paar Stunden (oder auch Tage oder Wochen) ohne Alkohol auszukommen, wenn er kein Alkoholproblem hat.
    Kann er das nicht, hat er wahrscheinlich selbst ein Alkoholproblem, so einfach ist das. :idea:

    Zitat

    Ich hab die grösste Mühe damit, zu dem zu stehen, was ich denke, fühle und möchte.
    Oft weiss ich nicht mal, was ich will, sondern schaue, was andere wollen.
    Meine Gefühle waren schon immer "falsch".
    Und ich wurde zu oft als dumm betitelt.

    Ich denke, hier liegt eher der Hase im Pfeffer... alles andere beruht darauf. :wink:
    Dann ist das eine zusätzliche Baustelle, dir Du angehen solltest.
    Denn ein trockenes Leben wird einen nicht in den Schoß fallen, und mitunter muss man auch beharrlich seinen eigenen Weg gehen.
    Und sich vor allem nicht bequatschen lassen a la "ach komm, eins kannst doch mal mittrinken, sei mal keine Spaßbremse" und weitere Laberei dieser Art.
    Im übrigen sind Deine Gefühle nicht falsch, Gefühle sind nun mal Gefühle und weder falsch noch richtig, es sind Deine eigenen Gefühle aufgrund Deiner eigenen Wahrnehmung, und darin darfst Du völlig frei sein.
    Es hat niemand das Recht, einem anderen deren Gefühle abzusprechen... so weit kommts ja gerade noch, was? :shock::roll::evil:

    Zitat

    Ich müsste schon irgendwann mal mit meinem Mann reden. Schon weil es mich echt inzwischen fast ekelt, wenn er dann Wein trinkt und ich nicht...

    Oh, das wird noch "besser" :? , allein der Geruch kann unerträglich werden, wenn jemand Alk trinkt oder ausdünstet. Ich kann das nicht ertragen und bin auch nicht bereit dazu.
    Dazu kommt, das es sehr schwer werden wird, neben einen alkoholtrinkenden Partner auf Dauer trocken zu bleiben.

    Zitat


    Aber es war bisher immer so, dass ich das dann gesagt hatte, wenn ich nichts mehr trinken will, und 2-3 Tage später war der Vorsatz dann dahin.
    Darum sage ich diesmal nichts

    Ja, das verstehe ich gut.
    Ich habe auch oftmals versprochen, nichts mehr zu trinken, weniger zu trinken und bliblablubb und konnte es nicht halten.
    Ich kam mir dann jedes Mal wie eine Versagerin vor, und das machte auch was mit mir.
    Ich habe damals aber auch noch nicht begriffen gehabt, das ich Alkoholikerin bin und somit eine KRANKHEIT habe.
    Mir war es auch nicht klar, das ich kaum eine Chance habe, es allein zu schaffen, trocken zu werden.
    Und so war es dann auch, ich brauchte Hilfe von mehreren Seiten, um ein trockenes Leben beginnen zu können.

    Zitat

    Lia schrieb Dir:
    Meiner trinkt ja abends auch mal was, wenig allerdings, aber das stört mich Gott sei dank nicht, es würde mir schwer fallen von ihm zu verlangen das zu unterlassen, kann ja echt nix für meine Krankheit. Würde ja auch nicht auf Kuchen verzichten, wenn er Diabetes hätte.

    Nein, natürlich kann der Partner nichts für die Krankheit beim anderen.
    Aber er sollte doch seinen Partner auch nicht gefährden, oder?
    Es geht hier nämlich nicht um eine leichte Sommergrippe, die vorüber geht, Alkoholismus ist ein TÖDLICH verlaufende Krankheit, wenn man sie nicht stoppen kann.
    Der Partner ist auch nicht verantwortlich für das trockene Leben des anderen, dafür ist der ganz allein zuständig.
    Aber darf man nicht Unterstützung erwarten von einem der normalerweise liebsten Menschen in seinem Leben?
    Darf man nicht erwarten, das der Partner Rücksicht auf einen nimmt?
    Dann fände ich das eine unendlich traurige Beziehung, die ich sicher so nicht haben wollte.

