Brigitt58- Schwanken zwischen Erleichterung, Trauer, Zweifel.

  • Hallo Brigitt,

    Es ist wie immer. nur kein Stress machen sonst trinkt er wieder und ich bin schuld und ich habe wieder einen unberechenbaren Mann.

    Genau das war auch meine Denke. Alles aus dem "Weg räumen", damit er keinen Grund hat zu trinken.

    Dabei war es der Grund, der mich im Hamsterrad gehalten hat. Er mußte Verantwortung für sich übernehmen, er ist erwachsen und muß seine Aufgaben übernehmen.

    Ich mußte lernen, das "Nein" ein ganzer Satz ist.

    Fang im kleinen an, und sei konsequent, denn sonst nimmt er dich nicht ernst.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen liebe Brigitt,

    Ich habe einen Monat lang um eine absolute Kontaktsperre gekämpft. Er durfte nur Rechnungen für das Haus in meinen Briefkasten werfen (Geld war immer mein Part) ansonsten Funkstille. Falls das bei dir nicht geht, wie wäre es, wenn du bei Kontaktaufnahme seinerseits ein neues Ritual entwickelst - 10 Minuten erst mal bewusst was anderes machen und dann in dich rein hören, ob du wirklich zu ihm willst und dann danach handeln.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Guten Morgen,

    vielen Dank für Eure Anregungen...ich werde es Ausprobieren,

    Ich weiß auch ganz ehrlich nicht warum ich immer wieder darauf reinfalle...wenn ich darüber nachdenke weiß ich das ich nicht zu Ihm will, ich weiß auch das meinen Gefühle nicht mehr da sind, das ich mir immer wieder in Erinnerung rufe wie schrecklich er ist wenn er was getrunken hat...aber wenn er ruft springe ich.

    VG Brigitt

  • Guten Morgen Birgit,

    das dauert alles, jeder hat seinen eigenen Weg und seine Grenzen!

    Ich selbst habe Jahre gebraucht um zu erkennen dass man einem Alkoholiker nicht helfen kann. Ich glaube jeder von uns muss seinen Weg finden aber bitte schau auf dich selbst! Man vergisst leider immer sich selbst!!! Tu dir selbst gutes denk an dich!

    Einen schönen Tag wünsch ich dir

    Gruß Maike

  • Vielen Dank....ich bin so froh das es Menschen hier gibt die so etwas oder ähnliches erlebt haben und ich mit meinen Gefühle und Gedanke nicht alleine bin.

    Ich habe zwar zwei wirklich liebe Freundinnen, die mich immer sehr unterstützen und aufrichten, wenn es mir mal wieder schlecht geht und mein Gefühlschaos mal wieder zu groß ist.

    Aber auch Sie kommen an Ihre Grenzen mit mir :lol:

    ich möchte Sie auch nicht überstrapazieren...

    Ich hoffe das ich bald mal etwas Mutiger bin und das Nein sagen lerne.

    Mein erstes Ziel ist nicht jeden Anruf von Ihm anzunehmen.

    Ich hoffe das ich bald weiß was für Gefühle ich wirklich habe....die Gefühle die da sind, ohne die Sorgen und das ewige Gefühl der Hilflosigkeit.

    Gute Nacht

  • Hej Brigitt, was mir gerade einfällt… Ich hab damit angefangen ganz grundsätzlich nicht ran zu gehen, wenn meine Eltern angerufen haben. Immer auf die Mailbox sprechen gelassen und anfangs natürlich sofort abgehört und auch sofort zurück gerufen. Gerne mit ner Quatsch Ausrede, versehentlich lautlos gestellt, war gerade auf der Toilette etc. Nach und nach konnte ich dann Anrufe immer besser ignorieren, später abhören und gar nicht zurück rufen. Direkt komplett blockieren wäre vermutlich viel leichter gewesen, aber mein Weg war halt langsam und stetig ☺️

    Liebe Grüße und eine gute Nach, Lea

  • Hallo Birgit

    also ich hab auch das Telefon prinzipiell auf lautlos gehabt die erste Zeit. Mittlerweile macht es mir gar nichts mehr aus und ich denke mir immer mehr wenn es wichtig ist dann kann man sms schreiben oder auf die Mailbox sprechen! Der Abstand war für mich sehr heilend, mit der Zeit spürt man wieder was wirklich in einem!

