Hanseat - Moin aus Hamburg

  • Liebe Leute,

    eine weitere Woche ohne Alkohol ist ins Land gegangen. Bei Zigaretten und Sport bin ich leider wieder etwas eingeknickt, aber ansonsten habe ich alles im Griff, gut gearbeitet, und was Alkohol angeht, war das wirklich eine einfache Woche. Ich hatte keinerlei Sehnsüchte oder Verlangen. Ansonsten ist nicht viel passiert, außer daß ich mal Handtücher und Bettwäsche sortiert, weggeworfen und neu angeschafft habe. Die neuen Handtücher sind wunderbar, aber sie fusseln wie Sau, das war in dieser Woche der größte Aufreger. Wenn das meine größten Probleme sind, geht es mir also sehr, sehr gut.

    H.

  • Hallo Hanseat,

    ist ja auch mal ganz schön, wenn der einzige Aufreger die fusseligen Handtücher sind :)

    Da habe ich aber leider keinen Tipp...Vielleicht noch ein, zweimal extra waschen?

    Einen schönen Sonntag

    Seeblick

  • Hallo Hanseat,

    schoen, das zu hören. Mir geht es auch gut. Heute hat mir unsere Tochter verkündet, dass sie sich verlobt hat. Wir haben ja auch schon zwei suesse mädels von ihr. Der Schwiegersohn ist auch ein ganz Netter. Das ist so schön aufregend :love:

    Hast du die möglichkeit deine Handtücher mal in einen trockner zu werfen, dann sind die fussel weg.

    Einen schönen Sonntag

    LG. Hoffnung

  • Danke für die Tips, Ihr beiden. Einen Trockner habe ich leider nicht, aber was fusselt, landet sofort wieder in der Waschmaschine. Leider muß ich die Handtücher separat waschen, weil sie mir schon zwei Paar Socken ruiniert haben. Die Welt ist grausam.

  • Und ich dachte, da werden zuerst die potentiellen Schwiegereltern um Erlaubnis gefragt?

    Ts, ts, ts, die Jugend von heute.... verlobt sich einfach mal eben so. :mrgreen:

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Max,

    ich komm mal zu Dir rüber, weil ich das, was Du bei "Eismann" geschrieben hast, total nachvollziehen kann. Dass Deine Eltern beide schon tot sind, tut mir leid und dass sie ebenfalls abhängig waren, auch. Bei solchen Geschichten wird einem immer wieder extrem bewusst, wie viel Alkohol zerstören kann, wenn man abhängig ist.

    Ich selbst ärgere mich auch oft, dass ich durch meine eigene Sauferei viel verpasst habe. Das betrifft zum Einen meine Kinder. Ich hab mich immer, so gut es eben als Alkoholikerin geht, um sie gekümmert und habe oberflächlich auch noch alles auf die Reihe bekommen. Schule, Hobbys usw. Aber eben alles nur nebenbei. Gerade als sie klein waren, wünsche ich mir im Nachhinein, dass ich Momente mit ihnen viel mehr hätte genießen sollen. Wie oft ich verkatert war und einfach nur schlafen konnte oder wie oft wir verschlafen habe usw., daran mag ich gar nicht zurückdenken.

    Mit meiner Mutter geht es mir auch so. Ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu ihr, sie war als Mama immer für mich da, wirklich immer! Und sie war auch wie eine Freundin, ich konnte ihr viel erzählen und auch anvertrauen. Jedenfalls war sie sehr familiär und Heiligabend waren wir immer in meinem Elternhaus, solange ich lebe. Sie hat uns bekocht und wir hatten immer einen schönen Abend mit der engsten Familie. Gesoffen wurde da übrigens nicht und auch ich habe mich da immer zusammengerissen und erst hinterher, wenn ich nach dem gemütlichen Teil bei der Familie mit Freunden noch mal los bin, richtig losgelegt.

    Außer 2011. Da habe ich mit meinem damaligen Freund am Vormittag des Heiligabend Besuch bekommen von meiner besten Freundin und einem Kumpel. Sowohl meine beste Freundin, als auch mein damaliger Freund sind nicht alkoholabhängig. Aber an dem Vormittag hat es sich einfach so verselbständigt. Wir haben Sekt getrunken, in der Küche getanzt... Es war sogar im Nachhinein betrachtet ein lustiger Tag. Für mich nicht ungewöhnlich, für die Anderen schon. Für die Nicht-Abhängigen sozusagen die absolute Ausnahme, wo sie noch ein Leben lang von erzählen "Weißt Du noch, das eine Jahr an Heiligabend, wo wir es krachen lassen haben?" Für mich wie gesagt ein Tag von vielen, wo ich am Ende einfach nur voll war.