    Und ganz ehrlich, ich würde ganz sicher darauf verzichten, wenn meine Freundin oder ein Partner Diabetes hätte, in dessen Gegenwart ein fettes Stück Torte zu essen.
    Das käme für mich überhaupt nicht in Frage, ich käme nicht mal auf die Idee, wenn ich das wüsste.

    Zitat


    Eben, ich verzichte auch auf nichts. Nicht auf Fleisch trotz Vegetarier in der Familie, nicht auf Milch trotz Lactoseintoleranz in der Familie, warum sollten die dann wegen mir auf Alkohol verzichten?
    Aber ich zwinge sie nicht, das zu essen, und koche auch extra für sie was

    Ich halte das anders, ein lieber Mensch in meiner Familie ist beispielsweise auch Vegetarierin und wenn sie zu Besuch ist, gibt es hier immer auch vegetarische Gerichte, ich empfinde das keineswegs als Einschränkung, sondern ganz im Gegenteil, es macht mir Spaß, auch Neues auszuprobieren. :)
    Auch gibt es Laktoseintoleranz in meiner Familie, auch da biete ich dann Laktosefreies an, das macht mir gar nix aus.
    Ich möchte damit auch meine Wertschätzung für die andere Person ausdrücken, und das ich ihr Leben und ihre Entscheidungen und auch Erkrankungen so akzeptiere, wie sie sind.
    Da breche ich mir keinen Zacken ausser Krone. :wink:

    Ich möchte hier auch noch anreissen, warum ich wahrscheinlich vieles anders sehe als Du, liebe Jessica und auch Lia.
    Möglichst in Kürze :wink: :
    Ich hing tief in der Sucht, aber es wußte kaum jemand wirklich, wie schlimm das war, denn ich hielt das möglichst geheim, soff auch fast nur zu Hause, wie das viele abhängig trinkenden Frauen tun.
    Und ging bis zum Schluss meinen Job nach, erledigte den Haushalt samt Garten etc.pp und versuchte auch bis zum Schluss, eine gute Mutter zu sein.
    Bis mein Körper nicht mehr mitmachte, ich landete auf der Intensiv, im Mai vor fast 19 Jahren.
    Und ich bekam dort endlich professionelle Hilfe, die ich so dringend brauchte.
    Meine Angehörigen wurden auch über meinen Zustand informiert, der anfangs sehr schlecht war, ich hatte nur mit Ach und Krach die Entgiftung überlebt.
    Und vor allem sahen sie ja auch, wie es mir ging. Keiner von denen wollte mich noch einmal so da liegen sehen. :(
    Sie unterstützten mich in allem, was folgte. Also auf meinen fortan trockenen Weg.
    Mein Mann hat also mit eigenen Augen gesehen, was die Krankheit anrichten kann und er wäre nie auf die Idee gekommen, mich diesbezüglich im Weiteren zu gefährden.
    Er trank die folgenden Jahre NIE in meiner Gegenwart, weil ich ihn darum bat.
    Früher hatten wir auch öfters zusammen gesoffen, er konsumierte also durchaus auch Alk.
    Aber er konnte es einfach so sein lassen, weil er im Gegensatz zu mir halt nicht abhängig soff.
    Und wenn er doch mal ein Bier trinken wollte, tat er das außerhäusig oder in seinem Hobbykeller, entsorgte dann aber auch sofort das Leergut, damit ich damit erst gar nicht irgendwie in Kontakt komme.
    Vor ein paar Jahren hat er dann völlig aufgehört, Alk zu konsumieren, es wollte es einfach gar nicht mehr und das wars dann für ihn auch.

    Alkohol spielt in unserem Leben also gar keine Rolle mehr und wir sind außerordentlich glücklich und zufrieden damit. :)
    Was aber sicher nicht heißt, das nun immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. :lol::roll::lol:

    Ich finde es also keineswegs zu viel verlangt, wenn man von seinem Partner Rücksicht und Unterstützung erwartet, ich finde das völlig normal in einer guten Beziehung und keineswegs egoistisch.

