MadMax Hallo zusammen.. Hilfe und Rat gesucht…

  • guten morgen ;)

    festhalten tu ich auch noch...aber ich merke dass es schwerer fällt, neues vertrauen aufzubauen. meine Frau ist aktuell in LZT, 15 Wochen. es ist die zweite, die sie gerade angeht...und in der ich sie nochmal unterstütze. nach der ersten hielt die Trockenphase gut 9 Monate, bevor ein Rückfall kam und sie wieder in den sumpf gezogen hat. das war vor über drei jahren. aktuell haben wir die Vereinbarung getroffen, wenn sie wieder zu saufen beginnt wird es einen Schlussstrich geben.

    Wenn sie nüchtern ist, ist sie wieder fast die alte, was mich nochmal hoffen lässt...und die Hoffnung stirbt Bekannterweise zuletzt. Aber das ist mein Weg, das muss nicht deiner sein.

    Du hast gefragt, wie man es lernt, mit Situationen umzugehen, damit sie einen selbst nicht runterziehen.

    Du hörst immer wieder, Du musst als Angehöriger Grenzen setzen - und einhalten. Sowohl ihr gegenüber als auch Dir.

    Was ich für mich als erstes gelernt habe - geh bei Streit aus der Situation raus, vor allem wenn sie dabei betrunken ist (erscheint). Verlasse den Raum, entweder in ein anderes Zimmer oder geh ganz und gar eine Runde spazieren...zum runterkommen.

    Das hat bei mir gut gewirkt.

    Die zweite Grenze die ich umgesetzt habe - aufhören Verstecke zu suchen. Du wirst nie im Leben alle finden, aber du vergeudest damit deine Energie und Lebenszeit. Genauso vorhalten, wieviel sie trinkt...

    bei den punkten spreche ich aus leidvoller Erfahrung. das hat mich schon so manche schlaflose Nacht gekostet...

    Es gibt vieles mehr, was ich nicht mehr mache. Es fühlte sich im ersten Step seltsam an, dauerte auch seine Zeit - aber mir geht es damit deutlich besser, nicht mehr der Babysitter für sie zu sein.

    Liebe heilt keine Sucht

  • Hallo!

    Danke für deine Antwort! Deine Frau ist aber schon einen Schritt weiter. Sie ist in Therapie. Da ist meine Freundin noch lange nicht. Denkt sie auch nicht dran.

    Bei ihr ist es so, das sie offen trinkt, also sie verheimlicht es nicht vor mir und versteckt auch nichts. Am Anfang habe ich es mal gemacht, das ich die vorhandenen Flaschen geleert habe, aber das war nur zwei, drei mal, dann habe ich es gelassen.

    Und ja, das abgrenzen ist am schwersten. Am Samstag bin ich aber trotzdem alleine weggefahren und habe mir einen schönen Tag gemacht. Das versuche ich seit kurzer Zeit erst. Das ich mir nichts verbiete. Das fällt mir aber ehrlich gesagt schwer. Muss aber sein.

    Wenn sie an einem Tag getrunken hat und am nächsten nicht, zittert sie und bekommt immer wieder kurze aber heftige Schweißausbrüche.. das macht mir Sorgen..

  • ohh. das ist dann der kalte Entzug. Der ist gefährlich.

    Schau mal hier:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • ohh. das ist dann der kalte Entzug. Der ist gefährlich.

    Schau mal hier:

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Deswegen, habe ich bereits gelesen. Das hat sie immer, aber sie lässt sich nicht helfen, nichts dazu sagen.. Also, bedeutet das, sobald sie keinen Alkohol mehr trinkt und sei es, heute trinkt sie, morgen nicht, übermorgen wieder trinken, stellen sich direkt Entzugserscheinungen ein, würde ja bedeuten, sie müsste täglich trinken um die nicht zu haben.

  • aber sie lässt sich nicht helfen, nichts dazu sagen..

    Ich kann dir nur den Tipp geben... es belastet dich natürlich. Schau mal, wie dir es dabei geht.

    Alkoholsüchtige müssen da leider selber durch. Da gibt es aber Hilfe. Nicht nur hier, sondern auch der Gang zum Arzt und auch zur Suchtstelle kann hilfreich sein.

    Bedauerlicherweise ist das so... also diese CO Abhängigkeit ist genauso schlimm wie selber an der Flasche zu hängen.

    Andere kennen sich damit besser aus, aber was ich hier schon lesen durfte...

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ich kann dir nur den Tipp geben... es belastet dich natürlich. Schau mal, wie dir es dabei geht.

    Alkoholsüchtige müssen da leider selber durch. Da gibt es aber Hilfe. Nicht nur hier, sondern auch der Gang zum Arzt und auch zur Suchtstelle kann hilfreich sein.

    Bedauerlicherweise ist das so... also diese CO Abhängigkeit ist genauso schlimm wie selber an der Flasche zu hängen.

    Andere kennen sich damit besser aus, aber was ich hier schon lesen durfte...

    Mir geht es natürlich nicht gut dabei. Und ja, die Co Abhängigkeit ist schlimm, wie in einem Sog.

    Der Punkt ist auch, es kommen auch immer wieder Probleme von außen auf sie zu.. Eltern nacheinander verstorben, Schwester krank, Umzug… wo ich mich Frage, das sind ja belastende Dinge, wie würde ich denn damit umgehen, wenn ich trinken würde.. versteht du was ich meine? Und dann denke ich, es gibt für nichts den richtigen Moment. Irgendwie ein Kreislauf.

  • Hallo MadMax,

    es gibt immer den richtigen Moment, nämlich den, wo man beschließ abstinent zu werden.

    Alle „Gründe“ sich wegzuschießen, sind in Wirklichkeit Ausreden, um weiter zu trinken.