    Genieß den schönen Tag

    Lg Maike

  • Hi Birgitt, ich kann deinen Schmerz und deine Zerissenheit verstehen und ich denke, jeder Angehörige kennt von sich selbst auch das Nein sagen-Problem. Sei nicht so streng mit dir! Ich lese in deiner Geschichte nämlich schon ein Nein von dir - und zwar ein ziemlich großes. Mit deiner Trennung hast du ein fettes NEIN - SO NICHT ausgesprochen (und ein JA zu dir selbst). Das ist der Teil in dir, der dich schützen will, der da spricht und du kannst wahnsinnig stolz darauf sein, dass du das geschafft hast! Der Weg ist schwer und viele Angehörige brauchen mehrere Anläufe - aber irgendwann sind die Grenzen so dermaßen überschritten, dass es kein Zurück mehr gibt. Liebe Brigitt, überlege dir Backup-Strategien, möglichst konkret: "Wie gehe ich damit um, wenn er anruft"; "Was mache ich, wenn er xy will" etc. Wenn du dir nicht zu affig dabei vorkommst, spiele es in Rollenspielen durch - laut, nicht im Kopf. Der radikalste Weg wäre, ihm ganz ehrlich zu erklären, wie es in dir aussieht: Ich brauche die Zeit um mich selbst zu sortieren. Mir geht es schlecht mit der SItuation wie sie jetzt ist. Ich kann gerade nicht für dich da sein, weil ich für mich da sein muss und das widerspricht sich. Wir können über einen Neustart reden, wenn du aus der Reha bist. Das hätte den Vorteil, dass du ein bisschen mehr abschätzen kannst, wie ernst er das Aufhören meint. Redet er nur davon oder geht er die Schritte auch, wenn nicht in Aussicht steht, dass du dann sofort an seiner Seite stehst? Kümmert er sich allein um Entzug und Reha, oder passiert einfach nichts, wenn du nicht "bei der Stange" bist (und ihm am besten auch noch alle Termine machst, so dass er nur etwas hingehen muss, um halbherzig sein Commitment zu zeigen)? Für welchen Weg auch immer du dich entscheidest: Du bist hier - das ist ein toller Schritt. Du hast dich getrennt - das ist ein toller erster Schritt! Sei stolz darauf. An diesen Punkt zu kommen, war nicht einfach!

  • Hallo Brigitt,

    das habe ich gerade bei Elima von Dir gelesen

    Ich begreife ganz langsam das es jetzt einfach um mich geht und ich mich wohl fühlen muss...ich bin zwar gegangen weil ich Ihm einen Anstoß geben wollte,

    Jetzt sehe ich aber das der Schritt für mich war und das ich jetzt lernen muss mich zu spüren und meine Wünsche kennenlerne.

    Genau so war es bei mir auch. Meiner Meinung nach bist Du auf dem richtigen Weg. Es wird bestimmt noch dauern und die zwiespältigsten Gefühle werden in dir toben, aber es lohnt sich auf jeden Fall.

    Viel Kraft und Geduld für Deinen Weg wünsche ich Dir.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo,

    ich zweifle gerade ein wenig an mir.

    Gestern hat mein Mann einen Vorschlag zu Trennungsmodalitäten von meiner Anwältin bekommen.

    Er hat bei mir angerufen...mit der Bitte einmal dazu zu sprechen.

    Er hat mir gesagt das er die Vereinbarung akzeptieren würde und er sich eine Wohnung suchen würde.

    Auch wollte er einen Entzug machen.

    Ich war etwas erstaunt und fand es etwas frustrierend das er sich so gar nicht wehrt und ein Gegenangebot gemacht hat.

    Er tat mir tatsächlich Leid und ich hatte ein schlechtes Gewissen, obwohl mein Angebot fair war und Ihm auch Brücken gebaut habe.

    Wir haben zusammen noch zu Abend gegessen und es war irgendwie entspannt und vertraut.

    Er hat mir gesagt das er mich liebt und er weiß das es nur ein Wir gibt wenn er den Alkohol komplett aufgibt.

    Ich mag Ihn, aber ich weiß nicht was ich fühle...es ist im Herzen so taub und gleichzeitig ein völliges Chaos...ich versuche in mich reinzuhören und ich höre nichts.

    Natürlich mache ich meine Schritte ..ziehe aus, gehe zur Rechtsanwältin...aber irgendwie alles im Trance so ohne das Gefühl das es bewusste Entscheidungen sind.

    Ich frage mich die ganze Zeit ob man eine Beziehung, eine Trennung und den Umgang miteinander auch anders gestalten kann.

    Nicht immer denkt ..das macht man so oder das erwartet man von mir es so zu machen.

    Ich weiß das ich Ihn noch mag, ich weiß das ich Ihn vermisse, aber ich weiß auch das ich so nicht mehr mit Ihm zusammenleben möchte und schon gar nicht mit dem Alkohol.

  • Hallo Brigitt,

    meine Meinung: lasst Taten sprechen- alle beide. Sollte er ohne Alk und du ohne ihn leben können, stehen euch doch immer noch alle Türen offen.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Ich frage mich die ganze Zeit ob man eine Beziehung, eine Trennung und den Umgang miteinander auch anders gestalten kann.

    Hallo Brigitt58,

    solche Ideen hatten auch schon andere CO-Abhängige hier im Forum.