    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine, Jesicca und Lia und alle anderen

    Bei mir ist es auch so, wie du es beschreibst Sunshine. Sehr schön erklärt, Ich empfinde das ebenso. Hat aber etwas gedauert, bis ich dahin kam.
    Ich habe nach dem ich ein paar Wochen aufgehört hatte, meinen Vater gesagt, der ja selbst trinkt, was Sache ist und ihn gebeten nicht zu trinken, davor und während wir zu Besuch sind, zumindest bis ich mich stabiler fühle. Weil ich gemerkt habe, dass ich nach jedem Besuch bei ihm, wenn er dabei was trank ich danach zuhause unruhig wurde und es schwer hatte, Gedanken kreisten um den Alkohol. Nur bald 2 Jahre später, hält er sich immer noch daran, obwohl ich seither nichts mehr dazu gesagt habe. Ich erzähle ihm wie lange ich schon trocken bin. Und er freut sich für mich. Interessanterweise hat sich meine Mutter damals beschwert, und es nicht verstanden, wie ich sowas von ihm „verlangen“ kann ... nun sie ist co schon zu viele Jahre, sie verstand die Sucht nicht. Inzwischen schon, jedenfalls freut sie sich, weil sie sieht, dass es mir viel besser geht und ich es ihr auch erzähle.
    Mein Mann trinkt auch nicht mehr, fiel ihm nie schwer, da er nie süchtig trank, er kein besonderen Gefallen hatte am trinken und am besoffen sein schon gar nicht. Es war in dem Sinn gar kein Verzicht für ihm. Er hat auch früher als ich noch trank, nicht mehr mit mir gemeinsam getrunken. Wir haben jedoch zwei junge Erwachsene zuhause, die doch mal gerne was trinken würden, sich aber auch daran halten, es gibt keinen Alkohol bei uns im Haus. Ich habe ihnen erklärt warum. Es hat ein paar Anläufe gebraucht, aber inzwischen ist es verstanden... aus Liebe für mich. Ich habe nach aussen auch noch gut funktioniert bis zum Zeitpunkt, wo ich aufgehört habe. Mein Konsum war abends, nachts alleine, tagsüber war ich ganz normal am Alltag bewältigen. Ich habe zuhause von alleine aufgehört, quasi von heute auf morgen ... ich konnte es noch so machen, erst nur mit Trinkpausen von paar Monate (ich hatte schon oft trinkpausen und hoffte es wird gut gehen) und nun bin ich im Sommer 2 Jahre trocken. Und ich hoffe es bleibt so, solange ich lebe.
    Nur mein Mann hat mitbekommen, dass ich schwer krank bin, süchtig trank ... und trotzdem können die anderen es auch verstehen, es akzeptieren. Nur zuerst musste ich es selbst verstehen, was es bedeutet alkoholkrank zu sein und was ich beachten muss, wenn ich trocken bleiben möchte. Dann konnte ich es denn anderen erklären. Die, die mich lieb haben, wollen dass ich ihnen gesund erhalten bleibe.
    Liebe Grüsse

  • ja, stimmt schon auch was dhzana und sunshine sagen und ist aus deren sicht absolut nachvollyiehbar, und es ist so sicher auch am besten.
    allerdings, wie bei jessica und bei mir nicht so gany einfach realisierbar.
    letytendlich muss es aber jeder selbst entscheiden, ist ja auch nur meine pers;nliche meinung, dass es mir nichts ausmacht, wenn in meiner gegenwart alkohol getrunken wird, vielleicht will ich es aber auch nicht wahr haben. das wird sich herausstellen, hoffentlich yum positiven.
    bis jetyt l'uft es bei mir super, aber es sind ja auch erst 4 wochen, knapp.
    hoffe, dass ich nicht irgendwann einen rueckfall eingestehen muss.

    lg lia

  • Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich demotivierend, wenn man jemandem um die Ohren haut, dass er eh kurz vor einem Rückfall ist.
    Warum sagt man so etwas?
    Ist nicht Mut und Zuspruch das, was man in dieser Situation braucht?