    Es gibt nun die Möglichkeit, du erträgst es weiterhin, du trennst dich von deinem Partner, weil es für dich unerträglich ist oder du begleitest sie auf den Weg der Abstinenz.

    Das Problem bei letzterem ist, der Alkoholiker muß es wollen, er muß „freiwillig“ aufhören wollen.

    Wie du es beschrieben hast (u.a. Zittern am nächsten Tag), geht das nur unter ärztlicher Aufsicht, die sogenannte Entgiftung.

    Alles andere bleibt Illusion, Wunschdenken.

    Man kann keinen Alkoholiker überreden, trocken zu werden, das klappt nur für eine gewisse Zeit (bis der nächste „Grund“ da ist).


    Mit freundlichen Grüßen ein trockener Alkoholiker

  • Danke für deine Rückmeldung.

    Ich denke nach all der Zeit, das sich das nicht mehr ändern wird… das ist das bittere…

  • „Danke für deine Antwort! Deine Frau ist aber schon einen Schritt weiter. Sie ist in Therapie. Da ist meine Freundin noch lange nicht. Denkt sie auch nicht dran.“


    Worauf hoffst Du genau?

    Das sie einsieht es nicht alleine zu schaffen. Das sagt sie nämlich immer. Aber dem ist nicht so. Was ich auch nicht schlimm finde. Bei anderen Krankheiten geht man auch zum Arzt. Ja ich weiß, diese ist mit Scham usw verbunden, aber ich will nur sagen, es nicht alleine zu schaffen, heißt nicht das man schwach ist. Gerade bei dieser Sucht, oder überhaupt bei Süchten. Die nehmen einen gefangen.

  • Das verstehe ich. Ich kann auch nicht begreifen, wie jemand seine Gesundheit ruiniert, seinen Job verliert, Schulden macht, seine Partnerschaft aufs Spiel setzt etcpp. … aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, es wird schon sehr schwierig, wenn sie es einsieht und versucht aufzuhören … es ist unmöglich, solang sie das Problem nicht selbst erkennt bzw. wahrhaben will. Wie lang möchtest Du warten, bis Du aufhörst zu hoffen? Bis sie gesundheitlich so angeschlagen ist, dass sie sich damit auseinandersetzen muss? Wenn Du jetzt etwas tust kommt Bewegung in eure eingefahrene Struktur - sonst bleibt wahrscheinlich noch lange alles wie es ist.

  • Ich kann auch nicht begreifen, wie jemand seine Gesundheit ruiniert, seinen Job verliert, Schulden macht, seine Partnerschaft aufs Spiel setzt etcpp. …

    Das kann glaube ich keiner...

    meine hat eine dekomp Leberzirrhose, vor über 5 jahren diagnostiziert....und trotzdem gesoffen wie blöd, mit dem wissen, dass jeder schluck ihr Todesurteil sein kann. körperliche gebrechen sind kein Grund nicht zu saufen.

    Bei anderen Krankheiten geht man auch zum Arzt. Ja ich weiß, diese ist mit Scham usw verbunden, aber ich will nur sagen, es nicht alleine zu schaffen, heißt nicht das man schwach is

    ja, da ist was dran, diese sucht ist mit scham behaftet. total bescheuert, finde ich, wird ja keiner mit Absicht krank.

    ihr bzw du musst dir aber bewusst sein, das es keine normale Krankheit ist. gegen diese muss deine Freundin ihr leben lang "ankämpfen". nach ner längeren trockenen zeit zu sagen "ach komm, ein Bier geht"...das geht leider nicht. dann ist sie binnen tagen wieder auf altem level-oder mehr.

    oft genug mit ansehen müssen, kontrolliertes trinken klappt nicht.

    wie sehr fängst du sie denn auf?

    Liebe heilt keine Sucht

  • Ist auch folgendes normal?

    Ich tue alles. Kümmere mich um den Haushalt, kaufe ein usw und vergesse zwischen all dem ihr zu sagen, das meine Mutter, heute, zu Besuch da war und alles was sie sagt ist, das sie traurig findet das ich es ihr nicht sage!

    Da sagte ich sorry, aber heute morgen, als der Notarzt für ihre Schwester kam, fand ich das wichtiger und hätte es dir später gesagt. Oder nach meiner Arbeit.

    Also, dieses rumreiten nur auf negativen Sachen… ich find das einfach nur unfair…

  • Ich weiß nicht wie gut oder schlecht ich sie auffange.. ich gebe mein Bestes. Versuche sie mental zu unterstützen, tatkräftig.. Impulse zu geben… Aber sie ist auch sehr sehr eigen. Ein Einzelkämpfer. Vor mir hatte sie 10 Jahre keine Beziehung.

    Habe heute eine Rückmeldung von einer Beratungsstelle bekommen und rufe dort morgen zur Terminvereinbarung an.

  • Das verstehe ich. Ich kann auch nicht begreifen, wie jemand seine Gesundheit ruiniert, seinen Job verliert, Schulden macht, seine Partnerschaft aufs Spiel setzt etcpp. … aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, es wird schon sehr schwierig, wenn sie es einsieht und versucht aufzuhören … es ist unmöglich, solang sie das Problem nicht selbst erkennt bzw. wahrhaben will. Wie lang möchtest Du warten, bis Du aufhörst zu hoffen? Bis sie gesundheitlich so angeschlagen ist, dass sie sich damit auseinandersetzen muss? Wenn Du jetzt etwas tust kommt Bewegung in eure eingefahrene Struktur - sonst bleibt wahrscheinlich noch lange alles wie es ist.

    Da hast du sehr wahrscheinlich recht. Ich bin der, der es anstoßen muss.. das ist mein Problem.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!