Interessant in dem Zusammenhang ist es aus meiner Sicht nochmal den „Motor“ bzw. die Motivation für dieses Festhalten anzuschauen. Oft ja sogar trotz der Erkenntnis!
Offenbar erscheint es vielen Cos einfacher/sinnvoller(?) unermüdlich alle Energie in eine ungesunde Beziehung, einen uneinsichtigen Alkoholkranken zu stecken als in sich selbst - nur damit von außen irgendwie Liebe zurückkommt? Warum ist das so?
Anderen wiederum scheint es leichter zu fallen, sich wieder in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen und loszulassen. Wie gelingt denen das?
Interessanterweise scheinen letztere schneller wieder auf die Beine zu kommen - die, die nicht allzulang zurückblicken und den fiktiven Möglichkeiten hinterher trauern …
Ich bekomme sehr oft gesagt, du musst dich selbst lieben, dann kommt das auch mit der glücklichen Beziehung. Aber ich liebe mich selbst!
Ich weiß, wie ich mir was Gutes tun kann, ich erkenne negative Denk- und Verhaltensmuster, ich bin gern mit mir und auch gern allein, ich sag mir viele nette Sachen, ich nehme mich selbst in den Arm … aber ohne Verbindung/Partner fühle ich mich trotzdem oft einsam. Und in einer Beziehung bin ich bislang immer Gefahr gelaufen, mich und meine Bedürfnisse aufzugeben und mich zu verlieren…
Vielleicht ist das der hartnäckige kindliche Schmerz, den ich erlitten habe in einer kranken, suchtbelasteten Familie und einigen ungesunden Beziehungen … vielleicht braucht es einfach noch mehr Zeit, noch mehr professionelle Hilfe zu heilen …
… aber ich finde es auch normal, dass ich mir Verbündete und Liebe wünsche auf dieser Welt. Wichtig ist aber, dass ich mir bewusst bleibe, dass wahre Liebe nicht über „Bande“ kommt. Also wie beim Billard meine ich. Dass ich dem anderen all meine Energie zur Verfügung stelle und so von ihm (vielleicht) etwas Liebe zurück bekomme. Dass ist nämlich irgendwo ganz tief als Verhaltensmuster auf meiner Festplatte.
Was ich ja eigentlich suche, ist bedingungslose Liebe! Und die finde ich so nicht. Vor allem nicht bei jemandem, der gerade nichtmal in der Lage ist, sich selbst zu lieben - und das ist ein nasser Alkoholiker aus meiner Sicht nicht.