    Lia, du schaffst das!

    Und nur weil andere es nur schaffen, wenn die ganze Welt auf sie Rücksicht nimmt, bedeutet das nicht, dass es auch anders machbar ist.

    Ganz ehrlich, würde ich von allen verlangen müssen, dass sie wegen mir aufhören müssten zu trinken, würde ich es nie machen. Zudem ist doch die Gefahr eines Rückfalls viel grösser, wenn andere dann doch trinken. Weil ich dann ihnen die Schuld für meinen Rückfall geben kann. Ich finde es nicht gut, wenn man die Verantwortung für den eigenen Konsum an andere überträgt. Es ist immer noch meine eigene Verantwortung, ob ich etwas trinke oder nicht.

    Gut möglich, dass das ab einem gewissen Punkt der Sucht nicht mehr möglich ist.
    Dann muss man wohl sein Umfeld darum bitten, Rücksicht zu nehmen und mit abstinent zu bleiben.
    Aber muss auch das nicht jeder selbst wissen?

    Und ICH finde es demotivierend, dauernd gesagt zu bekommen, dass man es doch eh nie schaffen wird.
    Das motiviert mich genau null. Dann könnte ich es streng genommen ja gleich lassen. Was ich nicht tue. Weil ich mich entschieden habe, nichts zu trinken, und meine Entscheidung weder von einem pessimistischen Internetforum noch von einem trinkenden Ehepartner beeinflussen lasse.

    Sorry, das musste jetzt echt mal raus.

  • liebe jessica,
    danke fur deine worte, ich sehe es wie du und will mich yu der sonderbaren aussage von rattenschwany gar nicht aussern.....
    ich bereite garantiert keine entschuldigung vor und stehe auch niocht vor einem rueckfall, voellig falsch verstanden und falsch interpretiert, rattenschwanz.
    ich bin sehr positiv gestimmt .
    aber bei solchen aussagen vergeht es einem wirklich seine gedanken offen zu schreiben, das muss ich jetzt erstmal verdauen.
    ich m;chte meine trockenhait auch von niemanden anderen abhaengig machen, das widerspricht komplett meinem naturell.
    wenn der partner oder das komplette umfeld auf jemanden ruecksicht nimmt ist das ja wunderbar fuer viele, mich wuerde es belasten und ich habe hier ja schon mal geschrieben, dass es voellig an mir vorueber geht, wenn auf festen, feiern, veranstaltungen oder sonst wo gesoffen wird. ich kann ja gehen wenns mich nervt, aber ich bewege mich eh kaum in solch einem umfeld, sind mir yu viele menschen und ist mir alles zu hektisch und zu laut.
    so, ich lege mich jetyt mit einem buch in die sonne und geniesse meine trockenheit.

    lg...lia

  • Hallo, es ist die Mischung der Beiträge, die man bekommt... Jeder schreibt ja aus seiner eigenen Erfahrung heraus. Manches davon piekt einem an, anderes streichelt einem das Köpfchen usw. usw. Aber man weiß vorher nie so genau, was einem weiterbringt. Wie gesagt: es ist die Mischung der Antworten, die man bekommt. Viele User lesen gerne mal ihre alten Threads und entdecken Antworten, die sie Jahre später ganz anders einsortieren können.
    Hört nicht auf zu schreiben. Hier kann man quasi lernen, auch mal was einfach so stehen zu lassen.
    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Jessica,

    ich verstehe, dass die Ratschläge hier auf Dich völlig übertrieben und teilweise unverständlich wirken. Du stehst ja, wenn überhaupt, erst am Anfang einer Suchterkrankung und hast zum Glück noch nicht in die tiefen Abgründe, die eine fortgeschrittene Alkoholabhängigkeit mit sich bringen, blicken müssen und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du da auch niemals hinkommst.

