Hallo Zusammen, ich bin bella

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Der erste Termin in der Beratung liegt nun hinter uns. Es gab keinen Rückzieher und mein Mann hat ehrlich auf die Fragen geantwortet.

    Wir haben sogar einen Folgetermin, den mein Mann aus freien Stücken zugestimmt hat. Seine "Bedingung" ich begleite ihn, was ich auch gerne tun werde.

    Bis jetzt ist er weiterhin trocken und ich jeden Tag stolz und voller Freude. Auch die Beraterin meinte es geht bei ihm eher darum trocken zu bleiben und zwar dauerhaft.

    Ich bin derzeit gespannt wie es weiter geht. Denn ich kann mir nichtmal im Ansatz vorstellen, wies hier es ist, vorallem da man erst am Anfang steht...

    Auch mich beschäftigt es immernoch sehr und zwischen der ganzen Freude schwingt oft Unsicherheit, Angst und Sorge mit.

    Auf uns wartet eine schwierige Zeit und ich bin Froh, daß ich mir hier meine Gedanken von der Seele schreiben kann.

    LG Bella

  • Guten Morgen liebe Bella,

    es freut mich zu lesen, dass Euer 1.Termin ein positiver Anfang war und das es Dir gut tut, Deine Gedanken, Gefühle, Ängste und Sorgen hier niederzuschreiben. Dafür ist u.a. ein Forum auch da.....gegenseitige Unterstützung.

    Durch Deine Hilfe konnte der erste Schritt auf dem langen Suchtbewältigungsweg getan, sein anfängliches Schamgefühl, ihm genommen werden.

    Die nächsten Schritte liegen nun in der Hand Deines Mannes, denn er muss jetzt zeigen, dass er gewillt ist, an seiner Alkoholerkrankung glaubwürdig zu arbeiten.

    Du kannst ihn im Rahmen der Suchtberatung begleiten und bestärken, aber seinen zukünftigen Therapieweg sollte er alleine gehen.

    Deshalb, schau auch genau auf Dich!

    Ich wünsche von Herzen viel Kraft,

    liebe Grüße Christrose

  • Hallo Bella,

    Seine "Bedingung" ich begleite ihn,

    pass da sehr gut auf dich auf, das du nicht seine Verantwortung übernimmst.

    Therapie und Trockenheit sind sein Part, da bin ich ganz bei Christrose.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Mir ist bewusst, dass ich ihm in dieser Sache nur zur Seite stehen kann, den eigentlichen Schritt muss er natürlich selbst wollen und auch gehen.

    Ich merke wie schwer ihm das ganze fällt und auch wenn er es nicht zugeben würde, er leidet.

    Ich begleite ihn noch zu den Beratungsterminen, denn aktuell würde er sich dem wohl noch entziehen.

    Warum auch immer, er konnte nich nie Hilfe von außen annehmen egal ob Nachbarn mal nach einer Zwiebel fragen oder Hilfe beim Hausbau. Er hat immer alles mit sich selbst ausgemacht. Er muss lernen, das es Ok ist wenn man sich Hilfe holt.

    Die Beraterin war sehr sehr einfühlsam, sie hat es auch manchmal geschafft ihn aus der Reserve zu locken, denn sobald es unangenehm wird macht er zu.

    Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen meine Begleitung zu der Beratung aber ich denke, sobald etwas Vertrauen da ist und er merkt, dass es hilft und nicht schlimm ist wird er das Selbstständig machen. So zumindest meine Hoffnung.

    Im Mai fahre ich auch eine Woche weg, ich hoffe sehr,dass es da klappt und er alleine geht.

    Derzeit stürzt er sich voll in ein Ablenkungsprogramm. Er baut und werkelt rund ums Haus, er beschäftigt sich viel um sich vom Suchtdruck abzulenken. Er vermeidet Kontakt zur Außenwelt, da wir Ländlich leben und jeder immer gleich "ein Bierchen" trinken möchte...

    Einkaufen geht Derzeit für Ihn gar nicht, zu groß die Gefahr am Regal stehen zu bleiben.

    Ich bin froh, dass er sich wieder mehr beteiligt allerdings weiß ich auch nicht, ob er sich da nicht selbst überwirft und einfach eine Suchtverlagerung stattfindet.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag und melde mich demnächst wieder.