    Tja und dann habe ich mich abends zusammengerissen, mich fertig gemacht und bin mit meinem damaligen Freund zu meiner Familie. Meine Mutter war nicht begeistert, da sie mir angemerkt hat, dass ich total angesoffen bin. Aber wir haben dann natürlich erzählt, wie es sich ergeben hat, sie hat es so hingenommen und wir hatten auch einen schönen Abend. Wobei. Hatten wir das? Eigentlich nicht. Ich war total kaputt und fertig mit der Welt und hätte zu Bett gemusst. Sie fand es bestimmt auch nicht toll, dass ich in so einem Zustand war.

    Tja, das war das letzte Heiligabend, was ich mit meiner Mutter verbringen konnte. Ein paar Monate später ist sie von jetzt auf gleich, ohne vorher krank gewesen zu sein, mit nur 56 gestorben. Ich denke so oft daran... Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich es nicht gewagt, voll wie ein Eimer dort aufzukreuzen, sondern hätte mich wenigstens an dem Tag zusammengerissen, damit wir einen wirklich schönen Abend haben, weil es ihr immer wichtig war und mir eigentlich auch.

    Aber Max, was solls?! Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Du kannst es nicht mehr ändern, dass Du die Zeit nicht intensiver mit Deinem Vater verbracht hast oder Dich mehr um Deine Mutter gekümmert hast und ich kann es nicht mehr ändern, dass ich viele Zeiten mit meinen Kindern besoffen erlebt habe und dass meine Mutter am Ende ihres Lebens noch registrieren musste, dass ich ein Alkoholproblem habe. Denn das hat sie ganz sicher, denn da fing es schon an, immer weiter nach unten zu gehen mit mir. Sie hat mich auch mal angesprochen, aber ich war noch im Schön-Reden-Modus. Die richtig krasse Zeit hat sie dann nicht mehr miterlebt, das kam dann nach ihrem Tod. Klar! Ich hab dann ja die Traurigkeit erst Recht weggesoffen und mich abgelenkt. Das finde ich im Nachhinein auch absolut schade und tat mir langfristig gesehen natürlich gar nicht gut.

    Wir können es jetzt nur besser machen. Die Möglichkeit gibt es wenigstens und die sollten wir auf jeden Fall nutzen.

    LG Cadda

  • Es gibt Neuigkeiten: Zu Weihnachten und Silvester habe ich mich jetzt schon abgesichert. Ich werde erst eine Tante und dann Freunde besuchen. Alle wissen, daß ich Alki bin. Bei diesen Freunden habe ich jetzt schon seit vielen Jahren die Feiertage und den Jahreswechsel verbracht -- immer nüchtern. So kommt es, daß ich schon seit Jahren über die Feiertage nichts gesoffen habe. (Dafür aber davor und danach immer reichlich. Das wird dieses Mal anders sein.) Das war wichtig, das zu organisieren. Da kann ich jetzt einen Haken dran setzen.

  • Es ist schön zu lesen, wenn jemand auf einem guten Weg ist.

    Ich freue mich für und mit jedem, der es schafft, vom Teufel Alkohol weg zu kommen.

    Traurig macht es mich, dass mein eigener Mann es nicht schafft.

    Ich drücke dir die Daumen, Hanseat.

    Du schaffst es!!!!!!!!

    LG

  • Hallo Hanseat,

    das ist ein guter Plan. Ich verbringe Weihnachten auch nur mit Mann, Kindern und Enkelkindern. Die wissen ja auch alle bescheid. Es wird sicher ein schönes und geborgenes Weihnachten für uns.

    LG. Hoffnung

  • Hallo Hanseat,

    das ist ein guter Plan. Hast du denn auch einen Plan für "davor und danach"? Wenn du zu den Zeitpunkten immer getrunken hast, kannst du dir schon eine Alternative überlegen.

    Viele Grüße

    Seeblick

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!