    Denn diese Höllenqualen will niemand freiwillig durchleben. Alkoholismus ist eine höchst gefährliche und tödliche Krankheit, wenn sie nicht gestoppt wird. Das kann und darf man nicht beschönigen.

    Ich finde es toll, dass Du Dein Trinkverhalten schon früh hinterfragst und trotz der teilweise harten Ansagen noch hier liest und schreibst. Ich hoffe, Du schaffst rechtzeitig den Absprung.

    Hallo Lia,

    ich glaube an Dich und finde es auch nicht in Ordnung, einen Rückfall zu prophezeien, nur weil man sich vielleicht etwas falsch ausgedrückt hat. Viel Spaß beim Lesen in der Sonne!

    LG
    Carmen

  • hallo lindee,
    hab [ber deine antwort nachgedacht und es kann gut sein, dass ich nach laengerer zeit meinen thread durchlese und manches anders beurteile.
    ich lass mich mal ueberraschen.
    vielleicht sollte man auch nicht alles gleich persoenlich nehmen, ist sicher auch eine aufgabe, ueber die es sich lohnt, nachzyudenken.
    egal, habs schon wieder vergessen und versuche bei mir zu bleiben, was bis jetzt hervorragend funktioniert und dass es so bleibt, darum k[mmere ich mich, auch mit der grossen unterst[tzung dieses forums, es ist echt super, dass man jederzeit hier stoebern kann oder auch schreiben.
    liegt mir viel besser als eine reale SHG, da kann ich entscheiden, mit wem man bevoryugt kontakt hat oder was einen anspricht.
    manche leute in der realen SHG sind mir schon gehoerig auf den keks gegangen, allein deshald bin ich scho oft nicht mehr hin...
    na ja, jetzt habe ich ja gefunden was zu mir passt, danke an dieser stelle an alle!!!

    lg lia

  • Hallo lia,
    ich war wegen einer anderen Sache vor vielen Jahren eine Weile in einer realen SHG und bin nach jedem Termin ein Nervenbündel gewesen. All die vielen schrecklichen Geschichten! Man kann ja die Ohren nicht zuklappen!
    Hier im Forum kann ich Threads, User oder Beiträge "ignorieren", sprich: stehenlassen.
    Klar lese ich viel und kann inzwischen gut bei mir bleiben. Und wenn mich was anpiekt denke ich, hey, warum piekt mich das jetzt an?, statt: warum geht die/der jetzt auf mich los? War aber ein Prozeß.
    Nee, eine reale Gruppe könnte ich nicht ertragen. Hier im Forum kann ich rein, wann immer ich möchte. Ich kann Lesepausen machen, ich kann Texte 5 x lesen (bis ich sie kapiert habe :lol:) usw. usw.

    Grüße, Linde :)

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich finde es schwierig in ein paar Sätze die Gedanken zu formulieren ... dahinter stecken meist viele mehrere und je nachdem woran ich gerade denke, schreibe ich was dazu. Daher möchte ich was zu euren Gedanken ergänzen ...