    LG Bella

  • Im Mai fahre ich auch eine Woche weg, ich hoffe sehr,dass es da klappt und er alleine geht.

    Schau mal bella, das hier ist das einzige, was Du über DICH geschrieben hast im letzten Beitrag. Ansonsten geht es nur um ihn.

    Hier sollte es doch aber um Dich und Deine Belange gehen, Du hast Dich doch hier angemeldet und nicht Er.

    Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen meine Begleitung zu der Beratung aber ich denke, sobald etwas Vertrauen da ist und er merkt, dass es hilft und nicht schlimm ist wird er das Selbstständig machen. So zumindest meine Hoffnung.

    Hallo! Er ist doch ein erwachsener Mann ! Und kein Kleinkind, was zu Terminen begleitet werden muss.

    Das alles ist SEIN PART, darum hat er sich zu kümmern.

    Als mein Weg in ein trockenes Leben begann, habe ich sicher keine "Bedingungen" an andere gestellt. Mir war von Anfang an klar, das ich mich um mich zu kümmern habe und nicht andere.

    Meine Tochter hatte mir auch schon Bröschüren von Beratungsstellen und SHG besorgt, und wollte mich begleiten, aber ich wusste, das das so nicht okay ist.

    Ich wollte sie da nie so mit reinziehen, allein mein Bauchgefühl sagte mir, das es nicht richtig ist.

    Mein Mann ließ mich machen, er mischte sich in meinen Weg in die Trockenheit nie ein. So nahm ich Beratungstermine allein wahr, suchte mir später eine SHG (dieses Forum hier in meinem Fall) und noch später kam eine reale SHG dazu.

    Ich habe nie jemanden irgendeine Verantwortung übertragen für meine Krankheit. Ich wollte auch für mich trocken werden, nicht für andere. Also habe ich mich zu kümmern

    Meine Familie war mir trotzdem eine große Unterstützung auf meinem Weg.

    Es gehört aber auch das Loslassen zu einer Begleitung, auch wenn sich das paradox anhören mag.

    Mein Mann unterstützte mich immer darin, das ich wieder ein autarkes Leben führen kann und hat mir auch jegliche Verantwortung für meine Belange zurück gegeben.

    Das war auch eine Art loslassen.

    Und es war gut so. Denn es stärkte auch mein stark angeschlagenes Selbstwertgefühlt, alles wieder selbst erledigen zu können.

    LG Sunshine

  • Hallo ihr Lieben,

    Nach kurzer Pause möchte ich mich mal wieder melden.

    Zur Zeit Haben ich eine absolute LMAA Haltung gegenüber dem tun meines Mannes. Er macht heimlich weiter ich erwische und konfrontiere ihn.

    Anfangs hat mich das sehr aufgeregt, ich war wütend, ich war verzweifelt, ich habe geweint. Mittlerweile denke ich mir "hmmm war ja klar" und mach mein Zeug in aller Ruhe weiter. Es hebt mich nur noch kurz an und darüber mache ich mir eigentlich mehr Sorgen. Denn ich bin eigentlich nicht so gleichgültig.

    Ich gebe zu ich hatte Angst davor in den Urlaub zu fahren aus Sorge er würde sich dann maßlos betrinken aber ich freue mich Mittlerweile sehr und es wenn es so ist, dann kann ich es eh nicht ändern.

    Ob er den nächsten Termin bei der Beratung annimmt? Ich glaube kaum aber ich werde hingehen vllt tut es mir ja gut und kann ein paar Strategien entwickeln im Umgang damit.

    Wohin def Weg gerade geht ich weiß es nicht und was die Zukunft bringt, weiß ich auch nicht. Aber ich bin froh, mir auch hier im Forum Sachen einfach mal von der Seele schreiben zu können. Danke dafür

    LG bella

  • Hallo Bella,

    ja, das solltest du tun und diesen Termin bei der Beratung wahrnehmen. Es wird dir helfen, weiter nach vorne zu blicken.

    Vielleicht solltest du ihn an diesen Termin gar nicht weiter erinnern. Eigentlich sollte er von selber drauf kommen, oder? Angestossen hattest du ihn ja bereits. Der Gedanke, dir selber auch Hilfe zu suchen, ist auf jeden Fall gut!

