Merlyn - Alkoholkranke Mutter bricht Brücken ab

  • Hallo Merlyn,

    was für eine dramatische Entwicklung. :?

    Alles Gute für euch alle in dieser schwierigen Situation.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das tut mir sehr leid Merlyn. Ich hoffe, dass sie Deiner Mutter helfen können.

    Dass ihr im Frieden miteinander seid und das letzte Treffen gut gelaufen ist, finde ich schön. Aber wie gesagt hoffe ich, dass sie es schafft, die Lungenentzündung zu bekämpfen.

    LG Cadda

  • Hallo zusammen,

    Vielen Dank für eure guten Wünsche und Gedanken! Ja, es ist wirklich dramatisch, obwohl ich froh bin, dass das Personal auf der Intensivstation so routiniert ist, dass man wirklich ein gutes Gefühl haben kann. Ich hatte Angst vor dem Besuch, aber es war nicht viel anders als normale Besuche im Krankenhaus und bis auf die vielen Geräusche der Maschinen auch recht friedlich.

    Die Situation ist weitgehend unverändert, die Entzündungswerte von der Lungen Entzündung gehen zurück, über alles weitere kann man nur spekulieren, da sie noch immer im Koma liegt und auch noch nicht versucht wird, die Beatmung abzustellen.

    Ich mache mir natürlich tausend Gedanken und überlege in verschiedenen Szenarien, wobei eine mögliche intensivpflege für alle Angehörigen aus der Familie den grössten Schrecken darstellt.

    Wir werden sehen, ich bete weiter, auch wenn ich nicht genau weiss, wofür…aber das liegt ja auch gar nicht in meiner Hand.

  • Heute Morgen ist meine Mutter verstorben. Ich hoffe, sie weiss, wie sehr wir sie trotz allem geliebt haben.

    So ein Ende hat niemand verdient. Nikotin und Alkohol haben sie viel zu früh von uns genommen.

    Ich wünsche jedem, der es noch kann, das früher zu erkennen.

  • Liebe Merlyn,

    ich fühle mit dir, auch wenn jeder Tod ganz individuell ist, kann ich mir vorstellen wie schmerzhaft dein Verlust ist. Nimm dir die Zeit um das Geschehene zu verarbeiten. Trauere wie es sich für dich richtig anfühlt. Und wenn dir danach ist, findest du hier offene Ohren und Augen.

    Helena

  • liebe Merlyn,

    ich möchte dir zum Tode deiner Mutter mein herzliches Beileid aussprechen und dir Kraft für die nächsten Stunden und Tage wünschen.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen Dank für eure lieben Nachrichten, es ist nun schon einige Monate her, dass meine Mutter verstorben ist und doch manchmal noch sehr aktuell.

    Was bleibt, ist der Schmerz über den Verlust und den unerfüllten Wunsch nach einer Lösung der Spannungen. Der Wunsch nach mehr guter gemeinsamer Zeit.

    Was bleibt, ist der Frust über die eigene Machtlosigkeit. Ich bin wütend auf die Tabak- und Alkohollobby und möchte manchmal wildfremde Menschen, die ich im Konsum beobachte, schütteln und erzählen, dass meine Mutter daran gestorben ist. Aber ich weiss es ja, dass es nichts bringt.

    Ich wüsste gerne, was sie denken würde, wenn sie jetzt auf ihr Leben und ihr Ende zurückblicken könnte. Würde sie jetzt doch gerne noch etwas ändern? Oder würde sie denken, es hätte ja auch nichts gebracht?

    Wir sind noch immer am Ausmisten von all den Tonnen an Sachen, die sie gekauft hat ohne Überblick (wohl die dritte Sucht) und stossen dabei auch immer wieder auf lose Zettel und Notizhefte, die ein seltsames Pseudo-Kontrollverhalten offenbaren. Seitenweise Notizbücher mit dem täglichen Wetterbericht. Notizbücher mit den täglichen Coronazahlen in verschiedenen Bundesländern. Tagebucheinträge, die keinerlei Reflexion beinhalten, nur Beschreibung von Wetter, Essen, Einkäufen. Kann es tatsächlich sein, dass man alles an der eigenen Krankheit ausblendet?

    Wie finde ich zu einer ruhenden, positiven Erinnerung ohne Schönfärberei?

    Liebe Grüsse und danke nochmal an euch alle, die ihr mich unterstützt habt im letzten Jahr!

  • Hallo Merlyn

    Zunächst mein herzliches Beileid.

    Ich bin neu hier im Forum und weiß daher deine Vorgeschichte dazu nicht.

    Du hast von diesen ganzen Notizen geschrieben. Diese finde ich bei meiner Schwiegermutter auch immer wieder.

    Was sie wann gemacht hat, mit wem telefoniert, wann sie einkaufen war,ja sogar wann wir mit den Kindern nach Hause kommen.

    Meinst du das dient nur als Gedankenstütze, weil die Erinnerung fehlt oder gibt es eine andere Erklärung dafür.

  • Hallo Fraxi,

    Meiner Einschätzung nach, gibt es zwei Arten von Zweck, dass eine ist die Gedankenstütze, die du beschreibst, wegen der zunehmenden Vergesslichkeit. Da ordne ich die vielen kleinen Notizzettel und auch die Tagebücher und Excellisten zu. Zum anderen waren es aber zumindest bei meiner Mutter auch Sachen, die später keine Relevanz mehr haben und bei Bedarf auch anders recherchiert werden könnten, wie die täglichen Coronazahlen, die sie aus dem Videotext abgeschrieben hat. Das würde ich als Laienpsychologin werten als Versuch, etwas in seinem Leben vermeintlich unter Kontrolle zu haben. Das Aufschreiben vermittelt das Gefühl, etwas sortiert zu haben und einen Überblick zu haben über die ansonsten zu bedrohlichen Umstände.

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