    Es ist ja jetzt nicht mehr so, dass ich nicht mehr mit Leuten an einem Tisch sitzen kann, die ein Glas Wein trinken. Ich bewege mich ganz normal in der Gesellschaft. Ich verbiete niemand was zu trinken, ich glaube das kam so falsch an.
    Ich erzählte wie es mir anfangs ging, als ich anfing aufzuhören. Da war ich sehr empfindlich und hatte zu kämpfen, wenn Alkohol in meiner Nähe war. Muss auf niemanden sonst zutreffen. Ich wünsche euch dass ihr es schafft, so wie er es möchtet und könnt.
    Ich erzähle lediglich wie es mir ging. Habe lange gedacht, ich trinke zwar zu oft, zu viel, verliere die Kontrolle über die Menge die ich vorhatte zu trinken, aber süchtig bin ich deswegen nicht ... ich doch nicht, die Pausen die ich machte, von Wochen bis hin zu zwei Monaten waren eine Bestätigung dafür ... bewiesen sie mir doch du hast es im Griff, du kannst ja aufhören, wenn du willst. Bis zum nächsten Mal, wo es wieder regelmässig zu viel wurde und ich mir schwor, jetzt hörst du aber für länger auf, mindestens ein halbes Jahr. Mal sehen, wie lange ich es schaffe, wenn ich dem Alkohol mal konsequent aus dem Weg gehe. Ich war neugierig wann die Trinkgelagen auftauchen werden bei mir und ob sie irgendwann aufhören, wenn ich kein Kontakt mit Alkohol habe. Und so nach und nach wurde es einfacher, je mehr Zeit ohne zu trinken verstrich, umso besser ging es mir. Und als ich ein Jahr ohne hatte, wollte ich nicht wieder anfangen zu trinken. Ich weiss ich würde wieder die Kontrolle verlieren, und das will ich nicht. Habe lange versucht es zu kontrollieren, ging nicht. Also lasse ich es jetzt sein. Ist ein Weg der Erkenntnis, durch Versuch und Irrtum habe ich gelernt und meinen Weg gefunden.
    Liebe Grüsse

  • Habe was vergessen... soweit ich es verstanden habe, gibt es keine Sicherheit und keine Versicherung gegen einen Rückfall, für niemanden... ein Rückfall kann jeden treffen, egal wie lange man schon trocken ist ... zumindest theoretisch...
    Ich kann aber was dafür tun, damit ich keinen Rückfall habe und das naheliegendste ist einfach keinen Alkohol in meinem Umfeld zu haben. Ich muss mir das Leben ja nicht noch unnötig schwerer machen, als es eh schon oft ist.
    Und ich kann das erste Glas stehen lassen, für heute... Tag für Tag für Tag.
    Ich habe auch keine Angst vor einem Rückfall, denn ich achte auf mich.
    Ich beobachte, wenn mich was triggert, das merke ich mir und lerne mit der Situation besser umzugehen. So wachse ich und werde stabiler und sicherer. Ich behalte aber meine Aufmerksamkeit und vergesse nicht, was mit mir passiert, wenn ich unachtsam und leichtsinnig werde. Ich darf das nicht vergessen, das ist meine innere Trocken-Arbeit, was ich für mich tun kann. Es ist meine Verantwortung und meine Pflicht mir gegenüber, will ich gesund und alkoholfrei bleiben.

  • Hallo Jessica,
    Du schreibst:

    Zitat

    Weil ich mich entschieden habe, nichts zu trinken, und meine Entscheidung weder von einem pessimistischen Internetforum noch von einem trinkenden Ehepartner beeinflussen lasse.

    Pessimistisches Internetforum?
    Ich würde mal eher sagen, das es hier einige alte Hasen gibt, die den Weg aus der Sucht kennen, weil sie ihn schon gegangen sind.
    Und ebenso wissen, wie es höchstwahrscheinlich nicht funzt, leider oftmals auch aufgrund eigener bitterer Erfahrungen.
    Wenn man das als pessimistisch bezeichnen möchte, dann bitteschön. Mir egal.

    Auch hat sich ein trinkender Partner oftmals als Gefahr herausgestellt.
    Ich erinnere noch, wie mich meine später begleitende Hausärztin in einem der ersten Gespräche fragte, ob man Mann Alk konsumiere?
    Im ersten Moment erschloss sich mir der Sinn der Frage nicht, später dann sehr wohl.
    Es wurden nicht nur hier in diesem Forum die Erfahrungen gemacht, das es sehr schwer ist, mit einem trinkenden Partner an seiner Seite trocken zu bleiben.
    Das ist selbst in Arzt-und Therapeutenkreisen sehr wohl bekannt und es ist auch immer wieder Thema in realen SHG.