    VG Peter

  • Hallo Bella,

    kein Angehöriger kann das alkoholabhängige Familienmitglied in seiner nassen Phase aufhalten.

    Der Druck zu trinken ist so groß, dass es meist heimlich geschieht......Symptom der Alkoholerkrankung.

    Es nutzt deshalb nichts, zu kontrollieren, zu konfrontieren, zu schimpfen, alle Verhaltensweisen, die vor lauter Verzweiflung, Angst und Sorge von uns Angehörige losgetreten werden.

    Was hilft, ist sich Unterstützung zu suchen, um nicht in den CO- Abhängigkeitssog des Alkoholabhängigen zu versinken.

    Deshalb schau auf Dich und nicht auf Deinen Partner.....das kann ich Dir aus eigenen Erfahrungen nur anraten.......in Liebe " Loslassen ", wie es oft so heißt.

    Nimm den zweiten Beratungstermin für Dich wahr.

    Was Dein Mann daraus macht, liegt nicht mehr in Deinen Händen.

    Die Gleichgültigkeit entwickelt sich aus der tiefen Enttäuschung, den leeren Versprechungen, den vielen geweinten Tränen, der verzweifelnden Wut......und ist meist ein Zeichen der aufkeimenden inneren Distanz.

    Jedenfalls konnte ich das gleiche Gefühl bei mir beobachten, erfühlen und erspüren.

    Es half mir aber auch dabei, meinen Weg zur Selbstfürsorge, zur Verarbeitung des Ganzen zu finden.....etwas Positives, so paradox das klingen mag.

    Fahr in Deinen wohlverdienten Urlaub, sammel Kraft und schöne Momente, all Deine Sorgen und Ängste werden es nicht verhindern.

    Es kommt, was kommen wird!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Hallo Ihr Lieben,

    Heute gibt es zumindest für mich sehr gute Neuigkeiten. Ich entschuldige mich schonmal weil ich viel über meinen Mann schreiben werde.

    Gestern war es soweit, mein Mann hat von alleine das Gespräch mit mir gesucht.

    Er hat gesagt er kann das alles nicht mehr "ER" will da raus.

    Dieses ehrliche Gespräch tat wirklich sehr gut, wir haben den Ablauf besprochen und festgelegt was jetzt passiert.

    Da ich arbeiten musste habe ich ihn angewiesen darauf zu achten nicht entgegen zu werden damit nichts passiert.

    Heute morgen ging es dann direkt zum Hausarzt. Da meine Ärztin nicht da war, wir aber nicht bis Freitag warten wollten sind wir zu einem Vertreter gegangen und das erst mal hatte nicht nur mein Mann so den auch ich das Gefühl nicht von oben herab behandelt zu werden.

    Er hat sich nach seiner Sprechstunde um einen Entzugsplatz gekümmert. Selbst mein Mann fand sich sehr gut aufgehoben und er hat eine massive Abneigung gegen Ärzte. Wir konnten in Ruhe gemeinsam packen und uns auf die bevorstehende Zeit vorbereiten.

    Am Mittag habe ich ihn dann in die Klinik gebracht.

    Natürlich ist es nicht einfach, aber ich bin beruhigt denn das erste Mal kam es von ihm, das er will und das macht mir Hoffnung.

    Außerdem weiß ich das er beim Entzug unter Kontrolle ist und ich mir deshalb keine Sorgen machen muss. Ich Kann jetzt also erstmal in aller Ruhe von den anstrengenden letzten 2 Wochen runter kommen.

    Icv wünsche euch einen schönen Abend

    LG bella

  • Hallo bella,

    wäre wirklich schön, wenn er es durchzieht.

    Das mit der Kontrolle dort ist relativ. Er macht das ja freiwillig und kann jederzeit wieder gehen.

    Hast du was für dich selber geplant die nächsten Tage? Zum Runterkommen und Erholen meine ich..

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Bella,

    das liest sich doch erst einmal positiv für Deinen Mann.

    Nun kann er zeigen, ob diese Chance in der Entzugsklinik auch wirklich glaubwürdig von ihm genutzt wird.