    Nur um nicht ganz loslassen zu müssen, denn darum geht es doch dabei, nicht wahr?

    Ich kann mich nicht dran erinnern, das auch nur eine Dame so glücklich geworden wäre oder auch nur eine gewisse Zufriedenheit eintreten konnte.

    Der Alk wird immer dazwischen stehen und das geht auch nicht mehr weg...ausser vielleicht wenn er ein paar Jahre trocken leben würde und langsam wieder Vertrauen entstehen könnte...und BEIDE daran arbeiten würden.

    Du hast einiges in die Wege geleitet, klasse, nun steh doch bitte auch dazu. Wenn Du immer wieder mit ihm zusammen hockst, wird sich allerdings für Euch auch nix ändern. Ich denke, er nimmt Dich und Deine Entscheidungen gar nicht ernst, und denkt, ach die beruhigt sich auch wieder. Meist nicht ohne Grund...denn wie oft bist Du schon eingeknickt?

    Warum also nicht auch diesmal damit rechnen.

    Brigitt, das Herz braucht seine Zeit, um dem Verstand folgen zu können .

    Vieles wird sich falsch anfühlen, weil es noch so ungewohnt ist.

    Gib Deinem Herzen doch mal diese Zeit, und zwar ohne Kontakt zu ihm.

    Bekommst Du das hin?

    Wenn nicht, sehe ich kaum Chancen für eine Loslösung von diesem Mann.

    Willst Du Dich eigentlich von ihm lösen?

    Mit allen Konsequenzen?

    LG Sunshine

  • Entschuldige Elima, das hier ist ja Dein Thread, ich wollte ihn nicht für Antworten an Brigitt missbrauchen. Habe nicht aufgepasst.

    Vielleicht ist ein Moderator so nett, meine Antwort in Brigitts Thread zu schieben?

    LG Sunshine

  • Hallo, Brigitt, Sunshine und Lütte,

    ich habe eure Beiträge aus dem Fädchen von Elima hierher verschoben.

    Lieber Gruß

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hi Brigitt,

    Ich glaube wirklich, dass euch etwas Abstand gut tun würde. Mitten im Trennungsschmerz denkt man häufig nicht klar. Erst mit etwas Abstand kann man Fragen wie 'Hab ich die Kraft, ihn auf diesem Weg zu begleiten?' 'Komme ich emotional überhaupt mit Rückfällen klar', 'kann ich ihm nach all dem noch trauen?' (und wenn die Antwort darauf nein ist 'kann ich das Vertrauen über die Zeit wieder aufbauen?') für sich beantworten. Abstand ist eine Chance für euch beide das herauszufinden. Solange ihr so viel Zeit miteinander verbringt, füttert ihr das emotionale Chaos in euch weiter, weil ihr kein Ende findet!

    Wenn ihr nach 6 Monaten merkt, ihr mögt euch noch immer, macht das eure Beziehung nur noch wertvoller. Und ihr konntet euch Zeit geben zu heilen. Und zwar beide.

  • Ihr habt alle so recht und mein Verstand sagt es auch, das es nicht anders geht als Abstand zu haben.

    Ich bin schon wieder so in meinem Helfermodus...das es mich wieder um Wochen zurückwirft

    Mein Gott was ist bloß los mit mir...ich bin ausgezogen, war bei einer Rechtsanwältin und fühle mich soweit wohl.

    Ruft er an sagt mein Mund was anderes als mein Verstand denkt und sagen würde.

    Ich brauch Abstand...und muss Nein sagen!

  • Ich weiß es auch nicht...

    Er ruft mich an und ich ignoriere Ihn eine ganze Zeit...

    Wenn ich nicht abnehme unterstellt er mir, das ich einen anderen habe...ohne Grund.

    Dann wieder spricht er mir auf den AB, das er so einsam ist und ich Ihm fehle,,,

    Irgendwann werde ich schwach und nehme das Telefonat an und dann hat er mein Helfersyndrom aktiviert.

    Jetzt war er krank und er hat andauernd bei mir angerufen.

    Ich weiß das es blöd ist und das Ihr mir immer wieder schreibt das ich es nicht machen soll...

    Ich fühl mich in meinem Handeln so hilflos und ausgeliefert.

  • Liebe Britt, ich schreibe dir nicht was du machen sollst oder nicht machen sollst, du musst für dich selbst raus finden, was dir gut tut!

    Wenn ich mich hilflos und ausgeliefert fühle, dann gehe ich auf die Suche nach Möglichkeiten, dies zu verändern. Das ist aber auch erst heute so, der Weg dort hin war keinesfalls schnurgerade oder ohne Zweifel.


    Hast du denn so gar keine Idee, wie du dich zukünftig besser vor diesen Gefühlen schützen kannst?

    Sei nicht so hart zu dir selbst!

    Lea

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