    Ich wüßte auch nicht, das hier jemand geschrieben hat, das "alle Welt" nun trocken leben müsse.
    Mir ist es völlig latte, ob "alle Welt" Alk trinkt, ich möchte das nur nicht in meiner Gegenwart.
    Wer das nicht kann, muss dann eben auf mich verzichten, kein Problem.
    Da mein persönliches Umfeld aber weitestgehend alkoholfrei ist, ist das Problem eh längst erledigt.
    Mir ist es auch völlig egal, ob andere trinken, wenn ich nicht dabei bin, das ist doch ihre Sache.
    Es geht einzig und allein darum, das ich es nicht in MEINER Gegenwart mag. Und das wird auch so akzeptiert.

    Es gibt aber auch Situationen, wo ich darauf gar keinen Einfluss habe, beispielsweise wenn ich in einem Restaurant essen gehe.
    Darum habe ich das in den ersten anderthalb Jahren meines abstinenten Lebens auch nicht getan.
    Und auch jegliche andere Feier gemieden, auf der Alk getrunken wurde,weil mir das viel zu gefährlich erschien.
    Ich kannte damals übrigens weder irgendwelche "Grundbausteine" noch war ich in diesem Forum oder in einer realen Gruppe.
    Allein mein Bauchgefühl sagte mir, was für mich gut ist und was wahrscheinlich nicht.
    Allerdings war ich auch bereit zu Veränderungen in meinem Leben. Auch wenn die unbequem erschienen.

    Es tut mir ja sehr leid, das nicht alle das schreiben, was Du gern hören würdest. Aber so ist das hier mitunter nun auch mal.
    Vielleicht liest Du einige Beiträge ja auch später nochmal, dann wirst Du vielleicht auch erkennen, das die meissten davon nicht böse gemeint waren, sondern im Gegenteil.
    Die meissten berichten hier von ihren eigenen Erfahrungen, was man sich letztendlich davon mitnimmt, liegt im Endeffekt an jeden selbst.

    Ich kann mich aber auch noch gut an meine Anfänge erinnern. Und ich war froh, wenn ich von den Erfahrungen anderer lesen durfte, um meinen Weg aus der Sucht zu finden.
    Auch wenn mir da auch so einiges mitunter nicht in den eigenen Kram passte oder ich es noch nicht verstand.


    Ich wünsche Dir nun auf Deinem Weg weiterhin viel Erfolg und alles Gute !
    LG Sunshine

  • Also gut, wenn du schreibst:


    ... ist ja auch nur meine pers;nliche meinung, dass es mir nichts ausmacht, wenn in meiner gegenwart alkohol getrunken wird, vielleicht will ich es aber auch nicht wahr haben. das wird sich herausstellen, hoffentlich yum positiven.

    dann stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf.

    Warum? Weil ich mir das so ähnlich vor vielen Jahren selbst immer erzählt habe, dass ich das ja mal ausprobieren könnte, ob das funktioniert. Immer mit dem Hintergedanken, dass es, wenn es nicht funktioniert, nun auch wieder nicht sooo schlimm ist, ich kann es ja dann wieder aus Neue versuchen.
    Wenn's schief geht, geht es schief. Ich würde mich nie wieder auf solche Experimente einlassen, wenn es um mein Leben geht. Schon der Gedanke daran, dass ich was mache, was mein Leben beenden könnte, ist strafbar. Also wenn ich nicht weiß - oder in dem Fall du - ob es gut ausgeht oder nicht, lass es.

    Ich hab's jahrelang immer wieder auf's neue versucht, so lange bis ich mit Halluzinationen in's Krankenhaus eingeliefert wurde.

    Und das, ist für mich die Vorbereitung der Entschuldigung:


    hoffe, dass ich nicht irgendwann einen rueckfall eingestehen muss.

    So in der Art, wenn es passiert, ist es passiert, ich hab es geahnt.
    Da hab ich mir dann immer gesagt: "Ja gut, du hast es versucht, das ist ja schon mal gut und jetzt weißt du wie es nicht funktioniert."
    So ein Schwachsinn!

    Und am Ende kannst du auch noch was Positives aus dem Rückfall ziehen: Seht ihr/siehst du, ich habe recht gehabt. Gute Vorbereitung.

    Ich hoffe, dass du damit zurecht kommst.

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