    Abschalten, Abstand gewinnen, auf Dich schauen, sich nicht ständig in sorgenvollen Gedanken über den Partner verlieren, ist nach der stressigen Zeit aus meinen Erfahrungen absolut überlebenswichtig........Dein Urlaub wird Dir bestimmt dabei helfen.

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    Nachdem ich gestern noch die Wohnung geputzt habe konnte ich abschalten.

    Ich habe den Abend auf der Terrasse verbracht und in Ruhe ausklingen lassen.

    Wir haben noch ein bisschen geschrieben und dann bin ich ins Bett.

    Heute morgen war es ein bisschen stressig, denn er hat Panik und Angstzustände. Ich habe ihm gesagt das er klingeln soll, da ich ihm nicht helfen kann und er genau deswegen da ist. Das hat er dann auch gemacht und sofort Medikamente bekommen. Und siehe da so schlimm war es nicht zu klingeln und die Schwester war wohl auch sehr freundlich.

    Heute nachmittag fahre ich ihn besuchen und danach zu meiner Freundin um den Urlaub zu Planen. Danach hole ich noch die balkonmöbel ab die ich mir ausgesucht habe und kann mich dann in aller Ruhe drüber machen meinen Balkon für den Sommer hübsch zu machen.

    Langeweile kommt bei mir sicher nicht auf aber da ich weiß, das mein Mann in guten Händen ist, ist es alles gleich entspannter.

    So nun muss ich erstmal arbeiten ich wünsche euch einen tollen Tag ;)  8)

    Kg bella

  • Hallo liebe Bella,

    vielen Dank für Deine Antwort mit den Einblicken in Deinen gestrigen Tag.

    Du schaust auch auf Dich, das ist gut! :thumbup:

    Ich wünsche Dir eine erholsame Zeit mit vielen glücklichen Momenten zum Kraftauftanken.

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • huhu zusammen,

    Heute früh hat es mir leider sämtliche Synapsen rausgehauen.

    Ich muss dazu sagen ich bin wahnsinnig stolz das er in der Klinik durchhält bei den Patienten die da rumlaufen. Ich habe selbst jahrelang psychisch kranke Menschen in der Pflege gehabt und weiß wie anstrengend und vorallem nervig es sein kann.

    Mein Mann und ich über WA Kontakt und er teilt mir natürlich mit wie es ihm geht und was da so los ist. Das er es dort furchtbar findet ist mir klar aber viel machen kann ich ja dann nun auch nicht.

    Als ich mir heute nach einem "guten morgen" mit die ganze Zeit nur lesen durfte wie doof das doch alles ist bin ich leicht explodiert =O

    Ich habe ihm eine Nachricht geschrieben und gesagt, daß es nicht meine Schuld ist, daß er da ist und mir klar ist, dass es ihm da nicht gefällt. Außerdem habe ich ihn mal darauf hingewiesen das er es seit der Einweisung nicht einmal für nötig gehalten hat mich zu fragen wie es mir überhaupt geht || Und ob ihn das überhaupt interessiert.

    Ich habe ihm gesagt das ich mir ständig Sorgen mache, Angst vor der Zukunft habe und einfach nur das es mit beschissen geht.

    Im ersten Moment war das wirklich sehr befreiend um zweiten hatte ich schon wieder die Sorge, daß es ihn demotiviert.

    Er war erst echt stinkig aber so wie ich ihn Kenne rattert es nach bei ihm und er macht sich seine Gedanken dazu.

    Wir schreiben jetzt wieder normal und er sagt mir was gerade so los ist aber seit den zum glück kein generell und keine Beschwerden mehr.

    Ich möchte natürlich das es ihm gut geht aber das musste heute einfach mal raus. Gerade die letzen 3 Wochen waren für mich so anstrengend. Gestern bin ich 3:30 aufgestanden und saß das erstmal 20 Uhr auf der Couch und heute wieder 3:30 Uhr raus. Jedesmal wenn ich etwas über mich geschrieben habe wurde das übergangen bzw nicht reagiert.

    Mir ist auch klar das es vllt gerade in dieser Situation nicht wirklich die beste Wahl war ihn so rund zu erneuern aber ich konnte wirklich nicht mehr :|

    Sorry, für das ewig lange auskotzen. Den Nachmittag wrde ich jetzt richtig genießen noch schnell zum Tierarzt und dann wieder ab auf die Terrasse :)

    LG bella

  • Zitat

    über WA Kontakt und er teilt mir natürlich mit wie es ihm geht und was da so los ist.

    Hallo bella,

    wie wäre es mit einer WhatsApp Pause bis er mit seiner Entgiftung fertig ist? Er hat doch da Ansprechpartner. Profis. Und Mitpatienten. Macht doch mal Pause voneinander. Oder hast du Angst, die Kontrolle über die Situation zu verlieren? Ich finde das nicht natürlich, daß ihr pausenlos textet. So vergibt er sich die Chancen, sich dort wirklich einzulassen.

    Zitat

    ich bin wahnsinnig stolz das er in der Klinik durchhält bei den Patienten die da rumlaufen.

    Er läuft da auch rum. Und solange er sich oder du ihn für was besonderes oder besseres hält, wird er wohl die Angebote nicht annehmen. Deinen Spruch finde ich ziemlich von oben herab, vor allem, wenn du beruflich damit zu tun hast/hattest.


    Zitat

    Außerdem habe ich ihn mal darauf hingewiesen das er es seit der Einweisung nicht einmal für nötig gehalten hat mich zu fragen wie es mir überhaupt geht

    Ich dachte, er soll trocken werden? Und dein Job ist es, dich von deiner Co-Abhängigkeit zu lösen? Warum nutzt nicht jeder für sich die Chancen? Er dort - du hier?

    Zitat

    Jedesmal wenn ich etwas über mich geschrieben habe wurde das übergangen bzw nicht reagiert.

    Er ist dort zur Entgiftung, nicht zur Paartherapie, oder? Warum schreibst du über dich nicht hier, in DEINER Selbsthilfegruppe? Wir sind doch hier und hier wirst du nicht übergangen und du bekommst Reaktionen von anderen Frauen. Aber du textest lieber mitten in der Nacht mit deinem Partner, dessen Fokus gerade wo ganz anders liegen sollte, oder nicht?

    Schreib mit uns hier und laß ihn dort mal machen. Er ist doch für sich selber verantwortlich.

    Wäre das machbar für dich?

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde,

    Danke für deine Ehrlichkeit

    Deinen Spruch finde ich ziemlich von oben herab, vor allem, wenn du beruflich damit zu tun hast/hattest.

    Im Nachhinein klingt es wirklich ganz schön gemein das sollte es natürlich nicht ?(

    Ihr könnt das natürlich nicht wissen aber gestern wurde das Zimmer von meinem Mann von einem Patienten gestürmt und der leicht aggressive Patienten musste mit Gewalt von mehreren Pflegern rausgezerrt werden.

    Und solange er sich oder du ihn für was besonderes oder besseres hält, wird er wohl die Angebote nicht annehmen.

    Er hat sich noch nie für etwas besseres gehalten und Angebote gab es bis jetzt leider keine und wird es auch nicht geben, da er nur zum entgiften da ist und demnächst schon wieder entlassen wird.

    Und dein Job ist es, dich von deiner Co-Abhängigkeit zu lösen?

    Wenn das nur so einfach wäre, ich vermisse ihn ganz schrecklich, weiß aber das es für ihn und mich das beste ist.

    Ich merke halt wie er leidet und das ist für mich ganz ganz fürchterlich. 20 Jahre gabs uns nur im Doppelpack, wir haben uns nach und nach alle Träume erfüllt.

    Ihn da einfach so alleine zu lassen in dieser Situation kommt mir wie verrat vor ;(

    Lg bella

  • Hallo Bella,

    danke für deine Antwort.

    Versuch es mal als Chance zu sehen. Als Doppelpack kriegt man vieles gebacken, aber keine Entgiftung.

    Dafür ist er jetzt bei Fachleuten.

    Das dauert doch nicht ewig.

    Er kann schon mal anfangen zu überlegen, wie es nach der Entgiftung weitergeht, ob er eine Therapie macht o. ä., aber das ist sein Ding. Dafür gibts z. B. Suchtberatungsstellen.

    Wenn er sich das alles nicht selber wirklich erarbeitet, dann wird die Trockenheit ziemlich instabil. Du kannst ihm da nichts abnehmen.

    Er ist dort nicht alleine.

    Und wie kommst du auf "Verrat" in dem Zusammenhang? Stell dir vor, er liegt mit gebrochenem Bein oder Herzinfarkt im Krankenhaus. Fühlst du dich dann auch als "Verräterin", wenn er dort ohne dich übernachtet?

    Wir wollen dich niemanden nerven, wenn wir solche Fragen stellen.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ich merke halt wie er leidet und das ist für mich ganz ganz fürchterlich. 20 Jahre gabs uns nur im Doppelpack, wir haben uns nach und nach alle Träume erfüllt.

    Ihn da einfach so alleine zu lassen in dieser Situation kommt mir wie verrat vor

    Hallo liebe Bella,

    hat Dein Mann schon einmal gemerkt, wie Du seit langer Zeit unter seiner Alkoholsucht mit all den schlimmen katastrophalen Auswirkungen leidest?

    Glaubst Du, er fand sein Trunkenheitsverhalten jemals fürchterlich für Dich?

    Wenn ja, dann hätte er schon frühzeitiger etwas in seinem Leben verändern können.........

    Denk mal daran, welche Energie, Kraft und immer wieder aufs Neue, Du Hoffnung auf eine glückliche Wende investiert.......Dich Illusionen hingegeben hast.

    Wo blieb Dein Leben?????

    Mein Mann und ich sind seit über 45 Jahren ein Paar.....eine Jugendliebe.....meisterten viele Herausforderungen mit Bravour, verbrachten wunderschöne, von großer Liebe getragene Zeiten miteinander, die ich nicht missen möchte.

    Im Laufe der Jahrzehnte des gemeinsamen Lebens erfüllten wir uns ebenfalls viele Träume und Wünsche.

    Mittlerweile sind wir im Rentenalter, mehrfache Großeltern von herzallerliebsten Enkelkindern, finanziell sehr gut abgesichert, haben uns einiges erschaffen.

    Und trotzdem musste ich mich vor einigen Monaten der schwierigsten und für mich herausfordernsten Tatsache meines Lebens stellen, über eine Trennung nach so langer Zeit intensivst nachzudenken, weil die Alkoholerkrankung meines Mannes mein/ unser Leben zu zerstören drohte.

    Nachdem ich schon einmal die leidvolle Erfahrung durchlebte, dass unsere bislang getragene Lebensphilosophie " gemeinsam sind wir stark......in guten, wie in schlechten Zeiten" sich im Nirwana auflöste, ließ ich meinen Mann im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem Alkoholproblem knallhart fallen, kümmerte mich fortan nur noch um mich und meine Bedürfnisse.

    Als Verräterin kam ich mir dabei im Leben nicht vor.......Verrat an wen?

    An einen Menschen, der mir schon lange nicht mehr auf Augenhöhe begegnet ????!!!!

    Dieses konsequente "Fallenlassen" bewirkte im Gegenteil Klarheit in mir, sortierte meine verzweifelten Gedanken durch eine innere und äußere Distanz, gab mir mentale Kraft, eine eventuelle Trennung auch durchzuziehen.

    Während seines Aufenthaltes in der Suchtklinik zum Entzug, hatten mein Mann und ich zweimal Kontakt......kurz zum Wäschewechsel und ein Telefonat zwecks Paargespräch mit seiner Psychologin, welches ich strikt ablehnte.

    Ich kann Lindes Beitrag nur unterstützen.....versuche Dich von Deiner Co- Abhängigkeit zu lösen, nötigenfalls mit therapeutischer Hilfe.


    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Liebe Bella,

    auch ich würde dir raten den Kontakt momentan zu reduzieren, solange er in der Klinik ist. Dadurch muss er sich mit sich selbst auseinandersetzen und kann sich nicht bei dir auskotzen und du bist dadurch emotional freier und kannstdich auf dich konzentrieren. Und musst nicht ständig darüber nachdenken wie ER sich fühlt. Diese Zeit sollte jeder für sich getrennt nutzen um ans gewünschte Ziel zu kommen.

    Viele Grüße

    Rosanna

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